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VAG-Investor in erneuerbare Energien und Infrastruktur

Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2015

Viele Anleger sehen sich  mit staatlich geförderten Fehlinvestitionen konfrontiert. Die Suche nach besseren Renditen stellt sie daher vor große Herausforderungen. Achim Pütz, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Alternative Investments e.V. führt vor dem Hintergrund der sich rasch wandelnden rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen in die „BAI Alternative Investor Conference“ (AIC) in Frankfurt am Main ein. Dem Verband liegen Infrastrukturinvestments „besonders am Herzen“, wie Pütz formuliert und skizziert, wie sich der Bundesverband hierzu einbringt.

Rolf Dreiseidler, Vorstandsmitglied des BAI e.V. und verantwortlich für das neue Veranstaltungsformat, kommt auf die neue DNA der Konferenz, auf die Keynote Speaker und auf Neuerungen wie der neuen Location zu sprechen. Ausschließlich institutionelle Investoren bestimmen, wer auf der AIC spricht. Die Konferenz sei als Veranstaltung von Investoren für Investoren konzipiert. Verstärkt werde auch der wissenschaftliche Sachverstand mit angesehenen Wissenschaftlern eingebezogen.

Frank Dornseifer, Geschäftsführer des BAI e.V., steigt in seiner Moderation mit einem Vortrag von Dr. Gerd Weidenfeld, Leiter Corporate Finance bei der Gothaer Asset Management AG ein. Weidenfeld ist schon von der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur aus Köln bekannt. Weidenfeld spricht über „Investitionen in erneuerbare Energien und Infrastruktur — Praxisbericht eines VAG-Investors“. Er spricht über die Anforderungen einies VAG-Investors, die Eigenschaften von Infrastruktur sowie praktische Erfahrungen.

Versicherungsunternehmen benötigen attraktive Assetklassen, die einen attraktiven, stabilen und gut planbaren laufenden Ertrag (in HGB und IFRS) produzieren, ein geringes Risiko haben, das Portfolio stabilisieren, sich für das gebundene Vermögen eignen und einen Ertrag aufweisen, der höher ist als die Zinsansprüche der Versicherungsnehmer sowie eine lange Duration aufweisen.

„Effiziente Strukturen sorgen für einen sofortigen Beitrag zur Nettoverzinsung, führen zu geringen EK-Unterlegungsanforderungen in den diversen Risikomodellen und ermöglichen eine Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern mit einem guten Track Record und effektivem Alignment of Internet“, sagt Weidenfeld. Effiziente Strukturen zeichnen sich eben dadurch aus, einfach zu handhaben zu sein.

Weidenfeld illustriert das große Spektrum der Sub-Assetklassen der Infrastruktur-Investemtnes. Insgesamt produzieren sie einen relative atraktivven Ertrag usw., sind aber nicht risikolos – Entwicklung und Bau, Betrieb, Auslastung, Wetter, Strom- und Grünzertifikatsreise sowie Risiko staatlicher Eingriffe. Weidenfeld erläutert das Risiko „Wind“ anhand des IWT-Index: Investoren in Windenergie mussten mit einigen windarmen Jahren zurechtkommen. Weidenfeld warnt, dass es sich um eine sehr heterogene Assetklasse mit sehr differenzierten Know-How-Anforderungen handelt.

Weidenfeld berichtet von praktischen Erfahrungen: erneuerbare Energien seien seit 2011 im Fokus. „Langsames Auframpen des Portfolios, steile Lernkurve, technische Unterstützung durch unsere EEVersicherungsabteilung: Heute sind 500 Mio. € Equity investiert.“ Weidenfeld unterstreicht die Bedeutung des Gothaer Partner-Netzwerkes: Enercon, Auila Capital, RE IPP, Prime Renewables, Capital Stage, RCP Deutscher Solarfonds II u.a.

Bei Infrastruktur-Debt wirke es sich für die Versicherer positiv aus, dass sich die Banken zurückziehen. Die Renditeerwartungen gehen jedoch eutlich zurück. Die Assetklasse vertrage keine groen Strukturkosten und auch keinen großen internen AUfwand. Attraktive Renditen jenseits von 3 % werden sich ndurch durch kontrollierte Übernahme von Ländervolumina erzielen lassen, glaubt Weidenfeld. Der klassische „Private Equity Style“ Ansatz, nur über eine Managerauswahl zu gehen und dann zu investieren, funktioniere auch mehreren Gründen nicht, listet Weidenfeld auf. Daher empfehle sich eine Kooperation mit einem artner, der nachgewiesenen globalen Zugang zu Deals und einen guten Track Record habe.

Weidenfelds Fazit: „EE und Infrastruktur sind sehr spezielle Assetklassen mit eigenen Gesetzmäßigkeiten. Grundsätzlich gute Passung zu den Anfrderungen eines VAG-Investors, regulatorische Rahmenbedingungen sind jedoch nicht optimal.“ Zu EE bemerkt Weidenfeld, dass es sich um einen sehr fragmentierten Markt mit vielen Playern handelt, während bei Investitionen in Infrastruktur meist sehr große Tickets verlangt sind, der Markt sehr hart umkämpft ist, man es mit großen Playern sowie wenig Angebot in Deutschland zu tun hat. Sourcing guter Deals und zuverlässiger Partner seien „die“ zentralen Herausforderungen. „Skalierbare Plattformen sind unerlässlich – anderfalls erstickt man in Komplexität“, sagt Weidenfeld und betont den Paradigmenwechsel im Asset Management Wandlung vom Selektierer zum Akquisiteur.

Themen: Fondsrating, Technologierating, Versicherungsrating | Kein Kommentar »

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