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Buy-outs

Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2010

Bei dem Buch von Theo Weber und Benedikt Hohaus „Buy-outs – Funktionsweise, Strukturierung, Bewertung und Umsetzung von Unternehmenstransaktionen“ aus dem Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart (ISBN 978-3-7910-2594-0, http://www.schaeffer-poeschel.de/) handelt es sich um ein Werk, für das Unternehmer und Manager dankbar sein müssen: So ist es doch erfreulich festzustellen, dass es immer noch Autoren gibt, die in ihre profunde Fachkenntnis zum erschwinglichen Preis eines Buches Einblick nehmen lassen. Dr. Theo Weber ist bei GE CAPITAL in Frankfurt am Main, Dr. Benedikt Hohaus ist Rechtsanwalt und Partner bei der auf dem Gebiet der Unternehmensakquisition weithin bekannten P+P Pöllath + Partners.

Den Autoren kommt zugute, dass sich seit den 1980er Jahren eine umfangreiche angelsächsische Literatur zu diesem Thema entwickelt hat, so dass es leichter fällt, aus den vielen Beiträgen zum Thema eine prägnante Gliederung des Buches zu entwickeln. So findet man schnell in den Hauptkapiteln die Antworten auf die in der Praxis drängendsten Fragen: Buy-outs in Deutschland, Idee des Buy-outs, Strukturierung des Buy-outs, Bewertung des Transaktionsobjekts, Due Diligence, rechtliche Abwicklung des Buy-outs, Umsetzung des Buy-outs und schließlich Exit-Strategien und Erfolgsfaktoren des Buyouts und Ausblick auf die weitere Entwicklung des Buy-out-Marktes.

Das internationale Kapitalmarktumfeld, aber auch die Bereitschaft der Banken, riskantere Asset-Klassen zu finanzieren, war zu Beginn des Jahrtausends stark rückläufig. Hieraus ergaben sich für die Investoren einige interessante Buy-out-Möglichkeiten, um die wenig Wettbewerb herrschte, stellen die Autoren fest. Insbesondere die stark wachsenden Eigenkapitalmärkte sowie die hohe Liquidität der Fremdkapitalmärkte mit ihren Finanzinnovationen ermöglichten zum einen die Durchführung immer größerer Transaktionen, zum anderen aber auch die Realisierung von Verkaufspreisen, die erheblich über den Einstiegspreisen lagen.

„Doch diese Bewegung konnte nicht anhalten. Der Buy-out-Markt war“, heben Weber und Hohaus hervor, „zu sehr von der Anfang des Jahrtausends geschaffenen Liquidität geprägt.“ Daher werde die weitere Marktentwicklung von der Liquiditätsentwicklung abhängig sein. „Schon jetzt zeigt sich, dass in Zukunft der Markt wesentlich stärker differenziert sein wird. So hat der Bereich der Mid Cap Buy-outs seine Stellung auch in der Krise gehalten. Auch wird sich das Business –Modell der Fonds ändern“, so ihre Prognose.

Wer an einem Buch etwas zu nörgeln sucht, wird meist fündig. So natürlich auch hier, denn Weber und Hohaus kommen nicht auf die Idee, die zentrale Rolle des Kreditratings bei der Gestaltung von Buy-outs anzusprechen. „Ob ein Unternehmen mit zu viel Fremdfinanzierung belastet worden ist (Sichtwort Overleveraging) oder nicht, kann ebenfalls nur im Einzelfall beurteilt werden.“ Rating ist das elementare Werkzeug, um den Entscheidern eine konkretere Vorstellung von dem eingegangenen Ausfallrisiko zu vermitteln.

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