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Zeit für Mergers & Acquisitions

Von Dr. Oliver Everling | 14.Januar 2015

Seit Jahren haben Unternehmen in Europa mit sehr niedrigen Wachstumsraten zum kämpfen. „Die Unternehmen haben aber gelernt, mit dieser Situation zurechtzukommen“; macht Michael Dunning, European Head of Corporates bei Fitch Ratings, auf der Fitch Credit Outlook Konferenz in Frankfurt am Main doch Hoffnungen.

Die Deflationsrisiken seien in den Prognosen für Unternehmen bereits eingearbeitet. Obwohl das Sentiment für High Yield nicht günstig sei, habe sich der Sektor 2014 doch als Robust erwiesen. Anleihen bleiben jedoch volatil.

Die schlechten Nachrichten der niedrigen Ölpreise für Ölproduzenten und andere haben teils umgekehrte Folgen für Unternehmen, für die Öl und weitere, vom Preisrückgang betroffene Rohstoffe Input darstellt. Die geopolitischen Risiken haben sich in Russland in einer deutlich rückläufigen Emissionstätigkeit von russischen Unternehmen ausgewirkt. DIe  meisten Unternehmen bewegen sich in der Kategorie des einfachen B. Wenn das russische Gas abgeschaltet würde, wären osteuropäischen Länder in besonderem Maße betroffen.

DIe zyklischen Branchen hätten große Fortschritte gemacht, Liquidität zu generieren und zu sichern, berichtet Dunning. Die Verschuldungsfähigkeit von EMEA Corporates habe sich deutlich verbessert, zeigt Dunning anhnad von Medianen auf. Die M&A Aktivität sei der Schlüssel für die Ratingevolution in 2015: Einige Closings fallen in 2015, die schon jetzt absehbar sind. „Es ist eine gute Zeit, um das zu machen“, kommentiert Dunning die Liste der anstehenden M&A-Deals. In den Board Rooms sei man pragmatisch geblieben, berichtet Dunning von seinen Gesprächen. Eigen- und Fremdkapital komme so zum Einsatz, dass die Metrik der Finanzierung nicht herausgefordert werde.

Der wachsende Anteil von Anleihen in der B-Kategorie treibe derzeit die Entwickllungen im Bereich High Yield. Die Emissionstätigkeit steige inmitten der Verfalls der Spreads. Nachhaltige Geschäftsmodelle seien gefordert, um auch bei Deflation oder zurückhaltender Nachfrage stabile Ratings zu rechtfertigen.

Der Telekom-Sektor konnte auf stabile Ratings zurückkehren. Die Ölproduzenten trotzen des Ölpreisverfalls durch Kontrolle ihrer Capex. Bis 2017 berechnet Dunning für die Ölproduzenten eine durchschnittliche Wachstumsrate (CAGR) von 2 %. Die Vorteile des Ölpreisverfalls könnte für viele Unternehmen nur kurzfristig spürsam sein, warnt Dunning. Bei den High Yield Rentenanlegern glaubt Dunning immer noch große Vorsicht zu sehen.

Themen: Unternehmensrating | Kein Kommentar »

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