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Konjunktureller Ausblick 2015 aus der Helaba

Von Dr. Oliver Everling | 20.November 2014

Auf der IIR Jahrestagung CIMMIT stellt Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin/Leitung Research aus der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, ihren konjunkturellen Ausblick für das Jahr 2015 vor. „Nach einer Finanzkrise wird der Wachstumspfad meist flacher“, analysiert Traud. Insbesondere gelte nicht mehr die noch zu ihrer Studienzeit gelehrte Regel, dass ein Konjunkturzyklus 6 Jahre umfasse. In einem solchen Zeitraum sei es in den letzten Jahren schon dreimal rauf und runter gegangen.

Die fiskalische Bremse würde nicht in Europa, sondern in den USA gezogen. „Die Amerikaner sind es inzwischen, die mehr sparen und daher mehr Wachstum generieren. Wie man in Japan sieht, ist das Wachstum nicht mit mehr Schulden zu generieren.“ Europa dagegen gebe weder durch Sparen noch durch Schulden neue Impulse.

„Weil es konjunkturell in den USA läuft, könne die Fed einen Zinsschritt machen. Den ersten macht sie im ersten Quartal oder gar nicht“, tritt Traud mehrheitlichen Prognosen der Analysten entgegen, dass der Zinsschritt erst in der Mitte des Jahres kommt.

Draghi müsse wieder Staatsanleihen kaufen, um die Bilanzsumme der EZB weiter aufzublähen. Nur so werde er mit der Bank of England, der SNB, der FFederal Reserve und Bank of Japan mithalten können. „Japan hat es auch in zwanzig Jahren nicht geschafft, richtig Inflation zu generieren“, warnt Traud vor der Vorstellung, die Bilanzsummenausweitung würde gleich auch Inflation bedeuten.

Die US-Banken stellen die Banken mit breiterer Eigenkapitalbasis auf. Diese Widerstandsfähigkeit komme dem Wachstum zugute. Der Dollar werde weiter aufwerten.

Die Arbeitsmärkte in Frankreich und Italien entwickeln sich nicht gut, in Spanien fällt die Arbeitslosenquote, während in Deutschland die Arbeitslosigkeit stabil sei. „Die Investitionen gehen nicht nach Deutschland, eher nach Spanien.“ Entsprechend gehe dort auch die Arbeitslosigkeit zurück.

„Der europäische Investmentmarkt läuft wieder zur Höchstform auf“, sagt Traud mit Blick auf das Transaktionsvolumen Direktinvestments in Gewerbeimmobilien in Europa. Zunehmende Bauaktivität sei auch am deutschen Büromarkt zu erkennen. Impulse werden durch steigende Bürobeschäftigung gegeben. Büromieten gingen in guten Lagen leicht aufwärts.

Themen: Immobilienrating | Kein Kommentar »

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