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ETFs verlangen spezielle Ratingansätze

Von Dr. Oliver Everling | 7.Mai 2011

Aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen Produkten im Segment der börsengehandelten Indexfonds (ETFs) stehen sowohl private wie auch professionelle Anleger vor der Frage, welches Produkt sie für ihr Portfolio auswählen sollen, da es gerade bei den bekannten Indizes viele Produkte gibt, die diese abbilden. Bei der Auswahl von herkömmlichen Investmentfonds bedienen sich viele Anleger oftmals eines quantitativen Fondsratings, um die für sie geeigneten Fonds auszuwählen. Ob sich solche Ratings auch für die Auswahl von ETFs eignen, dieser Frage geht Detlef Glow in seinem Beitrag für das Buch zum ETF Rating nach (Buch „Exchange Traded Fund Rating“, herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).

Detlef Glow, MBA (UoW), begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters – Lipper. Anfang 2007 übernahm er die Leitung für die Regionen Zentral-, Nord- und Osteuropa. Seit Oktober 2010 ist Detlef Glow Leiter der Fondsanalyse von Lipper in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanger für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der Tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis Asset Management AG verantwortlich war.

Im Bereich der börsengehandelten Indexfonds versagen herkömmliche Ratings oftmals, da sie in der Regel das Rendite-Risiko-Verhältnis oder die Wahrscheinlichkeit eines Mehrertrages der Fonds innerhalb einer Vergleichsgruppe beurteilen, macht Glow in seinem Beitrag klar: „Da ETFs per Definition keinen Mehrertrag liefern wollen, sondern passiv den ihnen zugrunde liegenden Index abbilden, hängt die Platzierung von börsengehandelten Indexfonds bei dieser Art der Bewertung im allgemeinen von dem der Analyse zugrundeliegenden Marktumfeld ab.“

Somit liefere diese Art der Analyse für die meisten Anleger, im Bezug auf börsengehandelte Indexfonds, nur unbefriedigende Ergebnisse, da bei diesen Bewertungen weder die produktspezifischen Besonderheiten beachtet, noch geeignete Kennzahlen verwendet würden. „Um im Segment der börsengehandelten Indexfonds eine qualifizierte Fondsauswahl zu treffen,“, so Glow weiter, „bedarf es somit neben speziellen Vergleichsgruppen, den sogenannten Peergroups, und den geeigneten Bewertungskriterien auch einer sehr genauen Analyse der jeweiligen Anlagebedürfnisse und Vorgaben. So können zum Beispiel steuerrechtliche Anforderungen das Universum der zu bewertenden ETFs deutlich einschränken.“

Obwohl das Segment der börsengehandelten Indexfonds schon heute eines der transparentesten Marktsegmente im europäischen Fondsmarkt ist, legt Glow dar, gibt es auch hier immer noch Teilbereiche, in denen die für eine Analyse benötigten Daten nur sehr schwer zu beschaffen sind.

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