Chemiebranche gewinnt in Europa

Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2015

Der Preisrückgang für Öl hat auch Auswirkungen auf die Kreditrisiken der Unternehmen. Unter den 14 Branchen, die Coface regelmäßig bewertet, gilt die Chemie in Europa als Gewinner und als Verlierer Energie in Nordamerika. Entsprechend hat Coface die Bewertungen herauf- bzw. herabgesetzt.

Nach der deutlichen Verbesserung der Branchenrisiken in Nordamerika Ende 2014, als drei Branchen (Textil und Bekleidung, Transport, Chemie) wieder in die Kategorie „niedriges Risiko“ kamen, hat Coface nun in Folge des Preisverfalls für Rohöl den Energiesektor in „mittleres Risiko“ herabgestuft. Die Branche arbeitet in Nordamerika im Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage.

Die Förderung von Schieferöl und Erdöl steigt weiter, während sich die Preise seit Sommer 2014 halbiert haben. Da die Förderkosten für nicht-konventionelles Öl mit im Schnitt 50 bis 70 US-Dollar je Barrel hoch bleiben, gehen die Investitionen zurück. Betroffen sind auch die Auftragnehmer der Ölindustrie. „Obwohl die Auswirkungen auf die Risikosituation der Unternehmen nicht ganz einheitlich sind, sind doch alle Branchenbeteiligte betroffen. Denn der Rohölpreis bestimmt letztlich die Margen sowohl für Produzenten wie für Verarbeiter“, erklärt Coface-Volkswirt Guillaume Baqué.

„Wenn es eine Branche gibt, die ganz klar von den niedrigen Ölpreisen profitiert, dann ist das der Chemiesektor in Europa“, heißt es in einem neuen Panorama von Coface. Die Kostenersparnis hilft, den Vorsprung der US-Wettbewerber, die mit „niedrigem Risiko“ bewertet werden, zu verringern und die Gewinne zu verbessern. Die Abwertung des Euro im Verhältnis zum US-Dollar begünstigt Exporte der europäischen Chemiefirmen und trägt so ebenfalls zur Verbesserung der Situation bei. Aufgrund dieser positiven Faktoren hat Coface die Chemiebranche in Europa in „mittleres Risiko“ heraufgestuft.

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Watchlisting nach MBO bei LHI

Von Dr. Oliver Everling | 20.April 2015

Das Management Buyout bei der LHI Leasing GmbH („LHI“) bleibt möglicherweise nicht ohne Konsequenzen für das Rating. Wegen Änderungen der Eigentümerstruktur setzt Scope Ratings das aktuelle Asset Management Ratings für LHI auf die Watchlist (evolving).

Die LHI hat mit Pressemitteilung vom 15.04.2015 angekündigt, ein Management Buy-Out (MBO) durchzuführen. Vorbehaltlich einer aufsichtsrechtlichen Prüfung durch die zuständige Aufsichtsbehörde BaFin wird mit einer Übertragung der Gesellschaftsanteile auf die neuen Eigentümer im Mai gerechnet.

Aufgrund dieser signifikanten Änderung in der Eigentümerstruktur setzt Scope Ratings („Scope“) das aktuelle Asset Management Rating (AMR) für die LHI mit der Ratingnote AAAMR auf Watchlist (evolving).

Diese Watchlist Platzierung stellt keine Indikation für ein etwaiges Up- oder Downgrade der Ratingnote dar (evolving). Während der Dauer der Watchlist Platzierung wird Scope etwaige Auswirkungen des MBO auf die Ratingeinschätzung prüfen. In diesem Zusammenhang steht Scope in engem Kontakt mit LHI.

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In Gesundheit in Asien investieren

Von Dr. Oliver Everling | 20.April 2015

Die Lacuna Unternehmensgruppe gibt die Übernahme des Asset Managers Atacama bekannt. Atacama wurde 2004 gegründet, ist ein Vermögensverwalter mit Schwerpunkt Asset Management und hat seinen Sitz in München. Damit ergänzt die Lacuna Gruppe ihren Finanzdienstleistungsbereich um ein KWG 32 lizensiertes Unternehmen. „Mit der Übernahme von Atacama können wir zukünftig noch stärker individuelle Bedürfnisse institutioneller Anleger bedienen. Wir wachsen damit nicht nur dynamisch hinsichtlich des Fondsvolumens mit unseren beiden Gesundheitsfonds, sondern parallel auch strukturell und strategisch“, erklärt Thomas Hartauer, Vorstand der Lacuna AG, erfreut. „Lacuna bietet in Zukunft sowohl strukturierte Produktlösungen für institutionelle Investoren im Bereich „Erneuerbare Energien“ als auch im Investmentfondsbereich an“, erklärt Hartauer.

Die Gesundheitsfonds Lacuna – Adamant Asia Pacific Health und Lacuna – Adamant Global Healthcare steigen weiter und haben kürzlich die 200 Millionen Euro-Marke überschritten. Die 100 Millionen-Grenze wurde bereits vor neun Monaten durchbrochen – danach ging es weiterhin konstant bergauf: „Das Erreichen der 200 Millionen Euro-Schwelle in so kurzer Zeit beweist, dass wir derzeit mit unseren zwei Gesundheitsfonds sehr attraktive Produkte am Markt anbieten, mit denen unsere Kunden von dem Aufwind der Healthcare-Branche stark profitieren können“, sagt dazu Thomas Hartauer.

Gründe für den Erfolg der Fonds sind in dem starken Gesundheitsmarkt in den USA zu suchen, der von der Gesundheitsreform Obamacare profitiert. Sie sorgt auch in den kommenden Jahren für positive Aussichten für das US-Gesundheitssegment. Parallel dazu sind auch die Gesundheitsmärkte Japan/Australien und die asiatischen Emerging Markets im Aufwärtstrend. Mit den beiden Gesundheitsfonds von Lacuna werden sowohl der US-amerikanische als auch der asiatische und pazifische Gesundheitsmarkt abgedeckt.

Als – nach eigenen Angaben – einziger Fonds Europas fokussiert der Lacuna – Adamant Asia Pacific Health (Stand 15. April rund 156 Mio. Euro) auf Investitionen in die asiatisch-pazifische Gesundheitsbranche. Dabei profitieren Anleger vom rasanten Wachstum des gesamten Sektors: Sowohl Pharma, Generika, Medtech und Biotech als auch Serviceleistungen, wie beispielsweise Krankenhäuser und Diagnostika, stehen im Investitionsfokus.

Der Investmentfonds Lacuna – Adamant Global Healthcare (Stand 15. April rund 52 Mio. Euro) allokiert wiederum die weltweit erfolgreichsten Gesundheitsunternehmen und deckt dabei alle Branchen ab: von Biotechnologie und Generika über Medizintechnik bis hin zu klassischer Pharma und Gesundheitsdienstleistungen. Besonderheit der Fondsstrategie ist dabei eine spezifische Gewichtung der vier wesentlichen globalen Gesundheitsregionen – Westeuropa, Nordamerika, Emerging Markets und Japan/Australien. Bei beiden Fonds setzt Lacuna auf die mehrfach ausgezeichneten Research-Leistungen der Healthcare-Experten der Adamant Biomedical Investments AG.

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Gefahren durch Finanztransaktionssteuer

Von Dr. Oliver Everling | 17.April 2015

Fast die Hälfte (48,8 Prozent) der von der DVFA befragten Investment Professionals erwartet, dass es durch die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTS) zu starken Ausweicheffekten kommen würde. Mittlere Effekte wird es laut 28,7 Prozent geben, wenige oder kaum Auswirkungen prognostizieren nur 22,5 Prozent der Befragten.

Weitreichende Folgen befürchten die DVFA-Mitglieder für die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Deutschland. Laut 78,3 Prozent würde die Einführung der Steuer die hiesigen Handelsplätze im Wettbewerb mit Luxemburg und London benachteiligen, nur 4,7 Prozent sehen keine Benachteiligung. Die EU-Kommission plant eine Abgabe von 0,1 Prozent bei Aktien und Anleihen sowie 0,01 Prozent bei Derivaten. Innerhalb der EU befürworten aktuell Belgien, Deutschland, Estland, Griechenland, Österreich, Portugal, die Slowakei, Slowenien und Spanien die Einführung der FTS. In Italien und Frankreich wird bereits eine Transaktionssteuer erhoben.

Mehr als ein Drittel der Befragten (34,1 Prozent) erwartet, dass die FTS tatsächlich wie von der Politik geplant im Jahr 2016 in den beteiligten EU-Ländern eingeführt wird, knapp zwei Drittel (65,9 Prozent) gehen nicht davon aus. „Die Politik scheint vielerorts in Europa gewillt, die Einführung der Finanztransaktionssteuer voranzutreiben“, kommentiert Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA e.V. „Eine solche Steuer wird jedoch nicht den gewünschten Effekt haben, wenn sie nicht globale Gültigkeit hat und könnte stattdessen das ‚Level Playing Field‘ an den internationalen Finanzmärkten nachhaltig stören“ so Frank.

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MBO bei LHI

Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2015

Die langjährigen Geschäftsführer der LHI Leasing GmbH werden die Geschäftsanteile des Unternehmens über die neu gegründete LHI Holding GmbH übernehmen. Verkäufer sind die Landesbank Baden Württemberg und die Norddeutsche Landesbank. Die juristische Umsetzung des Eigentümerwechsels soll nach Vorlage aller aufsichtsrechtlichen Genehmigungen im Mai 2015 vollzogen werden. Der Erwerb durch das LHI-Management sichert das komplette Know-how, die LHI Strategie wird unverändert fortgeführt.

„Die Kontinuität, die der LHI über Jahre Stabilität und Erfolg gesichert hat, bleibt auch nach der Trennung von den Gesellschafterbanken erhalten. Die risikoaverse Geschäftspolitik der LHI wird weitergeführt“, erklärt Oliver Porr, Sprecher der Geschäftsführung. Darüber hinaus bleiben die bisherigen Gesellschafterbanken als Kreditgeber der LHI-Gruppe weiterhin verbunden. Jeder Gesellschafter der LHI Holding GmbH ist mit jeweils 25 Prozent beteiligt. Neben Oliver Porr handelt es sich um Robert Soethe, Jens Kramer und Peter Kober. Die vier Geschäftsführer der LHI verfügen zusammen über mehr als 60 Jahre Erfahrung in dem Unternehmen.

LHI ist als Investment- und Assetmanager mit Kernkompetenz im Immobilienbereich aktiv. Weitere Assetklassen sind Erneuerbare Energien und Aviation. Das Unternehmen bietet Investmentprodukte für professionelle und semi-professionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen, Stiftungen und Family Offices sowie für private Investoren an. Rund 100 Investmentprodukte wurden bislang für professionelle und semiprofessionelle Investoren gestartet. Für 2015 wird ein Neugeschäftsvolumen von rund 1 Milliarde Euro angestrebt.

Darüber hinaus verfügt LHI über eine hohe Kompetenz bei strukturierten Finanzierungen. „Wir vereinen Assetmanagement und Finanzierungskompetenz unter einem Dach“; erklärt Robert Soethe. „Wir beraten, konzipieren, finanzieren, realisieren und verwalten. Damit heben wir uns von unseren Wettbewerbern ab.“

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Wachstum mit TTIP-Freihandelsabkommen

Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2015

Die FERI EuroRating Services AG erwartet für den Euroraum ein moderat positives Wirtschaftswachstum in den Jahren 2015 und 2016. „Die EZB-Politik zeigt Wirkung“, erklärt Axel Angermann, Chefvolkswirt der FERI EuroRating. „Die vorrangige Wirkung auf die Realwirtschaft ergibt sich jedoch aus dem gesunkenen Außenwert des Euros. Dieser Aufschwung dürfte insbesondere für Frankreich und Italien nur von kurzer Dauer sein. Das Interesse an Strukturreformen dürfte hierdurch verringert werden. Die Eurozone gerät zunehmend in ein ‚japanisches Szenario‘, in dem immer neue geld- und fiskalpolitische Expansionsrunden ein moderates Wachstum herbeizwingen, das ohne diese Unterstützung keinen Bestand hat. Die langfristigen Risken für den Bestand der Währungsunion sind erheblich gestiegen“, so Angermann.

Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der FERI EuroRating Services AG, die während der 28. FERI Frühjahrstagung vorgestellt wurde. Über 250 Gäste, darunter Vertreter von Banken, Fondsgesellschaften, Wirtschaftsprüfung, Beratung und Versicherungen, nahmen an der Veranstaltung teil.

„Die EZB befindet sich immer noch im Modus der Euro-Rettungspolitik. Doch die Mittel dürften auf Dauer nicht ausreichen und das volkswirtschaftliche Auseinanderdriften der einzelnen Länder wird dadurch nicht gestoppt“, erklärt Angermann. Für eine dauerhafte Krisenbewältigung sei die Weiterentwicklung zu einer engeren wirtschaftlichen und politischen Union unerlässlich. „Die Gefahr des Scheiterns des Euros liegt eindeutig in der unterschiedlichen wirtschaftlichen Ausrichtung der großen Nationen wie Frankreich, Deutschland und Italien. Griechenland spielt hierbei keine Rolle mehr und stellt keine Gefahr für den Euro dar“, so Angermann.

Dr. Heinz-Werner Rapp, Chief Investment Officer der FERI AG ergänzt im Rahmen der Podiumsdiskussion: „Durch die Notenbankpolitik werden Marktpreise und Anlegererwartungen verzerrt. Nicht mehr der Preis, Markttrends oder Produktkonzepte treiben den Markt, sondern die Notenbanken mit ihrer QE-Politik. Wir beobachten wegen der Notenbankpolitik deutliche Fehlallokationen bei Investitionen. Insbesondere die Rentenmärkte sind davon betroffen. Die stetige Liquiditätszufuhr birgt zudem die Gefahr, dass sich Investoren und Marktteilnehmer darauf einstellen und sich dann dadurch Blasen bilden können.“

„Für Investoren wird es zunehmend schwieriger in Produkte mit attraktiver Rendite zu investieren. Für liquiditätsorientierte Investoren stellen Absolute Return-Fonds einen Lösungsansatz dar. Für ausschüttungsorientierte Anleger sind dagegen Multi Asset-Konzepte interessant“, erklärt André Härtel, Senior Fondsanalyst der FERI EuroRating. Allerdings führten die wachsende Anzahl und die Heterogenität der Fondskonzepte sowohl bei Absolute Return- also auch Income-Strategien zu erhöhten Anforderungen an die quantitative und qualitative Fondsanalyse. „Nur eine systematische Produktselektion und fundierte Marktkenntnis können zu guten Ergebnissen führen“, so Härtel.

FERI warnt auch vor einem Scheitern des TTIP-Freihandelsabkommens. „TTIP schafft den größten Wirtschaftsraum weltweit und dürfte auf beiden Seiten des Atlantiks langfristig einen spürbaren Expansions- und Innovationsimpuls schaffen“, so Angermann. Schließlich verhandelten zwei Wirtschaftsräume, welche die Hälfte der Weltwirtschaftsleistung und die Hälfte des Welthandels umfassten. Schon jetzt entfällt ein Drittel aller europäischen Auslandsdirektinvestitionen auf die USA und nur zwei Prozent auf China. Insbesondere könnten in Europa die Branchen Chemie, Pharma, Kraftfahrzeuge und Maschinenbau von einer Freihandelszone profitieren. „Scheitert TTIP, so fällt insbesondere Europa zurück. Im Fall eines Scheiterns ist es wahrscheinlich, dass sich die USA vermehrt dem asiatischen Wirtschaftsraum mittels des Trans Pacific Partnership Agreements zuwenden“, so Angermann. Für Europa bedeute dies langfristig Wachstums- und Wohlfahrtsverluste sowie einen Rückfall im Wettbewerb der Wirtschaftssysteme.

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Heidelberger Lebensversicherung mit Bestnoten

Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2015

Die Wiesbadener Ratingagentur TELOS hat die HLE Active Managed Portfolios (HLE Active Managed Portfolio Dynamisch, HLE Active Managed Portfolio Ausgewogen und HLE Active Managed Portfolio Konservativ) von Heidelberger Lebensversicherung geratet. Die Fonds erfüllen der Analyse dieser Ratingagentur nach höchste Qualitätsstandards und erhalten die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).

Auszüge aus dem TELOS-Kommentar von HLE Active Managed Portfolio Dynamisch geben weitere Informationien:

„Der Dachfonds HLE Active Managed Portfolio Dynamisch investiert in täglich handelbare (Liquidität) UCITS-Fonds, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind. In seiner Gestaltung ist er ein Mischfonds mit den Schwerpunkten auf der globalen Aktien- und Rentenseite, mit Beimischungen in Alternatives. Ziel des Fonds ist ein langfristig angelegter attraktiver risikoadjustierter Wertzuwachs. Die auf mehreren Ebenen implementierte Risikokontrolle steht im Fokus. Dabei spielt die dynamische Gewichtung risikobehafteter Assets (generell Aktien) eine entscheidende Rolle. Die maximale Aktienquote von 75 % wird mit dem Ziel, besonders in Abschwungphasen einen relativen Mehrwert zu generieren, aktiv gesteuert. Darüber hinaus ist es das Ziel des Fonds, auf rollierender 3-Jahresbasis mindestens im ersten Drittel seiner Morningstar Kategorie (Europe OE EUR Aggressive Allocation – Global) zu liegen. Der Fonds versteht sich im Sinne eines Relative Return Produktes.“

In dem 38 Mitarbeiter großen MIM Europe Team sind 15 Fonds-Researcher aktiv. „Aber auch die weiteren Mitglieder (Portfoliomanager, Consultants) bringen auf diesem Gebiet ihre Expertise teilweise mit speziellen Marktschwerpunkten ein. Innerhalb der lückenlosen Dokumention des Ablaufprozesses und der -ergebnisse ist die Aufbereitung und Zurverfügungstellung der Fondsanalysen der bei Bedarf auch weltweit abrufbaren über 100 Fondsanalysten mit über 1000 Managerinterviews pro Jahr hervorzuheben. Der Fonds konnte seit Auflage sein Performanceziel erreichen (01/2015).“ 

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Mehr Rendite durch Modernisierung

Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2015

Die 20 größten deutschen Wohnungsunternehmen investierten im Jahr 2009 im Durchschnitt 15,43 Euro pro Quadratmeter für Instandhaltung und Modernisierung, rechnet die Ratingagentur Scope in einer Analystenitteilung vor. Im vergangenen Jahr waren es 18,90 Euro. Das entspricht einem Anstieg von 22% in fünf Jahren. Scope Ratings rechnet mit einer weiteren Zunahme in den kommenden beiden Jahren auf knapp 20,00 Euro pro Quadratmeter.

Wie lässt sich die deutliche Zunahme der Instandhaltungs- und Modernisierungsinvestitionen (pro Quadratmeter) erklären? Scope gibt auf die relevanten Fragen Antworten: „Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist das von der Geldpolitik der EZB (und anderer Notenbanken) verursachte Niedrigzinsniveau. Es treibt Investoren in alternative Assetklassen wie Immobilien. Der deutsche Wohnimmobilienmarkt steht aufgrund seiner Stabilität besonders im Fokus.“

Die Folge der großen Nachfrage nach deutschen Wohnimmobilien seien steigende Kaufpreise und damit sinkende Ankaufsrenditen: „Im Jahr 2009 betrugen die Spitzenanfangsrenditen für Portfoliokäufe auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt 5,1%. Fünf Jahre später liegen sie nur noch bei durchschnittlich 4,3%.“

Anders verhalten sich die Anfangsrenditen für Investitionen in das eigene Portfolio, so Scope: „Für die 20 größten deutschen Wohnungsunternehmen betrugen sie nach Berechnungen von Scope 2009 im Durchschnitt 3,7%, 2014 waren es bis zu 5,3% – und damit 100 Basispunkte über den durchschnittlichen Ankaufsrenditen bei Portfoliozukäufen.“

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Rapp warnt vor Illiquidität in Rentenmarktsegmenten

Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2015

Dr. Heinz-Werner Rapp, CIO der FERI AG, warnt im Rahmen einer Podiumsdiskussion der 28. Feri Frühjahrstagung in Frankfurt am Main vor der Möglichkeit der Illiquidität einzelner Rentenmarktpapiere. „Inzwischen hat eine Reihe von Marktteilnehmern ihre Bestände an bestimmten Rentenpapieren auf Null heruntergefahren“, berichtet Rapp vor den mehr als 200 Teilnehmern aus der Finanzbranche. Dieser Abbau der Positionen bleibt nicht ohne Konsequenzen für die Liquidität dieser Papiere.

Rapp stellt somit auf den Effekt ab, dass bei einer reduzierten Zahl von Marktteilnehmern, die noch Bestände halten, die Wahrscheinlichkeit einer Situation steigt, in der die Nachfrage nicht mehr auf das erwartete Angebot trifft, da die potentiellen Anbieter über keine Bestände mehr verfügen. Dies könnte zu plötzlichen Kursbewegungen führen.

Rapp disktuiert mit Max Hlzer, CIO Multi Asset von Union Investment, Bernhard Langer, CIO Quantitative Strategies von Invesco Asset Management und Ingo R. Mainert, CIO Multi Asset von Allianz Global Investors, unter der Moderationi von Dr. Tobias Schmidt von der FERI EuroRating Services AG.

„Weltweit ist das Wachstum erst einmal mit der Liquidität angeschoben worden. Das angenehme Gefühl der Märkte, dass die Notenbanken immer wieder mit der Gießkanne kommt, um Liquidität hineinzugeben, ist gefährlich. Marktpreise werden verzerrt, die EZB kauft mehr, als emittiert wird. Das erzeugt Sorglosigkeit und führt dazu, dass nicht mehr der Preis- oder Zinsmechanismus der Treiber von Entscheidungen ist, sondern die Frage, was die Notenbanken nächstes Jahr vielleicht im Köcher haben“, urteilt Rapp.

Wenn es erneut eine Situation wie 2008 geben würde, dann müssten die Notenbanken mit einer noch größeren Kelle Geld schöpfen. Rapp lässt erahnen, was dies für das Finanzsystem bedeuten würde. Rapp macht klar, dass die bisherige Rettungspolitik nicht nur zur Rückkehr zu – allerdings bescheidenem – Wachstum geführt habe, sondern auch zu verändertem Entscheidungsverhalten der Marktteilnehmer.

Auf dem Podium der Feri Frühjahrstagung ist man sich einig, dass die Volatilität nach oben gehen werde. „Manche gehen auf der Risikoleiter immer höher. Das macht man so lange, bis es nicht mehr gut geht“, warnt Rapp. Es sei nicht möglich dieses Spiel ad infinitum weiterzuspielen. Von Staatsanleihen zu Unternehmensanleihen, von Unternehmensanleihen zu komplexeren Produkten, zu Aktien bis hin zu sonstigen Assetklasse besteigen auch institutionelle Anleger ein immer höheres Risikoniveau auf der Suche nach Rendite.

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Wirtschaft bleibt vom billigen Geld abhängig

Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2015

Die Rettungspolitik der Notenbanken hat die Weltwirtschaft stabilisiert. Die Wertentwicklung vieler Assetklassen wird deshalb überwiegend von der Liquiditätszufuhr bestimmt, die im Kern die Rettungspolitik ausmacht. Axel Angermann von der FERI EuroRating Services AG führt mit dieser These in die FERI Frühjahrstagung ein – eine Veranstaltung, die wiederum ein „all time high“ hinsichtlich der Teilnehmerzahl verzeichnen kann.

Angermann zeigt, dass Leitzinserhöungen seit Oktober 2014 ur in Argentinien, Brasilien, Russland und in der Ukraine zu beobachten waren. In den Industrieländern standen weitere Leitzinssenkungen an, so in AUstralien, Dänemark, Israel, Kanada, Korea, Norwegen, Schweden und in der Schweiz, sowie in Schellenländern wie Bulgarien, Chile, China, Indien, Pakistan, Peru, Polen, Rumänien, Serbien, Thailand, Türkei und Ungarn.

DIe US-Wirtschaft bleibe die entscheidende Triebkraft der globalen Wachstumsdynamik, glaubt Angermann. Mitte des Jahres leitet die Fed einen sehr moderaten Zinserhöhungszyklus ein, prognostiziert er. Die expansive Geldpolitik war auf den Hypothekenmarkt ausgerichtet. Der Vorteil der Fed war im Vergleich zu anderen Notenbanken, es mit einem vergleichsweise geschlossenen, einheitlichen Wirtschaftsraum zu tun zu haben, der sich leichter beeinflussen lässt. So sie die Politik explizit auf die Hypothekenzinsen ausrichtet, um dadurch eine Stütze im privaten Konsum zu schaffen.

Der US-Arbeitsmarkt zeige sich in einem stabilem Aufwärtstrend, allerdings mit Schönheitsfehlern, denn die strahlende Welt mit Vollbeschäftigung sei noch nicht erreicht. Die Einkommensentwicklung ermögliche stabil wachsenden Konsum in den USA, zeigt Angermann auf. Die Sparrate unterliege in den USA rrelativ großen Schwankungen, daher wirke sich nicht jede Steigerung des Einkommens auch in einer Steigerung des privaten Verbrauchs aus, wie auch umgekehrt. Das mache die Prognose speziell für die USA etwas schwieriger als in anderen Ländern mit recht stabilen Sparquoten.

DIe konjunkturelle Entwicklung sei in den USA inzwischen „selbsttragend“ und hänge nicht mehr so sehr am Tropf der Geldpolitik, meint Angermann. Daher habe Yellen auch entsprechende Signale gegeben. Die Leitzinsen ließen sich unter diesen Bedingungen erhöhen. Die Kerninflationsrate werde sich nach oben bewegen, was der Fed die Zinserhöhung erlauben werde.

„Wir glauben, dass die Fed insgesamt bei ihrer expansiven Geldpolitik bleiben und sehr vorsichtig vorgehen wird“, sagt Angermann. Wenn die aktuelle konjunkturelle Lage jedoch sich nicht weiter verbessere, könnte die Fortsetzung der Politik die Folge sein. Der zweite Faktor, der zu unveränderten Zinsen in den USA führen könnte, wäre eine weitere Aufwertung des US-Dollars, denn dieser werte zurzeit gegenüber fast allen Währungen der Welt auf. Das wirke sich natürlich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung in den USA, die Nettoimporte seien traditionell negativ, größere Handelsdefizite seien nun noch wahrscheinlicher für die USA.

Angermann sieht in Europa keine Deflationsgefahren. Die Kerninflation sei deutlich positiv und gebe keinen Anlass zum Handeln. Steigende Löhne und Lohnstückkosten sprechen gegen andauernde Deflationsgefahren, wie auch die Arbeitslosigkeit mit steigender Kapazitätsauslastung allmählich zurückgehe.

Im Euroraum seien die Bankkredite an Unternehmen weiter zurückgegangen, jedoch sei Ende 2014 eine Wende zu erkennen gewesen. Es gehe bei der Politik der Europäischen Zentralbank nicht in erster Linie um die Bankkredite an Unternehmen, sondern um die Schwächung des Euros. Die Abwertung des Euros wirke allerdings nicht gegenüber allen Handelspartnern.

Spanien zeige eine gute Exportentwicklung nicht erst seit dem Verfall des Euros, zeigt Angermann anhand der Exportdaten nach Regionen auf. Für den Euroraum sei ein BIP-Wachstum für 2015 in Höhe von 1,5 % in Sicht, für 2016 vielleicht 1,6 %. Die Länderratings konnten seit Anfang 2014 für mehrere Länder nach oben gestuft werden, so bei Estland, Irland, Litauen, Lettland, Spanien und Portugal. Bei Griechenland bleibe die Meinung der Ratingagentur unverändert.

Warum hat es bei Spanien funktioniert, nicht aber bei Griechenland? Auch Spanien hatte Hilfen in Anspruch genommen. In Griechenland sehe man aber „absolutes Chaos“. Man müsse konstatieren, dass Griechenland in eine Abwärtsspirale hineinlief. Griechenland habe eigentlich einen Boden gefunden. Der „große Schuldenschnitt“ für Griechenland habe dem Land kaum genutzt, bemerkt Griechenland.

In Spanien habe man die Krise als „selbstgemacht“ anerkannt und entsprechend Strukturreformen durchgeführt. Griechenland verhalte sich dagegen wie ein schlechter Schüler, der vor versammelter Klasse immer wieder von den Lehrern vorgeführt werde und dadurch schließlich bockig wurde.

Die Kehrseite der EZB-Politik sei, dass sie in Frankreich und in Italien keine ANrieze zu Strukturreformen hinterlässt. Eine anhaltend hohe Verschuldung in beiden Ländern sei daher für diese beiden Länder das wahrscheinlichste Szenario, prognostiziert Angermann und sieht in einer politischen Union weiterhin die Voraussetzung für eine dauerhafte Krisenbewältigung. Bisherige Währungsunionen seien immer dann gescheitert, wenn die politische Integration zu gering war.

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