Länderratings rutschen weiter

Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013

Die zweiwöchige Schließng weiter Teile der Bundesverwaltung und die Anhebung der Schuldenobergrenze erst in letzter Minute haben nach Ansicht der Feri EuroRating Services das Investorenvertrauen in die USA beschädigt und Zweifel an der Qualität und den Prozessen der politischen Entscheidungsfindung in den USA aufkommen lassen. „Da zum wiederholten Male nur eine Übergangslösung gefunden werden konnte, ist die Wahrscheinlichkeit,“ kommentiert Axel D. Angermann, Leiter Economics der Feri EuroRating Services AG, „dass es in Zukunft bei einem erneuten Erreichen der Schuldenobergrenze tatsöchlich zu Zahlungsstörungen oder einem technischen Default kommt, gestiegen.“

Belastend wirke für die Kreditwürdigkeit der USA zudem, dass trotz einer Einigung zur Anhebung der Schuldengrenze keine glaubwürdige Strategie erkennbar sei, die einerseits für eine nachhaltige Konsolidierung der hohen Staatsverschuldung sorge und andererseits die politische Blockadehaltung auflösen könnte. „Vor diesem Hintergrund wird die Bonität der USA nun mit der Note AA bewertet, was einem sehr geringen Ausfallrisiko entspricht und die dritthöchte Ratingklasse darstellt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Ratingagentur aus Deutschland.

Herabstufungen gibt es im Oktober 2013 bei der Feri EuroRating Services nicht nur für die USA. Auch Slowenien. Argentinien, Chile, Venezuela, Südafrika und Ägypten finden sich in niedrigeren Ratingklassen wieder. So bleiben die anhlatenden Turbulenzen und unklaren Perspektiven für die politische Zukunft Ägyptens mit ihren gravierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Staatshaushalt nicht ohne Spuren im Rating: Von BB geht es hier auf B herab. Die Mittelfristperspektiven für die südafrikanische Wirtschaft haben sich angesichts des schlechteren globalen Umfelds eingetrübt, insbesondere die außenwirtschaftlichen Risiken steigen an, warnt die Feri EuroRating Services. Daher geht es um einen Notch näher an den spekulativen Bereich, von BBB auf BBB- für Südafrika.

Der Rechtsstreit über Zahlungen an Gläubiger argentinischer Staatsanleihen sorgt für hohes Zahlungsrisiko und für die Herabstufung Argentiniens auf B-. Das hervorragende Rating von Chile, AA+ musste aufgrund der schwächeren Rohstoffnachfrage und der Auswirkungen der Diskussion um den Ausstieg aus der lockeren amerikanischen Geldpolitik um einen Notch auf AA reduziert werden. Die stark gesteigenen Preise aufgrund der Devisen- und Güterknappheit lassen die Wirtschaft Venezuelas einbrechen und machen somit aus Sicht der Feri EuroRating Services eine Herabstufung um zwei Notches von BB- auf B erforderlich.

Schlechte Nachrichten auch aus Slowenien: Die Verschärfung der Rezession und die steigenden Kreditausfallquoten sind die Haupttreiber der schlechteren Bonitätseinschätzung (von BBB+ auf BBB).

Erfreuliche Neuigkeiten dagegen aus Neuseeland: Deutliche Fortschritte in der Konsolidierung des Haushaltsdefizites sowie die Aufhellung der neuseeländischen Außenwirtschaft machen hier die Heraufstufung von A+ auf AA- möglich.

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Scope Awards 2013

Von Dr. Oliver Everling | 18.Oktober 2013

Die Scope Awards 2013 in den Hauptkategorien „Asset Based Investments“, „Derivates“ und „Asset Management Performance“ sind verliehen. Den Ehrenpreis erhielt in diesem Jahr der Vorstand der Deutschen Bundesbank Dr. Andreas Dombret.

Mit den Scope Awards werden einmal jährlich besondere Leistungen in der Investmentbranche ausgezeichnet. In den insgesamt 25 Einzelkategorien waren jeweils drei Investmentprodukte bzw. Unternehmen nominiert. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Scope Jury waren dabei fünf Kriterien: Produktqualität, Transparenz, Kontinuität, Innovationskraft und strategischer Weitblick.

Scope hat in diesem Jahr Awards in mehreren neuen Kategorien vergeben. Ein Beispiel ist die Kategorie „Debt Funds“. Der erste Preisträger ist die HFS. Der Anbieter von Kreditfonds wurde vor allem für hohe Kompetenz und Innovationskraft ausgezeichnet.

Ein weiteres Beispiel ist die Kategorie „Real Estate Development“. Mit Signa hat ein Unternehmen den Premieren-Award gewonnen, das die Scope-Jury mit seinen erfolgreichen Quartiersentwicklungen in europäischen Metropolen überzeugt hat.

Ein weiteres Novum betrifft die Hauptkategorie „Derivatives“. In diesem Jahr erfolgte die Vergabe der Awards ausschließlich auf Basis des Fair Values. Das heißt, es wurden die Produktanbieter ausgezeichnet, die ihren Kunden Zertifikate mit den geringsten Abweichungen zum fairen Wert anboten.  

Neben den 24 Auszeichnungen der Einzelkategorien wurde eine Persönlichkeit in besonderer Weise geehrt. Den Ehrenpreis erhielt in diesem Jahr Dr. Andreas Dombret. Der Vorstand der Bundesbank  hat sich in den vergangenen 25 Jahren mit seinem Wirken und Handeln in herausragender Weise für das Bankenwesen in Deutschland und die transatlantische Partnerschaft mit den USA verdient gemacht. Er wird für sein Engagement bei der Aufarbeitung der Finanzkrise und das Streben nach einem stabilen Finanzsystem geehrt.

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Mehr „Europa“ in der Bankenaufsicht

Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 16.Oktober 2013

Die Finanzminister aus der Europäischen Union haben den Startschuss für eine gemeinsame Bankenaufsicht gegeben. Die künftige Aufsichtsbehörde wird bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelt. Vorgesehen ist, dass die EZB ihre Arbeit ein Jahr, nachdem die EU-Verordnung im Amtsblatt veröffentlicht wurde, aufnimmt. Das dürfte aller Voraussicht nach am 1. November 2014 der Fall sein. Vorher will die EZB die Banken einen Stressest (Asset Quality Review) unterziehen, der schon jetzt für Unruhe unter den Banken sorgt. Mit dieser Prüfung will die Aufsicht sicherstellen, welche Risiken noch in den Bankbilanzen schlummern.

Ob mit diesem Schritt jedoch eine Finanzkrise zu verhindern sein wird, bleibt abzuwarten. Zum einen ist noch nicht ausgemacht, wie die EZB im Falle einer Schieflage künftig mit den nationalen Aufsichtsbehörden kooperieren wird. Zum anderen steht noch aus, wie mit den angehäuften Altschulden der Krisenbanken umgegangen werden soll. Bislang haben sich die Finanzminister noch nicht über gemeinsame Abwicklungs- und Haftungsregeln einigen können. Doch ohne einen Abwicklungsfonds für Pleitebanken und zur Einlagensicherung bleibt die Bankenunion Stückwerk.

Fakt ist, dass eine gemeinsame Aufsicht allein die Staatsschuldenkrise in der Eurozone nicht lösen kann. Denn um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, müssten die Banken wieder voll funktionsfähig sein. Solange die Konjunktur in der Peripherie jedoch nicht wirkungsvoll anspringt, solange wird der hohe Anteil an faulen Krediten im italienischen und spanischen Bankensystem nicht abzubauen sein. Vor dem Hintergrund der vielen ungelösten Probleme ist aus heutiger Sicht noch nicht ausgemacht, ob der Steuerzahler je wieder für eine Schieflage einer Bank aufkommen muss. Daher ist die Aussage von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem, dass vor öffentlichen Finanzspritzen zunächst der Privatsektor einspringen müsse, also die Aktionäre und Gläubiger der Banken, zunächst noch mit Vorsicht zu genießen.

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Probleme in Brasilien und Thailand

Von Dr. Oliver Everling | 16.Oktober 2013

Der internationale Kreditversicherer Coface zeigt sich hinsichtlich der wirtschaftlichen Risiken in den USA optimistisch. Wachstum und Zuversicht in den Führungsetagen der Wirtschaft kehren zurück. Auch der aktuelle Haushaltsstreit werde die Wirtschaft nicht nachhaltig gefährden – so die Experten. Sorgen bereiten dagegen die Schwellenländer, deren Wachstum sich strukturell bedingt verlangsamt. Das Wachstum aller Schwellenländer zusammen genommen wird 2014 wohl lediglich bei 4,8 Prozent liegen. In diesem Kontext hat Coface die Länderbewertungen für die USA, Brasilien und Thailand aktualisiert und sie jeweils auf die Watchlist gesetzt: USA in A2 auf positiv, Brasilien und Thailand in A3 auf negativ.

Die Aussichten auf anhaltendes und stabiles Wachstum (1,5 Prozent 2013 und 2,2 Prozent 2014) haben Coface veranlasst, die Vereinigten Staaten in der Bewertung A2 mit einem positiven Ausblick zu versehen. Dies erfolgt trotz der derzeitigen Probleme mit dem Staatshaushalt. Die Investitionen sind robust. Der private Konsum, Haupttreiber des Wachstums, zieht stärker an als vor der Krise und die Haushalte erreichen das Ende des Schuldenabbaus. Verbesserungen sind auch auf der Unternehmensseite erkennbar. Gewinne und Profitabilität steigen, allerdings bleibt das Wachstum in einigen Branchen (Baustoffe, Kupfer, Papier) kraftlos.

Das Wachstum in Brasilien fällt mit voraussichtlich 2,3 Prozent 2013 und 2,9 Prozent 2014 enttäuschend aus. Gründe: die nachlassende private Nachfrage und insbesondere die schwache Investitionstätigkeit der Wirtschaft. Die Ursachen der wirtschaftlichen Probleme sind struktureller Art. Die mangelhafte Infrastruktur behindert die Unternehmen. Steigende Zinsen könnten eine spürbare Erholung verhindern. Die nachlassende Verbrauchernachfrage schwächt die Industrie und weitere Konsumgüterbranchen: Haushaltsgeräte, Automobil, Elektronik. Effekte aus steigenden Kreditkosten und Preisen für importierte Waren werden durch Steuern und anhaltend hohe Produktionskosten weiter verschlimmert. So stellt Coface weiterhin Zahlungsausfälle auf hohem Niveau fest.

In Thailand steigen die Risiken. Die A3-Bewertung steht jetzt unter negativem Ausblick. Das Wachstum ließ 2013 stark nach und wird auch 2014 wegen der Verschuldung (80 Prozent des BIP) verhalten bleiben. Die Effekte stimulierender Maßnahmen lassen spürbar nach. Auch vom weiterhin schleppenden Export erwarten die Coface-Experten keine Belebung. Weil der Export stark von China abhängt, trifft ihn das langsamere chinesische Wachstum besonders.

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Staatspleiten versus Nachhaltigkeit

Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2013

Angesichts des Haushaltsstreits in den USA um die Anhebung der Verschuldungsgrenze herrscht derzeit große Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten. Gespannt schauen die Märkte darauf, ob sich Demokraten und Republikaner auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze von bereits jetzt knapp 17 Billionen US-Dollar einigen können. Für Investoren ist perspektivisch relevant, ob die von den USA und anderen Staaten aufgenommenen Schulden zurückgezahlt werden können oder sie wie beim Schuldenschnitt in Griechenland mit Verlusten rechnen müssen. Eine aktuelle Studie auf der Basis der Länderratings der Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research zeigt, dass Nachhaltigkeitsratings ein zuverlässiger Indikator für die Zahlungsfähigkeit von Staaten sind und die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsratings eine insgesamt bessere Risikoeinschätzung erlaubt.

Der Schuldenschnitt in Griechenland im März 2012 hat viele institutionelle Investoren getroffen. Durch die Neubewertung der Anleihen verloren sie nominal 53,5 Prozent ihrer Forderungen. Durch die faktisch niedrigeren Zinssätze der neuen Papiere lag der finanzielle Verlust sogar noch höher. Investoren, die sich bei ihrer Anlageentscheidung bei Staatsanleihen am Länderrating von oekom research orientiert haben, waren hiervon nicht betroffen. oekom research hatte Griechenland bereits schlechte Bewertungen im Nachhaltigkeitsrating gegeben, als die konventionellen Ratingagenturen hier noch Noten im A-Bereich verteilt haben.

Die aktuelle Studie „Sovereign Bonds and Sustainable Culture“, die das ICMA Centre der britischen Henley Business School in Kooperation mit Forschern der Universitäten Hohenheim und St. Andrews durchführt, bestätigt, dass dies kein Zufall war, sondern es einen belegbaren Zusammenhang zwischen dem Risiko des Zahlungsausfalles eines Landes und dessen Nachhaltigkeitskultur gibt. Als Basis für die Bewertung der Nachhaltigkeitskultur der Staaten wurden dabei die Länderratings von oekom research verwendet. Dr. Andreas G. F. Hoepner, Leiter der Studie, ordnet die Ergebnisse der Analyse ein: „Die Studie zeigt, dass eine ausgeprägte Nachhaltigkeitskultur gemessen am Länderrating von oekom research das Risiko des Zahlungsausfalls signifikant reduziert. Sie bestätigt damit die Bedeutung von Nachhaltigkeitsratings bei der Risikobestimmung von Staatsanleihen. Die Ergebnisse der Analyse belegen, dass für einen langfristig orientierten Investor die Einbeziehung von Länder-Nachhaltigkeitsratings zur Risikobestimmung finanziell von Vorteil ist.“ Die Projektmitarbeiterin Agnes Neher ergänzt: „Aus der Kombination von konventionellen Finanzinformationen mit Nachhaltigkeitsratings ergibt sich insgesamt eine bessere Einschätzung zur langfristigen Zahlungsfähigkeit und damit zum Risiko von Staatsanleihen.“

Auch die USA erhalten im Länderrating von oekom research seit vielen Jahren eine schlechte Bewertung und rangieren weit hinter den aus Nachhaltigkeitssicht zu empfehlenden Ländern. So verweigern die USA nach wie vor einen konstruktiven Beitrag zum internationalen Klimaschutz und der Verbrauch an Energie und Ressourcen ist unverändert hoch. Die wachsenden Einkommensunterschiede führen zu sozialen Spannungen in der Gesellschaft. „Aus Sicht nachhaltigkeitsorientierter Investoren ist daher unabhängig vom Ausgang des Haushaltsstreites von zentraler Bedeutung, dass die Haushaltsmittel stärker in Bereichen investiert werden, die sich positiv auf die Leistungsfähigkeit und damit auf die Bonität auswirken,“ stellt Matthias Bönning, Head of Research bei oekom research, fest. „Dazu zählen etwa Investitionen in Bildung, in die Infrastruktur und die Förderung der Energieeffizienz.“

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Stadttor Düsseldorf BBB+

Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2013

Scope hat den Fonds Hannover Leasing – 211 Stadttor Düsseldorf mit einem BBB+ (überdurchschnittlich) bewertet. Der Ratingausblick ist stabil. Im Rahmen der Vergleichsgruppe gehört der Fonds zu den überdurchschnittlich gut bewerteten Beteiligungen.Der Fonds investiert in eine Landmark-Büroimmobilie in Düsseldorf. Das Fondsvolumen beläuft sich auf rund 139 Millionen Euro.

Das Eigenkapital beträgt rund 77 Millionen Euro. Der Fonds verfügt über eine geplante Laufzeit von 10 Jahren.Positiv bewertet Scope die langfristig fixierten Fremdfinanzierungskonditionen sowie das konservativ kalkulierte Desinvestitionsszenario. Im Rahmen der Kapitalflusssimulation wurde eine Renditeerwartung (n. St.) von 2,98 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität von 0,91 Prozent ermittelt.Hauptmieterin des Gebäudes „Stadttor Düsseldorf“ mit einem Anteil an den MIeteinnahmen von circa 46 % ist die Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit dem Sitz der Ministerpräsidentin (Staatskanzlei). Der Hauptmietvertrag verfügt zum Zeitpunkt der geplanten Desinvestition noch über eine Laufzeit von circa fünf Jahren.

Sämtliche weiteren Mietverhältnisse enden während des Prognosezeitraumes. Das Hauptrisiko des Fonds sieht Scope darin, dass vor der Veräußerung der Immobilie daher eine weitgehende Neuordnung der Vermietungssituation notwendig ist.Für die Emissions- und Managementgesellschaft liegt ein separates Qualitätsrating der Scope Group vor (Stand: Dezember 2011), in dem die Managementqualität im Segment Immobilien mit AA- (Sehr hohe Qualität) bewertet wurde.

In der Risikoklassifizierung Geschlossene Fonds wurde der Fonds in die Risikoklasse 3 – mittleres Risiko – eingestuft. Die Hinweise zu Risiken Geschlossener Fonds sind zu beachten, insbesondere das generelle Totalverlustrisiko.

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Kreditbereitschaft sinkt mit steigenden Verbraucherpreisen

Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2013

Die Bereitschaft, für die Anschaffung eines Produktes einen Kredit aufzunehmen, ist mit 14 Prozent so niedrig wie seit Jahren nicht. Zu diesem Ergebnis kommt der IPSOS-Verbraucherindex der CreditPlus Bank. Demnach ist die Kreditbereitschaft innerhalb eines Jahres um fünf Prozentpunkte gesunken. Selbst, wenn mehr als eine Anschaffung ansteht, schließen 82 Prozent der Befragten die Zuhilfenahme eines Ratenkredites aus.

Diese Entwicklung wird von der CreditPlus Bank zum Teil auf die aktuell niedrigen Zinssätze für Geldanlagen zurückzuführen: Ein immer größer werdender Teil der Konsumenten mobilisiert eher seine Barmittel als dass er auf einen Kredit zurückgreift. Somit finanzieren vor allem diejenigen, die tatsächlich keine liquiden Mittel zur Verfügung haben.

Die Bereitschaft, einen Kredit aufzunehmen, sinkt mit zunehmendem Alter. Nur zehn Prozent der über 55-Jährigen greifen auf diese
Möglichkeit zurück. Anders sieht es bei den ganz jungen Deutschen unter 21 Jahren aus. Zwar ist auch hier ein Rückgang der
Kreditbereitschaft zu verzeichnen, aber für jeden Fünften ist es dennoch die erste Wahl, um sich eine Anschaffung zu ermöglichen.

Bei der Kreditaufnahme zeigt sich ein Ost-West-Gefälle: Jeder fünfte Bundesbürger aus den neuen Bundesländern kann sich vorstellen, einen
Ratenkredit in Anspruch zu nehmen. In den westlichen Bundesländern ist die Bereitschaft dazu mit zehn Prozent nur halb so hoch.

Mit zunehmender Personenzahl im Haushalt steigt auch die Bereitschaft, für Anschaffungen einen Kredit aufzunehmen. In
Singlehaushalten schließen 89 Prozent eine Ratenfinanzierung aus. Bei Familien mit fünf oder mehr Personen sind es hingegen nur 80 Prozent,
die Investition aus eigenen Mitteln leisten wollen.

Der Verbraucherindex, der in der CreditPlus-Erhebung Konsumverhalten und -bereitschaft der Bevölkerung allgemein abbildet, liegt seit zwei
Jahren auf einem kontinuierlich hohen Wert – aktuell bei 105 Punkten.

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Sicherheitenmanagement nach Basel III

Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2013

Pünktlich zur Implementierung der neuen Vorschriften wie der EMIR-Verordnung, dem Dodd-Frank Act oder Basel III, die eine Systematisierung der Sicherheiten und höhere Anforderungen hinsichtlich der Qualität und der Liquidität dieser Sicherheiten nach sich ziehen, hat CACEIS seine Expertise für das Management dieser Sicherheiten (Collaterals) weiterentwickelt.

Collateral Express ist vollständig in das Asset Servicing-Angebot von CACEIS eingebunden und soll eine alles umfassende Lösung für Buy-Side-Akteure im Rahmen ihrer Transaktionen von OTC-Derivaten darstellen. CACEIS managt die Transaktionen von OTC-Derivaten seiner Kunden und will sicherstellen, dass jeder Schritt in ihrem Lebenszyklus im Einklang mit den neuen Vorschriften geschieht.

Die Lösung von CACEIS umfasst den Zugang zu den elektronischen Bestätigungsplattformen, um Bestätigungsfristen zu verkürzen; dazu gehört eine unabhängige, tägliche und systematische Bewertung sämtlicher sowohl einfacher als auch komplexer OTC-Instrumente; auch die regelmäßige Abstimmung mit den Kontrahenten im Rahmen der von den Regulierungsstellen festgelegten Zeiträume ist eingeschlossen.

Des Weiteren beinhaltet sie, so berichtet die Gesellschaft, den Zugang zu Clearing-Stellen über Clearing-Mitglieder, das Meldewesen der Transaktionen an das Transaktionsregister am Folgetag, die Berechnung und die regelmäßige Abstimmung der Nachschussforderungen, die Verwaltung von Barmitteln und von Sicherheiten in Form von Wertpapieren sowie die einheitliche Meldung zu bilateralen und Clearing-Transaktionen.

Da Sicherheiten sich zwar zu einer wichtigen, aber zunehmend seltenen Ressource entwickeln, will CACEIS außerdem Optimierungslösungen über seinen Handelsraum bieten. Je nach Situation und im Rahmen der Anlageregeln kann CACEIS allen Kunden die Umwandlung, den Austausch, die Finanzierung und die Wiederanlage von Sicherheiten sowie die Maximierung von Sicherheiten in Form von Wertpapieren anbieten.

Dazu garantiert CACEIS gemäß den Empfehlungen des Baseler Ausschusses zu den Besicherungspflichten für nicht geclearte Derivate (BCBS-IOSCO) den umfassenden Schutz der Sicherheiten gegenüber dem Kontrahenten. Mithilfe dieser Maßnahme kann die eindeutige Trennung der Sicherheiten sowie ein reibungsloser Umlauf dieser Sicherheiten garantiert werden.

Laurent Durdilly, Leiter des Bereichs Products & Solutions der CACEIS-Gruppe, kommentiert den Start des neuen Angebots wie folgt: „Mit Collateral Express bietet CACEIS den Kunden unabhängig von den zugrunde liegenden Vermögenswerten (OTC-Derivate, Währungen, notierte Derivate, befristete Abtretungen von Wertpapieren usw.) nunmehr eine globale und konsolidierte Ansicht ihrer Sicherheiten für jeden Kontrahenten. Collateral Express ist eine Lösung zur Optimierung einer Ressource, die für die Funktionsweise des Finanzsystems und für unsere Kunden unerlässlich geworden ist.“

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Alfmeier Präzision AG gefragt

Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2013

Die Zeichnungsfrist für die Unternehmensanleihe der Alfmeier Präzision AG (ISIN: DE000A1X3MA5) im Volumen von 30 Mio. Euro wird aufgrund von Überzeichnung am 15. Oktober 2013 bereits um 14:00 Uhr vorzeitig geschlossen, wird aus Treuchtlingen berichtet. Darauf haben sich die Emittentin, der Financial Advisor DICAMA AG sowie die Joint Bookrunners IKB Deutsche Industriebank AG und Steubing AG gemeinsam verständigt. Ursprünglich war ein Angebotszeitraum vom 15. Oktober 2013 bis zum 25. Oktober 2013 um 12:00 Uhr vorgesehen.

Der maßgebliche Wertpapierprospekt steht elektronisch auf der Internetseite der Alfmeier Präzision AG (www.alfmeier.de/anleihe), der Frankfurter Wertpapierbörse (www.boerse-frankfurt.de) und der Börse Luxemburg (www.bourse.lu) zum Download sowie am Sitz der Alfmeier Präzision AG in gedruckter Form zu Verfügung.

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Prof. Schumann KundenTag

Von Dr. Oliver Everling | 8.Oktober 2013

Credit Manager großer und mittelständischer Unternehmen trafen sich am 19. und 20. September in der Nähe von Göttingen. Über 100 Fach- und Führungskräfte aus dem Credit Management nutzten beim KundenTag der Prof. Schumann GmbH die Möglichkeit zum Informations- und Erfahrungsaustausch, berichtet die Gesellschaft aus Göttingen.

Compliance, Konzernstrukturen und mobile Endgeräte – vielfältige Themenkomplexe beherrschen derzeit den Markt. Jede Branche hat in ihrem Credit Management dabei eigene Herausforderungen zu bewältigen. Der Wunsch nach reduzierten Prozesskosten, geringeren Zahlungsausfällen und einer verkürzten DSO (durchschnittliche Außenstandsdauer von Zahlungen) eint jedoch alle. Auf dem KundenTag der Prof. Schumann GmbH hatten Credit Manager die Möglichkeit, sich mit Kollegen eigener und fremder Branchen auszutauschen und Anregungen und Lösungen für die eigene Arbeit zu bekommen. Die Themenspektren reichten dabei, so der Bericht, von der Optimierung des täglichen Arbeitsalltags bis hin zu strategischen Planungen und Weiterentwicklungen.

Andrea Reichel z. B., Leiterin Finanz- und Debitorenmanagement bei der Semcoglas Holding GmbH, sprach in ihrem Vortrag zufrieden über die optimierte Workflow-Gestaltung im Kreditmanagement bei SEMCO und nannte konkrete Effekte. „Seit der Einführung der Credit Management Software CAM im Jahr 2010, konnten wir unsere DSO um 5 Tage verringern. Und auch unsere Forderungsausfälle wurden um 75 Prozent reduziert.“ Als kommende Herausforderung sieht sie, wie andere Teilnehmer auch, eine verstärkte Einbindung des Vertriebs. Umsatz-Potenziale zu identifizieren und Vertriebsaktivitäten gezielt zu steuern, sind eine logische Weiterentwicklung von effizienten Credit Management Prozessen. „Dieses Thema lässt sich auf verschiedene Art und Weise realisieren, z. B. durch die Anbindung eines webbasierten Clients oder mithilfe eines elektronischen Fragebogens, der in die Kundenbewertung eingeht“, erklärt Dr. Martina Städtler-Schumann, Geschäftsführerin der Prof. Schumann GmbH.

Auch Günther Kaulbersch, Senior Consultant Special and Financial Risks bei der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft blickt zufrieden auf zehn Jahre Zusammenarbeit mit der Prof. Schumann GmbH zurück. Das Unternehmen nutzt erfolgreich die Jahresabschlussanalyse-Software Jana zur Bewertung von internationalen Kreditrisiken. „Durch die Integration dieser Software können wir – gemäß unserer Unternehmensdevise `Not if – but how´, fundierte Entscheidungen zur Ausgestaltung unserer Geschäftsbeziehungen treffen“, berichtet Günther Kaulbersch erfreut.

Dr. Martina Städtler-Schumann betont abschließend: „Unser KundenTag hat sich inzwischen zu einer meinungsbildenden Instanz entwickelt. Die große Teilnehmerzahl aus allen Regionen Deutschlands beweist, dass wir in unserer Beratung und Technologie richtungsweisend und zukunftsfähig sind. Unsere Kunden schätzen den engen Dialog und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

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