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GKV-Leistungsvergleich gewinnt an Bedeutung

Von Dr. Oliver Everling | 15.September 2010

Die neue Gesundheitsreform zum 1. 1. 2011 mit einer Beitragssatzuanpassung auf 15,5 % bringt eine mehr als nötige Anpassung, berichtet Thomas Adolph, Geschäftsführer der AFW Dienstleistungsgesellschaft mbH (http://www.thomasadolph.de/). „Die Freigabe der Zusatzbeiträge – mit Sozialausgleich – gehe wohl nicht anders.“ Adolph, Fachwirt für Finanzberatung (IHK), Financial Advisor (EFICERT) sowie TÜV-SÜD zertifizierter Fonds-Spezialist, sprach auf dem sehr gut besuchten 3. Deutscher Krankenkassentag in Frankfurt am Main (http://www.krankenkassentag.de/).

Aber, so führte Adolph weiter aus, es seien auch Kröten für die GKV zu schlucken, wie die Reduzierung der Pflichtmitgliedschaft in der GKV von 3 auf 1 Jahr und das weitgehende Verbot von Zusatzversicherung als GKV. Neben den Impulsen aus der Gesetzgebung sind aber auch solche aus der Rechtsprechung zu beachten, wie dieses BFH-Urteil: Einnahmen aus der Vermittlung von Zusatzversicherungen sind steuerpflichtig, da gewerbliche Tätigkeit. Das kann dazu führen, dass die Vermittlung zulassungspflichtig wird, warnt Adolph.

Die SPD forderte, Homöopathie als Kassenleistung zu verbieten. Die homöopathischen Behandlungen sind aber kein dicker Kostenbrocken. „Das negative Signal durch ein Streichen der Leistung käme die Kasse teuer“, so schallte der SPD bald Kritik entgegen. inzwischen sei der Versuch der von der SPD beabsichtigten Leistungskürzung aus der Diskussion verschwunden. „Es sei tatsächlich für die Leute ein wichtiges Thema“, berichtet Adolph aus seinem Einblick in die Suchkriterien der Versicherten und Interessenten auf seinem Portal.

Adolph berichtet über den Aufschrei durch den Zusatzbeitrag. In der GKV werde Leistungsspektrum wird immer entscheidungsrelevanter. Mitglieder und Interessenten werden ständig anspruchsvoller. Angesichts der Komplexität des Leistungsvergleichs werden sich GKVs immer stärker mit den Kriterien befassen müssen, nach denen Versicherte und Interessenten ihre GKV aufwählen, „auch weil viele Interessenten gar nicht wissen, was sie erwarten dürfen“, fügt Adolph hinzu.

Standardisierte Leistungsübersichten werden im Internet (kostenfrei) durch den unabhängigen Vergleichsdienst angeboten (http://www.gesetzlichekrankenkassen.de/). Ein Fragebogen wird ständig angepasst und gemeinsam mit den Krankenkassen in der jährlichen Expertenrunde evaluiert. Vorbehalte werden hier berücksichtigt – z.B. bei der Feldenkraismethode, gibt Adolph ein Beispiel Die Expertenrunde sei nun eine etablierte Einrichtung, bei der Vertreter interessierter Kassen am runden Tisch über die Ausgestaltung des Fragebogens sprechen. Die Wünsche der Krankenkassen und Teilnehmer des letzten Krankenkassentags wurden berücksichtigt, berichtet Adolph.

Stärken des Portals sind u.a. die Online-Datenerfassung für alle Kassen- und Leistungsdaten, die Vermeidung von Übertragungsfehlern, die übersichtliche Betrachtung der erfassten Daten sowie die weiterhin konsequente Qualitätsprüfung.

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