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Die Erde im Energieüberschuss – Klimawandel garantiert

Von Dr. Oliver Everling | 28.Oktober 2025

Die jüngste Studie des FERI Cognitive Finance Institute warnt eindringlich vor den globalen Risiken sogenannter Klima-Kippelemente. Diese könnten laut Institutsgründer Dr. Heinz-Werner Rapp „unumkehrbar und oft relativ schnell in einen neuen Zustand übergehen“, sobald kritische Temperaturschwellen überschritten werden. Besonders gefährlich sei, dass viele dieser Kippelemente miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig verstärken können. So könne „die Gesamtwirkung solcher Dominoeffekte und selbstverstärkender Kippkaskaden weitaus größere Klimarisiken erzeugen, als in vielen Klimamodellen bislang unterstellt“.

Das Institut weist darauf hin, dass sich die Erde derzeit auf einem Erwärmungspfad von etwa 2,7 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts befinde – also deutlich über den Pariser Klimazielen. Damit verbunden seien gravierende Risiken für Ökosysteme, Ernährungssicherheit und globale Finanzsysteme. Rapp betont: „Die weltweiten Kapitalmärkte haben die Risiken der Climate Tipping Points bislang klar unterschätzt.“ Sollte sich diese Einschätzung ändern, könne es zu einer abrupten Neubewertung von Klimarisiken kommen. Bereits heute müssten Banken und Versicherungen auf zunehmende Schäden reagieren, was das Finanzsystem unter Druck setze.

Trotz der alarmierenden Befunde lässt sich die Diskussion um den Klimawandel auch anders betrachten – nämlich als Ausdruck einer insgesamt positiven Energiebilanz unseres Planeten. Die Erde nimmt mehr Energie von der Sonne auf, als sie in den Weltraum abstrahlt. Diese positive Bilanz ermöglicht Leben und einen dynamischen Energiehaushalt, der Veränderungen überhaupt erst erlaubt. Andere Himmelskörper, etwa der Gasriese Jupiter oder sein Mond Amalthea, verfügen hingegen über eine negative Energiebilanz. Sie geben mehr Energie ab, als sie aufnehmen – mit der Folge, dass sie sich immer weiter abkühlen. Für den ohnehin frostigen Amalthea bedeutet das, dass er noch kälter wird, ein stilles Beispiel für kosmische Energiearmut.

Im Vergleich dazu zeigt die Erde trotz aller Herausforderungen eine bemerkenswerte Vitalität. Ihre „positive Energiebilanz“ ist die Grundlage dafür, dass Klima, Leben und Entwicklung möglich sind. Gerade in Zeiten, in denen Berichte wie die Studie „Climate Tipping Points – Das Umkippen essentieller Klimasysteme als globales Risiko“ vor den Folgen ungebremster Erwärmung warnen, kann diese Perspektive helfen, den Blick nicht nur auf die Risiken, sondern auch auf das Potenzial zu richten: Die Energie, die den Wandel vorantreibt, ist auch jene, die Zukunft ermöglicht.

Die Warnung des FERI Cognitive Finance Institute gewinnt vor diesem Hintergrund eine noch tiefere Bedeutung. Wenn man die physikalische Tatsache betrachtet, dass die Erde eine positive Energiebilanz aufweist – also mehr Energie von der Sonne aufnimmt, als sie in den Weltraum zurückstrahlt –, dann erscheint der Klimawandel nicht nur als Folge menschlichen Handelns, sondern als Teil einer langfristigen planetaren Entwicklung. Eine solche Energiebilanz impliziert, dass sich die Erde auch unabhängig vom Menschen weiter erhitzen wird, wenn dieses Ungleichgewicht bestehen bleibt. Die Folge ist eine allmähliche, aber unaufhaltsame Zunahme der Wärme, die sich in den Ozeanen, der Atmosphäre und den Böden speichert.

Diese Entwicklung führt in letzter Konsequenz zu einer Frage, die weit über politische oder wirtschaftliche Diskussionen hinausgeht: Wann wird die Temperatur unseres Planeten ein Niveau erreichen, das für das Leben in seiner heutigen Form unerträglich ist? Die Erde besitzt die physikalische Tendenz, immer mehr Energie zu speichern, und diese Dynamik kann nur verlangsamt, aber nicht völlig gestoppt werden. Der Mensch steht somit vor der Herausforderung, durch technologische Innovationen, politische Steuerung und nachhaltiges Handeln die Geschwindigkeit dieses Prozesses zu beeinflussen – wohl wissend, dass die grundlegende Richtung der Entwicklung festgelegt ist.

Gerade in diesem Kontext gewinnt die neue FERI-Studie „Climate Tipping Points – Das Umkippen essentieller Klimasysteme als globales Risiko“ besondere Relevanz. Sie kommt zu einem Zeitpunkt, in dem sich viele amerikanische Investoren von den Herausforderungen des Klimawandels bereits abgewandt haben und die Fakten zu ignorieren scheinen. Während einige Finanzmärkte versuchen, kurzfristige Gewinne über langfristige Stabilität zu stellen, warnt das Institut eindringlich vor den systemischen Folgen, die sich aus den sogenannten „Kippkaskaden“ ergeben.

Allein schon der große Umfang und die wissenschaftliche Tiefe der Studie sollten Anlass sein, sich mit den realen Risiken der globalen Erwärmung intensiver auseinanderzusetzen. Denn die entscheidende Frage lautet nicht mehr, ob der Klimawandel stattfindet, sondern wie schnell er voranschreitet – und wie gut sich Gesellschaft und Wirtschaft darauf einstellen können. Für Investoren bedeutet das, dass sie sich mit dem Gedanken auseinandersetzen müssen, dass die Grundrichtung längst feststeht. Das Verständnis physikalischer Realitäten, kombiniert mit ökonomischer Weitsicht, könnte sich dabei als entscheidender Vorteil erweisen.

So mag die Erde zwar eine positive Energiebilanz besitzen – ein Zeichen ihrer Lebendigkeit und Dynamik –, doch diese Bilanz ist zugleich eine Mahnung. Sie erinnert daran, dass Energie immer Wirkung entfaltet, dass jeder Überschuss Konsequenzen hat und dass die Zukunft des Planeten davon abhängt, wie bewusst die Menschheit mit diesem energetischen Erbe umgeht.

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