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Zinserhöhungen trotz Italienschulden?

Von Dr. Oliver Everling | 14.Juni 2018

Patrick O’Donnell, Senior Investment Manager bei Aberdeen Standard Investments, kommentiert die Ergebnisse des heutigen EZB-Entscheides: „Dies ist eine ziemlich vorsichtige Botschaft der EZB. Indem Draghi sagt, dass das QE-Programm in diesem Jahr endet, aber zumindest bis zum nächsten Sommer keine Zinserhöhung signalisiert, gibt er mit einer Hand etwas und nimmt gleichzeitig mit der anderen wieder etwas zurück. Für den Moment hat er sich verpflichtet, bis mindestens zur zweiten Hälfte des nächsten Jahres mit einer Zinserhöhung zu warten. Das wird die Märkte beruhigen. Aber man darf nicht vergessen, dass dies derzeit nur eine Leitlinie und keine Garantie ist.“

Die Ankündigung der EZB sei vor allem symbolisch und markiere das Ende einer Ära in Europa. Der Schritt leite das Ende des billigen Geldes ein und legt die Basis für eine Zinserhöhung im nächsten Jahr.

„Es ist also ein weiterer Schritt auf dem Weg,“ so O’Donnell, „den außerordentlichen globalen geldpolitischen Stimulus des letzten Jahrzehnts zu beseitigen. Nach der erneuten Zinserhöhung der Fed gestern und dem heutigen Signal, befinden wir uns in einer ganz anderen Welt als noch vor wenigen Jahren. Die Frage ist, ob der optimistische Ausblick bei den Zinsen anhalten kann. Die Krise Italiens ist über die europäische Wirtschaft hereingebrochen, und sie ist noch lange nicht ausgestanden. Die tiefen strukturellen Probleme in Ländern wie Italien lauern direkt unter der Oberfläche.“

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