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Commerzbanking der Zukunft heißt „Open Banking“

Von Dr. Oliver Everling | 10.Mai 2023

Dr. Jörg Oliveri del Castillo-Schulz, Chief Operating Officer, Commerzbank AG, spricht bei der 18. Fachkonferenz „Finanzdienstleister der nächsten Generation“ in seiner Opening Keynote über „Disruption oder Evolution? Digitales Banking der Zukunft“. Erstmals seit 2019 versammeln sich alle teilnehmenden Experten wieder vor Ort in der Frankfurt School of Finance and Management, freut sich Verlagsleiter Ulrich Martin vom Frankfurt School Verlag, und begrüßt Prof. Dr. Daniel Beimborn, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Bamberg, für die Gesamtmoderation.

An der Schnittstelle zum Kunden wirke die Technik disruptiv. Die Commerzbank sei aber intern schon seit mehr als hundert Jahren auf Wandel eingestellt, denn die gewachsenen Strukturen seien komplex. Das Kernbanksystem abzureißen und neu aufzubauen, das funktioniere nicht so einfach. Das Kernbanksystem evolutionär weiterzuentwickeln, verlange viel tiefgehendes Verständnis.

Digitale Kundenerlebnisse, Skaleneffekte durch Kooperationen, Blockchain Use Cases, Open Banking, Personalisierung durch Data und Analytics benennen die Trends im Banking, die hohe Anforderungen an die IT stellen. „Banking in the pocket“ sei das neue Schlagwort. Modernisierung und Flexibilisierung der IT-Landschaft, Reduzierung der Komplexität in Produkten, Prozessen und Systemlandschaft sowie Verringerung der IT-Wertschöpfungstiefe sind ständige Herausforderungen.

Er nennt die zentralen Stellhebel der Commerzbank: Modernisierung der Architektur in Richtung „zero trust“-Architektur und der technoloigschen Basis, der Gesamtbankarchitektur. Hier geht es darum, Cyber-Resilienz zu optimieren, Software-Entwicklungsprozesse zu industrialisieren, architekturelle Entkopplung zu verstärken und die Datenarchitektur zu modernisieren.

API, CI/CD, Cloud und BDAA sind die vier Kernbausteine, mit denen die Commerzbank arbeitet. „Wir haben es geschafft, 252 Micro-Services auf unsere Anwendungen zu bringen, 252 top API-Services auf Gateway. 61 % der Anwendungen laufen auf der Public CLoud. 37,5 % der Anwendungen seien auf CI/CD-Pipeline. Er rechnet mehr als 150 Mio. EUR P&L Impact aus.

„Wir müssen nicht alles alleine machen“, sagt Oliver del Castillo-Schulz und setzt auf Betriebspartnerschaft zur Auslagerung spezifischer Lösungen. Außerdem werden standardisierte Lösungen von Dritten eingebunden, zum Beispiel Baufinanzierungen. Da wurde die gesamte Anlaufstrecke eines Fintechs gekauft.

Die Zukunft heißt „Open Banking“: Über Platform Banking, Embedded Finance, Banking as a Service und digitales Ecosystem erstreckt sich ein zunehmender Öffnungsgrad des Geschäftsmodells.

Key Take Aways: Schnellere und flexiblere IT durch Standardisierung und Modularisierung, fokussierte Wertschöpfung durch Nutzung von Partnerschaften und Standardsoftware und neue Geschäftsmodelle durch Open Banking und relevante Ökosysteme.

Themen: Bankenrating | Kein Kommentar »

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