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Renminbi mitten in Frankfurt am Main

Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2014

„Heute, beim Besuch der Kanzlerin in China, werden auch in China die Weichen für Frankfurt gestellt“, führt Staatsminister Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie,  Verkehr und Landesentwicklung, in die Konferenz „Internationalisierung des Renminbi – Nächste Schritte für Frankfurt“ ein. Hervorragende deutsch-chinesische Beziehungen, hervoragende wirtschaftliche Beziehungen im Sinne des Handels, Großbritannien, Frankreich und It“alien zusammen bringen nicht so viel auf die Waage wie Deutschland. Außerdem lobt Tarek Al-Wazir die gute Zusammenarbeit von Bund, Land und Stadt in der Frage des Renminbi. „Nun ist die Finanzwirtschaft am Zuge, die Möglichkeiten zu nutzen. Es stehen zwar die Handelsbeziehungen im Vordergrund, aber auch Frankfurt als Eingangstor für chinesische Investoren“, ruft Tarek Al-Wazir den Teilnehmern zu.

Geog Braunberger von der FAZ. moderiert eine illustre Runde von Fürsprechern des Renminbi. „Die chinesische Zentralregierung habe immer die Ansicht vertreten, den Prozess seiner wirtschaftlichen Natur zu überlassen“, berichtet Frau Zhang, Senior Official der The People’s Bank of China. „Die gute Erfahrung mit der Deutschen Mark habe man in China sehr genau analysiert. Das gute Beispiel der D-Mark sei viel schneller aufgenommen worden als erwartet.“

„Wir haben ein Limit von 80 Mrd. RMB erhalten“, skizziert Zhang das Vollumen, das für RMB-Geschäfte freigegeben sei. Die letzte Phase sei das Asset Management im Offshore-Zentrum, so dass auch Panda-Anleihen gehandelt werden können. Braunberger erinnert daran, dass auch die D-Mark bis 1957 gebraucht habe, bis sie voll konvertibel war.

Dr. Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands, Deutsche Bundesbank,  zeigt sich überzeugt, dass China den Weg gehe in Richtung Öffnung der Währung. Wolfgang Köhler Mitglied des Vorstands, DZ BANK AG, sieht Potentiale sowohl für Firmenkunden, als auch für private Kunden mit Fonds und anderen Anlagemöglichkeiten. „Wir wollen einen breiten Strauß von Möglichkeiten für unsere Kunden erschließen.“

Andreas Preuss, Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG, stellt seine Gesellschaft als ein international tätiges Unternehmen vor, das den Blick auf den Wandel der Funktionsweise der internationalen Märkte gerichtet halte. „Der Wandel in China ist atemberaubend“, fasst Preuss seine Eindrücke aus China zusammen. Jedes Jahr erreichen mehr als 20 Millionen Menschen in China die Schwelle zum „Mittelstand“, berichtet Preuss und geht auf die drei Stufen Handels-, Investitions- und Reservewährung ein. Preuss unterstreicht die Rolle der Börse als Dienstleister, daher gebe es auch von der Börse keine Zeiteinschätzung, wie schnell es weitergeht. „Wachstum im Derivatehandel findet fast nur noch in Asien statt. Wer die Entwicklung in Asien verschläft, der hat den Anschluss im globalen Geschäft bald verpasst.“

Nagel lobt die Investitionsquote mit umgerechnet rund 9,5 Mrd. € und zeigt sich zuversichtlich, dass diese nach den ersten Erfahrungen rasch erhöht werden könne. „Wir haben keinen Zeitplan“, unterstreicht Zhang, „und wir haben nur intern Erwartungen, die wir nicht bekanntgeben. Es ist schwierig, festzulegen und den Bedarf abzuschätzen.“

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