Prädiktive Analytik in Echtzeit
Von Dr. Oliver Everling | 30.April 2014
FICO, ein Anbieter von prädiktiver Analytik und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement, bekämpft den Betrug bei Kreditkartenzahlungen mittels einer Big Data-Analytics Software in Echtzeit. Was dies konkret bedeutet, hat FICO in einer Infografik illustriert, die am Beispiel des Kreditkartengeschäfts in den USA zeigt, wie schnell „Echtzeit“ tatsächlich ist und wie stark die Echtzeit-Analytik die Betrugsbekämpfung beeinflusst hat.
Bei Kreditkartenzahlungen können moderne Analytik-Systeme potenziell betrügerische Transaktionen innerhalb von 40 bis 60 Millisekunden erkennen. Zum Vergleich: Für einen Wimpernschlag braucht der Mensch etwa 300 Millisekunden. Der FICO Falcon Fraud Manager führt bei der Bewertung einer Transaktion etwa 15.000 Berechnungen durch – und benötigt dafür weniger Zeit als ein ausgelöster Airbag zum Entfalten oder das Rotorblatt eines Hubschraubers für eine Umdrehung. Diese Echtzeitberechnungen des Betrugsrisikos beziehen eine ganze Reihe verschiedener Daten ein, die zudem mit Variablen versehen sind – wie etwa die Höhe der Transaktionssumme, das Händler-Profil, der Ort, an dem die Transaktion durchgeführt wurde, die Tageszeit, das am Point-Of-Sale verwendete Gerät sowie die Historie des betroffenen Kreditkartenkontos.
„Die Betrugsbekämpfung ist ein Balance-Akt: Kartenherausgeber müssen die Inhaber schützen, ohne ihnen Unannehmlichkeiten zu bereiten“, sagt Phillip Sertel, Senior Director Central & Eastern Europe and the Middle East bei FICO. „Durch die Kombination neuer Analytik-Technologien und des gesammelten Wissens aus Milliarden vorheriger Transaktionen, ist es heute möglich, Betrug mit höchster Präzision zu bekämpfen – und dabei so schnell zu sein, dass das Kundenerlebnis nicht darunter leidet.“
Die Infografik zur Echtzeit-Betrugserkennung ist auf der FICO-Website unter http://bit.ly/1kg0TeG abrufbar.
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Global bleibt Inflation niedrig
Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2014
„Die globale Inflation bleibt mindestens in den kommenden zwei Jahren niedrig“, prognostiziert Axel Angermann von der FERI EuroRating Services AG auf der 27. FERI Frühjahrstagung in Frankfurt am Main.
Die globale Nachfrageschwäche und stabile Rohstoffpreise hielten die Inflation in den meisten Ländern trotz der expansiven Geldpolitik niedrig. Angermann recht zum Jahresende 2014 in den Industrieländern mit einer Normalisierung der Inflationsraten.
„In den Krisenländern der Eurozone sind klare deflationäre Tendenzen zu beobachten. Wir rechnen nicht mit einer verfestigten Deflation, mit der Ausnahme von Griechenland,“ so Angermann, „wenngleich dies zusätzliche Maßnahmen der Europäischen Zentralbank erforderlich machen könnte. Die Inflation im Euroraum wird auf lange Zeit sehr niedrig bleiben.“
Einige Schwellenländer weisen hohe Inflationsraten auf; insbesondere eine fortgesetzte Abschwächung der Währung berge die Gefahr weiterer Inflationsschübe. „Die Geldpolitik reagiert hierauf mit Zinserhöhungen, die ihrerseits allerdings“, warnt Angermann, „wachstumsdämpfend wirken.“
DIe globale Geldpolitik bleibe bis auf weiteres sehr expansiv, urteilt Angermann. „Die Fed führt ihre Käufe von Wertpapieren bis zum Jahresende auf Null zurück und erhöhte Mitte 2015 erstmals die Leitzinsen. Damit bleib die Geldpolitik sehr expansiv ausgerichtet, zumal die Fed bereit ist, auf eine Abschwächung der Wirtschaftsdynamik mit einem Aussetzen des Taperings zu reagieren.“
Die Europäische Zentralbank müsse ihre Geldpolitik noch expansiver als derzeit ausrichten, so Angermann: „Die Verhinderung eiens weiteren Anstiegs der Realzinsen und die Belebung der Kreditvergabe in den Krisenländern machen weitere unkonventionelle Maßnahmen erforderlich. Daneben muss der Stresstest im europäischen Bankensektor die tatsächlichen Risiken offenlegen.“ Ob die Europäische Zentralbank dem gerecht werden, erscheint Angermann derzeit allerdings fraglich.
Das anhaltende Niedrigzinsumfeld biete kurzfristig selektive Chancen für ausgewählte Renten. „Insgesamt dürften die Renditen für Staatsanliehen bester Bonität leicht steigen – das fundamentale Umfeld für Renten ist damit tendenziell unattraktiv.“ Die anhaltende Liquiditätszufuhr entfalte weiterhin positive Wirkungen auf die Aktienmärkte, allerdings in schwächerem Maße als bisher.
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5. SCF_ Small Cap Forum / Frühjahrskonferenz 2014
Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2014
Die Resonanz auf die zwischen 5. und 7. Mai stattfindende 5. SCF_ Small Cap Forum / Frühjahrskonferenz 2014, die die Frühjahrskonferenz der Deutschen Börse (ehemals Entry & General Standard Konferenz) fortsetzt, ist außerordentlich groß.
Die gemeinsam mit BankM – Repräsentanz der biw Bank für Investments und Wertpapiere AG, equinet Bank AG, INDEPENDENT RESEARCH GmbH und der Wolfgang Steubing AG, ausgerichtete Konferenz wird bei derzeitigem Anmeldestand 50 präsentierende Unternehmen im DVFA Center versammeln. Die Sponsoren sind namhafte Spezialisten für den börsennotierten Mittelstand und mittelständische Anleihen.
Neben Präsentationen von Small Cap-Unternehmen aus dem Prime-/General- und Entry-Standard sowie Anleiheemittenten nutzen Analysten und Investoren die Möglichkeit zu One-on-Ones mit den Vorständen der anwesenden Unternehmen.
Für die Keynote zum Konferenzauftakt am 5. Mai 2014 konnte Frank Fischer, CIO Shareholder Value Management AG, gewonnen werden, der zum „Unsinn effizienter Kapitalmärkte“ spricht.
Im Anschluss an die Unternehmenspräsentationen des 1. Konferenztages gibt ein Workshop von Stockheim Media „Small Caps meet TV“ mit Katja Dovel von n-tv Einblick in die tägliche Arbeit und Themenwahl eines Medienvertreters.
Als Medienpartner fungieren die Börsen Zeitung, GoingPublic Magazin und Smart Investor. Auch die Pressevertreter haben nach vorheriger Anmeldung und Abstimmung die Möglichkeit, die Vorstände in 1on1s zu sprechen.
Detaillierte Informationen zur 5. SCF_/Frühjahrkonferenz finden Sie unter: 5. SCF_/Frühjahrskonferenz 2014.
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Gehaltene und gebrochene Versprechen
Von Dr. Oliver Everling | 26.April 2014
Ökonomen wie Prof. Otmar Issing und Prof. Hans-Werner Sinn u.v.a. wie Openeurope haben eindringlich nachgewiesen, daß Länder wie Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, Zypern oder Irland – beunruhigend viele! – das historische Geschenk des Euro letztlich mißbrauchten – u.a. zur Expansion auf den Arbeitsmärkten und – infolge niedrigerer Zinssätze gegenüber ihren früheren hohen nationalen Zinssätzen – zu einer massiven Ausweitung der Verschuldung der öffentlichen Haushalte und des Privatsektors, diskutiert Dr. Martin Murtfeld, Ancien Premier Vice Gouverneur der Banque de Développement du Conseil de l’Europe, Paris, auf dem Hahnhof-Stift in Baden-Baden.
„Viele Banken müssen sich vorhalten lassen,“ erinnert Murtfeld, „diese Expansion allzu bereitwillig finanziert zu haben“. Das sei erleichtert worden durch die Regulation, derzufolge Kredite an staatliche Stellen in OECD-Ländern als „risikofrei“ eingestuft und nicht mit Eigenkapital zu unterlegen sind (offenbar immer noch). „So wurden bekannte spanische Banken zu großen Gläubigern Portugals; die zypriotischen Banken und griechische Banken selbst waren überengagiert in Schulden des griechischen Staatssektors.“
Während einst die Überschuldung in Lateinamerika und im Comecon weitgehend durch zu großzügige Gewährung von Krediten amerikanischer, japanischer und europäischer Banken ermöglicht wurde, muß Murtfeld leider festhalten, dass die kürzlichen Finanzkrisen in „Euroländern“ weitgehend von den eigenen Banken und Aufsichtsstellen verursacht wurden. Derzeit vertraue man, dass die geschaffenen Rettungsmechanismen – insbesondere der „European Stability Mechanism“ ESM – die Schuldenkrise überwinden hilft. „Aber zu welch tragisch schwerem Preis sozialer und innenpolitischer Gefährdung!“
Bei Einführung des Euro im Jahr 2000 versprach die Bundesregierung, der Euro werde so stabil werden wie die Deutsche Mark. Gemessen an der durchschnittlichen Preissteigerungsrate im Währungsgebiet des Euro von zuletzt 0,5% p.a. ist dieses Versprechen bislang eingetroffen.
Ein weiteres Versprechen war, die neu gegründete Europäische Zentralbank werde dem Modell der Deutschen Bundesbank folgen – als Institution, deren Mandat die Preisstabilität ist, und als unabhängige Hüterin der Währung. Die EZB hat sich jedoch zusehends von einer Orientierung an der Deutschen Bundesbank gelöst. „Strittig wurde bereits das Ankaufsprogramm von Bonds unter Präsident Jean-Claude Trichet gewertet“, berichtet Murtfeld. „Die Ankündigung seines Nachfolgers Mario Draghi, notfalls Anleihen von Mitgliedsstaaten in großem Stil anzukaufen, um vermutete deflationäre Gefahren für die Eurozone zu bekämpfen, hat eine außerordentlich bewegte und tiefe Diskussion ausgelöst, die andauert.“ Auf die Verlautbarung des Bundesverfassungsgerichts und die Befragung des Europäischen Gerichtshofes in Luxembourg kann hier nur verwiesen werden.
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Deutschland Ethik 30 investierbar
Von Dr. Oliver Everling | 24.April 2014
Mit Unterstützung der Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research und begleitet durch einen unabhängigen Ethikrat hat der Vermögensverwalter Rhein Asset Management einen neuen ethischen Aktienindex entwickelt: den Deutschland Ethik 30. Er vereint in besonderer Weise die Ansprüche ethischer und nachhaltiger Anleger mit den Erfordernissen einer zeitgemäßen Vermögensverwaltung.
Der Deutschland Ethik 30 Aktienindex umfasst 30 Unternehmen, die sich grundsätzlich aus Mitgliedern der großen Indizes der Deutschen Börse – dem DAX, dem MDAX und dem TecDAX – rekrutieren. Die für den neuen Index ausgewählten Unternehmen müssen strengen ethischen Auswahlkriterien genügen. So werden Unternehmen ausgeschlossen, die ihr Geld beispielsweise mit der Produktion von Rüstungsgütern, Atomenergie, Glücksspiel oder grüner Gentechnik verdienen oder durch Kontroversen im Bereich der Arbeits- und Menschenrechte auffallen.
Die Einhaltung dieser und weiterer Ausschlusskriterien wird laufend durch oekom research überprüft. Zudem müssen alle Unternehmen den oekom Prime Status erreichen. Dieser wird von oekom research an Unternehmen vergeben, die die strengen, branchenspezifischen Anforderungen der Nachhaltigkeits-Ratingagentur an das Nachhaltigkeitsmanagement erfüllen. „Mit diesen umfassenden und strengen Kriterien haben wir sehr hohe Standards für die Auswahl geeigneter Titel für den Deutschland Ethik 30 Aktienindex definiert“, beurteilt Robert Haßler, CEO von oekom research, das Konzept.
Unterstützt wird die Auswahl geeigneter Unternehmen durch einen Ethikrat. Ihm gehören mit Pater Anselm Grün aus der Abtei Münsterschwarzbach, Bernd Jünemann vom Erzbistum Berlin, Dr. Andreas Kretschmer von der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe und Prof. Dr. Richard Raatzsch von der European Business School in Oestrich-Winkel ausgewiesene Experten für nachhaltige bzw. ethische Fragestellungen an. Der Ethikrat kann die genannten Anlagekriterien punktuell verschärfen, jedoch in keinem Fall aufweichen. Es ist geplant, den Ethikbeirat um weitere Experten zu erweitern.
„Wir sind froh, mit oekom research und den Mitgliedern des Ethikrates kompetente Unterstützung für die Umsetzung des ambitionierten Nachhaltigkeitskonzeptes des Index gefunden zu haben“, stellt Christian Kratz, Gründungsmitglied und Geschäftsführer von Rhein Asset Management fest. „Der Index genügt dadurch höchsten Ansprüchen ethisch orientierter Anleger, ermöglicht den Portfoliomanagern aber gleichzeitig, ihr Portfolio nah an der konventionellen Benchmark zu verwalten.“
Als erstes Lizenzprodukt hat Rhein Asset Management den Deutschland Ethik 30 Aktienindexfonds (ISIN LU1044465158) aufgelegt. Die Zeichnungsphase für den Fonds läuft noch bis zum 30.04.2014, Anfang Mai wird der Fonds dann offiziell am Markt eingeführt.
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ING-DiBa als „Beste“ und „Beliebteste Bank“ Deutschlands
Von Dr. Oliver Everling | 23.April 2014
Im großen Bankentest des Wirtschaftsmagazins „€uro“ konnte die ING-DiBa den Erfolg der Vorjahre wiederholen und ihren Titel „Beliebteste Bank“ erneut verteidigen. Damit sichert sich das Institut diese Auszeichnung zum achten Mal in Folge. Gleichzeitig wurde die ING-DiBa auch als „Beste Bank“ ausgezeichnet.
Der Sieger in der Kategorie „Beliebteste Bank“ wurde aus dem Votum von über 209.000 Bankkunden ermittelt. Diese hatten die Möglichkeit, ihre Zufriedenheit mit einzelnen Angeboten sowie Erreichbarkeit, Freundlichkeit und Beratungsqualität der Mitarbeiter zu beurteilen. ING-DiBa Kunden äußerten sich insgesamt am zufriedensten mit ihrem Institut.
Für die Auszeichnung „Beste Bank“ waren gute Konditionen in den Produktbereichen Girokonto, Tages- und Festgeld, Wertpapierhandel, Baufinanzierung und Ratenkredit ausschlaggebend. Zudem wurden die Online-Sicherheit sowie der Service der teilnehmenden Banken untersucht.
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Aktives Management eher bei Rentenfonds
Von Dr. Oliver Everling | 22.April 2014
Die Zahl der Investmentfonds, die ihren Vergleichsindex zu mehr als 70 Prozent abbilden, ist nach wie vor hoch, berichtet die German Capital Management AG (GECAM AG). Ganze 64 Prozent der in Europa zugelassenen Investmentfonds korrelierten zu über 0,7 mit ihrem Index. „Während die durchschnittliche Indexnähe innerhalb der vergangenen fünf Jahre tendenziell rückläufig war, hat sich dieser Trend im vergangenen Jahr umgekehrt. Hauptverursacher dieser Trendumkehr waren Geldmarktfonds sowie Dach- und Mischfonds“, heißt es dazu aus Wangen.
Bei den Aktienfondskategorien mit der höchsten Indexorientierung dominieren auf mittlerer Sicht wieder die reinen Länderfonds. Insgesamt haben 2013 nur noch 24 Prozent aller untersuchten Fonds einen Mehrwert zum jeweiligen Index geliefert. Dies ergab die siebte Fondsstudie der GECAM AG zum Korrelationsverhalten von Investmentfonds.
Wie auch schon in der letztjährigen Studie wurde eine Betrachtung des Fondsuniversums ohne börsengehandelte Indexfonds (ETF) vorgenommen. „Die ETFs verwässern das Ergebnis der untersuchten Korrelation immer mehr, da sie an Anzahl und Volumen stetig wachsen und ohnehin nicht den Anspruch haben, von den Indizes abzuweichen“, warnen die Analysten hinsichtlich der Interpretation der Ergebnisse.
Die Bandbreite der Korrelation reicht von minus 1 bis plus 1, wobei plus 1 für die 100-prozentige Indexabbildung steht. Die Korrelation von Aktienfonds verharrte über sämtliche Kategorien auf einem hohen Niveau. Die durchschnittliche Indexorientierung lag bei 0,87 und damit wieder etwas höher als im vergangenen Jahr. Insgesamt 55 Prozent aller in Europa zugelassenen Aktienfonds korrelierten auf Sicht der vergangenen drei Jahre zu über 90 Prozent mit ihrem Vergleichsindex.
Bei den Rentenfonds ist die Korrelation 2013 nach Berechnungen der GECAM AG von 0,67 auf 0,73 gestiegen. Im Vergleich dazu lag die Benchmarkorientierung 2007 noch bei 0,84. Bei den Dach- und Mischfonds verlief die Korrelation bis 2011 nahezu kongruent mit derjenigen der Rentenfonds. Seitdem geht jedoch die Schere zwischen den beiden Kategorien auseinander. Im vergangenen Jahr bildeten Dach- und Mischfonds ihren Vergleichsindex lediglich zu 50 Prozent ab. 2007 lag die durchschnittliche Korrelation noch bei 0,78.
Nur noch 3 Prozent aller Dach- und Mischfonds orientierten sich auf Sicht der vergangenen drei Jahre zu über 90 Prozent an ihre jeweilige Benchmark. „Grundsätzlich war der Grad an aktivem Managementverhalten bei Rentenfonds im Vergleich zu anderen Fondsgattungen mit am höchsten“, sagt Uwe Leonhardt, Vorstand der GECAM AG. Die abnehmende Korrelation bei Dach- und Mischfonds lasse insbesondere auf benchmarkunabhängiges Management, flexiblere Anlagerichtlinien, aktiveres Währungsmanagement bzw. gestiegene Währungseinflüsse und stärkeren Einsatz von Derivaten seit Einführung von UCITS III schließen.
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Solarmarkt profitiert von unabhängigem Rating
Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2014
In China gibt es 6 „große“ Ratingagenturen, neben zahlreichen kleineren Anbietern in verschiedenen Provinzen. Die Ratingagentur Pengyuan wird zu den großen gezählt. Ihre Marktposition erlaubt es ihr, sich teils auch unter den ersten zu sehen an der Spitze der maßgeblichen Agenturen.
Mehrere Solarprojekte wecken die Aufmerksamkeit von Investoren. Pengyuan analysiert diese Solarprojekte unter Aspekten wie der genauen Projektstruktur, Erfahrungen und der gesicherten Abnahme (staatliche Unternehmen). Engineering, Procurement, Construction EPC – das sind die den Insidern bekannten Schlagworte. Gefordert ist nicht nur Technikbeurteilung – Dünnschicht, Kristallin -, sondern auch das Durchleuchten von „Operation“, „Maintenance“, „Monitoring“, „Management“ und „Government“.
Wichtig sind bei Solarprojekten die gesetzliche und politische Perspektive. Früher wurde durch das Golden Sun Programm gefördert, jetzt durch die Einspeisevergütung. Werden keine Zuschüsse bezahlt, rechnet sich jedes Projekt mit einem anderen Risiko.
Die Unabhängigkeit der Ratingagentur werde durch Transparenz auch in China gewahrt, heißt es bei den Analysten in Shanghai. Das Rating der Provinz darf nicht veröffentlicht werden, die je Provinz unterschiedliche Förderung ist jedoch unterschiedlich zu werten.
Mit 10 Gigawatt Wachstum p.a. wurde China zum größten Solarmarkt. Die Regulierung ist noch nicht transparent und standardisiert, China befinde sich noch im Wandel der Energieversorgung, argumentieren die Analysten von Pengyuan. 14 GW wurden im letzten Jahr installiert. 8 GW in Anlagen und 6 GW auf Dächern. Chinesische Investoren haben weniger Erfahrung mit langfristigen Kapitalanlagen, obwohl sie genug Geld haben. Daraus resultieren Chancen für Investoren aus dem Westen, wenn sie sich zusätzlich des verfügbaren lokalen Knowhows bedienen. Staatliche Ratingagenturen, Joint Ventures mit ausländischen sowie private Ratingagenturen bieten dazu ihre Dienste in China an.
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Ansteckungsgefahr der Industrieländer
Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2014
„Die Wachstumsdynamik der Schwellenländer bleibt – bei deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Ländern – insgesamt begrenzt. Es besteht die Gefahr einer Ansteckung der Industrieländer“, sagt Axel Angermann von der FERI EuroRating Services AG auf der 27. FERI Frühjahrstagung in Frankfurt am Main.
Der sich fortsetzende Kapitalabfluss von Schwellenländern in die Industrieländer lege strukturelle Defizite in vielen Ländern offen, die in den vergangenen Jahren des Booms entstanden sind, analysiert Angermann.
Ungeachtet von Selbstheilungseffekten würden notwendige strukturelle Reformen in den Schwellenländern in jedem Fall Zeit in Anspruch nehmen. „Ob sie gelingen,“ bezweifelt Angermann, „erscheint außerdem in manchen Fällen fraglich. Vorläufig muss deshalb weiterhin mit einer reduzierten Wachstumsdynamik in den Schwellenländern insgesamt gerechnet werden.“
„Die Underperformance von Schwellenländeraktien“, folgert Angermann, „dürfte angesichts der verhaltenen Wachstumsdynamik und signifikanter Risiken trotz einer moderaten Bewertung vorerst anhalten. Ob die Trendumkehr gelingt, hängt stark von strukturellen Entwicklungen in den einzelnen Ländern (und von China) ab – die Länderdifferenzierung wird damit wichtiger.“
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Ratingprozess bei Capital Intelligence
Von Dr. Oliver Everling | 18.April 2014
Der Ratingprozess dient dazu, im Bankenrating alle notwenidigen Informationen systematisch zu erfassen und auszuwerten, um mit einer treffsicheren Beurteilung einer Bank aufzuwarten. Ausgangspunkt ist ein Auftrag einer Bank, der Bank ein Rating zu erteilen, berichtet Tom Kenzik, Senior Credit Analyst der Ratingagentur Capital Intelligence.
Für die Analysten der Agentur beginnt der Ratingprozess nicht mit der Verhandlung über den Ratingauftrag, sondern erst dann, wenn der Auftrag bereits erteilt wurde. Im Meeting mit der Bank geht es daher ausschließlich um die Fragen der Kreditrisikoeinschätzung. Aus den veröffentlichten Jahresabschlüssen der Bank lassen sich in manchen Fällen nicht alle Fragen beantworten, die für die Erstellung eines Ratingreports elementar sind. Daher müssen diese Fragen durch persönliche Gespräche und Korrespondenz geklärt werden.
Die Analysten der Agentur erstellen dann einen vorläufigen Bericht mit einem Ratingvorschlag, der dem Ratingkomitee vorgelegt wird. Das Ratingkomitee setzt sich aus erfahrenen Analysten zusammen, die mit dem Rating auch anderer Banken befasst sind und daher die Daten einer Bank mit denen anderer Banken vergleichen können. Im Ratingkomitee werde gegebenenfalls über das richtige Rating gestritten und schließlich mehrheitlich entschieden.
Mit der Beschlussfassung über das Rating wird die Bank informiert und sie erhält Gelegenheit, den Bericht durchzusehen und gegebenenfalls auf Fehler hinzuweisen. Mit den faktischen Korrekturen wird gegebenenfalls noch einmal eine Sitzung des Ratingkomitees abgehallten, um die korrigierte Datenbasis zu diskutieren und Argumente abzuwägen, die von der Bank möglicherweise eingebracht wurden.
Nach Berücksichtigung aller Einwendungen und Korrekturen wird schließlich im Ratingkomitte entschieden. Die Entscheidung im Ratingkomitee fällt nach Mehrheit, falls sich keine Mehrheit bildet (unentschieden, gleiche Anzahl der Stimmen für und gegen ein Rating), dann entscheidet die Stimme des Vorsitzenden des Ratingkomitees. In der Regel fußt das Rating aber auf einer klaren Mehrheitsentscheidung.
Kenzik unterstreicht, dass Ratings per Definition ordinal ausgeprägt seien, also nicht mit kardinalen Skalierungen verwechselt werden dürfen. Rating sei keine sbsoulte Wahrscheinlichkeit, ein Rating darf nicht mit einer Wahrscheinlichkeit verwechselt werden. Finanzkraftrating und Unterstützungsrating zusammen ergeben das Rating der Bank in inländischer Währung. Indem man diesem Rating noch das Länderrating gegenüberstellt, gelangt man zum Rating in ausländischer Währung.
Kenzik weist darauf hin, dass Capital Intelligence gegenwärtig keine Ratings in inländischer Währung veröffentlicht habe. Die Systematik diene internen Zwecken, um die Entscheidungen einer strikten Logik zu unterwerfen. Capital Intelligence gehört zu den nach der EU-Verordnung über Ratingagenturen von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA überwachten Ratingagenturen in Europa.
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