fintego im Robo Advisor Test

Von Dr. Oliver Everling | 22.August 2017

Der Robo Advisor fintego ist einer der Sieger im Test des EXtra-Magazins. Im Rahmen der breit angelegten Untersuchung wurden 15 am deutschen Markt aktive Robo Advisor-Angebote umfangreich analysiert. fintego erzielte dabei als einer von nur drei sogenannten Full Service Robo Advisorn, welche als Vermögensverwalter umfangreiche Aufgaben für den Kunden übernehmen, eine der Top-Platzierungen als „Testsieger“.

Im Rahmen des Tests des EXtra-Magazins wurden die Robo Advisor-Angebote in den Kategorien Angebot, Kosten, Sicherheit sowie Service detailliert untersucht. fintego verbuchte dabei in allen Kategorien gute bis sehr gute Ergebnisse. „Die Auszeichnung als „Testsieger“ freut uns sehr. Sie bestätigt uns im Bestreben, fintego seit dem Start vor mehreren Jahren kontinuierlich in allen Bereichen im Sinne der Kunden weiterzuentwickeln“, so Franz Linner, Leiter Finanzportfolioverwaltung der ebase.

Neben dem insgesamt sehr positiven Eindruck überzeugten die Juroren bei fintego besonders die niedrigen Kosten. Hier wurde die transparente Gebührenstruktur aufgrund des Anlageverwaltungsentgelts hervorgehoben, welches das Depotführungsentgelt sowie die Transaktionskosten enthält. Zudem wurde das nach Anlagevolumen gestaffelte Gebührenmodell gewürdigt, das für Anleger insbesondere bei etwas größeren Anlagevolumen im Wettbewerbsvergleich sehr günstig ist. „Eine unserer Stärken ist es, dass ebase für fintego zugleich depotführende Bank als auch Finanzportfolioverwalter ist“, ergänzt Linner. Dadurch ist es möglich, die Kosten für den Anleger gering zu halten.

Zudem wurde die Sicherheit des Angebotes im Test sehr positiv bewertet. Dabei wurde der bereits vergleichsweise frühe Markteintritt und damit der lange Track Record hervorgehoben. „Vielfach herrschte am Markt die Meinung vor, dass digitale Finanzdienstleistungsangebote ein Thema für FinTech-Start-ups wären und Banken diesen Trend verschlafen hätten. Mit fintego ist es uns aber gelungen, dies erfolgreich zu widerlegen und als traditionelle Bank als einer der Pioniere am Markt aufzutreten“, erläutert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung der ebase.

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T. Rowe Price verlangt Ratings in Anlagequalität

Von Dr. Oliver Everling | 22.August 2017

Schon der Name des neuen Fonds macht den Anspruch klar: T. Rowe Price lanciert den T. Rowe Price Funds SICAV – Dynamic Global Investment Grade Bond Fund (ISIN LU1653972239) in Deutschland. Der VAG-konforme Anleihenfonds wird in Euro begeben und zielt auf eine Rendite von zwei Prozentpunkten über dem Geldmarkt (3-Monats-Libor, auf Jahressicht)1. Ziel des Fonds ist es, eine gleichbleibende Performance zu zeigen, vor steigenden Zinsen zu schützen und Kapital zu erhalten. Außerdem hat die Strategie zum Ziel, nur geringste Korrelationen zu risikobehafteten Investmentbereichen wie Aktien- oder Kreditmärkten aufzuweisen.

Die zugrundeliegende Strategie ist eine Schwesterstrategie des Dynamic Global Bond Fund2 (ehemals Global Unconstrained Bond Fund), der ähnliche Anlageziele verfolgt. Die jetzige Strategie setzt auf ausschließlich Investment-Grade-Anleihen mit etwas weniger Rendite und dafür auch weniger Risiko und richtet sich vorrangig an institutionelle Anleger, vor allem Versicherungen und Pensionsfonds. Dementsprechend verfolgt der Fonds aktuell eine defensive Ausrichtung.

„Wir freuen uns, unser Rentenangebot nun durch ein VAG-konformes Fondskonzept erweitert zu haben“, sagt Carsten Kutschera, Head of Relationship Management Germany & Austria bei T. Rowe Price. „Viele institutionelle Investoren, die aufgrund ihrer Anlagerichtlinien auf Anlagen mit hoher Bonität angewiesen sind, haben signifikante Allokationen in Unternehmensanleihen und befürchten nach einer jahrelangen Credit-Rallye zunehmend eine Spread-Korrektur. Genau hier setzt die Dynamic Global Bond Strategie an: als Portfoliobaustein bietet sie dank smarten Absicherungsstrategien ein natürliches Gegengewicht zu risikobehafteten Märkten.“

Den größten Anteil des Dynamic Global Investment Grade Bond Fund bilden zurzeit mit 73 Prozent Staats- und Quasistaatsanleihen. Unternehmensanleihen machen 15 Prozent aus, Verbriefungen 7 Prozent und liquide sowie liquiditätsnahe Mittel 5 Prozent. Die Duration-Bandbreite liegt zwischen minus einem und plus sechs Jahren. Die Auflegung des Fonds fand am 3. August statt.

Der Fonds wird von Arif Husain, Head of International Fixed Income bei T. Rowe Price, gemanagt. „Mit dem Dynamic Global Investment Grade Bond Fund investieren wir in den globalen Fixed-Income-Markt und setzen dabei auf ein ausgeglichenes Chancen-Risiko-Profil aus Staats-, Kredit- und Devisenmärkten“, so der Fondsmanager.

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Hoffnung auf Frontier Markets

Von Dr. Oliver Everling | 21.August 2017

Sogenannte Frontier Markets zeigen langfristig großes Wachstumspotential: „Die Kombination der ökonomischen wie politischen Faktoren erinnert an die Situation heutiger Schwellenländer in den 1990er Jahren“, sagt Oliver Bell, Portfoliomanager des Frontier Markets Equity Fund von T. Rowe Price. „Das legt nahe, dass die Frontier Markets eine ähnliche Entwicklung nehmen können.“
Wenn man die Situation vor etwa zwanzig Jahren in den Schwellenländern genauer beobachte, entdecke man viele Parallelen zu den heutigen Frontier Ländern. „Der Entwicklungsstand des demokratischen Systems, das Investitionsniveau, die Demographie, die zunehmende Urbanisierung, das Bruttoinlandsprodukt nominal und per Capita sowie die überaus geringe Marktkapitalisierung – all diese Faktoren wiesen auch Schwellenländer damals auf“, sagt Bell. „Wir sehen eine Verbesserung dieser Aspekte und rechnen daher damit, dass über die nächsten Jahre Frontier Markets deutlich an Marktpräsenz gewinnen werden“, sagt Bell.
Insgesamt sei es bei Frontiers wichtig, einen genauen Blick auf mögliche Risiken zu haben, erklärt Oliver Bell, da sich die Wirtschaften noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden würden. Nur wenige Analysten verfügten über eine detaillierte Expertise im Bereich der Frontier Markets. Zudem sei allgemein der Kenntnisstand über Chancen und Möglichkeiten in diesem Bereich sehr gering.
„Unter anderem deshalb glauben wir, dass aktuell ein besonders guter Zeitpunkt ist, in Frontier Markets zu investieren“, sagt Bell. „Noch ist die Investmentabdeckung eher gering.“ Zusätzlich führten die zunehmend stabileren politischen wie ökonomischen Rahmenbedingungen vermehrt zu ausländischen Investitionen und der bessere wirtschaftspolitische Hintergrund fördere die Entwicklung und den Erfolg heimischer Unternehmen. „Die Wirtschaft insgesamt und einzelne Unternehmen aus den Frontiers dürften in den nächsten Jahren, ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau, deutlich wachsen“, sagt Bell. „Das in Kombination mit der politischen Entwicklung ist eine hervorragende Ausgangslage für Anleger mit einem langfristigen Ansatz.“

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Demokratie im Sinkflug

Von Dr. Oliver Everling | 21.August 2017

Im Länderrating sind solche Staaten im Vorteil, die eine stabile, gelebte Demokratie zeigen. Umstritten ist allerdings der Ansatz US-amerikanischer Agenturen, das US-amerikanische Vorbild zum Maßstab für solche Staaten zu machen, denen ein Rating in der obersten Kategorie zuteil werden soll. In jedem Fall muss aber ein Buchtitel aufschrecken, der die Demokratie im Sinkflug sieht, und das Buch auch noch von einem Autor oder – im vorliegenden Fall – Autorin stammt, der man ein Urteil darüber zutraut.

Prof. Dr. Gertrud Höhler ist seit der Zeit des Höhepunktes der Machtentfaltung der Deutschen Bank in Europa jedem Top-Manager ein Begriff. Von 1987 bis 1990 entwickelte sie die strategische Kommunikation der Großbank und genoss bis zu seiner Ermordung 1989 das Vertrauen von Alfred Herrhausen.

Das Buch „Demokratie im Sinkflug – Wie sich Angela Merkel und EU-Politiker über geltendes Recht stellen“ ist kein Buch der Rechtswissenschaften, in dem Paragraph für Paragraph mit vielen Fußnoten nachgewiesen würde, welchen Rechtsbrüchen sich die deutsche Bundeskanzlerin und EU-Politiker wie Claude Juncker schuldig machen. Die Literaturwissenschaftlerin Höhler lehrte von 1972 bis 1993 an der Universität Paderborn Germanistik.

Mit ihrem neuen Buch liefert Höhler ein Werk ab, das dem Leser in einer Zeit kurzsilbiger Twitter-Nachrichten in Erinnerung ruft, dass Literatur eine Gattung der Kunst sein kann. So dürfte die Lektüre ihres Buches selbst denen ein literarischer Genuss sein, die am liebsten schon heute Straßen und Plätze den Namen der deutschen Bundeskanzlerin geben und der großen Politikerin Denkmäler errichten würden.

Das Buch handelt von der über Deutschland hinausreichenden Demontage der Demokratie. Angela Merkel wurde für ganz Europa, sogar über Europa hinaus eine bedeutende Persönlichkeit der Geschichte durch ihren Einfluss auf den Abbau von Demokratie und Rechtsstaat. Höhler skizziert den Weg von Angela Merkel, die als Skeptikerin der Volksbewegung der DDR und „Dilettantin“ in der Politik begann und im Systemwechsel weg von Demokratien hin zur Autokratie zu enden droht.

Das Buch gewinnt seinen Spannungsbogen wie auch seine Stringenz aus der Konzentration auf die Hauptperson Angela Merkel, die im Rollenspiel mit Wladimir Wladimirowitsch Putin, Donald Trump, Recep Tayyip Erdoğan und anderen Kontur erhält. Höhler identifiziert Gemeinsamkeiten der Autokraten, die sich nicht in Ideen von „gelenkten“ Demokratien und Rechtsbrüchen im „Rettungsgeschäft“ erschöpfen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Wie aus einem Akt der Verzweiflung fügt Höhler ihrem Buch gleich in ihrem ersten Kapital „Wenn die Sonne sinkt“ einen Abschnitt „Das Medium ist die Message“ im Umfang von vier Seiten über den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz ein. „Er ist die Alternative“, beschwört Höhler den Leser und verstört damit jeden, der sich mit der roten Spur von Martin Schulz in Europa befasst hat.

Statt die aussichtslose Kandidatur von Martin Schulz zum Beweis zu nehmen, wie weit sich Deutschland bereits von einem funktionierenden demokratischen Wettbewerb entfernt hat, wo die Liberalen über eine Legislaturperiode hinweg entsorgt wurden und mit der AfD nur neue Dilettanten, wie Höhler sie nennt, in die Parlamente drangen, glaubt Höhler in Martin Schulz einen ernstgemeinten Kanzlerkandidaten zu sehen. Sozialdemokraten hätten ihn wohl kaum einstimmig zum Kandidaten gewählt, wenn die Delegierten in ihm ernsthaft den nächsten Kanzler gesehen hätten – denn dann hätte der interne Streit um hochdotierte Beamten- und Ministerposten usw. ihm längst auch frustrierte Widersacher im eigenen Lager eingebracht. Erfahrungsgemäß kostet einem künftigen Kanzler das Gezänk der Genossen um Ämter immer auch Delegiertenstimmen.

Höhler erkennt zwar korrekt, dass sich Europa mit Angela Merkel auf dem Weg in eine sozialistische Planwirtschaft befindet, sieht aber nicht den Unterschied zu China oder anderen sozialistischen Staaten, in denen Pläne in einem geordneten Verfahren entstehen. Deutschlands Problem ist doch gerade die planlose Planwirtschaft, die aus einer unübertroffenen Fülle von Verboten und Maßregelungen besteht, aber kein im Konsens herbeigeführtes Ziel kennt. Die von Höhler ausführlich diskutierten Beispiele wie die unvorhergesehene Verstaatlichung der Energiewirtschaft sowie die von der Bundeskanzlerin aufgelösten Grenzen ihrer Macht, beispielsweise in der Flüchtlingspolitik, liefern dafür doch genügend Evidenz.

Das Buch von Höhler verhindert den Wahlsieg von Angela Merkel nicht. Gerade deshalb ist es aber auch noch nach der Wahl zum Deutschen Bundestag 2017 eine klare Literaturempfehlung: Höhlers Buch bleibt weit über den Wahltag hinaus von politischem, literarischem und historiographischem Wert.

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Etikettenschwindel in der Heilpraxis

Von Dr. Oliver Everling | 21.August 2017

Im deutschen Gesundheitswesen existieren zwei Parallelwelten – die Welt der akademischen Medizin und die Welt der Heilpraktiker. Während die akademische Medizin auf wissenschaftlichen Fakten beruhe und nach begründetem Fortschritt strebe, seien Heilpraktiker in der sogenannten „Komplementären und Alternativen Medizin (KAM)“ verankert, sagt eine auf Initiative von Bettina Schöne-Seifert, Professorin für Medizinethik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), ins Leben gerufene 17-köpfige Expertengruppe („Münsteraner Kreis“).

Auch der Ausbildungsgang ist verschieden: Während Mediziner ein langes Studium absolvieren, ist die Ausbildung zum Heilpraktiker kurz und weitgehend unreguliert. Da Heilpraktiker gleichwohl das Etikett „staatlich anerkannt“ bekämen, könnten Patienten leicht den Eindruck gewinnen, dass es sich bei Medizinern und Heilpraktikern um gleichwertige Alternativen handele.

Seit vielen Jahren gibt es immer wieder teilweise intensiv geführte Diskussionen um das Thema Komplementäre und Alternative Medizin. Zu den hunderten von Verfahren wurden zahlreiche klinische Studien durchgeführt, deren Qualität allerdings häufig sehr gering ist. Überzeugende Belege für eine Wirksamkeit fehlen meist. Zudem widersprechen die tradierten Krankheitskonzepte und Interventionen oft fundamentalen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.

Auf Initiative von Bettina Schöne-Seifert von der WWU wurden nun durch die Expertengruppe („Münsteraner Kreis“) erste Vorschläge erarbeitet, wie das Heilpraktikerwesen zum Nutzen der Patienten reformiert werden sollte. Der Appell der Experten richtet sich gegen die ihrer Einschätzung nach „unangemessene Ausbildung und die meist unhaltbaren Krankheitskonzepte“ der Heilpraktiker.

Der Münsteraner Kreis hat jetzt das „Münsteraner Memorandum Heilpraktiker“ verabschiedet und im „Deutschen Ärzteblatt“ veröffentlicht. Darin werden zwei Lösungsvorschläge skizziert: 1. Der Heilpraktikerberuf wird abgeschafft 2. Der Heilpraktikerberuf wird abgelöst durch die Einführung spezialisierter „Fach-Heilpraktiker“ als Zusatzqualifikation für bestehende Gesundheitsfachberufe.

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Trotz leichter Zielverfehlung AA+

Von Dr. Oliver Everling | 18.August 2017

TELOS hat den Stadtsparkasse Düsseldorf Absolute Return Fonds geratet. Der Fonds erfüllt nach Ansicht der Ratingagentur aus Wiesbaden sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
„Der Stadtsparkasse Düsseldorf Absolute Return Fonds ist ein aktiv gemanagtes Produkt,“ heißt es im TELOS-Kommentar, „das auf die Erzielung einer stabilen, positiven Rendite auf Kalendarjahrbasis ausgerichtet ist. Angestrebt wird eine jährliche Wertentwicklung, die mindestens den durchschnittlichen 1-Monats-Euribor+2% p.a. übertrifft. Die Wertschwankungen sollen dabei gering gehalten werden. Der Fonds enthält seit seiner Auflage 2005 Seed-Money der Stadtsparkasse Düsseldorf (SSKD) in signifikanter Höhe. Dieses bleibt als langfristige Beteiligung weiterhin im Fondsvermögen als Commitment enthalten, wodurch die Interessenidentität mit den Investoren bestehen bleibt.“
Innerhalb der Anlagestrategie liege ein starker Fokus auf dem Kapitalerhalt. Um diesen sicherzustellen, sei im Rahmen des aktiven Managements, wozu auch die Pflege des Investmentprozesses gehört, 2009 das Wertsicherungskonzept als Reaktion auf die Marktbewegungen der Finanzkrise konkretisiert worden. Im April 2014 – nach den hochkorrelierten Marktbewegungen im Juni 2013 – erfolgte eine Adjustierung der VaR-Obergrenze von vormals 3% auf 5% (sinnvolle Erweiterung des Handlungsspielraums im gegebenen volatilen Umfeld).
„Basis, Ausgangspunkt und wichtigste Quelle der Performancegenerierung ist die als Kernreputation des Hauses festgestellte strategische Asset Allocation, in der die richtige Einschätzung mittel- bis langfristiger Trends in verschiedenen Märkten erfolgen soll. Die Einzeltitelselektion spielt als Performancetreiber zwar eine sekundäre Rolle, findet aber sehr wohl, z.B. in der Wahl geeigneter Assetgruppen (s. z.B. Direkt-, Fonds-, Zertifikateanlagen), ihren besonderen Einfluss.“
Das oberste Ziel der Verlustvermeidung konnte in 2016 leider nach Kosten nicht ganz erreicht werden. Trotz breiter Diversifikation (kein Positionierungszwang gegenüber einer Benchmark) konnte sich der Fonds dem negativen Kapitalmarktumfeld nicht entziehen. „In Phasen einer Unsicherheit und hoher Korrelationen zwischen den Assetklassen kam es zu kleineren Verlusten. Das Risiko des Fonds liegt mit einer annualisierte Volatilität unter 4% in allen Betrachtungszeiträumen im angestrebten niedrigen Bereich. Der Stadtsparkasse Düsseldorf Absolute Return Fonds  hat auf 10-Jahressicht eine positive annualisierte Performance von 1.91% erzielt.“

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Führungslos durch ETFs

Von Dr. Oliver Everling | 18.August 2017

Passives Investieren ist auf dem Vormarsch; in Europa werden bereits annähernd 600 Mrd. Euro in ETFs verwaltet. Während die ETF-Branche Absatzrekorde feiert, warnen die Verfechter aktiven Managements vor Marktverzerrungen und Governance Problemen. Ebenfalls geteilter Meinung sind die im DVFA e.V. organisierten Investment Professionals in Deutschland: Sie erkennen an, dass ETFs das bessere Preis-/Leistungsverhältnis haben (74 Prozent). Gleichzeitig sehen sie aber, dass der Siegeszug des passiven Investierens das Potenzial hat, die Stabilität der Finanzmärkte zu beeinträchtigen (62 Prozent).

Vorstandsvorsitzender Stefan Bielmeier kommentiert: „Sollte der Anteil von Indexprodukten weiter zunehmen und tatsächlich zu Anzeichen von Fehlbewertungen führen, würde dies im Gegenzug die Chancen für aktive Fondsmanager wieder erhöhen. So könnte die Effizienz der Märkte bei der Preisfindung wiederhergestellt werden“.

Indem für ETFs unterschiedslos Aktien eines Index aufgekauft werden, unterlaufen sie die Korrekturfunktion freier Märkte so lange, bis die dysfunktionale Kapitalallokation von aktiven Managern für Überrenditen ausgenutzt werden kann. Würden im nur theoretisch denkbaren Fall alle Aktien durch ETFs gehalten und alle Anleger lediglich in ETFs investieren, gäbe es für die Unternehmensführungen keine Anreize mehr, Unternehmenswerte zu erhalten und zu steigern.

Die überwältigende Mehrheit der Analysten, Fondsmanager, Banker und Berater (90 Prozent) rechnet damit, dass der ETF-Markt weiter wachsen wird; sogar noch schneller als bisher (41 Prozent). Das liegt ihrer Ansicht nach vor allem daran, dass die meisten aktiv gemanagten Fonds zu stark am Index klebten (76 Prozent) und ETFs das bessere Preis-/Leistungsverhältnis hätten (74 Prozent). Die oft angeführte Begründung, aktives Management bringe in den seltensten Fällen Outperformance, teilen hingegen nur 57 Prozent der Befragten; 38 Prozent sind dezidiert anderer Meinung.

Die großen Marketinganstrengungen der ETF-Anbieter halten dementsprechend fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) für ein wichtiges Erfolgskriterium. Außerdem erhalte der Vertrieb von ETFs Rückenwind von der Regulatorik – etwa durch die Mifid II (50 Prozent). Dass das Wachstum der Branche neue Anbieter auf den Plan rufen werde, erwarten allerdings nur 35 Prozent der Befragten; eher sehen sie eine Konsolidierung des Marktes (50 Prozent).

Was die Rolle der ETFs als treuhänderische Eigentümer von Unternehmen angeht, ist die Meinung der Investment Professionals ebenfalls geteilt. Zwar glaubt die Hälfte von ihnen, dass durch einen immer höheren Anteil passiver Investoren die Corporate Governance bei den investierten Unternehmen leide. Aber 23 Prozent sind in dieser Frage unentschieden, und 27 Prozent sehen dieses Problem nicht. Jedenfalls wachse der Einfluss der ETF-Anbieter auf die von ihnen gehaltenen Unternehmen (72 Prozent).

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Fonds sichern Wohnraum für alle

Von Dr. Oliver Everling | 17.August 2017

Jede Nachfrage schafft sich ihr Angebot – so verhält es sich auch bei kleinteiligem und bezahlbarem Wohnen. Lässt man Investoren freie Hand, sind im Wettbewerb unter marktwirtschaftlichen Bedingungen erschwingliche Mieten die Konsequenz. Das Team der Catella Real Estate AG hat den offenen Immobilien-Publikumsfonds „Catella Modernes Wohnen“ aufgelegt. Dieser investiert in kleinteiliges und damit bezahlbares Wohnen mit dem Fokus auf alle Ein- und Zweipersonenhaushalte in deutschen Agglomerationszentren.
„Über 75 % der Haushalte in Deutschland sind Ein- und Zweipersonenhaushalte, jedoch nur 3 % des Wohnungsbestandes in Deutschland sind 1-Zimmer-Wohnungen inkl. der 2-3-Zimmerwohnungen sind es nur knapp über 30 %. Die im Neubau durchschnittlich realisierten 95 m² Wohnfläche gehen am Bedarf vorbei. Mit unserem neuen Fonds werden wir in kleinteiligen und damit bedarfsgerechten, bezahlbaren Wohnungsbau investieren. Neben Studenten sprechen wir hierbei ebenso die enorm große Gruppierung der Pendler, Berufseinsteiger und vor allem auch Senioren an. Da sprechen wir über ca. zehn bis zwölf  Millionen Haushalte, die städtisch bezahlbar Wohnen wollen. Das funktioniert nicht auf  80 bis 100  m², sondern muss auf  20 bis 50 m² realisiert werden, um die Gesamtmiete erschwinglich zu halten. Der Catella Modernes Wohnen zielt darauf ab, die größte Nutzergruppe im Bereich Wohnen, die immer weiter steigende Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte in Deutschland mit leistbarem Wohnraum zu versorgen“, so Michael Keune, Portfolio Manager bei Catella.
Als erstes Investment hat der Fonds EUR 25 Mio. in ein Apartmentobjekt in Mainz, fußläufig zum Hauptbahnhof, investiert. Das Objekt wird im September fertiggestellt und umfasst 77 Einzel- und 65 Doppelapartments. Das Investment ist Teil eines Micro-Living Komplexes mit weiteren Serviced Apartments und Studentenapartments welche ebenso durch weitere durch Catella betreute Fonds erworben sind. In Summe hat Catella damit an dem Standort Mombacher Straße in Mainz in ca. 900 Apartments für Studenten, Berufseinsteiger und Pendler investiert.
Weitere Projekte für Mikrowohnen, Studentenwohnen, Seniorenwohnen und temporäres Wohnen (Boardinghouse) befinden sich bereits in der Ankaufsprüfung. Der Fonds hat ein Zielvolumen von ca. EUR 500 Mio. und eine BVIGesamtzielrendite von 3,5-4,5% p.a..

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Unabsichtlich die nächste Krise geschürt

Von Dr. Oliver Everling | 16.August 2017

Ein Jahrzehnt nach der historischen Diskontsatzsenkung der amerikanischen Notenbank am 17. August 2007 sieht sich James Athey, Senior Investment Manager bei Aberdeen Standard Investments, zu einem Kommentar veranlasst. Damals hatte die FED den Diskontsatz um einen halben Prozentpunkt auf 5,75 % gesenkt. Dies war die erste bedeutende Reaktion der Fed auf die Finanzkrise.

Athey kommentiert in diesem Zusammenhang: „Der Schnitt war tatsächlich der Beginn der Fed, die aufkeimende Krise zu bekämpfen. Es ist sinnvoll, sich daran zu erinnern, wie unvorbereitet wir damals für das waren, was passieren sollte. Die Fed hatte schnell ihre konventionellen Mittel verbraucht und machte innerhalb eines Jahres mit dem Einleiten des QE den Schritt in unkonventionelles geldpolitisches Terrain.“

Während dessen waren nach Ansicht von Athey viele Investoren völlig kurzsichtig in Bezug auf das, was im Gang war. Statt Warnschuss wurde ein positives Signal gesehen, denn der S&P schloss über 2,5 % im Plus trotz Schwierigkeiten an den Kreditmärkten. Das Problem bei US Immobilienkrediten sei aber schon evident gewesen.

„Die US Wirtschaft ist heute zweifellos in einer besseren Verfassung, aber die Munition der Fed,“ warnt Athey, „um die Rezession zu bekämpfen, wurde seit der Krise nicht mehr erneuert. Ihre übertriebene Vorsicht bei der Umkehr ihres geldpolitischen Kurses begünstigt jene Art der Kredit-Akkumulation, welche für die letzte Krise so charakteristisch war. Die Ironie dabei ist, dass die Fed unabsichtlich die nächste Krise schüren könnte, gerade weil sie die Mittel, diese zu bekämpfen, nicht hat.“

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Krieg garantiert keinen Kursgewinn

Von Dr. Oliver Everling | 16.August 2017

MARS Research von MARS Asset Management befasst sich angesichts der verbalen Attacken aus den USA und Nordkorea mit den möglichen Implikationen eines Kriegsausbruchs auf die Aktienmärkte. „Die Wertentwicklung war vor und nach Beginn einer militärischen Auseinandersetzung in der Vergangenheit im Durchschnitt positiv. In dieser historisch langfristigen Auswertung sind selbstverständlich Ereignisse mit sehr negativen Aktienrenditen bei Kriegsausbruch (z.B. Korea 1950) sowie Ereignisse mit sehr positiven Aktienmarktbewegungen (z.B. Libyen 1986) enthalten. Im Mittel ziehen Militäraktionen außerhalb des eigenen Territoriums die Aktienmärkte nicht nach unten – weder in den Monaten davor noch danach“, schreiben die Experten aus Bad Homburg.
Eine sehr ausgiebige Kriegshistorie hat auch Frankreich. Einen heftigen Schock versetzte nach Recherchen der Analysten die Revolution von 1848 den Aktienmärkten. „Den Ersten Weltkrieg überstanden Aktien ebenfalls nur mit einer Halbierung und den Zweiten Weltkrieg mit einem Absturz von 60%. Dennoch stiegen französische Aktien seit 1800 während Kriegszeiten häufiger als sie fielen.“
Das Fazit der Experten von MARS: „Aktien haben sich in den Monaten vor und nach Kriegsbeginn im Durchschnitt gut behauptet. Die Auswirkungen während der Kriegszeiten sind dagegen nicht ganz klar und hängen von zahlreichen Einflussfaktoren (z.B. regionaler Begrenzung, eigenes/fremdes Territorium, Inflation, Währungsreform) ab. Werterhalt durch Aktien in Kriegszeiten ist deshalb eher ein Münzwurf als eine Strategie.“

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