Zahlungsmoral weitgehend in Takt
Von Dr. Oliver Everling | 3.Juni 2009
Der schärfste Konjunktureinbruch in der Geschichte der Bundesrepublik zeigt erste Auswirkungen auf das Zahlungsverhalten, schreibt der Verband der Vereine Creditreform e.V. in der jüngsten Ausgabe des „ZaC-Index“. Rechnungen werden schleppender bezahlt, Leistungserbringer bleiben häufiger als in der Vergangenheit auf offenen Forderungen sitzen. Eine dramatische Verschlechterung des Zahlungsverhaltens sei bislang aber nicht festzustellen. Die Zahlungsmoral in Deutschland sei mit Einschränkungen weitgehend in Takt. Zwei Drittel aller Rechnungen werden pünktlich beglichen. Nur einer von zwanzig Zahlungsbelegen weist eine Überfälligkeit von mehr als einem Monat auf.
Der Creditreform ZaC-Index (ZaCX), der Entwicklungen im Zahlungsverhalten anhand regelmäßiger Unternehmensbefragungen und Auswertungen des Creditreform Zahlungserfahrungspools in einem Indikator verdichtet, verliert gegenüber dem Vorjahresstand drei Zähler und notiert bei 63,3 von 100 möglichen Punkten. Nachdem der ZaC-Index im vergangenen Herbst nur leicht nachgab, hat sich der Rückgang jüngst beschleunigt.
Der Creditreform ZaC-Index (ZaCX) bildet das Zahlungsverhalten in zehn untersuchten Wirtschaftszweigen und der Gesamtwirtschaft anhand einer Skala von 0 bis 100 Punkten ab. Ein höherer Wert symbolisiert dabei ein besseres Zahlungsverhalten. Grundlage der halbjährlichen Berechnung des ZaCX sind zwei Datenquellen: Der Zahlungserfahrungspool ZaC von Creditreform, in dem inzwischen ca. 80 Millionen branchenübergreifende Zahlungserfahrungen vorliegen, sowie die Creditreform Umfragen, bei denen rund 4.000 mittelständische Unternehmen zu Konjunktur- und Finanzthemen befragt werden.
Der enge Zusammenhang zwischen dem Creditreform ZaCIndex und den Insolvenzzahlen belegt, heißt es in dem Bericht der Creditreform weiter, dass die Erfassung von Veränderungen im Zahlungsverhalten einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung von Liquiditätsproblemen liefert und sich gut zur Prognose der künftigen Insolvenzentwicklung eignet. Im Rückblick zeigt sich, dass die gute Konjunktur in den Jahren 2006 bis 2008 die Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation der mittelständischen Unternehmen verbessert hatte. Zudem kamen gewerbliche, private und öffentliche Auftraggeber ihren Zahlungsverpflichtungen pünktlicher nach. Rechnungen wurden schneller bezahlt, Forderungen fielen seltener aus als in der ersten Hälfte des Jahrzehnts. Mit dieser Entwicklung sank die Zahl der Unternehmensinsolvenzen. In jüngster Zeit zeigt der Trend wieder in die andere Richtung.
Die Zahl der Betriebe, die mit Zahlungsverzögerungen oder Forderungsverlusten konfrontiert sein werden, dürfte im Verlauf des Jahres merklich ansteigen. Belastende Faktoren wie die verschlechterte Auftrags- und Ertragslage und die weiterhin restriktiven Finanzierungskonditionen drücken auf die Zahlungsfähigkeit und die Liquiditätslage der Unternehmen. So werden deutlich mehr Unternehmen als in der Vergangenheit die ihnen eingeräumten Zahlungsziele ausschöpfen oder sogar überschreiten. Liquiditätsengpässe, vermehrte Verluste und nachlassende Finanzkraft erhöhen das Ausfallrisiko vor allem in den stark betroffenen Wirtschaftsbereichen. Als Konsequenz dürften verstärkt Folgeinsolvenzen bei den Leistungserbringern auftreten.
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AA+ für First Private Euro Aktien STAUFER
Von Dr. Oliver Everling | 3.Juni 2009
TELOS hat den First Private Euro Aktien STAUFER geratet. Der Fonds erfüllt nach Ansicht der Agentur sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards). Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.
Der First Private Euro Aktien STAUFER wird nach einem gut durchdachten, strukturierten Investmentprozess gemanagt, der einem quantitativen Ansatz folgt und sich auf Werte des Dow Jones EURO STOXX konzentriert. Dieser verläuft analog zu dem des First Private Europa Aktien ULM Fonds, orientiert sich aber stärker an der Dividendenrendite. Die Vorgehensweise basiert auf einer leicht verständlichen Philosophie, die sich voll und ganz im Investmentprozess wiederfindet. Ins Portfolio aufgenommen werden 35 liquide Titel, die eine hohe, nachhaltige Dividendenrendite aufweisen. Das Fondsmanagement verfolgt das ehrgeizige Ziel einer 5%igen Outperformance gegenüber dem Vergleichsindex (betrachtet über den gesamten Businesszyklus). Gleichzeitig soll die Volatilität geringer als die des Vergleichsindexes sein.
Der erste Teil des Investmentprozesses ist ein quantitativer Filterprozess, der ohne jeden subjektiven Einfluss durchgeführt wird. Dabei werden Werte aussortiert, die nicht ausreichend liquide sind oder eine kritische Finanzstruktur aufweisen. Ausgewählt werden dagegen Unternehmen mit attraktiven, durch die Ertragsentwicklung gerechtfertigten, Dividendenzahlungen. Der anschließende qualitative Teil des Investmentprozesses rundet das Selektionsverfahren ab. Dabei werden Titel aufgrund ihres individuellen Risikos oder der mangelnden Stabilität der Dividendenzahlungen ausgeschlossen. Des Weiteren geht es darum, größere Klumpenrisiken bezüglich der Branchenallokation zu vermeiden. Der Vergleichsindex ist aber nicht Grundlage der Portfoliokonstruktion. Alle Werte werden annähernd gleichgewichtet. Die Berücksichtigung der Transaktionskosten ist seit einiger Zeit integraler Bestandteil des Investmentprozesses. Die Investmentstrategie wurde 2004 angepasst. Das Anlageuniversum wurde erweitert und der „Buy Growing Value“-Philosophie wird seitdem eine höhere Bedeutung beigemessen. Dies spiegelt sich hauptsächlich darin wieder, dass für die Aufnahme in den Fonds nicht allein die Höhe der Dividendenrendite, sondern deren Nachhaltigkeit ausschlaggebend ist. Im Hinblick auf die Marktturbulenzen im Zuge der Suprime- Krise wird das Investmentkonzept im Bezug auf die Aussagekraft der Dividendenrendite adjustiert. So soll diese z.B. stärker ins Verhältnis zu dem erwirschafteten Betrag gesetzt werden.
Nach guten Investmentergebnissen in Vorjahren lag die Performance des Fonds in der jüngeren Vergangenheit unter der des Vergleichsindexes. Der Fonds ist zwar auch durch seine hohe Gewichtung in Finanztiteln belastet worden, aber es sind insbesondere die irrationalen Kursabschläge bei Substanzwerten gewesen, die zur Underperformance geführt haben. Bei der Performancefee wird keine High-Water-Mark verwendet. Die Sharpe Ratio liegt im negativen Bereich.
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Keine Überraschungen durch GM Insolvenz
Von Dr. Oliver Everling | 29.Mai 2009
Die offenbar bevorstehende Insolvenz von General Motors (GM) – bereits seit Jahren von führenden Agenturen als spekulatives Risiko klassifiziert – würde vorhersehbare Schockwellen in die ganze Welt senden. Laut einer Untersuchung des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland ist GM in 51 Ländern mit insgesamt 1.065 Tochtergesellschaften und Niederlassungen vertreten. Das Umsatzvolumen beträgt weltweit 181 Mrd. US$, in Europa 37,4 Mrd. US$. Mit dem Zusammenbruch müssten global abertausende Zulieferer und deren Mitarbeiter um ihre Existenz fürchten. Hinzu kommt: Durch die Zahlungsunfähigkeit stünden fast eine Million GM-abhängige Amerikaner und rund 150.000 Menschen in Deutschland im Umfeld von Opel vor einer ungewissen Zukunft.
General Motors unterhält 147 Tochtergesellschaften in Europa und 38 davon in Deutschland. Opel beschäftigt insgesamt 27.225 Mitarbeiter. Dabei gehören die Standorte in Rüsselsheim (16.000 Mitarbeiter), Bochum (5.300), Eisenach (1.800) und Kaiserslautern (2.300) laut D&B mit zu den größten Arbeitgebern vor Ort. Das zeigt eine aktuelle Analyse des „GM Family Tree“ für Deutschland. Über diese sogenannten Family Trees bildet D&B Unternehmensverflechtungen ab. Interessierte erhalten so einen Überblick zu einzelnen Herstellern sowie deren Tochterfirmen und Niederlassungen weltweit.
„Größe allein schützt nicht vor dem Untergang – auch GM nicht. Der weltgrößte Autokonzern hat sich selbst in diese schier ausweglose Lage manövriert, an deren Ende allen Anzeichen zufolge die baldige Insolvenz steht,“ erklärt Michael Seifert, Experte für die Automobilbranche bei D&B Deutschland. „Während die Amerikaner der Pleite von GM recht gelassen entgegensehen, wurde in Deutschland der Fall Opel von der Kanzlerin zur Chefsache erklärt. Es bleibt jedoch zum jetzigen Zeitpunkt offen, ob sich dieser Einsatz schlussendlich auch lohnt und welche Absichten ein möglicher Investor mit Opel wirklich verfolgt.“
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MinD-Impulse für den Mittelstand
Von Dr. Oliver Everling | 27.Mai 2009
„So systematisch haben wir unser Unternehmen schon lange nicht mehr durchleuchtet“. Dieses Resümee zog Geschäftsführer Wolf-Rüdiger Otte vom Stahlservice-Center Völkel & Winkler GmbH & Co. KG in Wenden/Sauerland. Die Impulse daraus werden in den nächsten Monaten positive Wirkungen bringen, davon ist Otte überzeugt.
Vorausgegangen war ein kritischer Unternehmerdialog auf Basis der Unternehmenssoftware „MinD.unternehmer“, die Otte von einer seiner Hausbanken, der Volksbank Siegerland eG, kostenlos erhalten hatte. Der Hinweis kam von Markus Schrage, Leiter Firmenkunden der Volksbank: Gerade als erfolgreiches Unternehmen nicht stehen zu bleiben, sondern neue Instrumente zu nutzen.
Die Überlegung im Hause Völkel-Winkler dazu: machen wir das alleine oder holen wir uns einen unbefangenen Blick ins Haus, der mit uns gemeinsam diese Form der Stärken-Schwächen-Analyse durcharbeitet. Auch hier gab Schrage einen hilfreichen Tipp: er vermittelte den Kontakt zum „KMU-Berater-Pool-MinD“. In dieser Gruppe im „Verband freier Berater – Die KMU-Berater“ haben sich Berater darauf spezialisiert, mittelständische Unternehmen bei der Nutzung von „MinD.unternehmer“ zu begleiten.
Zwei Vormittage gab es einen engagierten Austausch. Otte und die Rechnungswesenspezialistin Martina Völkel-Menn diskutierten mit den KMU-Beratern Detlef Müller und Carl-Dietrich Sander sämtliche Facetten des Unternehmenskonzeptes. Der Fahrplan dazu war der Fragenkatalog in „MinD.unternehmer“. Otte: „Die Fragen der Berater haben uns an vielen Stellen dazu gebracht, einen Schritt weiter zu denken, Positionen nicht einfach zu übernehmen und in die Zukunft fortzuschreiben.“
Ergebnis der gemeinsamen Arbeit ist der vom KMU-Berater erstellte Bericht zu den Stärken und Schwächen des Unternehmens einschließlich rating-relevanter Kennzahlen aus den Jahresabschlüssen. „Das Entscheidende an der Arbeit mit MinD.unternehmer“, so Detlef Müller, „ist der Aktivitätenplan, den das Unternehmen als Ergebnis für sich verabschiedet und umsetzt“.
Otte sieht das genauso und hat die KMU-Berater bereits eingeladen, Ende des Jahres zum Soll-Ist-Vergleich wieder Kontakt aufzunehmen.
Markus Schrage von der Volksbank Siegerland sieht einen doppelten Nutzen: „Zuerst profitiert das Unternehmen selber von Analyse und Aktivitäten; wenn das Unternehmen der Bank anschließend den Bericht aus MinD.unternehmer zur Verfügung stellt, haben wir außerdem eine hervorragende Informations-Grundlage für unsere Risikoklassifikation im Rahmen des Rating und für das nächste Kundengespräch.“
Die Unternehmenssoftware „MinD.unternehmer“ ist kostenlos erhältlich bei jeder Volks- und Raiffeisenbank, im Internet unter www.min-d.de und beim KMU-Berater-Pool-MinD (unternehmer@kmu-berater-pool-mind.de).
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AAA- für DJE Dividende & Substanz
Von Dr. Oliver Everling | 25.Mai 2009
Die Ratingagentur TELOS hat den Fonds DJE Dividende & Substanz geratet. Der Fonds erfüllt nach Ansicht der Agentur höchste Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
Der DJE Dividende & Substanz ist ein international anlegender Aktienfonds, der durch seinen Value-Ansatz und die aktive Steuerung der Barquote geprägt ist. Trotz des Anlageschwerpunktes in Europa nutzt der Fonds auch Chancen auf den Aktienmärkten weltweit. Der Fonds ist dabei nicht Benchmark-orientiert. Basierend auf der eigenen FMM- Methodik (Fundamental, Monetär, Markttechnik), aber auch durch den Einsatz von Stimmungsindikatoren, sollen Kapitalverluste vermieden und eine stetige Rendite erzielt werden. Der Investmentansatz des Fonds setzt neben klassischen Value-Ansätzen auf die Dividendenrendite der Einzeltitel. Der Fonds investiert dabei in eher defensive, werthaltige Aktien, die sich durch hohe Substanz, ausgezeichnete Bilanzqualität und auch eine hohe Dividendenrenditen bei möglichst abgesicherter Ertragslage auszeichnen. Das Research ist noch recht stark auf Europa und insbesondere Deutschland fokussiert, wird aber kontinuierlich auch um internationale Unternehmen erweitert, vor allem in Asien. Bei der Analyse von Investmentgelegenheiten außerhalb Europas kommt zunächst ein fundamentaler Ansatz zum Tragen.
Das Risikomanagement erfolgt in erster Linie auf Ebene der Einzeltitel und durch die Steuerung der Barquote. Das Fondsmanagementsystem der Gesellschaft trägt zu einem effizienteren und besser automatisierten Ablauf des gesamten Portfoliomanagementprozesses bei.
Der Fonds konnte die Performance des als Orientierungsgröße herangezogenen MSCI World Indexes bei geringerer Volatilität seit seiner Auflage deutlich übertreffen, insbesondere auch durch die Steuerung der Barquote. Dabei hat der Ansatz vor allem in Phasen fallender Aktienmärkte besser abgeschnitten als der Index. Sofern der Fonds seinen Vergleichsindex outperformed, fällt neben der Managementfee auch eine Performancefee in Höhe von 10% der Differenz der Wertentwicklung von Fonds und Benchmark an. Dabei wird keine High- Water-Mark verwendet. Das Sharpe Ratio lag bei der rollierenden Betrachtung über 5 Jahre im positiven Bereich, schreibt TELOS im Ratingbericht.
Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.
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URA Rating Agentur zeigt .NET-basierende SaaS-Lösung
Von Dr. Oliver Everling | 19.Mai 2009
Die URA Rating Agentur präsentierte erstmals im Rahmen des ERP-Forums (Halle 5) der diesjährigen CeBIT ihre SaaS-Lösung „URA Rating Factory“. SaaS bedeutet „Software as a Service“ und die technische Basis ist die Internet-basierende Software-Architektur der URA Rating Factory.
Mit der Komplettlösung ersparen sich Unternehmen bzw. Berater Aufwand beim Einrichten von Hardware und Software. Sie erhalten gezielt und gebündelt Komponenten, die bereits optimal aufeinander abgestimmt sind. Dies bedeutet schnellen produktiven Einsatz in kurzer Zeit ohne Investition und bietet die optimalen Voraussetzungen für effektiven Einsatz. Die SaaS Lösung ist ein kostengünstiger und schneller Weg; auch für Unternehmen, die sich im Aufbau befinden, bietet SaaS einen kalkulierbaren Start.
Die URA bietet eine vollständige Lösung, die alle relevanten Bereiche eines Ratings abdeckt. Als Ergbnis erhält man den Solvenzcheck mit der einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeit. Die Software ist sehr einfach durch Login auf dem Webbrowser zu erreichen und muss nicht installiert werden. Danach steht das gesamte Programm intern und extern zur Verfügung. Jeder zugangsberechtigte Anwender kann mit dem System uneingeschränkt arbeiten. Dabei ist aufgrund der Personalisierungsmöglichkeiten der Software auch Anwendern aus dem Ausland die Nutzung möglich, da die jeweilige Sprache zugeordnet werden kann. Dies erlaubt allen international tätigen Wirtschaftsprüfern und Unternehmensberatern die „URA Rating Factory“ auch im Ausland einzusetzen und die Daten trotzdem jederzeit zur Verfügung zu haben.
Unabhängig von der Größe des Unternehmens können Kunden die Lösung als Standardvariante oder angepasst an spezifische Anforderungen nutzen. „Customizing“ ist möglich durch Erstellung von Zuordnungstabellen gegen Gebühr. Die Lizenzierung der Applikationen erfolgt ausschließlich nutzungsabhängig durch Kauf von bestimmten Kontingenten. Kunden können außerdem frei entscheiden, wann und wie oft die Software benützt wird.
Die URA Rating Agentur argumentiert u. a. mit folgenden Vorteilen: Bereitstellung der notwendigen Software heißt Kosteneinsparung; leichter Zugang jederzeit von jedem Ort heißt Verfügbarkeit der Server; sehr schnelle Verarbeitung der Daten – innerhalb weniger Minuten; direkte Übernahme der Daten aus deutscher XBRL möglich; Übernahme der Daten aus anderen Dateiformaten „Customizing“ möglich durch Erstellung einer Zuordnungstabelle gegen Gebühr; Sicherung der Daten auf dem Server; Überwachung der Sicherheit der Server (Firewall, etc.) durch User entfällt, Überwachung der Verfügbarkeit der Datenbank durch User entfällt und Überwachung der Performance der Datenbank durch User entfällt – alles Argumente für Kosteneinsparung.
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Kreditversicherung sichert auch ohne Staatshilfe
Von Dr. Oliver Everling | 19.Mai 2009
Der weltweit agierende Forderungsspezialist Coface registriert ein schwieriges erstes Halbjahr 2009. Nach einem enormen Anstieg Ende 2008 bleiben die Zahlungsausfälle der Unternehmen auf einem hohen Niveau. So wurde im Januar das Rating von insgesamt 22 Ländern herabgestuft oder unter negative Beobachtung gestellt. Im April folgten weitere 47 negative Ratingänderungen, die vor allem Industrieländer in Europa, Nordamerika und Asien betrafen, darunter auch Deutschland und Frankreich. Demnach weisen nun 33 Länder ein schlechteres Rating auf als noch 2008, von 25 Ländern wurde das Rating neu unter Beobachtung für eine Abwertung gestellt. In einigen Fällen, insbesondere Spanien, würde es sich nicht um die erste in diesem Jahr handeln.
Im Geschäftsjahr 2008 konnte Coface Deutschland den Gesamtumsatz weiter steigern und den Gewinn nach Steuern trotz gestiegener Schäden in der Kreditversicherung konstant halten. Die vier Gesellschaften, die unter der Coface Deutschland AG angesiedelt sind, erreichten zusammen 369 Millionen Euro Umsatz. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr (344,1 Mio.) ein Plus von 7,2 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern beträgt nach HGB 33,5 Millionen Euro (22,6 Mio.), der Jahresüberschuss 16,9 Millionen Euro (17,1 Mio.).
Berechnet nach IFRS beträgt der operative Gewinn 106,7 Millionen Euro nach 94,3 Millionen im Jahr zuvor. Der konsolidierte IFRS-Gewinn ist mit 71,5 Millionen Euro konstant zum Vorjahr (71,6 Mio.). „Coface Deutschland erfüllt als privater Kreditversicherer weiterhin die Funktion eines verlässlichen Partners der Kunden. Ein staatlicher Schutzschirm für die Kreditversicherer ist aus unserer Sicht nicht nötig.“ Der Vorstandsvorsitzende von Coface Deutschland, Benoît Claire, nimmt mit dieser Aussage Stellung zu anhaltenden Vorwürfen, die Kreditversicherer ließen Kunden im Stich. Er tritt auch Äußerungen entgegen, die Kreditversicherer bräuchten selbst finanzielle staatliche Stützung. Benoît Claire: „Beides trifft nicht zu.“
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Boardinghausmarktstudie hilft beim Rating
Von Dr. Oliver Everling | 19.Mai 2009
Der Trend zum „Wohnen auf Zeit“ setzt sich zunehmend auch in Deutschland infolge der Globalisierung und Internationalisierung der Wirtschaft durch. Boardinghäuser zählen zu dem am stärksten wachsenden Teilmarkt auf dem Beherbergungsmarkt. Dies zeigt eine Studie aus dem Institut für Immobilienwirtschaft von Georg & Ottenströer Immobilien Consulting. Aus der Studie lässt sich das Erfordernis spezifischer Ratingansätze erkennen, um den Besonderheiten von Boardinghäusern in der Analyse gerecht zu werden.
Im Rahmen einer aktuellen Marktstudie mit Betriebsvergleich wurden jetzt erstmals über 300 Boardinghäuser (inklusive Mischkonzepte) in Deutschland erfasst und mit Hilfe eines Fragebogens zu unterschiedlichen Themen befragt. Die vorliegende Untersuchung trägt zur Transparenz auf diesem Markt bei und liefert exklusive Benchmarks/Vergleichsdaten z.B. zu folgenden Aspekten: Standort-Erfolgsfaktoren (Mikro-und Makrostandort), Gästestruktur und Zielgruppen, Auslastung und Aufenthaltsdauer, Größe und Ausstattung der Apartments, Service-und Angebotsleistungen, Zimmerpreise und Preisnachlässe, Marketing, Erlöse und Kosten, Zertifizierung, regionale Märkte, zukünftige Marktentwicklung oder Umnutzung von Bürogebäuden.
Die Ergebnisse sind bezüglich neuer Projekte, Umnutzungen und Betriebsoptimierungen für z.B. Städte, Projektentwickler, Bestandshalter, Architekten, Betreiber, Investoren, Gutachter und Banken von hohem Interesse. Es existiert eine Vielzahl an Begrifflichkeiten für diese Übernachtungsform und Immobilienart. Neben Boardinghaus und Serviced-Apartments sind Begriffe wie Aparthotel, Suitehotel, All-Suite und Residences gebräuchlich. Übernachtungen in Boardinghäusern bieten gegenüber Hotels und der befristeten Anmietung von Wohnungen spezifische Vorteile, wie die explizite Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden.
Die immobilienwirtschaftliche Angebotsform umfasst im Wesentlichen reine Boardinghäuser, Hotels mit Apartments in separatem Gebäude (Mischkonzept) und Hotels mit integrierten Apartments im gleichen Gebäude (Mischkonzept). Bei der Betreibung dominiert der Eigenbetrieb. Beim Fremdbetrieb werden schwerpunktmäßig Pachtverträge abgeschlossen.
Für den Erfolg eines Boardinghauses spielt – neben dem Makrostandort und der Nähe zu Gästegeneratoren – vor allem die Mikrolage und das Umfeld eine wesentliche Rolle. Die großen und exklusiveren Häuser bevorzugen zentrale Lagen mit hoher Urbanität und guter verkehrlicher Erreichbarkeit. Diese Häuser setzen vor allem auf geschäftlich motivierte und international ausgerichtete Gäste. Von kleineren Anbietern werden eher die Stadtrandlagen bevorzugt. Hier werden andere Zielgruppen angesprochen – z. B. Berufswechsler, Projektmitarbeiter und Städtetouristen. Es gibt zunehmend Überlegungen nicht mehr genutzte Bürogebäude in Boardinghäuser umzuwandeln. Eine besondere Stellung nehmen diesbezüglich die kleineren Bürohochhäuser aus den 70er Jahren ein, die sich in aller Regel baulich gut für eine Umnutzung eignen. Allerdings müssen der Mikrostandort und das Umfeld stimmen bzw. zu den Zielgruppen von Boardinghäusern passen und die Wirtschaftlichkeit der Umnutzung muss selbstverständlich gewährleistet sein.
Der Angebotsschwerpunkt der erfassten Apartments liegt in der Größenklasse 30 bis 60 m². Nur 5,7% der Apartments sind größer als 60 m². Als Grundausstattung für ein Apartment gilt ein Wohn- und separater Schlafbereich, ein Arbeitsbereich sowie eine voll ausgestattete Küchenzeile oder eine Kitchenette. Darüber hinaus muss der Einrichtungsstil das Gefühl der Individualität, Privatheit und Sicherheit vermitteln. Grundsätzlich ist das Serviceangebot im Vergleich zum Hotelservice deutlich reduziert bzw. wesentlich flexibler gestaltet.
Zum weitaus überwiegenden Teil (78,3%) sind die Gästeankünfte bei Boardinghäusern beruflich motiviert. Der Anteil ausländischer Gäste liegt bei Boardinghäusern im Durchschnitt bei 23,8%. Die Aufenthaltsdauer liegt im Schwerpunkt unter 4 Wochen. So die Ergebnisse der Marktstudie.
Die Übernachtungspreise variieren stark und sind abhängig von der Art des Hauses (reines Boardinghaus oder Mischkonzept) sowie den Ausstattungsqualitäten und Serviceleistungen im Grundservice. Die Preise in den großen Metropolen sind erwartungsgemäß höher als an den Sekundärstandorten. Meist beginnt die Preisspanne bei rund 50 € pro Nacht und erreicht im oberen Drittel auch oftmals über 120 € (brutto) pro Nacht.
Die konzeptionelle Ausrichtung nimmt Einfluss auf die Umsatz-und Kostenstruktur. Hier gibt es deutliche Unterschiede zum Hotelbetrieb. Auffällig ist auch, dass Serviceangebote bei Boardinghäusern als Umsatzbringer oftmals weit überschätzt werden und das die Wareneinsatz-und Personalkosten einen deutlich geringeren Anteil an den Gesamtkosten ausmachen als bei Hotels oder Mischkonzepten. Der Hauptanteil des Umsatzes erfolgt aus der Übernachtung. Daher muss die Auslastungsquote von Boardinghäusern über denen von Hotels liegen. Hier zeigt der Betriebsvergleich (neben Daten zu Auslastungsquoten, Erlösen und Kosten) deutliche Differenzen zwischen der Ist-und der Soll-Auslastung.
Die Zertifizierung ist ein aktuelles Thema bei den Boardinghäusern. Knapp die Hälfte der befragten Häuser ist bereits zertifiziert oder plant die Zertifizierung. Die Kooperation mit externen Partnern im Bereich der Freizeitgestaltung ist relativ gering.
Bezüglich der Einschätzung der zukünftigen Nachfrage nach Boardinghäusern und dem eigenen Haus, sehen über die Hälfte der befragten Häuser eine eher gute bzw. positive Nachfrageentwicklung. Ein gutes Drittel bewertet die zukünftige Nachfrageentwicklung eher als mittel bzw. durchschnittlich. Nur 8,6% der befragten Häuser sehen eher pessimistisch in die Zukunft. Die Marktstudie ist über http://www.georg-ic.de/ zu beziehen.
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Ratingnormer wechselt zu TeleTrusT
Von Dr. Oliver Everling | 19.Mai 2009
TeleTrusT Deutschland e.V. hat einen neuen Geschäftsführer, der sich u. a. auch in der Ratingbranche bereits einen Namen gemacht hat: Dr. Holger Mühlbauer wird ab Juni 2009 dem deutschen Kompetenznetzwerk für IT-Sicherheit mit internationaler Ausrichtung eine neue Richtung und Gestalt geben. Der Jurist Mühlbauer will die Stärken herausarbeiten, die sich aus der Heterogenität des Mitgliederpools von TeleTrusT ergeben, damit die Beteiligten sie als Mehrwert nutzen können. Seit 2006 war Mühlbauer auch mit der Normung von Ratingdienstleistungen befasst und erkannte bereits lange vor der Finanzkrise die Bedeutung von Standards für Ratings.
„Aufgrund der heterogenen Struktur des Verbands werde ich besonders die enge Verzahnung von Wirtschaft, Forschung und öffentlicher Hand fördern“, erklärt Dr. Mühlbauer, „denn diese Kombination finden die Mitglieder in keiner anderen Organisation: Das ist ein Mehrwert, der einen direkten Wettbewerbsvorsprung auf dem Markt bedeutet.“ Operative Schwerpunkte seines Wirkens in den nächsten Jahren sehe er in der aktiven Gremienarbeit, der öffentlichen Präsenz und der Kooperation mit anderen Organisationen.
„Die Erfahrungen, die Dr. Mühlbauer aus seinen früheren Funktionen beim DIN Deutsches Institut für Normung e. V. und dem österreichischen Pendant Austrian Standards mitbringt, werden für TeleTrusT von großem Nutzen sein“, so Professor Norbert Pohlmann, Vorstandsvorsitzender des TeleTrusT e.V. „Außerdem hat er bei verschiedenen Gelegenheiten gezeigt, dass er öffentliche Auftritte nicht scheut, sondern sie professionell für die Interessen seines Arbeitgebers zu nutzen weiß.“ Durch diese kommunikative Stärke gewinne die Organisation an Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit.
Dr. Holger Mühlbauer hat nach seinem Jura-Studium als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin am Fachbereich Informatik im Bereich Datenschutzrecht und Informationsrecht gelehrt. Er promovierte 1994 zum Thema „Einwohnermeldewesen“ und arbeitete anschließend bei der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin. 1995 wurde er Geschäftsführer des Normenausschusses „Gebrauchstauglichkeit und Dienstleistungen“ im DIN in Berlin. 2008 wechselte er zu Austrian Standards nach Wien. Dr. Mühlbauer bekleidete die Funktion des Secretary in mehreren Gremien des Europäischen Komitees für Normung (CEN) und der Internationalen Normungsorganisation (ISO).
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Ratingbruch bei der Neuen BBV Leben
Von Dr. Oliver Everling | 19.Mai 2009
Die Neue Bayerische Beamten Lebensversicherung AG (Neue BBV Leben) hat sich entschieden, das im Mai fällige Folgerating 2009 nicht durchzuführen. Am 27. Mai 2009 verliert das Assekurata-Rating A (gut) der Neue BBV Leben seine Gültigkeit. Die Neue BVV Leben verzichtet damit auf die Aktualisierung des Urteils der Kölner Ratingagentur in Form eines Folgeratings.
Die Gesellschaft begründet den Ratingverzicht damit, dass die wesentlichen Ziele des Unternehmens durch die letztjährige Untersuchung bereits erfüllt worden seien und ihr eine erneute Gesamtsichtung der Unternehmensqualität vor diesem Hintergrund als verfrüht erscheint. Die Ratinghistorie der Neuen BBV Leben findet so ein jähes Ende. Die Ratinghistorie der Neuen BBV Leben wird durch diesen Bruch gekennzeichnet sein, auch wenn später die notwendige Transparenz wieder hergestellt werden sollte.
Aufgrund von Verlautbarungen über mögliche Abschreibungsrisiken bei der Muttergesellschaft, Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G., hatte Assekurata im März das Urteil vom Mai 2008 einer Verifizierung unterzogen. Die eingehende Prüfung auf Basis aktueller Daten hatte jedoch ergeben, dass das Rating für die Gültigkeitsdauer bestätigt werden konnte. Das für eine Periode von zwölf Monaten gültige A-Rating (gut) der Neue BBV Leben läuft am 27. Mai 2009 aus.
Um Verbrauchern kontinuierlich die Entwicklung eines Versicherungsunternehmens aufzeigen zu können, verpflichten sich die Versicherungsgesellschaften, ein Assekurata-Rating im jährlichen Rhythmus zu aktualisieren, solange sie von dem Rating Gebrauch machen. In diesem Zeitraum darf das Versicherungsunternehmen das Rating verwenden. Nach Ablauf des Ratings kann es vom Versicherer nicht mehr in der Öffentlichkeit genutzt werden.
„Unser Ratingmodell basiert auf der Vorgabe, dass Folgeratings kontinuierlich erfolgen müssen. So hat der Verbraucher stets ein aktuelles und lückenloses Bild des Unternehmens. Zum anderen unterstützen regelmäßige Ratings die Versicherer, konsequent ihre Risikosituation einer Prüfung zu unterziehen. Ein Rating wird so zu einem regelmäßig genutzten Kontrollinstrument“, sagt Dr. Christoph Sönnichsen, Geschäftsführer der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur. „Deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe an, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, ob ein Versicherer ein Rating über längere Zeit verschiebt oder sogar aussetzt.“
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