21st Real Estate unter neuer Führung

Von Dr. Oliver Everling | 2.November 2021

Heike Gündling tritt zum 1. November 2021 die Position als neue CEO beim Berliner Software-Haus 21st Real Estate an. Gündling bringt langjährige Expertise in der Immobilienwirtschaft und Digitalisierung mit. Zuletzt war sie Managing Director Real Estate beim weltweit tätigen Datenspezialisten Eucon.

Frühere Positionen bekleidete sie unter anderem als COO des Berliner PropTechs Architrave und des Asset- und Property Managers Bilfinger Real Estate sowie als langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung im Asset Management von Corpus Sireo

„Wir haben mit Heike Gündling eine ausgewiesene Digitalisierungs-Expertin für 21st Real Estate gewinnen können und sind überzeugt, dass sie in ihrer Funktion als CEO 21st Real Estate erfolgreich weiterentwickeln wird“, sagt Antoinette Hiebeler-Hasner, Beiratsvorsitzende bei 21st Real Estate. „Dabei profitieren wir neben ihrem immobilienwirtschaftlichen Hintergrund, insbesondere von ihrer Erfahrung in den Bereichen digitaler Prozesse und Produkte auf Basis Künstlicher Intelligenz. Dieses kombinierte Knowhow ist die ideale Voraussetzung für die Weiterentwicklung und den zukünftigen Erfolg von 21st Real Estate.“

Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der 21st-Investorin Berlin Hyp AG, kommentiert: „Die digitale Transformation ist neben dem Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Als Berlin Hyp wollen wir diesen Wandel aktiv mitgestalten und in diesem Zuge auch unseren Wertermittlungsprozess grundlegend optimieren. 21st Real Estate liefert uns dafür wertvolle Vergleichsmieten sowie infrastrukturelle und soziodemografische Daten für jede Mikrolage. Zudem bietet das Tool von 21st Real Estate die Möglichkeit, Mikro- und Makrolagenratings zu kalibrieren. Dies bringt eine spürbare Zeitersparnis bei gleichzeitiger Datensicherheit für die Objektbeurteilung mit sich. Wir wünschen Heike Gündling viel Erfolg und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

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Konfrontative Entkopplung überschattet die Weltwirtschaft

Von Dr. Oliver Everling | 2.November 2021

Die Belastungen durch die Corona-Pandemie werden im Jahr 2022 nachlassen. Damit verbessern sich die Aussichten auf ein solides Wachstum der Weltwirtschaft. Das Inflationsproblem, die Geldpolitik der großen Notenbanken und Chinas veränderte Wirtschaftspolitik werden die Entwicklung in den kommenden Jahren maßgeblich bestimmen. „Das Zusammenspiel der drei Faktoren China, Zinswende und Inflation erhöht vorerst die Komplexität an den Kapitalmärkten und erfordert 2022 mehr Aufmerksamkeit und Selektivität“, betont Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chief Investment Officer von FERI. Welche Konsequenzen dieses Szenario für professionelle Investoren hat, wurde auf der 34. FERI Herbsttagung, die auch in diesem Jahr wieder als Online-Veranstaltung stattfand, intensiv diskutiert.

Prof. Dr. Sebastian Heilmann, anerkannter China-Experte und Inhaber des Lehrstuhls für Regierungslehre, Politik und Wirtschaft Chinas an der Universität Trier, beleuchtete in einem abschließenden Vortrag Chinas neue Wirtschaftspolitik und warnte: „Die tektonischen Verschiebungen in Chinas Wirtschaft und Politik werden von den meisten Investoren noch unterschätzt. Die zuletzt drastischen Markteingriffe sind kein vorübergehendes Gewitter. Es geht vielmehr um den planvollen Übergang in eine Wirtschaftsordnung, in der Immobilien- und Kapitalmärkte einer strikten politischen Steuerung unterworfen sein werden.“

„Wer kann die Vorteile der Hegemonialmacht genießen?“ Diese Frage stehe im Mittelpunkt der Konfrontation der USA mit China, sagt Sebastian Heilmann. Es gehe um die Frage der Überlegenheit. Das neue Leitbild sei eine möglichst autarke „Festung China“. Die Reduzierung von externen Abhängigkeiten sei das Ziel. Der strukturelle Konflikt sei in diesem Jahrzehnt nicht vermeidbar und müsse daher in der Kapitalanlage „ganz fest auf dem Schirm sein“.

Die Verfallserscheinungen der westlichen Demokratien zwinge China dazu, ein anderes Ordnungsmodell zu wählen, um als Kontrast zum westlichen Verfall zu erscheinen. Die ideologischen Motivationen von Xi Jingping würden in den westlichen Medien ignoriert, warnt Sebastian Heilmann. Die ursprüngliche Mission des Kommunismus sei es gewesen, die Defizite des Kapitalismus zu überwinden. Dieser Gedanke würde konstant in den Reden des chinesischen Präsidenten auftauchen, berichtet Sebastian Heilmann und hört zunehmend antikapitalistische Töne aus der Volksrepublik China.

Die Kommunistische Partei solle wieder „alle Lebensbereiche“ beherrschen. Es gehe um eine „nationale Wiedergeburt“ und „Made in China 2025″. Die chinesische Ordnungspolitik laufe quasi in einem anderen Koordinatensystem als im Westen, skizziert Sebastian Heilmann die Situation.

Der Wachstumseinbruch in China könne aber auch Lockerungen in China bewirken und damit eine zeitweilige geopolitische Entspannung. Die konfrontative Entkopplung und der Dauerkonflikt mit hybrider Unterminierung Taiwans oder Entkopplung von Lieferketten und separaten Technosphären seien ernstzunehmdne Risiken. Der konfrontativen Entkopplung misst Sebastian Heilmann hohe Wahrscheinlichkeit bei. „Wir sind eindeutig bereits mittendrin“, warnt der Experte.

Unter dem Eindruck der pandemiebedingten Angebotsverknappung sowie steigender Rohstoffpreise äußerten sich Ökonomen zuletzt besorgt über die Gefahr einer wirtschaftlichen Stagnation bei gleichzeitig steigender Inflation. Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der FERI-Gruppe, stellte dazu in seinem Vortrag fest: „Aufgrund der überdurchschnittlichen Wachstumsdynamik sind Ängste vor einer Stagflation derzeit nicht angebracht“. Kritisch bleibe aber dennoch die Inflationsentwicklung: Zwar würden die Inflationsraten im ersten Halbjahr 2022 aufgrund wegfallender Basiseffekte tatsächlich etwas zurückgehen. Anhaltende Engpässe auf der Angebotsseite und wahrscheinlich auch steigende Löhne sorgten aber dafür, dass die Preissteigerung oberhalb des Inflationsziels der Notenbanken bleibe. „Mittel- bis langfristig erwarten wir eine systemisch bedingt höhere Inflation, zu der neben den Knappheiten am Arbeitsmarkt und den Kosten des Klimaschutzes vor allem auch das zuletzt enorme Geldschöpfungsvolumen der großen Notenbanken beiträgt“, führte Angermann aus. Mit Blick auf die weltweite Konjunktur spiele die aktuelle Entwicklung in China eine wichtige Rolle. „Die chinesische Führung dürfte nach dem sehr schwachen Wachstum im dritten Quartal die geldpolitischen Zügel demnächst wieder etwas lockern und damit zwar keine großen Impulse setzen, aber die wirtschaftliche Lage 2022 zumindest stabilisieren“, so Axel D. Angermann.

Auch an den Aktienmärkten steht die Sorge vor steigenden Inflationsraten im Mittelpunkt. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie schnell und wie stark die Notenbanken die Zinsen erhöhen werden. Allein die Diskussion darüber führt zu erheblichen Unsicherheiten, die die Märkte belasten könnten. Hohe Inflationsraten hätten auch negative Effekte auf die Gewinndynamik, da es für viele Unternehmen schwieriger wird, die steigenden Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. „Bei steigender Inflation zählen Unternehmen, die aufgrund ihrer Marktmacht höhere Preise verlangen können, zu den Gewinnern“, sagte Marcus Zasada, Team-Head Portfolio Management bei FERI Trust. In einem inflationären Umfeld würden sich deshalb qualitative Marktführer mit „Pricing Power“, aber auch rohstoffbasierte Investments, Finanzwerte als „Zinshedge“ sowie Gold zur Stabilisierung des Portfolios anbieten, Rentenpapiere dagegen weiter an Attraktivität verlieren.

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Biometrische Verfahren zur geldwäscherechtlichen Kundenidentifikation in Österreich

Von Dr. Oliver Everling | 2.November 2021

Die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA schafft durch eine Novelle der Online-Identifikationsverordnung (Online-IDV) künftig die Möglichkeit, rein biometrische Verfahren zur geldwäscherechtlichen Fernidentifikation von Neukunden von Finanzdienstleistern anzuwenden.

Bei diesen Verfahren erfolgt die Identifizierung eines Kunden grundsätzlich allein algorithmisch, ohne dass ein Mitarbeiter des Finanzdienstleisters im persönlichen Kontakt eingebunden ist.

Voraussetzung ist, dass der Kunde der biometrischen Identifikation zustimmt, das Verfahren dem aktuellen Stand der Technik entspricht und eine gleichwertige Sicherheit wie bei der Identifikation durch Mitarbeiter garantiert sowie mittels Video überprüft wird, dass die Person tatsächlich physisch am Endgerät an der Identifikation teilnimmt. Überdies muss der Lichtbildausweis ab 1. Januar 2023 auch durch Auslesen des elektronischen Sicherheitschips (NFC-Chip) überprüft werden. Bis dahin sind auch videogestützte Ausweisprüfungen zulässig.

„Im Zuge des digitalen Wandels gewinnt der Einsatz biometrischer Identifikationsverfahren wie etwa Fingerprint, Iris- und Gesichtserkennung immer mehr an Bedeutung. Diese digitalen Lösungen zur Kundeidentifikation verwenden auf künstlicher Intelligenz basierende elektronische Videosysteme, die heute bereits eine derartige Systemsicherheit aufweisen, dass sie einer persönlichen physischen Identifikation gleichzustellen sind,“ so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller: „Da die FMA grundsätzlich einen technologieneutralen Regulierungs- und Aufsichtsansatz verfolgt, war es uns daher ein großes Anliegen, nach der bereits erfolgten Ermöglichung der Video-Fernidentifikation, so rasch wie möglich auch biometrische Verfahren zur Identifizierung von Neukunden zuzulassen. Wir stehen Innovationen offen gegenüber und fördern diese, wo dies ohne Einbußen der regulatorischen und aufsichtlichen Sicherheit möglich ist.“

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Warnung vor systemisch hoher Inflation

Von Dr. Oliver Everling | 1.November 2021

Die Fed der USA gerät in ein Dilemma, warnt Axel D. Angermann als Chef-Volkswirt der FERI Gruppe, der die konjunkturellen und strukturellen Entwicklungen aller für die Asset Allocation wesentlichen Märkte analysiert: „Ein langsamer Pfad von Zinsanhebungen könnte zu wenig sein, um die Inflation einzudämmen, und hohe Inflationsraten könnten ihrerseits die Langfristzinsen nach oben treiben, die bislang nicht unmittelbar von der Fed kontrolliert werden.“

Axel Angermann skizziert ein Szenario, in dem die Fed mittelfristig – nach japanischem Vorbild – zu einer Kontrolle der Langfristzinsen übergehen könnte, also denkbar bleibt. „Das Ergebnis einer Geldpolitik, die in den zurückliegenden Krisen eine enorme Liquidität geschaffen hat und diese auch im Aufschwung nicht wieder zurückfährt, wäre eine systemisch hohe Inflation, auf die sich Bürger, Unternehmen, Analysten und Marktteilnehmer gleichermaßen einstellen sollten.“

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Rolle der 5G-Konnektivität bei der Dekarbonisierung

Von Dr. Oliver Everling | 29.Oktober 2021

Die beschleunigte Einführung der 5G-Konnektivität in ganz Europa und Großbritannien wird sich laut einer neuen Studie im Auftrag von Ericsson unmittelbar und „katalytisch“ auf die Reduzierung der CO2-Emissionen auswirken.

Während die europäischen Nationen ihre Anstrengungen zur Erreichung der Klimaziele intensivieren, kommt die neue europaweite Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Einführung der 5G-Technologie in vier stark CO2-emittierenden Sektoren – Energie, Verkehr, Fertigung und Gebäude – mit 55-170 Mio die gleiche Einsparung erzielen würde, wie durch die Entfernung von 35 Millionen Autos. Das wäre jedes siebte Auto auf Europas Straßen.

Die Studie berichtet, dass bis 2030 mindestens 40 Prozent der CO2-Reduktionslösungen der EU auf Festnetz- und Mobilfunkverbindungen basieren.

Diese Lösungen, wie die Entwicklung von Generatoren für erneuerbare Energien, könnten die Emissionen der EU um 550 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalent (550 Mio. t CO2e) reduzieren, was fast der Hälfte der Emissionen entspricht, die 2017 durch den gesamten EU-Energieversorgungssektor verursacht wurden, und 15 Prozent der jährlichen Gesamtemissionen der EU im Jahr 2017, dem Jahr, das als Benchmark für die Analyse gewählt wurde.

Wenn man die Einsparungen durch die Anwendung von 5G in den vier stark emittierenden Sektoren hinzufügt, würde die Gesamtemissionsreduktion 2017 auf fast 20 Prozent der jährlichen Gesamtemissionen der EU steigen. Das Äquivalent der jährlichen Gesamtemissionen von Spanien und Italien zusammen.

Trotz des auf dem Spiel stehenden Potenzials zeichnet die neue Prognose der 5G-Einführung aus dem jährlichen Ericsson Mobility Report ein besorgniserregendes Bild für Europa.

Ende 2020 deckte 5G rund 15 Prozent der Weltbevölkerung ab. Im Jahr 2027, nur drei Jahre, bevor die globalen Emissionen halbiert werden müssen, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, sagen neue Prognosen voraus, dass die globale Verbreitung immer noch nur bei etwa 75 Prozent liegen wird.

Bezeichnenderweise werden Nordamerika und Nordostasien bis 2027 eine Bevölkerungsabdeckung von mehr als 95 Prozent haben. Im Gegensatz dazu wird Europa mit einer Bevölkerungsabdeckung von mehr als 80 Prozent deutlich hinter seinen wirtschaftlichen Konkurrenten zurückbleiben.

 

Börje Ekholm, Präsident und CEO von Ericsson, sagt: „Die EU und das Vereinigte Königreich haben sich ehrgeizige Ziele zur Reduzierung der CO2-Emissionen gesetzt, die gesellschaftliche Veränderungen erfordern. Diese neue Analyse zeigt, dass Konnektivität und insbesondere 5G für das Erreichen dieser Dekarbonisierungsziele von entscheidender Bedeutung sind. Es ist schwer vorstellbar, wie diese Ziele erreicht werden, wenn die Einführung der digitalen Infrastruktur in ganz Europa nicht beschleunigt wird, um derjenigen anderer führender Länder und Regionen der entwickelten Welt zu entsprechen.“

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VdK heißt institutionelle Investoren willkommen

Von Dr. Oliver Everling | 28.Oktober 2021

Der Verband deutscher Kreditplattformen (VdK) öffnet sich für institutionelle Investoren. Nach seiner Gründung im Jahr 2019 hat der Verband inzwischen 24 Mitglieder aus allen Teilen des Ökosystems. Für die inhaltliche Arbeit in seinen Ausschüssen beruft der Vorstand außerdem Zorana Bejtovic, Head of Risk bei creditshelf, zur neuen Vorsitzenden des Ausschusses für Risiko- und Compliancemanagement.

Der Verband deutscher Kreditplattformen setzt sich für die professionelle, integre und transparente Gestaltung des digitalen Investierens und Finanzierens ein. Nun können auch institutionelle Investoren die Vollmitgliedschaft anstreben. Dies können zum Beispiel Versicherungen, Pensionskassen und ihre Verwaltungsgesellschaften, Stiftungen, Banken, kirchliche Einrichtungen oder Family Offices sein, die in Fremdkapital über Kreditplattformen investieren und die Zwecke des Verbandes fördern wollen.

Constantin Fabricius, Geschäftsführer des Verbandes deutscher Kreditplattformen, freut sich über diese Entwicklung: “Die Öffnung unseres Verbandes für institutionelle Investoren als Ordentliche Mitglieder ist mit dem Ziel verbunden, insbesondere die hohe Qualität unserer Branchenstandards zu sichern. Das liegt im Interesse aller Anleger.”

Mit den Branchenstandards für die Compliance-Organisation, für angemessenes und diskriminierungsfreies Verhalten, für einheitliche Branchenangaben und Zahlen sowie für das Beschwerdemanagement hat die Mitgliederversammlung als höchstes Organ des Verbandes bereits vier Branchenstandards verabschiedet. Entwürfe für vier weitere Standards zum Risikomanagement, Outsourcing und Forderungsmanagement sowie zum Thema ESG/CSR sind aktuell in Arbeit. Die Standards bilden die Grundlage auf dem Weg zu einem einheitlichen Gütesiegel. Dieses werden nach der Fertigstellung aller Standards nur solche Mitglieder tragen dürfen, die die Einhaltung durch eine externe Stelle unabhängig haben überprüfen lassen.

Der VdK sieht sich als Vertretung der Interessen von Schuldnern und Gläubigern als Kunden der Kreditplattformen und stellt Informationen über die wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz des digitalen Finanzierens und Investierens in Deutschland zur Verfügung.

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Kunstauktionen auf Rekordkurs

Von Dr. Oliver Everling | 27.Oktober 2021

Die Artnet AG, der führende Anbieter von Online Kunstauktionen, Kunstmarktdaten und -nachrichten, erzielte mit der jüngsten Premier Prints & Multiples-Auktion von Artnet Auctions den zweithöchsten Umsatz in der Geschichte des Unternehmens.

„Nach einer herausragenden Auktion im vergangenen Frühjahr, die weiterhin den Spitzenplatz einnimmt, bestätigt Artnet Auctions erneut seine Relevanz im Print-Bereich“, schreibt der Vorstand des börsennotierten Unternehmens Artnet AG. „Mit einem Warenumsatz von mehr als 1,3 Millionen USD erzielte die Auktion diesen Monat eine Steigerung der Gesamtverkäufe um 44% im Vergleich zur Premier Prints & Multiples -Auktion im Herbst 2020.“ Der durchschnittliche Transaktionswert habe 36.000 USD betragen, was 54% höher als der durchschnittliche Angebotswert war.

„Dass unser Prints-Team für Keith Haring, Robert Longo und Mel Bochner neue Auktionsrekorde aufgestellt hat, ist ein Beweis für die Stärke dieser Kategorie und die Nachfrage nach hochwertigen Werken“, sagte Conner Williams, Head of Prints & Multiples bei Artnet Auctions. „Der große Bochner-Monodruck und die Longo Lithographien aus der legendären Serie Men in the Cities sind Rekordergebnisse für diese Kunstdrucke.“

Die Auktion sah Gebote aus 14 Ländern in Asien, Europa und Nordamerika. Nach mehr als 200 konkurrierenden Geboten übertrafen alle 32 verkauften Lose ihren unteren Schätzpreis. Es gab fünf Ergebnisse im sechsstelligen Bereich.

Zu den Top-Losen aus dem Verkauf gehörten Robert Longos Meryl and Jonathan (kompletter Satz von 2 Werken aus Men in th e Cities) (1988), die 150.000 USD erzielten. Mel Bochners Ha Ha (2014) erlöste 137.500 USD und Keith Harings Pop Shop II: one print (1988) 57.500 USD – alle Preise inklusive Aufschlag.

„Wir haben in diesem Jahr zwei unserer umsatzstärksten Verkäufe erzie lt und stellen regelmäßig Rekorde für Kunstwerke auf. Das zeigt die Bedeutung und das Ansehen von Artnet Auctions“, sagte Artnet-Vorstand Jacob Pabst. „Käufer und Verkäufer schätzen die unübertroffene Liquidität von Online-Auktionen. Der Online-Kunstmarkt befindet sich an einem Wendepunkt – und unser Team führt diesen Wandel an.“

Der Erfolg dieser Auktion läutet für das Team von Artnet Auctions den Höhepunkt der Herbstsaison ein. Zu den weiteren bevorstehenden Verkäufen gehören ein erster NFT – Verkauf und ein erster Sofortkauf (Buy Now), bei dem Werke zu einem Festpreis erhältlich sein werden. Weitere Spitzenlose der Saison werden im November in einer eigenen Auktion für Nachkriegskunst und Zeitgenössischen Kunst angeboten.

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So lange abstimmen, bis das Ergebnis passt

Von Dr. Oliver Everling | 22.Oktober 2021

„Vor fast 25 Jahren legte die HypoVereinsbank mit dem HFS Deutschland 12 einen der größten Immobilienfonds aller Zeiten auf. Ich habe den Fonds damals massiv kritisiert,“, schreibt der Rosenheimer Stefan Loipfinger in seinen neuesten Investmentcheck-News KW 42/2021, „weil meines Erachtens vor allem das größte Fondsobjekt in Magdeburg nicht funktionieren würde. Damit hatte ich Recht. Was ich aber nicht erahnen konnte, war das Managementversagen der heute zur UniCredit gehörenden WealthCap. Klar, die gab es damals auch noch nicht.“

Stefan Loipfinger fasst kurz zusammengefasst: Das City Carrée in Magdeburg wurde damals für 300 Millionen Euro gekauft und 2017 für 145 Millionen Euro verkauft. Der Käufer 2017 hat sich gefreut und zwischenzeitlich das Objekt mit tollem Gewinn weiter verkauft.

„Noch schlimmer finde ich aber den Vorgang um das Blautal-Center in Ulm. Für das 1997 fertiggestellte Einkaufszentrum zahlten die AnlegerInnen damals gut 125 Millionen Euro. 2012 hat eine WealthCap-Gesellschaft das Centermanagement übernommen. Seit dem geht es steil bergab und kürzlich stimmten die AnlegerInnen über einen Verkauf zum Preis von 37 Millionen Euro ab“, so Stefan Loipfinger. Der von den gut 5.000 FondsanlegerInnen eingesetzte Beirat kritisiere mittlerweile die UniCredit-Tochter recht deutlich und spreche vornehm von „vielen unglücklichen Entscheidungen der WealthCap“, berichtet der Experte aus Rosenheim.

Stefan Loipfinger will nun gehört haben, dass die Anlegerinnen und Anleger dem Verkauf zu einem „Fire-Sale-Price“, wie ihn der Beirat bezeichnete, nicht zustimmen: „Darüber ist das Fondsmanagement nicht glücklich und bereitet angeblich gerade eine weitere Abstimmung vor. Wir kennen das ja aus der Politik, wenn einfach so lange abgestimmt wird, bis das Ergebnis passt.“

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Sackgasse Schuldenpolitik

Von Dr. Oliver Everling | 22.Oktober 2021

Das unabhängige Schweizer Kreditresearch-Unternehmen Independent Credit View (I-CV) nahm in der Länderstudie 2021 die fundamentale Kreditqualität von 51 Staaten unter die Lupe. Die Beurteilung und Überwachung der Länderbonitäten ist und bleibt für Anleiheninvestoren von höchster Bedeutung. Insbesondere vor dem Hintergrund einer rund um den Globus enormen Verschuldung und angesichts einer Sondersituation hinsichtlich der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie.

Die I-CV Länderstudie 2021 entstand in einem noch nie gesehenen Umfeld. Denn zur Eindämmung der sozialen und wirtschaftlichen Folgeschäden haben Notenbanken ein „Inflationsexperiment“ und die Industriestaaten Stimulierungsprogramme von beispiellosem Ausmaß lanciert. Dadurch konnte die Erholung beschleunigt und eine Ausweitung der Krise in soziale und wirtschaftliche Sphären bisher erfolgreich eingedämmt werden.

„Als Folge sind aber auch die globalen Verschuldungszahlen weiter in die Höhe geschossen. Nur wenige Staaten erfüllen die Voraussetzungen, diese Schuldenlast bei normalisiertem Zinsniveau tragen beziehungsweise über die Zeit reduzieren zu können. Die Schuldenpolitik ist demnach vielerorts in der Sackgasse“, so René Hermann, Lead-Autor der I-CV Länderstudie.

Die rasante wirtschaftliche Erholung aufgrund der Verfügbarkeit von Impfstoffen und der Entladung von Aufholeffekten dürfte noch dieses Jahr und 2022 anhalten, gebremst jedoch durch Angebotsschocks. Während die Maßnahmen notwendig waren, bleibt deren Zurückschrauben politisch heikel.

„Mit staatlicher Investitionslenkung soll die Wirtschaft nachhaltiger werden, oft ist aber auch dünn verschleierter Protektionismus anzutreffen. Entsprechend geht die ‚Zombifizierung‘ der Wirtschaft weiter. Die hohe Verschuldung von Staaten, Haushalten und Unternehmen stellt die Achillesferse der Länderbonität dar. Erneute Schocks (China, Inflation, Häusermärkte) könnten die positive Dynamik ausbremsen. Länder, welche mit robusten Bilanzen in die Krise gingen, zeigen eine schnelle Erholung, während sich die Situation bei Staaten mit hoher Verschuldung weiter verschlimmert hat“, sagt Hermann.

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Der große Finanzbloggerpreis für die DACH-Region

Von Dr. Oliver Everling | 18.Oktober 2021

SmeilAward2021

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