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Leben, Arbeiten und Wohnen 2050

Von Dr. Oliver Everling | 24.Januar 2013

Prof. Bernd Thomsen, CEO der THOMSEN GROUP International Strategy Consultants, ist für seinen Mut bekannt; sich auch Fragen zu stellen, bei denen viele andere abwinken: „Leben, Arbeiten und Wohnen in 2050″ ist sein Thema auf der CIMMIT, dem 23. Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft in Frankfurt am Main. „Länger haltbar, länger frisch“ – auf diese Formel bringt Thomsen erfolgreiche Immobilienstrategien.

Die Werbeexperten würden die Mär von der „Story“ erzählen. Wichtig sei, was in 50 Jahren ist. Daher müsse man sich mit Zukunftsforschung befassen. Es komme aber nicht nur darauf an, was technisch möglich ist. „Wer heute 72 ist, fühlt sich wie 59″, sagt Thomsen und verweist auf einschlägige Studien. Thomsen argumentiert, dass mit dem steigenden Lebensalter der Menschen – z.B. mehr als 10.000 Menschen im Alter von mehr als 100 Jahren 2012 in Deutschland – auch die Einteilung der Lebensabschnitte neu überdacht werden.

Wohnen und Shopping stehen im Mittelpunkt der zahlreichen Praxisbeispiele von Thomsen. Wirtschaftliche Krisen und das Internet seien die Feinde der Einkaufszentren. Haupttreiber der Entwicklung sei nicht mehr die Technik, sondern die Nachfrage der Kunden. Im Shoppingcenter wollen sich Kunden so wohl fühlen wie zu Hause, zeigen Umfrageergebnisse.

Thomsen ist schon von seiner Präsentationstechnik her die Ausnahmeerscheinung auf der CIMMIT. Die Dynamik seiner Präsentation wird getragen von seiner bevorzugten Marktforschungstechnik, der Filmaufnahme. Thomsen setzt auf Marktforschung mit der Kamera, da hier die Reaktion von Befragten exakt analysiert und die Mimik wie mit keinem anderen Instrument analysiert werden könne.

Thomsen lässt sich vom Veranstalter der CIMMIT, der IIR Deutschland, auf den „heißen Stuhl“ setzen. Heike Gündling, langjährige Immobilienexpertin und Geschäftsführerin von AddReal, hinterfragt Thomsens Thesen. Thomsen fordert dazu auf, der Marktforschung die „Pinocchio-Nase abzusägen“. „Gewöhnen Sie sich an hohe Preisbereitschaften, die Ihnen heute noch unmöglich erscheinen.“

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