Nachhaltigkeit nach Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden

Von Dr. Oliver Everling | 10.Mai 2014

„Nachhaltige Geldanlagen verdanken ihre Existenz der Nachfrage ehtisch orientierte Investoren und dem Angebot von Unternehmen“, führt Prof. Dr. Johannes Hoffmann, Emeritus der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, Lehrstuhl für Katholische Moraltheologie, in seinen Vortrag auf der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit im Seminar zum Theman „Nachhaltigkeitsrating“ ein.

Hoffmann gilt als einer der Köpfe des Frankfurt-Hohenheimer Leitfadens (FHL). Der FHL gilt als Grundlage der Bewertung mit einem Wertebaum besehend aus drei Dimensionen mit zahlreichen Ebenen: Kulturverträglichkeit, Naturverträglichkeit und Sozialverträglichkeit. Die erste Ebene sind die grundlegenden Dimensionen, die zweite Ebene die Handlungsbereiche innerhalb einer Dimension und schließlich die dritte Ebene sind die Bewertungsobjekte innerhalb eines Handlungsbereichs.

Hoffmann skizziert, wie aus dem FHL 1996 ein Werksvertrag an die oekom GmbH wurde. Die Anschubfinanzierung wurde durch Kirchen und Ordensgemeinschaften geleistet, erinnert sich Hoffmann und erwähnt neben den kirchlichen Trägern auch die Bundesstiftung Umwelt.

„Wirtschaftliches Handeln ist funktioonal auf die Anerkennung von moralischen Normen angewiesen“, macht Hoffmann klar und richtet den Blick auf wichtigte historische Stationen, warum heute Kriterien der Bewertung benötigt werden. So wurzelt der heutige Bedarf z.B. in der Charter für Unternehmen, die 1628 King Charles I. von England gab und die einen Rechtsrahmen für die Massachusetts Bay Company schuf. Es formte sich ein Gesellschaftsrecht, das eine gemeinwohlorientierte Unternehmensphilosophie „über den Haufen warf“, wie Hoffmann formuliert.

So seien auch ganz unterschiedliche Regeln für den Fernhandel und den Binnenhandel formuliert worden, die Ethik des Handelns in fremden Ländern sei eine ganz andere gewesen als in den Heimatmärkten. Hoffmann gibt zu bedenken, dass eine Automatik der gleichmäßigeren Verteilung des Reichtums im Regime des Kapitalismus historisch nicht nachzuweisen sei. „In den Ländern mit größerer Ungleichheit gibt es mehr Mordfälle“, zeigt Hoffmann und zeigt weitere Zusammenhänge zu Drogen, Kriminalität usw.

Nach Hoffmann wird durch das Primat der Kapitalakkumulation und dem resultierenden Zwang, Kosten zu reduzieren und Erlöse zu stiegern, wirklich wertschaffenden Kosten nicht im Interesse der Wohlfahrt der Gesellschaft angemessen Rechnung getragen. Bisher sei allerdings auch noch kein einheitlicher Nachhaltigkeitsbegriff gefunden worden.

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Unternehmensgewinne besser als erwartet

Von Dr. Oliver Everling | 9.Mai 2014

Durch die niedrigen Erwartungen konnten viele Unternehmen positiv überraschen. „Jedoch darf nicht übersehen werden,“ warnt Daniel Zindstein, „dass insbesondere amerikanische Aktien mit einem KGV von 16 mittlerweile recht teuer sind. Wohingegen europäische Dividendentitel bei rund 13,5 noch im langfristigen Durchschnitt liegen.“

Zindstein ist verantwortlich für das Portfoliomanagement der vier Dachfonds des unabhängigen Finanzdienstleisters GECAM AG und schreibt zu diesem Thema im GECAM-Marktkommentar. Dieser erscheint monatlich.

„Weiteres signifikantes Aufwärtspotenzial für die Aktienmärkte kann nur entstehen,“ analysiert Zindstein, „wenn sich die Gewinnperspektiven merklich verbessern. Vor dem Hintergrund einer nunmehr fast dreijährigen Stagnation bei wachsender Weltwirtschaft, waren die bisherigen Ausweise enttäuschend.“

Dennoch sollte ein Weltwirtschaftswachstum von 3,5 bis 4 Prozent in 2014 sowie historisch hohen Liquiditäts-Quoten der Unternehmen in der westlichen Welt, die wiederum einen Investitionsboom auslösen könnten, zu überdurchschnittlichen Gewinnperspektiven für 2015 führen, folgert Zindstein. „In Ermangelung renditeträchtiger Anlagealternativen (Rendite 5-jährige Staatsanleihen Deutschland bei 0,54 Prozent) sollten Dividendenrenditen von 2,9 Prozent (DAX) bzw. 3,66 Prozent (EuroStoxx 50) aber trotzdem ausreichen, um für stabile bis positive Aktienmarktrenditen zu sorgen – selbst bei weiterer Stagnation der Unternehmensgewinne.“

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Big Data für prädiktive Analytik nutzen

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2014

FICO, ein führender Anbieter von prädiktiver Analytik und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement, veröffentlicht sein neues FICO Solution Stack, das die FICO Decision Management Plattform und drei neue Analytik- und Entscheidungs-Studios vereint. FICO Solution Stack ist als Cloud-Lösung und als lokale Software-Installation verfügbar.

In die Tool-Suite seien die jahrzehntelange Erfahrung von FICO in der Optimierung von Geschäftsentscheidungen sowie mehr als 30 Patente eingeflossen, berichtet die Gesellschaft. Diese Tools unterstützen die Verarbeitung von Big Data, verspricht FICO, die Analyse und Extraktion der darin enthaltenen (prädiktiven) Informationen, sowie die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse in Entscheidungsstrategien. Dank der intuitiven Entwicklungsumgebung können Unternehmen die Tools schnell einsetzen und die Produktivität von Entwicklern und Business-Nutzern signifikant steigern. Sie bieten eine breite Palette von Analytik-, Entscheidungs- und Optimierungstools, so dass Entscheidungen in Echtzeit umgesetzt werden können.

„FICO Decision Studio“ dient der Entwicklung, Implementierung und Skalierung  von Analytik- und Entscheidungskomponenten und -services; durch den breiten Einsatz des Data Mining-Standards Predictive Model Markup Language (PMML) werden analytische Modelle aus unterschiedlichsten Vorsystemen unterstützt. FICO Application Studio: Schnelle Entwicklung, Orchestrierung und Veröffentlichung von analytikgetriebenen-AnwendungenFICO Visual Insights Studio: Daten-Trends analysieren, visualisieren, und in Berichten zusammenfassen.

Alle Studios laufen auf der FICO Decision Management Plattform, die auf offenen Standards basiert. Sie ermöglicht umfangreiches Entscheidungs- und Lifecyclemanagement und ist einfach zu implementieren – auch in bestehende Systeme, berichtet FICO.

„Mit dem FICO Solution Stack unterstützen wir Unternehmen dabei, Big Data schneller zu nutzen und ihre Kunden durch Analyse zusätzlicher Informationen noch mehr als bisher in den Mittelpunkt zu stellen“, so Dr. Marc O. Drobe, Director Pre-Sales Consulting bei FICO. „Unternehmen jeder Größe können mit dieser Plattform den Wert von Big Data erschließen und so an der dynamischen Entwicklung in der Analytik-Technologie partizipieren. Damit kann letztendlich der Kunde nachhaltiger und erfolgreicher beraten und so der Kundenwert erschlossen werden – ein im heutigen Wettbewerb absolut entscheidender Faktor.“

„Bei Cloud-basierter Analytik fallen die Beschaffung, Einrichtung und Pflege komplexer Software weg. Damit wird ein breiteres Publikum angesprochen, weshalb cloud-basierte Analytik-Ansätze zunehmend an Bedeutung gewinnen“, so Brian McDonough, Research Manager für Business Analytics Solutions bei IDC. „Immer mehr Unternehmen verbessern auf diese Weise ihre allgemeinen Analysefähigkeiten und erzielen so bessere Ergebnisse in ihren Geschäftsprozessen.“

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Schleichender Verfall der Zahlungsmoral

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2014

Der Darmstädter Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode veröffentlichte am Donnerstag den Zahlungsindex für April 2014. „Der Index erreicht den Wert 86,59 Prozent und ist im Vergleich zu März 2014 (86,66%) erneut gesunken. Damit setzt sich die seit Jahresanfang anhaltende Abwärtsbewegung weiter fort“, kommentiert Christoph Kokew, Corporate Communications Manager bei der Bisnode Deutschland GmbH.

Seit Januar 2014 (88,0 %) ist nach den Messungen der Darmstädter das Zahlungsverhalten in der deutschen Wirtschaft kontinuierlich gesunken, zuletzt flachte die Kurve aber wieder ab. Bisnode deutet diese Entwicklung daher noch nicht als besorgniserregenden Trend. Absolut betrachtet befindet sich die Zahlungsmoral weiter auf einem hohen Niveau. Der Zahlungsindex drückt aus, welcher Anteil der deutschen Unternehmen seine Rechnungen pünktlich oder vorzeitig zahlt.

Der Bisnode Zahlungsindex setzt den D&B Zahlungsindex unverändert fort, der seit mehr als vier Jahren monatlich veröffentlicht wird. Der bisherige Herausgeber, D&B Deutschland, ist seit mehr als neun Jahren Tochter der schwedischen Bisnode Gruppe, einem der führenden europäischen Anbieter für digitale Wirtschaftsinformationen. Bisnode hat 3.000 Mitarbeiter in 19 Ländern, in Deutschland ist das Unternehmen mit 450 Mitarbeitern an fünf Standorten vertreten.

Die schwedische Bisnode Gruppe, mit Unternehmenssitz Stockholm, ist mit über 3.000 Mitarbeitenden in 19 europäischen Ländern einer der führenden Anbieter für digitale Wirtschaftsinformationen. Bisnode Deutschland beschäftigt 450 Mitarbeiter an den Standorten Darmstadt, Hamburg, Düsseldorf, München und Freiburg. Das Portfolio umfasst B-2-B-Produkte von D&B und Hoppenstedt. Mit Bisnode Editorial Deutschland und Bisnode Informatics Deutschland existieren Tochtergesellschaften für Datenerfassung, Redaktion und IT-Services. Das Unternehmen verfügt über umfassende Daten zu mehr als 4,7 Millionen deutschen und 25 Millionen europäischen Firmen sowie über das D&B Worldwide Network zu 200 Millionen Unternehmen weltweit. In 2012 betrug der Umsatz der Bisnode Gruppe 3,9 Mrd. Schwedische Kronen (ca. 460 Mill. EURO/Stichtag 31.12.). Mehr Informationen unterwww.bisnode.de.

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Aktuelle Umfrage: Die Banken und der digitale Strukturwandel

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2014

Der digitale Strukturwandel hat bereits in einigen Branchen zu massiven Änderungen geführt. Im Bankensektor sind die Änderungen und die langfristigen Effekte noch nicht eindeutig absehbar. Vor diesem Hintergrund hat die GBB-Rating Gesellschaft für Bonitätsbeurteilung mbH eine Umfrage durchgeführt. Teilnehmer waren primär Vertreter privater Banken.

Die Auswertung dieser Expertenbefragung zeigt eine hohe Relevanz dieses Wandels für den Bankensektor. Die Banken müssen sich so positionieren, dass sie Teil der sich entwickelnden sozial-digital vernetzten und multimedialen Servicewelt sind. Die Herausforderungen liegen zum Beispiel darin, den stationären Vertrieb zeitgemäß umzuorganisieren, Multikanal-Banking/-Channel-Banking aufzubauen und Media zu integrieren. Zu Letzterem zählt zum Beispiel die Entwicklung einer Media-Strategie, die Implementierung einer organisatorischen Einheit sowie eine ausgewogene Erfolgsmessung.

Von der zunehmenden Digitalisierung vieler Lebensbereiche ist daher nun auch die Bankbranche voll betroffen. Die Auswertung der Studie kann über den Link http://www.gbb-rating.de/veroeffentlichungenBU.htm abgerufen werden.

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Julius Baer Bond Funds im Rating

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2014

TELOS hat die Julius Baer Absolute Return Emerging Bond Fund und Julius Baer Bond Fund Total Return geratet. Die Fonds erfüllen nach Ansicht der Ratingagentur aus Wiesbaden sehr hohe Qualitätsstandards und erhalten die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).

Auszüge aus dem TELOS-Kommentar zum Julius Bär Absolute Return Emerging Bond Fund liefern weitere Informationen:

„Der Julius Baer Absolute Return Emerging Bond Fund ist ein aktiv gemanagter UCITS IV konformer Rentenfonds, der einen positiven Return in allen Marktphasen anstrebt, worin sich der Absolute-Return-Charakter des Fonds widerspiegelt. Um dies zu erreichen, kombiniert der Fonds verschiedene Strategien miteinander, die er wiederum mit verschiedenen Instrumenten – insbesondere auch Derivaten – umsetzen kann.“

„Seit seiner Auflegung Ende 2007 konnte der Julius Baer Absolute Return Emerging Bond Fund auffällige Verlustphasen vermeiden“, berichtet TELOS. „Die Volatilität lag in den Betrachtungsperioden bis auf die turbulenten letzten 6 Monate unter 2.5 %. Im Zuge vor allem der schnellen Marktbewegungen in Folge der FED-Ankündigung sind kurzfristig Verlust entstanden. Generiert wurden diese zum allergrößten Anteil aus negativen Entwicklungen in Brasilien und der dortigen Währung. Hier wurde das Risiko in der Folge reduziert. Aus der sich hier nach Meinung des Fondsmanagements gezeigten Übertreibung und erwarteten Chancen durch sinkende Zinsen in Brasilien wurden im laufe des letzten Jahres wieder Positionen aufgebaut. Derzeit stehen die Ertragsquellen Zinsseite und Credit vor der Währungskomponente im Fokus. Als ein Risikoziel soll der VaR  maximal 8 % (99 % Konfidenzniveau) betragen. Aktuell liegt er mit ~ 3.5 % im niedrigen Bereich. Sofern der Fonds seinen Vergleichsindex outperformet, fällt eine Performancefee von 10 % an (mit High-Water-Mark). Der Fonds eignet sich gut für diversifizierte festverzinsliche Anlageportfolios.“

Auszüge aus dem TELOS-Kommentar zum Julius Baer Bond Fund Total Return:

„Der Julius Baer Bond Fund Total Return ist ein aktiv gemanagter Rentenfonds, der seinen Schwerpunkt auf Staatsanleihen und Unternehmensanleihen aus dem Investmentgrade-Bereich legt. Dabei investiert der Fonds auf globaler Ebene sowohl in Industrieländer als auch  in Emerging Markets, kann aber auch zu reduziertem Anteil in Non-Investmentgrade Anleihen investieren. Ein Großteil des Portfoliovolumens kann durch Liquiditätsreserven dominiert sein, dessen Höhe sich an der Markteinschätzung der Portfoliomanager orientiert.“

„In 2013 lag der Fonds in einem turbulenten Umfeld auch im Rahmen der Bewegungen nach den FED-Ankündigungen leicht hinter seiner Benchmark zurück. Die Duration wurde leicht erhöht. Aktuell werden mit einem wachsamen Auge, vor allem auf die Entwicklungen in China, u.a. selektive Chancen auf der Währungsseite in den EM-Ländern genutzt.“ 

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Jetzt Börsenradio als App

Von Dr. Oliver Everling | 6.Mai 2014

Die Radiosender gehen mit den neuen Medien. So auch das Börsen Radio Network: Auf ihrer Website http://brn-ag.de nimmt die mobile Nutzung ständig zu. Die Börsen Radio Network AG stellt deshalb ihren Content auch als App zur Verfügung. Die Börse Hören App ermöglicht allen Nutzern von Smartphones, mit ihrem mobilen Endgerät auf alle Beiträge bequem zuzugreifen. Über die einfache Navigation haben sie schnell die Auswahl zwischen Marktberichten, Firmeninterviews und Expertenmeinungen.

Tagesaktuell und aus erster Hand werden Detailinformationen und Hintergründe zum Geschehen an den wichtigsten Börsenhandelsplätzen präsentiert. Der Fokus liegt daher auf dem direkten Gespräch mit Entscheidern aus der Wirtschaft und Finanzwelt. Unabhängig werden Hintergründe von Entscheidungen für professionelle Trader und interessierte Anleger aufgezeigt.

„Überzeugen Sie sich selbst“, fordert Peter Heinrich von der Börsen Radio Network AG alle Hörer auf. „Die App ist steht Ihnen über Google Play und Apple Store zum Download zur Verfügung.“

http://www.brn-ag.de/app

„Dank des Sponsors XTB ist die App für alle Interessierten kostenlos. Wenn Sie das Thema genauso spannend finden wie wir, dann sprechen Sie doch mit uns über eine individuelle Kooperation. Selbstverständlich stehen weiterhin alle Beiträge in gewohnter Qualität auf der Website brn-ag.de zur Verfügung.“

Die aktuellen Mediadaten finden sich hier:

http://www.brn-ag.de/pdf/BRNAG_Banner_Uebersicht.pdf

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Seminar „Nachhaltigkeitsrating“

Von Dr. Oliver Everling | 1.Mai 2014

Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit lädt zum Seminar „Nachhaltigkeitsrating“ ein. Es findet vom 09. – 11. Mai 2014 in der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach statt.

Ethische, ökologische und soziale Kriterien bei der Geldanlage, bei Investition und Finanzierung werden oft gefordert, aber in der Praxis selten beachtet. Oft scheinen institutionellen wie auch privaten Investoren allein Gewinnziele im Vordergrund zu stehen, die nur klingende Münzen zum Maßstab des Handelns machen. Bei genauerer Betrachtung steckt dahinter oft nicht böse Absicht, sondern das Unvermögen, Aspekte der Nachhaltigkeit in strukturierter und objektiver Form in die Entscheidungsprozesse einzubinden. Das Seminar geht dazu innovativen Ansätzen des Nachhaltigkeitsratings nach und wirft Licht hinter die Kulissen von Banken, Emittenten, professioneller Vermögensverwalter und sonstiger Finanzdienstleister.

Das Detailprogramm findet sich auf der Homepage der Stiftung unter folgendem Link:

https://shop.freiheit.org/#!/events/id/qefmv

Anmeldungen direkt an baerbel.beer@freiheit.org. Bärbel Beer: „Wir freuen uns schon sehr auf Ihre Anmeldung.“

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Mit neuen BWA zu mehr Kreditwürdigkeit

Von Dr. Oliver Everling | 30.April 2014

Der Bank-Verlag steigt mit seiner Zeitschrift „die Bank“ mit einer neuen Homepage www.die-bank-trainings.de und einem aus Bonn geholten Seminarprofi von der CERTQUA in das Fortbildungsgeschäft für die eigene Bank-Umgebung ein und setzt gleich Zeichen.

Als erstes hat man sich eines Themas angenommen, das seit Jahren unterschwellig die Kenner des §18 KWG berührt: Bantleon / Schorr haben sich 2012 in ihrer 2. Auflage „ Die Kapitaldienstfähigkeit“ mit den Stärken, aber insbesondere den Schwächen der Standard-BWA der DATEV beschäftigt, es sei nur zitiert: „indem diese Schwächen überbewertet werden, kommt es häufig zu einer Unterbewertung der Erkenntnisgewinne aus der BWA-Analyse.

Wenn dies kombiniert mit überschätzten Erkenntnisgewinnen aus der Überwachung auf Basis der eigenen Kontoführung (Fata Morgana der Liquidität) zusammentrifft, dann liegen zentrale Risiken der Kreditüberwachung vor“ ( a.a.O., S. 353). Beide diskutieren dann in ihrem Werk auf den Seiten 372 ff. eine schon im Januar 2008 anlässlich der großen Steuerreform 2008 entstandene Weiterentwicklung, die so genannte „BWA 2008“ von Knief(www.peter-knief.de), die seit 2013„ Finanzanalyse“ heißt.

„Der Berufsstand der Steuerberater wollte im Januar 2008 diese BWA – trotz damals anstehender BASEL II-Diskussion nicht, vielleicht konnte er mit den Begriffen EBT, EBIT und EBITDA noch nicht umgehen“, berichtet Prof. Dr. Peter Knief aus Köln. Bantleon/Schorr widmen nun in 2012 dieser BWA breiten Raum, hat sie doch wegen anderer Abfragealgorithmen eine beachtliche Aussagekraft bis hin zu Kapitaldienstfähigkeit und zur Steuerberechnung(DStR 2008, S. 1495 ff.).

Die Zeit ist 6 Jahre weitergelaufen, Basel III mit den MaRisk umgesetzt, da spielt der Gedanke der Abfrage des mittelständischen Rechnungswesens mit z.B. Abfragealgorithmen der Innen- und Außen-Finanzierung heute für die Kreditwürdigkeitsprüfung und damit Bonitätsanalyse eine entscheidende Rolle; mit zwei neuen BWA, der „BWA Finanzinformation“ (Innenfinanzierung) und der „BWA Kapitaldienstfähigkeit“(Außenfinanzierung) zeigt Knief in 2013 sehr deutlich auf, dass im Sinne von Basel III die Finanzierung der KMU sehr verbessert und weitaus transparenter dargestellt werden kann (vgl. Knief, DER BETRIEB, 2013, S. 1309 ff.).

Nun scheint die Zeit reif, auch den Kreditgebern – oder gerade diesen – die neue Philosophie der fachlich spezialisierten Abfrage des mittelständischen Rechnungswesens für die Kreditwürdigkeitsprüfung näher zu zeigen; dann können sie diese BWA auch von der Kundschaft fordern: BWA müssen auch den MaRisk genügen, sonst sind sie zwecklos.

Damit beschäftigen sich zwei spannende Seminartage: am ersten Tag werden diverse neue BWA für die mittelständischen Kreditnehmer (KMU) erörtert, am zweiten Tag werden neue Auswertungen für die freien Berufe diskutiert: www.die-Bank-trainings.de; es können auch Nicht-Banker teilnehmen.

Dafür hat man sich einen Kenner geholt, den seit 1984 in Sachen BWA als „Virtuosen auf dem Instrument individueller Betriebswirtschaftlicher Auswertungen der DATEV“ bekannten Knief, www.peter-knief.de. Den KMU helfen diese neuen BWA zu einem besseren Rating, den Steuerberatern geben sie die Chance, besser zu beraten, den Kreditinstituten besseren Einblick, der DATEV weiteres Ansehen.)

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Bundesregierung will Abhängigkeit von Ratings verringern

Von Dr. Oliver Everling | 30.April 2014

Die Bundesregierung hat heute einen Gesetzentwurf beschlossen, mit dem die Abhängigkeit von Ratings verringert werden soll. Das Gesetz soll als ein weiterer Schritt verstanden werden, um Ratings transparenter zu machen und einer strengen Regulierung zu unterwerfen. „Dafür hat sich die Bundesregierung auf europäischer Ebene eingesetzt“, heißt es dazu in der Mitteilung der Bundesregierung.

Die unkritische und häufig schematische Übernahme von Ratings von Ratingagenturen durch Unternehmen der Finanzbranche haben in der Vergangenheit häufig zu einer Fehleinschätzung der Verlustrisiken geführt. In den meisten Fällen war es der falsche Gebrauch von Ratings, indem ihnen Funktionen zugewiesen wurden, die von den Ratingagenturen zu keinem Zeitpunkt empfohlen oder behauptet wurden.

Die unreflektierte Anwendung von Ratings hat erheblich zum Entstehen und zur Verschärfung der Finanzmarktkrise im Herbst des Jahres 2008 beigetragen. Die neuen Regelungen sollen dem automatischen Rückgriff auf externe Ratings entgegenwirken.

Von Unternehmen der Finanzbranche, wie z.B. Manager von Investmentfonds und Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung müssen künftig bei der Bonitätseinschätzung von Kreditnehmern, Wertpapieren und sonstigen Ausfallrisiken verlangen, stärker eigene Risikoeinschätzungen vorzunehmen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht soll als zuständige Aufsichtsbehörde dies überwachen und Regelverstöße sanktionieren.

Mit dem Gesetz soll europäisches Recht national umgesetzt werden. „Dabei wird die bereits auf europäischer Ebene von Deutschland unterstützte Linie fortgesetzt,“ heißt es in der Mitteilung der Bundesregierung, „das Handeln von Ratingagenturen transparent zu machen und die Erstellung von Ratings einer strengen Regulierung zu unterwerfen.“

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