« | Home | »

Steuern im Ruhestand

Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2017

Mancher träumt davon, im Ruhestand eine Yacht über das Mittelmeer zu steuern oder einen schönen Oldtimer durch Alpenstraßen. Mit Steuern im Ruhestand steuert der Staat jedenfalls dagegen, dass ein Mensch in Deutschland jemals zu Ruhe kommen kann. Steuern von der Wiege bis zur Bahre machen es unmöglich, sich entspannt dem Genuss des Erwirtschafteten hinzugeben.

Obwohl jedermann mit 19% Mehrwertsteuer ohnehin vom Staat zur Kasse gebeten wird, sobald man aus versteuertem Einkommen konsumieren möchte, greift der Fiskus schon bei geringen Renten noch einmal zu. Eine niedrige Rente oder Pension schützt vor Steuern nicht.

„Mit einer Nichtveranlagungsbescheinigung haben Sie drei Jahre lang Ruhe“, schreibt Wolf-Dieter Tölle in seinem Buch „Alles, was Sie über Steuern im Ruhestand wissen müssen“ im FinanzBuch Verlag. Ein solches Glück hat allerdings nur derjenige, bei dem eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sind, sodass das Finanzamt ausnahmsweise keine Steuererklärung erwartet. Alle anderen Rentner müssen sich – gleich, wie alt, krank, schwach oder fit beim Segeltörn – regelmäßig mit ihren Steuererklärungen befassen. Selbst derjenige, der bisher keine Steuererklärung abgeben brauchte, muss jederzeit damit rechnen, dass eine Rentenerhöhung oder neue Einkünfte, aber insbesondere auch gesetzliche Änderungen, wie sie laufend von Politikern ersonnen werden, zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichten.

Der Autor des Buches ist Rechtsanwalt, Notar und Steuerberater, Fachanwalt für Steuerrecht sowie auch für Erbrecht. Er geht umfassend auf die Änderungen und neuen Regeln ein, die für Ruheständler immer neue Steuerfallen aufstellen. Die größten Steuerfallen werden im Buch aufgezählt, wie auch die besten Steuertipps für Rentner und Pensionäre.

Den größten Nutzen ziehen solche Leser aus diesem Buch, die schon in wenigen Jahren in Rente gehen. Das Buch ist aber auch für Rentner und Pensionäre interessant, die nicht von hohen Steuernachforderungen überrascht werden wollen, auf die sie auch noch 6% Zinsen zahlen sollen, obwohl der Staat selbst schon längst keine Zinsen mehr auf seine Schulden bezahlt. Ferner kann das Buch auch jungen Leuten die Augen öffnen, die von den schönen wirtschaftlichen Verhältnissen bei ihren Großeltern oder Eltern irrtümlich auf ihren eigenen Lebensabend schließen – die vielen Vergünstigungen und Privilegien, mit denen Sozialpolitiker sich die Wählerstimmen der heutigen Rentnergeneration gesichert haben, fallen bis 2040 weg.

Themen: Rezensionen | Kein Kommentar »

Kommentare

Sie müssen eingelogged sein um einen Kommentar zu posten.