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Regulierung zum Nachteil der Kleinen

Von Dr. Oliver Everling | 29.November 2017

Kurz vor Einführung der Markets in Financial Instruments Directive (MiFID II) im Januar 2018 geht ein Großteil der Investmentexperten davon aus, dass Investmentfirmen die anfallenden Research-Kosten für Studien und Analysen künftig selbst übernehmen werden. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, für die das CFA Institute seine europäischen Mitglieder befragt hat. Ziel des Reports „MiFID II: A New Paradigm for Investment Research“ war es ein besseres Verständnis der Erwartungen auf Käuferseite bezüglich der Preisbildung für Research unter der neuen Direktive zu erhalten.

Nur 15 Prozent erwarten, dass die Kosten an den Kunden weitergereicht werden. Die Ergebnisse legen nahe, dass kleinere Unternehmen im Wettbewerb benachteiligt werden könnten. Eine Mehrheit der Befragten rechnet damit, weniger Research direkt von Investmentbanken zu beziehen.

Die Übernahme der Analysekosten durch die Unternehmen korreliert direkt mit der Höhe der verwalteten Vermögen. Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten aus Investmentfirmen mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 250 Milliarden Euro erwarten, dass ihr Unternehmen die Kosten tragen wird. Dagegen liegt der Anteil bei Marktteilnehmern mit weniger als einer Milliarde Euro verwaltetem Vermögen bei lediglich 42 Prozent. Darüber hinaus äußerten sich die Investmentexperten besorgt über einen möglichen Wettbewerbsnachteil für kleinere Unternehmen. Dies spiegelt die Befürchtungen der Industrie wider, dass die Veränderungen zum Marktaustritt einiger kleinerer Unternehmen führen und den Konsolidierungsprozess zugunsten großer, globaler Organisationen weiter vorantreiben werden.

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