Applied Investment Management neu im DVFA-Programm
Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2014
Anlageberatern und Vermögensverwaltern fehlt häufig die Zeit, sich umfassend mit den komplexer werdenden Produkt- und Marktentwicklungen auseinanderzusetzen. Auf der anderen Seite steigen die Erwartungen der Kunden nach kompetenter Betreuung.
Das neue Qualifizierungsprogramm AIM – Applied Investment Management der DVFA-Finanzakademie bietet das entsprechende Kapitalmarkt-Know-how praxisnah in kürzester Zeit. Durch umfangreiche eLearning-Module wird der Präsenzunterricht auf nur 9 Tage begrenzt. Mit Fallstudien und Praxisbeispielen sowie in Workshops werden hier die Grundlagen aus dem Selbststudium anwendungsorientiert vertieft. Dabei kommen auch Finanzdatenbanken und Informationssysteme zum Einsatz.
Diese Verbindung von eLearning und Präsenzunterricht führt zu einem vollwertigen Abschluss der DVFA und schont gleichzeitig das Zeit- und Reisebudget. Erfolgreiche Absolventen erhalten ein Certificate in Applied Investment Management bzw. den Titel Zertifizierter Portfolioberater.
Das neue Programm startet im September 2014 und richtet sich an Mitarbeiter in Schnittstellenfunktionen zwischen Produktanbieter und Kundenbetreuern, im Back Office sowie an Relationship Manager im Private Banking und Wealth Management
Ausführliche Informationen finden sich im Internet unterwww.dvfa.de/aim.
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Große Koalition der falschen Anreize
Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2014
„Mit anhaltend hohen Leistungsbilanzüberschüssen erschwert Deutschland die wirtschaftliche Erholung im Euroraum“, so das ernüchternde Ergebnis der Analyse der FERI EuroRating Services AG aus Bad Homburg, vorgetragen von Axel Angermann auf der 27. FERI Frühjahrstagung.
„Dies läuft den eigenen Interessen Deutschlands zuwider. Die aktuelle Politik der Großen Koalition“, macht Angermann klar, „setzt nicht die richtigen Anreize für eine stärkere Binnennachfrage.“
Der andauernden hohe Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands führe zu einer Aufwertung des Euros und erschwere so die Anpassungsproezsse in den südueorpäischen Krisenländern. Die wirtschaftliche Erholung des Euroraums liege im Eigeninteresse Deutschlands, weil nur so der Wertverlust vorheriger Kapitalexporte in die europäische Peripherie in Grenzen gehalten werden könne.
„Die Stärkung der Binnennachfrage sollte deshalb“, folgert Angermann, „auf der wirtschaftspolitischen Agenda Priorität genießen: Staatliche Investitionen in Infrastrukturprojekte unter Inkaufnahme eines Haushaltsdefizits, die durchaus mögliche Senkung von Sozialabgaben und stärkere Lohnerhöhungen in der Privatwirtschaft könnten den privaten Verbrauch in Deutschland stärker anregen, als die jetzt der Fall ist.“
Deutsche Aktien haben aus Sicht von Angermann noch positives Potenzial, sind aber angesichts der hohen Bewertung zunehmend rückschlaggefährdet.
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Rating von Oldtimern
Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2014
„Oldtimer – ein nachhaltig lohnendes Investment?“ Dieser nicht neuen Fragen, wie Udo Zietsch aus dem Regionalvorstand des eff European Finance Forum in Frankfurt am Main bemerkt, geht Referent Klaus Flettner, Geschäftsführer der KFP Five Star Conference Service GmbH und Klassik Garage Kronberg im MontagsMeeting nach. Seit über dreißig Jahren beschäftigt sich Flettner mit Oldtimern.
Emotion steht am Anfang dieser Sammelleidenschaft, so auch am Anfang des Vortrags von Flettner mit einem Film historischer Aufnahmen von Autos. „Nun haben wir schon für mehrere hundert Millionen €uro Autos gesehen“, scherzt Flettner nachdem einige Automobile über die Leinwand gingen.
„53 % der Deutschen sagen (fast zwei Drittel der männlichen Pkw-Fahrer) freuen sich, wenn sie Oldtimer auf der Straße sehen. Für 36 % der Deutschen wird das Ansehen einer Marke gestärkt, wenn diese eine lange Tradition hat. 15 % der Deutschen würde gerne einen Oldtimer besetzen und für mehrmals die Hälfte der Deutschen sind Oldtimer ein technisches Kulturgut, berichtet Flettner aus repräsentativen Befragungen.
420.000 zugelassene Oldtimer sind in Deutschland über 30 Jahre alt. 290.000 Fahrzeuge haben ein H-Kennzeichen. 210.000 Pkw, fahren mit 07er Wechselkennzeichen. Darüber hinaus gibt es schätzungsweise 400.000 nicht zugelassene Oldtimer.
Volkswagen, Daimler, Opel Ford unbedingt BMW führen in Deutschland die Oldtimer nach Anzahl an, gefolgt von Fiat, Porsche, Audi, Sachsenring, Alfa Romeo, Citroen, Triumph usw. „Massiv treten inzwischen asiatische Käufer auf. Die wollen die Fahrzeuge einfach haben“, sagt Flettner. Viele Asiaten würden bei den Auktionen nicht persönlich auftreten, sondern per Telefon mitsteigern. „Aber ich begegne auch einem Chinesen, der von einer Auktion 15 Autos für sich mitnimmt.“ Die Nachfrage sei deutlich über dem Angebot.
Flettner stellt den Markt der Oldtimer als Wachstumsmarkt zwischen Ratio und Emotion dar. Seit etwa 10 Jahren mache man sich nur noch über die Ratio Gedanken, vorher sei es eine reine Emtionsgeschichte gewesen. „Denken Sie über Oldtimer nie über reine Investments nach“, warnt Flettner. „Es fährt sich am besten, wenn man Ratio und Emotion miteinander verbindet.“
Der Anlagenotstand treibt die Oldtimerpreise in die Höhe, sei in der Presse zu lesen. Welche Oldtimer ein lohnendes Investment sind, werde in der Presse oft sehr pauschal beantwortet. „Traumrenditen mit Traumautos“, so werden in den USA schon mehr als 2 Mio. US$ bezahlt. DOX statt DAX: Der Deutsche Oldtimer Index schlägt den Deutschen Aktienindex und sei zudem weniger volatil. „Aber es gibt auch Fahrzeuge, die haben sich bei weitem nicht so entwickelt. Die entwickeln sich seitwärts.“
Flettner macht u.a. auch die Unterhaltungskosten für bestimmte Oldtimer dafür verantwortlich, dass nicht alle Preise gleichermaßen steigen. Die deutlich höhere Nachfrage – national wie international – die einem begrenzten und nicht ausweitbaren Angebot gegenüber steht, spreche gegen das Platzen der Blase.
„Aber es gibt wichtige Regeln und Rahmenbedingungen“, klärt Flettner auf. Die Qualität sei entscheidend, gleich ob Käfer oder Ferrari. Auf der Messe werde viel gekauft, was man gerade sieht und schön finde. „Die Enttäuschung ist oft relativ groß, wenn nicht genauer hingeschaut wird.“ Auch die Unterhaltskosten würden oft vernachlässigt, so dass allein mit Kauf- und Verkaufspreis argumentiert werde, wenn es um den Erfolg der Anlage in einen Oldtimer gehe. Eine Inspektion könne durchaus 20.000 € Kosten. Inspektionsintervalle mit 2.500 km würden ebenfalls viele überraschen.
„Rechnen Sie mal mit mindestens 3.000 € jedes Jahr, die Sie in einen Oldtimer hineinstecken müssen.“ Ersatzteile seien schwer zu beschaffen und bei manchen müsse man „beten, um überhaupt noch ein Ersatzteil zu bekommen“, warnt Flettner.
Im Februar 2014 wurde dieser Wagen für 2.685.422 €uro verkauft: Im Bauhar gewann der 166 MM in seiner Klasse die Rallye Liege-Rom-Liege. Das Modell mit der Chassis-Nr. 0300 M besitzt noch den originalen Motor und das erste Fahrgestell.
Aktien, Wein, Uhren, Kunst – Flettner zählt die Sammelleidenschaften auf. „Es gibt Weinsammler, die trinken ihren Wein nicht. Komisch. Ich finde es mit den alten Autos sinnvoller“, sagt Flettner.
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Betriebsübergabe – Betriebsübernahme
Von Dr. Oliver Everling | 13.April 2014
Mit diesem Buch legt Unternehmensberater Albert Walter Huber das Handwerkszeug offen, mit dem in vier Phasen ein Betrieb den Besitzer wechseln und damit die Herausforderungen der Nachfolgeregelung bewältigen kann: „Betriebsübergabe-Betriebsübernahme: an/durch familienexterne Personen und Unternehmen. Ein Leitfaden für Klein- und Mittelunternehmen“.
Huber beschreibt ausführlich, was es in den von ihm identifizierten Phasen „Strategie“, „Planung“, „Durchführung“ und „Transformation“ bedarf, eine familienexterne Betriebsübergabe oder -übernahme von Klein- und Mittelunternehmen zu bewältigen. Mehr als 99 Prozent aller Unternehmen in Europa sind Klein- und Mittelbetriebe, der Großteil davon Familienunternehmen. Rund die Hälfte dieser Firmen wird an Personen und Unternehmen, die nicht zur Familie gehören, weitergegeben.
Mit dieser Situation setzt sich Albert Walter Huber in seinem Buch „Betriebsübergabe – Betriebsübernahme“ auseinander. Er will es als erstes Buch im deutschsprachigen Raum verstanden wissen, das sich intensiv mit der konkreten Vorgehensweise bei Übergaben und Übernahmen beschäftigt. Besonderes Augenmerk legt der Autor auf die genannten Phasen der Strategie, Planung, Durchführung und Transformation, auf das „to do“ der Transaktion.
Es ist einfach und leicht verständlich abgefasst und soll den Betriebsübergeber in der Praxis unterstützen, aber auch ein Wegweiser für Betriebsübernehmer und Studierende sein. Diese finden hier keine theoretischen Modellierungen, sondern Einblicke in den praktischen Ablauf aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Die Einführung befasst sich mit dem Markt für Betriebsübergaben und -übernahmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Das Buch besteht nicht nur aus Checklisten oder pragmatischen Handlungsempfehlungen, sondern leitet auch zum Thema hin mit einer kurzen Bestandsaufnahme zur Statistik über kleine und mittlere Unternehmen. Die Beispiele aus der Unternehmenspraxis sind zwar frei erfunden, wie der Autor betont, aber doch realitätsnah genug, um dem Leser einerseits ein besseres Verständnis der komplexen Fachmaterie und andererseits eine kurzweilige Lektüre zu vermitteln.
Der Fokus des Buches liegt nicht etwa auf den Finanzierungs- und Ratingfragen aus Sicht einer Bank und auch nicht auf den juristischen und steuerrechtlichen Aspekten, sondern auf den Perspektiven von Übergeber und Übernehmer. So wird auf die Frage der Implikationen verschiedener Gestaltungsoptionen einer Unternehmenstransaktion für das Unternehmensrating nicht im Detail anhand verschiedener Ratingmodelle eingegangen.
„Die Frage, ob der Betrieb inklusive oder exklusive Schulden verkauft werden soll, stiftet stets die größe Verwirrung. Ein Unternehmen mit Schulden ist weniger wert als ein Unternehmen ohne Schulden,“ schreibt Huber und folgert, „daher sind die Schulden von einem Bruttounternehmenswert immer in Abzug zu bringen, wenn das Unternehmen inklusive Schulden gekauft werden soll. Im Gegensatz dazu muss ein Übernehmer jedoch mehr bezahlen, wenn die Schulden beim Übergeber verbleiben, weil dieser sie ja auch begleichen muss“.
Für geschäftsführende Gesellschafter kleiner oder mittlerer Unternehmen gibt das Buch einen guten Einblick in das, was bei Übergabe oder Übernahme ihres Unternehmens bevorsteht. Nach der Lektüre des Buches dürfte dem Leser jedoch auch klar sein, dass eine professionell durchgeführte Unternehmenstransaktion kaum ohne externe Hilfe, Berater zu betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, möglich ist. Das Buch dürfte daher dabei helfen zu erkennen, welche Berater die richtigen Fragen aufwerfen und zu beantworten wissen. Immerhin geht es in vielen Fällen um die Übergabe des Lebenswerkes eines Unternehmers und für den Käufer um die Übernahme eines Unternehmens zur Schaffung, zum Ausbau oder zur Sicherung seiner wirtschaftlich unabhängigen Existenz.
Der Autor des Buches aus dem Linde Verlag, Albert Walter Huber, ist Unternehmensberater mit Schwerpunkt externe Betriebsübergabe und -übernahme, Bundessprecher Stellvertreter der Experts Group Übergabe-Consultants des Fachverbandes Unternehmensberatung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Österreich sowie Lektor an der IMC Fachhochschule Krems und an der FH Campus Wien.
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Mit Big Data Analytics zur nächsten Generation von Ratings
Von Dr. Oliver Everling | 13.April 2014
„Big Data Analytics“ revolutionieren die Geschäftswelt und verschaffen denjenigen entscheidende Vorsprünge, die mit Hilfe dieser neuen Methoden Kundenbedürfnisse und Trends schneller als andere zu erkennen wissen. Big Data bedeutet daher nicht nur die Bewältigung wachsender Datenberge. Mit den neuen Werkzeugen der Big Data Analytics können Unternehmen auch Wert schaffen: Indem sie eigene und fremde Daten miteinander in Beziehung setzen, spüren sie verborgene Muster im Verhalten ihrer Kunden sowie Risikofaktoren auf und verbessern ihre Entscheidungen. Damit verschaffen sie sich Wettbewerbsvorteile.
Der „Managementkompass Big Data Analytics“ von F.A.Z.-Institut und Steria Mummert Consulting zeigt mit Best Practices u.a. von OTTO und dm-drogerie, wie Unternehmen von den neuen Datenanalysewerkzeugen profitieren. Während wohl schon jeder Internet-Nutzer die Wirkungen von Big Data Analytics beim Online Shopping festgestellt haben dürfte, ist die Macht der neuen Werkzeuge mit Blick auf Bonitätsbeurteilungen und Kreditwürdigkeitsprüfungen weniger augenfällig, aber nicht minder wichtig.
„Aus Tagen werden Minuten“, heißt es zum Beispiel im Beitrag von Dr. Jens-Werner Hinrichs, Principal Risk, Finance & Compliance, sowie Bejamin Rische, Consultant Risk, Finance & Compliance, beide bei Steria Mummert Consulting. Banken waren immer schon Opfer und Werkzeug wirtschaftskrimineller Handlungen. Mit Big Data Analytics kann vielen dieser Machenschaften ein Ende gesetzt, aber auch Raum gegeben werden.
Big Data liefert spezifische Informationen mit geschäftlicher Relevanz. So lässt sich analysieren, welche Kunden zu welchem Zeitpunkt mit welchem Produkten angesprochen werden sollten. Wenn bestimmte Daten miteinander in Beziehung gesetzt werden, lassen sich auch genauere Aussagen über die Kreditwürdigkeit von Personen oder Unternehmen machen. Betrugsversuche in der Versicherung sind an bestimmten Datenmustern zu erkennen etc. Bei Big-Data-Anwendungen wird die Verarbeitung von Datensätzen auf Computercluster verteilt. Dies ermöglicht eine effiziente Analyse auch sehr großer Datenmengen. Eine Konsequenz: Datenspezialisten müssen für Analysen keine Stichproben ziehen, sondern können mit dem Gesamtdatenbestand arbeiten. Dadurch werden Prognosen zuverlässiger.
Scoring und Ratingmodelle gründeten sich in der Vergangenheit auf einem begrenzten Set von Daten. Der Auswahl der Kriterien und Maßstäbe wurden erheblichen Ressourcen geopfert, um mit möglichst wenigen Daten über den Schuldner ein Urteil treffen zu können. Das Gossensche Gesetz des abnehmenden Grenzertrags kommt auch in Ratingmodellen in Bezug auf die Diskriminanzkraft jedes zusätzlichen Beurteilungskriteriums zum Tragen. Big Data Analytics schaffen jetzt aber neue Möglichkeiten.
Der Managementkompass zeigt anhand einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung auch, welches Interesse Kunden an Angeboten haben, die auf Basis von Big Data erstellt oder optimiert werden. Dazu wurden Anwendungsfälle aus vier Feldern abgefragt: effiziente Prozesse, Massenindividualisierung, Marktanalyse und intelligente, selbststeuernde Produkte. Ein Ergebnis: Trotz verbreiteter Datenskepsis ist immerhin jeder zweite Verbraucher bereit, private Vorlieben und Aktivitäten preiszugeben, damit Unternehmen ihm maßgeschneiderte Leistungen anbieten können. Dafür akzeptiert jeder Zweite zumindest teilweise die Auswertung der eigenen Social-Media-Daten.
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Zertifikat für die besten Kreditmediatoren
Von Dr. Oliver Everling | 11.April 2014
Nach mehr als zwei Jahren Vorarbeit hinter den Kulissen kann jetzt die Zertifizierung zum international anerkannten Kreditmediator anlaufen. Wie das Deutsche Institut für Kreditmediation (IKME) in Kronberg mitteilte, ist die Zulassung zum „Certified Credit Mediator“ in Deutschland jetzt erfolgt. In dem Feld Tätige können sich ab sofort um eine Zertifizierung bewerben.
Das Zertifizierungsverfahren zum „Certified Credit Mediator“ ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Institut für Kreditmediation und dem österreichischen Zertifizierungsinstitut incite. Es stellt ein Gütesiegel gemäß den höchsten europäischen Beratungsstandard (Richtlinie 2008/52/EG) dar.
Das gemeinsam erarbeitete Verfahren ist zweistufig. Im ersten Schritt ist eine mehrteilige Bewerbung abzugeben, die Auskunft gibt über die Motivation, den Lebenslauf und die Kompetenzbeweise des Bewerbers oder der Bewerberin. Im zweiten Schritt werden die Bewerber zu einer Anhörung eingeladen, wo sie vor einer Expertenkommission eine Fallstudie bearbeiten müssen.
„Die Kreditmediation hat sowohl für die Banken wie auch für die Kreditnehmer eine so hohe Bedeutung, dass nur die Besten des Faches diesen Job machen sollten“, sagt Rainer Langen, Leiter des Deutschen Instituts für Kreditmediation (IKME), Rainer Langen, Für Ihn ist die Zertifizierung ein längst überfälliger Schritt: „Das Gütesiegel stärkt Image und Arbeit des Kreditmediators deutlich.“
Bewerben können sich nur Personen um das Zertifikat, Institutionen oder Firmen ist der Zugang verwehrt. Dazu Langen: „Bei der Kreditmediation ist das Know-how des Einzelnen gefragt, nicht das einer ganzen Kanzlei.“ Vorerst wird es die Zertifizierung nur in Deutschland geben. In Österreich arbeite man aber an ähnlichen Themenstellungen, so Langen. Weitere Informationen gibt es beim Deutschen Institut für Kreditmediation unterwww.ikme.de.
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Chinesen operieren am offenen Herzen
Von Dr. Oliver Everling | 8.April 2014
„Die Reform der chinesischen Wirtschaft gleicht einer Operation am offenen Herzen: Kurzfristig ist der Patient geschwächt, langfristig ist er stärker als zuvor oder tot“, warnt Axel Angermann von der FERI EuroRating Services AG auf der 27. FERI Frühstjahrstagung in Frankfurt am Main.
Der Abbau der (zu) hohen Verschuldung bewirkt ähnlich wie in den Industrieländern zuvor kurzfristig Wachstumsverluste und ist nach der Analyse der Experten aus Bad Homburg mit dem Risiko eines stärkeren Einbruchs der Wirtschaft verbunden. „Prinzipiell verfügt die Regierung aber über die Möglichkeiten,“ beobachtet Angermann, „ein Wachstum von 7 % p.a. zu sichern, notfalls durch neue Konjunkturprogramme und ein langsameres Reformtempo.“
Mittelfristig würden sich aus der Liberalisierung des Finanzsektors neue Impulse insbesondere für ein stärkeres Gewinnwachstum der Unternehmen ergeben. „Ob die Reformen gelingen und wann sie greifen, lässt sich derzeit aber nicht nicht verlässlich abschätzen“, warnt Angermann.
Chinesische Aktien dürften sich – so Angermann – vorläufig weiter schlechter als der Gesamtmarkt entwickeln. „Die Liberalisierung des Finanzsektors könnte dem Aktienmarkt positive Impulse geben, ein (Wieder-) Einstieg erscheine aber noch als zu früh.
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Schuldenkrise wieder im Vordergrund
Von Dr. Oliver Everling | 8.April 2014
„Die anhaltend schwache Wachstumsdynamik des Euroraums rückt die Schuldenkrise wieder in den Vordergrund“, warnt Axel Angermann von der FERI EuroRating Services AG auf der 27. FERI Frühjahrstagung. „Die südeuropäischen Krisenländer weisen im Ergebnis verbesserter Wettbewerbsfähigkeit und des Nachlassens der negativen Wirkungen der Austeritätspolitik ein positives Wachstum auf, das aber durch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, die ungünstigen Kreditbedingungen für Unternehme und zum Teil anhaltende Strukturprobleme gedämpft bleibt.“ Deflatorische Tendenzen würden zudem das weitere Erholungspotential begrenzen.
Angermann bemängelt, dass nach der Rezession, die die Südländer seit der Finanz- und Wirtschaftskrise erlebt hätten, das Wachstum eigentlich noch stärker hätte sein müssen. „In großen Ländern wie Frankreich und Italien ist bilanz keine Verbesserung der Wettbewerbsposition der Unternehmen festzustellen, was ein anhaltend begrenztes Wachstumspotenzial zur Folge hat.“
Das Wachstum reiche für ein substantiell Verbesserung der Verschuldungsposition der Staaten nicht aus. Es werde damit wahrscheinlich, dass im Jahr 2015 die Märkte die Bereitschaft der Europäischen Zentralbank zum (unlimitierten) Kauf von Staatsanleihen und zur Verteidigung des Euro testen werden. „Daraus ergeben sich neue Belastungen für die realwirtschaftlich Erholung“, folgert Angermann.
Das Potenzial für Euroland-Aktien sei angesichts einer hohen Bewertung und des fehlenden Wachstumsmoments begrenzt.
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Bankmanagement im Rating
Von Dr. Oliver Everling | 6.April 2014
„Neben finanziellen Kennzahlen ist im Rating von Banken auch das Management zu beurteilen, wie auch weitere nicht-finanzielle Kriterien zu berücksichtigen sind“, sagt Morris Helal der seit 1984 im Bankenrating tätigen Ratingagentur Capital Intelligence. „Eine Reihe von Studien belegen, dass für eine Reihe von Schieflagen von Banken ein schwaches Management verantwortlich waren“, sagt der Bankenanalyst Helal.
Technik, Kosmetik, Verzweiflung, Betrug – mit diesen Schlagworten lasse sich die Abfolge von Missmanagement charakterisieren. Zunächst werde versucht, technisch das Bankgeschäft zu verändern, um Schwierigkeiten zu umgehen. Reiche das nicht, werde zum Instrumentarium der Bilanzkosmentik und der Schönung von Ergebnissen gegriffen. In der Phase der Verzweiflung werde nach jedem noch legalen Mittel gegriffen, um die Solvenz der Bank zu sichern, bis schließlich nur noch illegale Methoden gesehen würden, mit denen die Bank über Wasser gehalten werden könne.
Ratinganalysten würden daher die Organisation und Verwaltung der Bank genau untersuchen, die Mechanismen der Überwachung hinterfragen und die Computerisierung der Bank nachvollziehen. Von besondere Bedeutung sei die Qualität der Buchhaltung und die Praxis der Bewertung. Das Testat der Wirtschaftsprüfer werde nicht blindlings übernommen, sondern es werden auch die Wirtschaftsprüfer eingeschätzt, die das Testat erteilt haben.
Die Managementbeurteilung erfolge im Kontext der Bankenaufsicht des Landes, der Bankenregulierung und des Rechtssystems, in dem die Bank tätig sei. Capital Intelligence lege wert darauf, dass die Zentralbank auch vor Ort Untersuchungen der Bonität von Kreditnehmern der Bank durchführe, denn aus den Büchern alleine ließen sich Fehlbeurteilungen oft nicht ermitteln. In diesem Zusammenhang komme es auch darauf an, ob die zu beurteilende Bank Teil einer größeren Bankengruppe sei, für die ein ebenso stringentes oder bessere Aufsichtsregime gelte.
Helal warnt vor staatlichen Eingriffen, mit denen der Versuch unternommen werde, bestimmte Branchen oder Regionen eines Landes durch politischen Druck zu fördern, ohne dass die wirtschaftlichen Bedingungen für ein solides Kreditgeschäft gegeben seien. Helal spricht sich dafür aus, stets das gesamte Bild aus Rechtssystem, Aufsicht, Rechnungslegungsgrundsätzen und Rechtsdurchsetzung zu betrachten. Für diese qualitativen Aspekte werden zum Teil Scorekarten eingesetzt, um die Beurteilung zu objektivieren.
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Krankenhäuser in akuter Gefahr
Von Dr. Oliver Everling | 4.April 2014
Mit dem Ziel, die finanzielle Leistungsfähigkeit des europäischen Krankenhausmarkts zu beurteilen, hat Accenture in Zusammenarbeit mit dem RWI mehr als 1.500 Jahresabschlüsse des Jahres 2011 von Krankenhäusern in neun europäischen Ländern untersucht, die rund 30 Prozent des Krankenhausmarkts der untersuchten Länder abdecken: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen, Österreich, Portugal, Spanien und die Schweiz.
Die wichtigsten Ergebnisse lassen auf Handlungsbedarf schließen: „Fast die Hälfte (46 Prozent) der europäischen Krankenhäuser ist in einer wirtschaftlichen Schieflage“, so das Urteil von Accenture. „Fast jedes fünfte europäische Krankenhaus hat ein stark erhöhtes Insolvenzrisiko.“
Deutschland und die Schweiz gehören mit bis zu 80 Prozent gesunden Krankenhäusern zu den Klassenbesten. Die Kluft zwischen finanziell erfolgreichen und finanziell schlecht aufgestellten Kliniken wächst rasant. Die Profitabilität der wirtschaftlich erfolgreichsten Kliniken hat sich nach Angaben von Accenture zwischen 2008 und 2011 kontinuierlich verbessert und die der Unwirtschaftlichsten kontinuierlich verschlechtert.
Eine Zusammenfassung der Studie findet sich unter Accenture European Hospital Rating Report.
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