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Preissensitive Staatsfonds

Von Dr. Oliver Everling | 6.November 2015

Das weltweit in Staatsfonds verwaltete Vermögen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und beträgt inzwischen rund 7.000 Milliarden Dollar. An der Spitze liegen mehrere chinesische Staatsfonds.

Zahlreiche Staatsfonds haben in den vergangenen Monaten jedoch in deutlichem Umfang Mittel von externen Vermögensverwaltern abgezogen. Ein Grund sind gesunkene Exporterträge der Öl exportierenden Länder, zugleich bauen einige Staatsfonds zunehmend eigene Expertise auf, um die Vermögen inhouse zu verwalten. Laut den Ergebnissen der aktuellen DVFA Freitagsfrage erwarten fast drei Viertel (71,1 Prozent) der deutschen Investment Professionals, dass es zu weiteren Mittelabflüssen kommen wird. Dass diese Entwicklung nur eine Momentaufnahme darstellt, meinen 29,9 Prozent der Befragten.

Darüber hinaus erwarten 89,7 Prozent der Experten, dass Staatsfonds im Hinblick auf die externe Vermögensverwaltung zunehmend preissensitiver werden. Nur 10,3 Prozent erwarten keine derartige Veränderung. Insgesamt gehen fast zwei Drittel der Befragten (63,9 Prozent) davon aus, dass diese Entwicklung die Gebührenstrukturen in der Vermögensverwaltung insgesamt stark oder sehr stark unter Druck setzen kann. Eine geringe Auswirkung erwarten 35,1 Prozent, gar keine Auswirkung nur 2,1 Prozent der Befragten.

„Die Preise in der Vermögensverwaltung sind schon geraume Zeit und von verschiedenen Seiten unter Druck. Dieser wird nun durch die Entwicklung auf Seiten der Staatsfonds verstärkt, die mittlerweile als institutionelle Kunden im Asset Management an Relevanz gewonnen haben“, kommentiert Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA e.V. „Die Vermögensverwalter werden sich darauf einstellen müssen, es nicht mit einem vorübergehenden Phänomen zu tun zu haben“, sagt Frank.

Themen: Fondsrating, VV-Rating | Kein Kommentar »

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