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DreBa schwindet aus der Skyline

Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 16.Februar 2009

Die Commerzbank plant den Verkauf des Jürgen-Ponto-Hochhauses – der Zeitpunkt ist alles andere als günstig. Leere Bürotürme prägen jetzt schon das Stadtbild am Finanzplatz Frankfurt. Wegen der Finanz- und Bankenkrise dürfte sich die Lage noch verschärfen. In dieser Zeit beabsichtigt die Commerzbank das Jürgen-Ponto-Hochhaus zu verkaufen.

Wie ein Sprecher der Commerzbank kürzlich bekannt gab, werde die Fusion mit der Dresdner Bank Flächen frei setzen, daher prüfe die Commerzbank derzeit verschiedene Optionen, u.a. den möglichen Verkauf des 32-stöckigen und 166 Meter hohen Jürgen-Ponto-Hochhauses, das derzeit renoviert wird und leersteht. Laut die mit dem Vorgang vertraute Kreise haben bereits erste interessierte Mieter das Bürogebäude unter die Lupe genommen, hierzu soll auch die Deutsche Bahn (DB) gehören.

Dessen ungeachtet ist der Zeitpunkt alles andere als günstig, denn leere Bürotürme prägen das Bild der Stadt Frankfurt schon seit geraumer Zeit. Dabei ist das Ausmaß der Krise in der Bankenmetropole noch gar nicht abzuschätzen. Als sicher gilt, dass die damit für dieses Jahr erwartete stark sinkende Vermietungsleistung weiteren Leerstand produzieren wird. Gemäß Cushman & Wakefield blieb die Nachfrage nach Büros in Frankfurt bereits im Jahr 2008 9,1 Prozent unter der des Vorjahres, wo 500 000 Quadratmeter vermietet wurden. Derzeit stehen gemäß C&W rund 1,6 Millionen Quadratmeter Bürofläche in Frankfurt leer, was in etwa der Fläche von 219 Fußballfeldern entspricht.

2009 wird ein schwieriges Jahr für die Mainmetropole: Auch Atisreal geht davon aus, dass der Investmentumsatz 2009 stärker durch externe Faktoren, vor allem durch die Entwicklung der Finanzierungs- und gesamtwirtschaftlichen Situation, bestimmt werde, als durch das grundsätzliche Investoreninteresse, das nach wie vor in großem Umfang vorhanden sei. Zudem hänge das Marktumfeld von der Preisentwicklung ab. Sollten die Renditen weiter steigen, könnte sich dies positiv auf das Transaktionsvolumen auswirken. Eine seriöse Prognose zum Investmentumsatz sei aus heutiger Sicht aber nicht möglich.

Wie groß die Probleme an den Gewerbeimmobilienmärkten sind, lässt sich am besten am Frankfurter Opernturm, der Vorzeigebau unter den deutschen Gewerbeimmobilien schlechthin, ablesen. Wegen des Zusammenbruchs an den Investmentmärkten und der Liquiditätsnöte der kriselnden Immobilienfonds braucht der Käufer ein gut gefülltes Portemonnaie. Hinzu kommen die Sorgen über die Nachhaltigkeit von Mietverträgen. Im Falle des Opernturms ist die angeschlagene Schweizer UBS der Ankermieter. Immerhin stand das Institut im vergangenen Jahr kurz vor der Insolvenz. Nur Dank der Notenbank und des Steuerzahlers konnte die UBS überleben. Der Rest des Opernturms fällt sich nur zäh, die Spitzenmiete mit 40 Euro pro Quadratmieter dürfte in der derzeitigen Krise viele Mietinteressenten abschrecken, die Suche nach solventen Mietern dürfte für den Bauherren kein leichtes Unterfangen werden.

Ob sich für das als „Silberturm�?? bekannte Jürgen-Ponto-Hochhaus so schnell einen Käufer finden lässt, bleibt somit abzuwarten. Trotz der derzeit laufenden Modernisierung müsste der Verkäufer angesichts der sich zuspitzenden Wirtschaftskrise wohl hohe Preiszugeständnisse machen. Einem „Handelsblatt“-Bericht zufolge schätzen Immobilienexperten den Wert des Gebäudes auf mehr als 200 Millionen Euro.

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