« | Home | »

Branchenbezogen Risiken im Kreditgeschäft

Von Dr. Oliver Everling | 7.November 2012

Unabhängigkeit, umfassendes und konstitentes Analyse- und Bewertungskonzept, detaillierte quantitative Prognosen als Bewertungsgrundlage und konsistente Prognosenn für Länder, Branchen und Immobilienmärkte sind Prinzipien der Feri EuroRating Services AG in Bad Homburg. Darüber berichtet Axel D. Angermann, Mitglied der Geschäftsleitung der Feri EuroRating Services AG, auf der Jahrestagung „Umbruch in der Kreditkultur“ der WSF Wirtschaftsseminare in Frankfurt am Main.

Angermann spricht über den Dreiklang von Analyse, Prognose und Rating. Dieser sei Grundlage der hohen Qualität der Ratings und einer Vielzahl von Anwendungen: Bewertung von Kreditrisiken, Einschätzung von Marktchancen und -risiken, strategische Planung, Einschätzung von Chancen und Risiken bestimmter Investments, Portfolioanalyse, Analyse von Aktien- und Rentenmärkten sowie Optimierung des Timing von Investitionsentscheidungen. Die Feri sichert durch einen Top-Down-Ansatz die Konsistenz der Prognosen, die Länder, Branchen bis hin zu Immobilienmärkte im Wirkungszusammenhang betrachten.

Makroökonomische Prognosen (für die Welt und einzelne Länder) bilden die Basis der Branchenanalyse (gegliedert nach amtlicher Klassifikation, WZ 2008), die durch ökonometrische Modelle zu Branchenprognosen gelangt. Hier werden auch die Interdependenzen zwischen den Branchen berücksichtigt. Schließlich führt der Kalkulationsalgorithmus zum BranchenRating.

Das Ratingkonzept zielt auf eine Aussage über die Ausfallwahrscheinlichkeit von Krediten (Adressausfallrisiko) über mehrere Jahre hinweg. Die Ratingagentur liefert eine zukunftsorientierte Bewertung der Branchenentwicklung (Prognose) sowie eine Aggregation der Prognoseergebnisse zu einem aussagefähigen Indikator (Rating). Der standardisierte Ratingalogrithmus für alle Branchen sichert zudem auch die Vergleichbarkeit der Ratingergebnisse zwischen den Branchen und Ländern. Rating ist aber nicht nur relativ, sondern auch absolut, da eine Messung der Ratingindikatoren an einer festen Benchmark erfolgt.

Auf der Jahrestagung der WSF Wirtschaftsseminare legt Angermann detailliert die quantitativ erfassbaren Determinanten der Kreditausfallwahrscheinlichkeiten dar. So werden die verschiedenen Ebenen der Kriteriologie transparent und wie diese Kriterien zusammenwirken. Angermann belässt es nicht bei der Offenlegung der Kriterien der Ratingagentur, sondern gibt auch konkrete Beispiele. „Um kurz einen Eindruck zu vermitteln, wie das am Ende berechnet wird, nehmen wir einmal die Prognosewerte unseres Beispiels“, führt Angermann weiter aus, „und zeigen, wie das in Punktwerte übersetzt wird. Eine kurzfristige Wachstumsschwäche ist nicht kritisch. Bis sich das in erhöhte Kreditrisiken niederschlägt, kann eine Weile dauern.“

Wer den Vortrag von Angermann hört, versteht die Kalibrierung des Gesamtratings. Hier geht es auch um die Berücksichtigung der nicht quantifizierbaren Determinanten der Kreditausfallwahrscheinlichkeit. Ratingergebnisse der Vergangenheit werden mit Ausfallquoten abgeglichen und über einen Kalibrierungsfaktor zum Rating geführt. Das Branchenrating dienst insbesondere Banken der Kundenberatung, der Kreditbearbeitung (Marktfolge), der Kreditsanierung, der Kreditrisikostrategie und dem Kreditrisikomanagement.

Themen: Branchenrating, Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kein Kommentar »

Kommentare

Sie müssen eingelogged sein um einen Kommentar zu posten.