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Finanzierung als unternehmerische Chefaufgabe im Mittelstand

Von Jian Ren | 8.Juni 2013

Die dauerhafte Sicherung ihrer Finanzierung ist für Mittelständler eine Chefaufgabe. Die Eigenkapitalrichtlinie Basel III und das sich dadurch verändernde Kreditverhalten vieler Banken und Sparkassen erfordern vorausschauendes Handeln. Dabei werden Finanzierungsalternativen immer wichtiger. Vor diesem Hintergrund widmet der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V.“ seine vierteljährlich erscheinenden „KMU-BeraterNews“ aktuell dem Thema Unternehmensfinanzierung.

„Alle Autoren sind Mitglieder der Fachgruppe Finanzierung-Rating des KMU-Beraterverbandes und seit Jahren in der Finanzierungsberatung aktiv tätig und kommen zum Teil selber aus der Kreditwirtschaft“ betont Carl-Dietrich Sander, stellvertretender Vorsitzender des KMU-Beraterverbandes und Leiter der „Fachgruppe Finanzierung-Rating“ den Praxisbezug der Beiträge.

Ist der Kontokorrentkredit hoch genug, um die Finanzierungsbedürfnisse des Unternehmens abzudecken? Dieser Frage geht Bernd Tovar, ehemaliger Firmenkundenbetreuer aus dem Volksbanken-Bereich, nach und stellt Lösungsansätze vor. „Viele Unternehmen haben keinen angemessenen Kontokorrent“ zitiert Tovar das Vorstandsmitglied einer Volksbank. Deshalb können Unternehmen vielfach Skontovorteile nicht nutzen. Kredit-Inanspruchnahmen immer am Rande des vereinbarten Limits sind häufig die Folge. Für Banken ist das ein Negativmerkmal und führt zu einem schlechteren Rating. Unternehmen sollten im ersten Schritt die internen Liquiditätspotenziale ausschöpfen, so Tovar: Bestände reduzieren, Mahnwesen stringent durchführen. Sodann nennt er als Faustformel ein bis zwei Monatsumsätze für die Kontokorrentkreditlinie. Genauer ist ein Zwölf-Monatsvergleich. „Damit haben Unternehmen eine gute Grundlage für Bankgespräche in der Hand“, so Tovar.

Sicherheiten sind ein Thema mit zwei Sichtweisen, stellt Georg Gerdes, ehemals Firmenkundenbetreuer bei Sparkassen, in seinem Beitrag heraus. Kreditinstitute schauen auf die Verwertung von Sicherheiten im Insolvenzfall. Damit liegt ihre Bewertung oft nur bei 50 Prozent derjenigen Beträge, die sich Unternehmen vorstellen. Gerdes plädiert für den Blick auf die Finanzierungsstrukturen des Unternehmens und eine bewusst gesteuerte Sicherheitenpolitik.

Als Einstieg in den unternehmensindividuellen Finanzierungsmix fordert Christoph Rasche dazu auf, sich nicht von einer Hausbank abhängig zu machen: „Zwei Hausbanken sind wichtig. Und die anderen Finanzierungsmöglichkeiten wie Factoring oder Leasing sollten ebenfalls in den Blick genommen werden“. Rosalinde Natzschka gibt einen Überblick über die neue Finanzierungsform Crowdinvesting im Internet. Sie bietet sich vor allem für Startup-Unternehmen an und kann neue Finanzierungschancen eröffnen.

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