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Zölle zerlegen Wertschöpfungsketten

Von Dr. Oliver Everling | 9.Oktober 2019

„Seit Tausenden von Jahren erleben wir“, sagen Erik Weisman, MFS Chief Economist, und Robert M. Almeida, MFS Global Investment Strategist, “ mal mehr und mal weniger Globalisierung. Die heutigen Wertschöpfungsketten entstanden in der Zeit nach Bretton Woods – ermöglicht durch den US-Dollar als Weltreservewährung sowie Institutionen wie WTO und IWF. Durchgesetzt wurde diese Ordnung von den USA.“

Ganz wichtig war dabei der immer weitere Abbau der Zölle. Doch jetzt gibt es immer mehr Anzeichen dafür, dass die Globalisierung an ihre Grenzen stößt. Symptome dafür sehen die Experten von MFS Investment Management in der zunehmende Einkommensungleichheit und dem Aufstieg des Populismus,

„Der Handelskrieg zwischen den USA und China schadet den internationalen Wertschöpfungsketten – und das zu einer Zeit, in der die Zölle nach einem jahrzehntelangen Rückgang wieder angehoben werden könnten. Wenn die USA auf alle Importe aus China 25% Zoll erheben, wären die Zölle weltweit so hoch wie seit den 1960er-Jahren nicht mehr.“

Die Wertschöpfungsketten von heute seien aber nicht für die Zölle der 1960er-Jahre gemacht, heißt es aus dem Haus von MFS Investment Management. „Bei derart hohen Abgaben würden sie nicht mehr funktionieren, zumal auch nichttarifäre Handelshemmnisse überall zuzunehmen scheinen. Grundlage der modernen Wirtschaft ist eine Welt mit niedrigen Zöllen, in der Freihandel als öffentliches Gut gilt. Doch die jüngsten Entwicklungen stellen genau das infrage – und gefährden die Billionen von Dollar schweren internationalen Wertschöpfungsketten.“

Themen: Aktienrating, Anleiherating, Länderrating | Kein Kommentar »

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