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Zinsanstieg am langen Ende nutzen

Von Dr. Oliver Everling | 21.Februar 2023

Die in der Vorwoche veröffentlichten robusten US-Wirtschaftsdaten und die – nach den Worten von Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG – „klebrige“ Inflation, die nur zaghaft zurückgeht und dann irgendwann hängenbleibt, dämpfen die Hoffnung auf eine Leitzinserhöhungspause. Die Kapitalmärkte reagierten mit höheren Zinsen – und es werden sogar weitere Zinserhöhungen erwartet.

Als Reaktion auf den nur minimalen Rückgang der US-Inflation (von 5,7 auf 5,6 %) zeigten die Weltaktienmärkte ein heterogenes Bild und liefen in verschiedene Richtungen, berichtet Michael Winkler: „Die US-Einzelhandelsumsätze verdeutlichten, mit einer monatlichen Veränderung um plus 3 Prozent, dass der private Konsum weiter robust ist und von einer US-Rezession jede Spur fehlt. Selbiges gilt für die US-Erzeugerpreise, die um 0,7 Prozent zulegten – und damit deutlich stärker ausfielen, als die erwarteten 0,4 Prozent.“

Für all diese Faktoren sieht Michael Winkler deutliche Auswirkungen auf die Rentenmärkte: „Die Zinsen steigen wieder und die ab dem Herbst erwarteten Zinssenkungen der FED werden als zunehmend unwahrscheinlich angesehen. Vielmehr werden weitere Zinserhöhungen eingepreist und der Höhepunkt des FED-Zinszyklus bei circa 5,5 Prozent erwartet.“

Sein Fazit: „Zwar zeigen sich die Aktienmärkte bisher sehr stabil, mit Europa als stärkste Region, doch gehen wir davon aus, dass der größte Teil der Party bereits gelaufen ist. Durch die restriktive Geldpolitik der FED und die weiter steigenden Zinsen werden die Aktienmärkte ausgebremst, weshalb wir auch unverändert wenig Kurspotential sehen. Der Zinsanstieg gibt noch einmal die Chance, Anleihen mit langer Restlaufzeit zu kaufen und damit den Zinsanstieg am langen Ende nutzen.“

Themen: Aktienrating, Anleiherating | Kein Kommentar »

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