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Medienleistung gegen Eigenkapital

Von Dr. Oliver Everling | 1.Oktober 2014

Prof. Dr. Christoph Schalast, Academic Director M&A der Frankfurt School of Finance & Management positioniert in seiner Einführung das Thema „Media for Equity“. Mit dem Thema „Media for Equity“ wendet sich Dr. Thorsten Lottici, Vice President Finance & Corporate Development, InteractiveMedia CCSP GmbH, an die Konferenz „M&A und Private Equity 2014″ des Frankfurt School Verlags in Frankfurt am Main. Im Kern gehe es bei „Media for Equity“ um eine Unternehmensbeteiligung als Gegenleistung für Medienarbeit.

„Die klassische Tageszeitung hat ausgediehnt“, erläutert Lotttici den Hintergrund dieser Geschäftsidee. Die tief greifende Veränderung der Medienlandschaft durch Internet zeigt sich u.a. darin, dass sich die Mediennutzung auf internetbasierte Angebote verlagert.

„Money follows Eyeballs – Werbemittel werden anders allokiert – der Internet-Brutto-Werbeanteil steigt von 4% in 2005 auf 24% in 2013″, berichtet Lottici. Im Internet erfolge eine Verteilung einerseits auf schnell wachsendes Inventar (9294 Nutzer pro Website in Internet 2004, 4 Nutzer in 2012), andererseits globale Marktanteilsgewinne von Google und Facebook.

Media-for-Equity heißt Medienleistung gegen Unternehmensbeteiligung, Einsatz unverkaufter Werbeflächen als „Beteiligungswährung“. Die Monetarisierung der Media-Leistung erfolgt über Exiterlöse / Unternehmensbeteiligung. Als ein Vorbild zitiert Lottici Aggregate Media, 2002 in Schweden gegründet. Die Beteiligung von ProSieben.Sat1 an Zalando sei ein weiteres.

P7S1 sei führend mit 18 Beteiligungen. Der German Media Pool sei als größter Mediafond. Lottici sieht einen Trend zu Mehrheitsinvestments. Häufig seien Investments in relativ „etablierte“ Internetgeschäftsmodelle mit klarem Playbook zu erkennen. Der Fokus liegt im Bereich E-Commerce, Online-Travel und Online Vergleiche.

Die Media-for-Equity-Landschaft sieht Lottici in Deutschland mit Blick auf Größe und Historie derzeit noch in einer frühen, teils  experimentellen Phase. „Eher Rand- / Nischenphänomen, das sich auf überschaubare Zahl von Akteuren beschränkt. Es wird in nennenswertem Umfang erst seit einigen Jahren betrieben, langfristige Betrachtungen liegen noch nicht  vor. Der weitere Erfolg wird davon abhängen,“ glaubt Lottici, „inwieweit die in der Arbeit herausgearbeiteten Prämissen sich bei den  einzelnen Transaktionen tatsächlich bewahrheiten.“

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