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Frankfurt als Clearing-Center für Renminbi

Von Dr. Oliver Everling | 8.September 2014

„Mit Jochen Metzger haben wir einen Zeitzeugen bei uns, der wirklich von Anfang an beim Thema Renminbi dabei war“, führt Dr. Udo Zietsch den Referenten zum Thema „Frankfurt als Clearing-Center für den Renminbi“ ein. Metzger ist Leiter des Zentralbereichs Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme im Hause der Deutschen Bundesbank, spricht im MontagsMeeting des eff European Finance Forum e.V. in Frankfurt am Main.

Metzger erinnert sich an seine Lehre bei einer Sparkasse als es in Deutschland noch sieben Gironetze gab und sich niemand wirklich für eine Bündelung des nationalen Zahlungsverkehrs interessierte. „Korrespondent Banking geht ja auf bilateraler Ebene, aber es geht darum, es noch besser zu machen“, skizziert Metzger seine Motivation, den Clearing-Center für den Renminbi zu einem internationalen Erfolg zu führen.

Im Vergleich zu Großbritannien, Frankreich und Italien bringt Deutschland mit 127,6 Mrd. € (Quelle: Eurostat) mehr auf die Handelswaage, als alle drei vorgenannten Länder zusammen. Mit 81 % ist der USD die wichtigste Fakturierungswährung im Handel mit China, 10 % RMB, 7 % EUR und 2 % JPY. Eine repräsentative Umfrage der Deutschen Bank unter Unternehmen in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien habe ergeben, dass 80 % der Unternehmen ihre Rechnungsstellung sobald wie möglich umstellen wollen.

Dafür gibt es Gründe, sagt Metzger. Obwohl der RMB keine freie Währung sei, können deutsche Unternehmen das Währungsrisiko besser hedgen. „Da kommt dann auch die Clearingbank herein, bei der Konten unterhalten werden können.“ Fakturieren in RMB werde deutschen Unternehmen ermöglichen, von chinesischen Handelspartnern noch Preiszugeständnisse zu erhalten.

Seit mehreren Monaten in Folge sei der Renminbi auf Platz 7 im SWIFT Tracker, berichtet Metzger. „Der RMB wird als Zahlungswährung noch ganz weit nach vorne kommen“, prognostiziert Metzger. Das hessische Wirtschaftsministerium habe die Bundesregierung in das Thema hineingezogen. „Es hat hier bei der Landesregierung in Wiesbaden angefangen“, erinnert sich Metzger. In China werde sehr auf Ettikettete geachtet. Deshalb wurde die Intiative auf chinesischer Seite  auch erst dann wirklich ernst genommen, als die Bundekanzlerin einen unterstützenden Brief geschrieben hatte In China werde sehr auf Ettikettete geachtet. Deshalb wurde die Intiative auf chinesischer Seite  auch erst dann wirklich ernst genommen, als die
Bundekanzlerin einen unterstützenden Brief geschrieben hatte.“

„Es muss eine chinesische Bank sein, denn es steht und fällt mit der People’s Bank of China, sie hat einen ganz anderen Zugriff“, begründet Metzger die Wahl der Bank of China mit ihrer Niederlassung in Frankfurt als RMB-Clearing-Bank. Bereits Mitte November 2014 soll es zum Start der RMB-Clearing-Bank mit der Abwicklung der ersten RMB-Zahlung zwischen Deutschland und China über die RMB-Clearing-Bank kommen.

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