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SRB sieht sich durch Ratingagenturen bestätigt

Von Dr. Oliver Everling | 29.November 2016

„Der implizite Staatensupport verschwindet in den Ratingberichten“, sagt Elke König, Chair of the Resolution Steering Group vom Single Resolution Board auf der 17. Handelsblatt Jahrestagung „European Banking Regulation„, aufgrund des Lufthansa-Streiks und Ausfällen bei der Bahn nur zugeschaltet auf der Konferenz in Frankfurt am Main. Die Ratingagenturen würden also anerkennen, dass es bei der Bonitätsbeurteilung von Banken nicht mehr auf die staatliche Unterstützung ankommen kann.

„Abwicklungsplanung ist nach vorne gerichtet, antizipierend“, sagt König. Mit den Plänen würde Abwicklungen auch vorgebeugt. Wenn es aber zu einer Abwicklung komme, stelle sich die Frage nach der Strategie. Stichworte sind Brückenbank, Auflösung oder Fortführung. KÖnig will die Hindernisse untersucht wissen, die sich der Abwicklung in den Weg stellen könnten.

Bei all diesen Dingen sei zu berücksichtigen, dass die Institute sehr unterschiedlich seien. Es  müsse für den Einzelfall entschieden werden. Institute, die keine Gefahr für die Finanzmarktstabilität darstellen, würden mit deutlich abgespeckten Plänen erfasst. „Wir befinden uns noch nicht auf der Zielgeraden, sondern am Anfang“, erläutert König. Es sei ein mehrjähriges Projekt, die Hindernisse zu identifizieren, die sich einer Abwicklung in den Weg stellen könnten. Es gebe also noch keine 70 Abwicklungspläne für Banken in Europa.

Um eine Abwicklung umzusetzen, müsse man noch über genügend Mittel verfügen. Entsprechend haben sich die Banken darauf einzustellen. „Wir bewegen uns auf schwankenden Boden“, räumt König ein und verweist auf die Beratungen zur Eigenkapitalausstattung. „Vor dem Hintergrund, dass 8 % Total Asset als Größenordnung herangezogen werden sollten, erhebliche Kritik nach sich gezogen habe, sollte dies nur als Richtgröße gesehen werden“. Es gibt nach König kein „one size fits all“. In diesem Jahr habe man den Dialog zu den Banken aufgenommen, im nächsten Jahr werde dieser vertieft und auch auf Tochtergesellschaften ausgedehnt.

 Abschließend appelliert König an die Institute, sich mit dem Thema „Datenqualität“ auseinanderzusetzen. Von der (schnellen) Verfügbarkeit von Daten hänge wiederum die Qualität von Entscheidungen ab. „Damit können sich die Institute mit ihren internen Strukturen schon heute beschäfigen“, regt König an. 

„Wenn man ein System haben will, dem alle Bürger vertrauen, brauche man auch eine einheitliche Einlagensicherung.“ Außerdem wünscht sich König ein einheitliches Insolvenzregime. „Damit Banken sich wieder ihrem eigentlichen Ziel widmen, nämlich die Realwirtschaft zu finanzieren.“

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