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Härtere Tests für rumänische Banken

Von Dr. Oliver Everling | 10.November 2009

In den ersten 9 Monaten des Jahres 2009 stiegen die Eigenkapitalquoten der rumänischen Banken an. Das gelte im Durchschnitt für alle 36 ausländischen Banken in Rumänien, insbesondere aber für die 26 Banken aus den EU-Staaten. Hintergrund der Eigenkapitalveränderungen waren die scharfen Rückgänge im Kreditgeschäft, die seit Ausbruch der Finanzkrise zu beobachten waren, berichtet Floirn Georgescu, Prime Vicegouvernor der Banca Nationala a Romaniei (http://www.bnr.ro/) im Rahmen des Forumul Bancar Roman, dem rumänischen Bankenforum (http://www.finmedia.ro/).

Durch den Credit Crunch im Privatsektor gab es eine Notwendigkeit der Regierung einzuschreiten. Der Mangel an Finanzressourcen war das zentrale Thema über das gesamte Jahr hinweg. Nachdem die Finanzintermediation über Jahre hinweg zugenommen habe, so stagniere sie erstmals in diesem Jahr. Internationale Kredite waren erheblich dynamischer als Kredite in nationaler Währung.

Georgescu zeigt sich zufrieden mit den Solvabilitätskennzahlen, denn diese würden sich weiter verbessern. Die Qualität der Kredite sei nicht das große Problem für die rumänischen Banken. Der Zufluss von ausländischen Kapital sei nicht durch Verschlechterungen der Kreditqualität begründet gewesen. Rund 6 % der Kredite sei zu Risikokategorien heruntergestuft worden. Die Profitabiliät der Banken sei entsprechend unter Druck gekommen. Georgescu erwähnt auch den Personalabbau, der mit den Kostenmaßnahmen verbunden sei.

Interne Kontrollen zu verbessern, das Risikomanagement aufzurüsten, geringere Risikotoleranz und besseres Management von Ausfallrisiken sind Forderungen aus dem Larosiere-Bericht, den Georgescu zitiert. Kommerzielle Banken sollen in guten Zeiten stärker dazu angehalten werden, Rücklagen zu bilden. Nach der neuen Regulierung 18 für das Bankwesen in Rumänien ist seit September 2009 die Verantwortlichkeit für die Bankunternehmensführung gestärkt worden, wie auch das Stress-Testing eine größere Rolle spielt.

In Rumänien verwenden die Banken den Standardansatz nach Basel II, nach dem die Ratings externer Agenturen für die Eigenmittelunterlegung im Kreditgeschäft der Banken maßgeblich sind. Fortgeschrittene Ansätze werden von den Banken nur für die Bemessung des operationellen Risikos verwendet. Georgescu weist auf die intensive Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden in anderen Ländern hin.

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