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Konzernweite Verfahrensrichtlinie für Credit Management

Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2010

Continetal Hotels, Airlines, Clothing – alle diese Aktivitäten haben mit der 1871 gegründeten Continental AG nichts zu tun, leitet Harald Rehling, CCC, Leiter Konzernkreditmanagement der Continental AG seinen Vortrag bei der 7. Regionalveranstaltung der Region Süd-West des Verein für Credit Management e.V. (VfCM, http://www.credit-manager.de/) ein. Die SCHUFA Holding AG direkt am Schiersteiner Hafen von Wiesbaden bot dafür als Gastgeber ein hervorragendes Ambiente (http://www.schufa.de/).

Rehling zeigt die Organisation der Kreditmanagements des Continental-Konzerns, Automotive wird von den übrigen Einheiten des Konzernkreditmanagements unterschieden. Verfahrensrichtlinien vereinheitlichen Prozesse im Konzern, wodurch eine Vergleichbarkeit („Benchmarking“) von Abläufen möglich werde. Regelung von Zielen, Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Definition von Prozessen und Prozessabläufen gehören zu den zentralen Elementen einer Verfahrensrichtlinie. Bereichsübergreifende Interaktionen mit anderen Abteilungen müssen bedacht und geregelt werden.

Klare, verständliche und strukturierte Darstellung sind wichtig, wer ist für was zuständig und muss bzw. darf was wann in welcher Art und Weise tun? Dein Einführung einer Verfahrensrichtlinie erzeugt Handlungssicherheit bei allen Beteiligten des Bereichs. Wichtig sei auch die Verantwortlichkeit für die Verfahrensrichtlinie und die Aktualisierung zu regeln, den Geltungsbereich (Kreditmanagement? Vertrieb? Für beide gemeinsam? Wer ist der Adressat?), die Zuständigkeit für die Inkraftsetzung, die Zielbeschreibungen, die Aufgabenbeschreibungen, die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten unter Berücksichtigung der Organisationsstrukturen, die Prozessbeschreibungen auch unter Berücksichtigung vor- und nachgelagerter Abteilungen und die Begriffsdefinitionen.

Bei der Continental erfolgt eine Unterteilung in Verfahrensrichtlinie und Organisationsrichtlinie. Die Verfahrensrichtlinie muss über mehrere Managementebenen hinweg bis in den Vorstand entschieden werden. Die Organisationsrichtlinie könne dagegen – wie es die Abläufe verlangen – schneller abgewandelt werden. Vermeidung unangemessener Risiken und finanzieller Verluste, Reduzierung des Working Capitals und der DSO, die Steuerung des Forderungsvermögens sowie seine Risikosteuerung und die Definition der Ebenen des Kreditmanagements gehören zu den Zielen dieser Regelungen.

Die Organisationsrichtlinie umfasst das Kreditmanagement im Einzelnen, auch die Ebenen im Kreditmanagement (Basis, regionales Kreditmanagement, Automotive bis zum CFO). Kreditlimite, Vorgehensweise und Kriterien zur Beurteilung des Kunden werden hier vorgegeben. Scoring, Wirtschaftsberichte usw. bieten dem lokalen Kreditmanager eine Grundlage, sich ein Bild vom Kunden zu machen. Besonderheiten gibt es z.B. bei Erstausrüstungskunden. Warenkreditversicherung, Konsignationslagerverträge, Fakturierung, Mahnwesen, Insolvenzfälle, Kreditkomitees, Berichtswesen – Rehling kommt auf die ganze Bandbreite der Themen zu sprechen, die Inhalte einer Organisationsrichtlinie sein müssen.

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