Feri ist Sieger im Vermögensmanager-Test von Fuchsbriefe
Von Jian Ren | 6.Dezember 2011
Feri ist der Sieger im aktuellen Vermögensmanager-Test von Fuchsbriefe. Die Bad Homburger landeten nicht nur in der Top-5-Liste für Deutschland auf dem ersten Platz, sondern auch im Top-30-Jahresranking, das die Länder Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein umfasst. Hier setzte sich Feri mit 75,9 von 100 möglichen Punkten durch und erhielt das Fuchsbriefe-Top-Rating. Auf der ewigen Bestenliste konnte Feri sich Platz drei sichern. Getestet wurden rund 100 Anbieter von Vermögensmanagement-Dienstleistungen.
Als Gründe für die Platzierungen von Feri nannte der Fuchsbriefe Verlag vollen Kundeneinsatz, hohe fachliche Kompetenz, sehr gutes Eigenresearch und Prognosekompetenz, Konzentration aufs Wesentliche ohne Lücken zu lassen, Strukturiertheit des Anlageprozesses, faire Gebühren sowie herausragende Portfolioqualität. In die Bewertung floss das Beratungsgespräch zu 40% ein, die Vermögensstrategie zu 36%, Transparenz zu 15% und die Portfolioqualität zu 9%.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, denn sie bestätigt uns darin, dass Werte wie Unabhängigkeit, Integrität und Innovationskraft die beste Basis für unseren und damit den Erfolg unserer Mandanten sind“, sagt Arnd Thorn, Vorstandsvorsitzender der Feri Finance AG. „Der Preis gibt uns Schwung für die nächste Stufe der Entwicklung von Feri in unserer neuen Struktur.“
Im Geschäft mit der Vermögensberatung und -verwaltung tritt Feri seit Ende September in einer neuen Struktur auf. Unterschieden wird nicht mehr nach vermögenden Privatkunden und institutionellen Anlegern, sondern nach Vermögensverwaltung und reiner Beratung. Unabhängig von Anlegergruppen bietet die Feri Trust GmbH alle Leistungen rund um die Vermögensverwaltung an, die Feri Institutional & Family Office GmbH wiederum die Beratungsleistungen.
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Profis für das anwaltliche Inkasso
Von Jian Ren | 2.Dezember 2011
"Wir sind keine typische Anwaltskanzlei, sondern der größte konzernunabhängige Inkassodienstleister", berichtet Pagenkemper. Ob man von Miniforderungen an ganz viele aus dem e-commerce rede oder von hohen Einzelforderungen, jeweils müsse die geeignete Lösung gefunden werden. Pagenkemper kommt hierbei auf aktuelle Trends zu sprechen.
Die Datenschutznovelle wurde mit großem Aufwand implementiert. Auftragsdatenverarbeitung kann ein Datenschutzthema sein, wenn der Dienstleister sehr eng eingebunden sein. "IT Hosting, Inkassovertrag usw. können Beispiele dafür sein, dass Externe Daten erhalten und daher in den Datenschutz einbezogen werden müssen."
Pagenkemper gibt ein weiteres Beispiel, zum Vollstreckungsrecht. Beim "pfändungsfreien Konto" könne man durchaus noch weiter pfänden, berichtet Pagenkemper aus der Praxis. Rund 8,2 Millionen Deutsche ziehen jedes Jahr um, so Pagenkemper, und daher werden nach der neuen Rechtslage die Herausforderungen groß, den Kunden eindeutig weiter zu identifizieren.
Anhand eines Standardbeispiels macht Pagenkemper klar, welche Bedeutung das Inkasso für ein Unternehmen haben kann. "So komme man auch mit dem Vertrieb ins Gespräch", sagt Pagenkemper, denn angesichts des Neugeschäfts, das notwendig ist, um einen Forderungsausfall auszugleichen, werden die Vorteile deutlich, die sich mit jedem vermiedenen Ausfall verbinden.
"Was passiert, wenn eine Forderung überfällig wird?" Auf diese Frage müsse jedes Unternehmen eine eindeutige Antwort haben. Wer auf die erste Mahnung schreibe "1. Mahnung", mache schon den ersten Fehler. Jeder säumige Schuldner erkennt an der Bezeichnung "1 Mahnung", dass er noch eine zweite abwarten kann. Zeit und Kosten können also gespart werden, wenn von vornherein professionell kommuniziert wird.
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Individuelle Absicherungen maßschneidern
Von Jian Ren | 1.Dezember 2011
Aon Deutschland gehört zu Aon in den USA und ist die Muttergesellschaft von Aon Credit International Insurance Broker GmbH. "Wir begleiten unsere Kunden ins Ausland", sagt Büchler und verweist auf die vielen Sprachen, in denen Aon mit Kunden kommuniziere.
Die Fähigkeit, Risiken selbst zu tragen, ist bei jedem Unternehmen unterschiedlich ausgeprägt. Daher gibt es den Bedarf an Versicherungsleistungen, die individuell zugeschnitten werden. "Wir greifen auf die großen Marktteilnehmer zu wie Atradius, Coface, aber auch weitere", sagt Büchler und verweist auf Nischenanbieter, die mit speziellen Lösungen aufwarten und zwar auch dann, als die großen Versicherer "etwas schmal waren mit ihren Versicherungsleistungen", wie Büchler es formuliert.
Die Spezialdeckungen holen wir meist von den kleinen Versicherern. Diese vereinnahmen im Verhältnis auch nicht so hohe Prämien wie die Großen. Voraussetzung sei in jedem Fall aber das Rating: Nur wer das Rating durchlaufen habe, spiele hier mit.
"Lloyds war früher der Markt für politische Deckungen", erinnert sich Büchler und berichtet, wie sich die Verhältnisse inzwischen geändert haben. Büchler gibt ein Beispiel für Delkrederegeschäfte in Schwellenländern. Euler Hermes Bund sei zwar in aller Munde, aber darüber hinaus will Büchler auch den freien Markt angesprochen sehen.
Das politische Risiko umfasst jedes Ereignis, das weder durch den Einfluss des Verkäufers noch des Käufers, sondern durch den Export- bzw.Importstaat oder eine staatliche Behörde oder ein staatliches Gremium (UNO, EU) ausgelöst wird und einen erheblichen Einfluss auf das Exportgeschäft oder auf die Investition haben kann.
Büchler skizziert die Verhältnisse bei verschiedenen Versicherern und zu welchen Deckungen diese in der Lage seien. "Wir sprechen über politische Deckungen, aber auch Vorfinanzierungsdeckungen", sagt Büchler. "So komme man manchmal ins Grübeln, ob man das Geld herüberschicken will", sagt Büchler, "und so komme es zur Absicherung".
Büchler ermutigt dazu, die Absicherungsmöglichkeiten für Geschäfte mit dem Ausland zu suchen. Nach Darstellung von Büchler gibt es mehr Absicherungen, als allgemein angenommen werde. "Auch wenn das eigentliche Geschäft schon über die Bühne gegangen sei, gibt es noch Absicherungsmöglichkeiten", gibt Büchler auch in Fällen Hoffnung, in denen die meisten nicht mehr erwarten, einen Versicherer zu finden.
Büchler illustriert die Probleme, die sich mit der Wahl des Gerichtsstandes verbinden. "Es kann günstiger sein, den Gerichtsstand in Moskau statt in Düsseldorf zu haben", gibt Büchler ein Beispiel. "Viele deutsche Unternehmen senden ihre Mitarbeiter in Länder, die nicht ganz sicher sind", berichtet Büchler. Während die Waren abgesichert seien, würden die Mitarbeiter nicht abgesichert. Büchler fordert dazu auf, die Risiken sorgfältiger abzuwägen.
Büchler gibt Tipps für die Praxis. So werde beispielsweise die Bedeutung der Verschwiegenheitspflichten unterschätzt. Vielfach könne es zu Obliegenheitsverletzungen kommen. In einigen Ländern gäbe es bei Unternehmen die Mentalität, ihre Lieferanten einfach nicht zu bezahlen, wenn dem ausländischen Kunden bekannt werde, dass der Lieferant in seiner Heimat gegen Zahlungsausfälle versichert sei. Der Lieferant könne sich dann ja aus seiner Kreditversicherung befriedigen. In diesen Fällen wird die Bedeutung der Geheimhaltung der Versicherung deutlich.
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Audit für Credit Management zertifizieren
Von Jian Ren | 30.November 2011
Aus den sechs Geschäftsbereichen des TÜV Rheinland sind insbesondere diejenigen der technischen Überwachung sehr bekannt. Hier geht es meistens um die Überwachung der Technik von Produktionsprozessen. Diese Prozesskompetenz wendet der TÜV Rheinland mit wachsendem Erfolg auch im Credit Management an.
"Die Produktion guter Forderungen" – das steht für Döller im Vordergrund eines guten Credit Managements. Es geht Döller um die Weiterentwicklung und Transparenz leistungsfähiger Geschäftsprozesse. "Wie kann ich meine Qualität in den Credit Management Prozessen transportieren?" Auf diese Frage setzen die Lösungen der TÜV Rheinland Cert GmbH als Antwort an.
Theorie und Praxis fallen oft auseinander. Die Zertifizierung sorgt dafür, Anspruch und Wirklichkeit gegenüberzustellen. Aus dem externen Blickwinkel liefert die TÜV Rheinland Cert eine Einschätzung, die sich auf die Mindestanforderungen an das Credit Management abstützen. Döller schließt Beispiele aus dem Mahnwesen an, wie das Blickfeld erweitert werden kann.
Die TÜV Rheinland Cert gibt durch die Zertifizierung einen Bericht an die Hand, mit dem nicht nur Credit Manager Informationen erhalten, sondern auch die gesamte Geschäftsführung, Vorstand, Aufsichtsrat, Geschäftspartner bis hin zu Ratingagenturen. Transparenz über die Forderungsproduktion ist eine der Stärken eines solchen Berichts.
Ein Audit hilft auch sehr, um den Vertrieb an das Thema heranzuführen. Klare, nachvollziehbare Prozesse sind bei allen Unternehmen zu finden, die von der TÜV Rheinland Cert zertifiziert wurden, denn Nachvollziehbarkeit ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für jede Zertifizierung. Döller zeigt eine Vielzahl konkreter Beispiel und illustriert das Vorgehen für die Praxis.
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Lohnende Investitionen ins Credit Management
Von Jian Ren | 29.November 2011
Steffen Nettelmann, Prokurist und Leiter Debitoren von der cts business support GmbH erläutert auf dem Kreditrisiko- und Forderungsmanagement Tag in Frankfurt am Main die Bedeutung der Analyse von Konzernverflechtungen und Identifizierungen von Kundenakten.
Nettelmann kommt darüber hinaus auf die zukünftige Entscheidungsgrundlage zu sprechen, der "Informationsanreicherungsmatrix": Es sei in jedem Fall besser, vorher Geld auszugeben, um mehr über den Kunden zu erfahren, als nachher die gesamten Forderungen an den Kunden abschreiben zu müssen.
Mit einer aussagekräftigen Kundendatenbank werden die Prozesse von der eindeutigen Auskunftszuordnung über die Faktura bis zum Inkasso beschleunigt und optimiert. der Kundenprozess ist die wichtigste Einheit zur Umsatzgenerierung und Umsatzrealisierung, unterstreicht Nettelmann. Die Erfolge sind offensichtlich: Forderungsausfallquote reduziert, beschleunigte Zahlungen etc.
Heute wickelt die cst business support das komplette Forderungsmanagement der Adecco Group Germany mit über 1,5 Mrd.€ Jahresumsatz ab. Das gesamte Debitorenmanagement wird heute permanent überwacht und überprüft. Dafür sorgt u.a. auch die Zertifizierung durch die TÜV Rheinland Cert GmbH durch ihren Audit.
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Unternehmenserfolg nicht ohne Kreditrisikosteuerung
Von Jian Ren | 28.November 2011
Seit gut 20 Jahren ist GUARDEAN als Anbieter von Credit Management Software im Markt, berichtet Maibaum von der GUARDEAN GmbH, der selbst schon 10 Jahre die Entwicklung von GUARDEAN in Deutschland vorantreibt. Das Hauptaugenmerk im Kreditmanagement liegt auf einer Kreditrichtlinie, denn diese sei die Basis: Wer macht wann was? Noch immer gibt es eine Reihe von Unternehmen, die über keine ausgearbeitete Kreditrichtlinie verfügen und daher entsprechend hohe Risiken eingehen.
Debitorenverwaltung ist der Ausgangspunkt. Weitere Entwicklungsstufen führen zur Einführung eines professionellen Credit Managements. Anschreiben, Mahnen, Inkasso, Abschreiben – all diese Schritte erfolgen oft ohne systematische Risikobewertung, sondern nach "Bauchgefühl".
Eine einfache Scorecard mit eigenen Zahlungserfahrungen sowie externen Informationen kann die Entscheidungsqualität verbessern und sogar auch unterschiedliche Qualitäten der Ratingsysteme zum Ausdruck bringen. "Bei einem Unternehmen mit 400 Mio. € Umsatz und europaweiter Tätigkeit werden Auskünfte noch ausgedruckt und gestapelt", berichtet Maibaum aus seiner Praxiserfahrung, "die Einführung eines elektronischen Dokumentenmanagements kann hier schon einen erheblichen Mehrwert bringen."
Klare Organisation der Prozesse geht nicht ohne Kreditrichtlinie. Die meisten Prozesse habe man im Kopf, aber nicht niedergeschrieben. Die Prozesse aufzuschreiben und zu definieren, sei eine wichtige Voraussetzung dafür, Mitarbeiter in die Arbeit einzuführen. "Auditierung und Zertifizierung haben die Wenigsten bisher gemacht", warnt Maibaum, obwohl diese eine wichtige Voraussetzung dafür sind, um zu erkennen, ob Prozesse veraltet sind oder von vorhandenen Informationen nicht systematisch Gebrauch gemacht werden.
"Sie, das Credit Management, sind eine der zentralen Stellen im Unternehmen", sagt Maibaum zu den Teilnehmern des Kongresses, fast alle Entscheidungsträger aus den Finanzabteilungen der Unternehmen. Maibaum skizziert die Interaktion mit dem Vertrieb und Marketing. Informationen einsammeln und wieder verteilen – das lässt sich mit einer geeigneten Software einfach darstellen.
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Unternehmen und Staaten auf unterschiedlichen Wegen
Von Dr. Oliver Everling | 27.November 2011
Die großen Probleme in der Eurozone sowie weiterhin sehr nervöse Finanzmärkte konnten der Zahlungsmoral deutscher Unternehmen im 3. Quartal 2011 nichts anhaben. Die meisten Unternehmen machen weiterhin gute Geschäfte, was sich in ihrer guten Liquidität widerspiegelt. „Zu beobachten bleibt, wie die Schuldenkrise Griechenlands, die allgemeine Staatsverschuldung sowie die Nervosität an den Finanzmärkten die Realwirtschaft beeinflussen werden. Einen faktischen Grund dafür gibt es unseren Untersuchungen zufolge derzeit nicht“, analysiert Thomas Dold, Geschäftsführer D&B Deutschland.
Im 3. Quartal 2011 zahlten nach Informationen von D&B 87,52 Prozent der deutschen Unternehmen ihre Rechnungen zum vereinbarten Zeitpunkt. Das ist ein Anstieg um 0,12 Prozentpunkte im Vergleich zum 2. Quartal (87,4 Prozent). Mit 6,9 Tagen liegt der durchschnittliche Zahlungsverzug zudem weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Verglichen mit dem vorangegangenen Quartal verbesserte sich der Wert um einen halben Tag (Q. 2: 7,4 Tage). Damit zeichnen die messbaren Zahlen ein besseres Bild der Wirtschaftslage Deutschlands, als es die derzeit getrübte Stimmung vermuten lässt.
Die Zahlungsmoral im Handwerk, Bau- und Transportgewerbe sieht D&B gestärkt. Insbesondere die stark konjunkturabhängigen Branchen unterstützten die gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Die größten Zuwächse
hinsichtlich Zahlungsmoral im Vergleich zum 3. Quartal 2010 stellte D&B im Baugewerbe, bei Transportunternehmen und im Handwerk fest. Die gute Zahlungsmoral der Transportunternehmen liegt vor allem darin begründet, dass der Export die einheimische Wirtschaft weiterhin stark treibt. Im abgelaufenen Quartal lag die Zahl ordnungsgemäß zahlender Transportunternehmen mit 85,18 Prozent rund sieben Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. Ein hervorragender Wert, wenn man bedenkt, dass die Zahlungsmoral der Branche zu Hochzeiten der Krise noch unter 70 Prozent lag.
Wenig Veränderung konstatiert D&B im Ranking der Bundesländer. Die Zahlungsmoral der Unternehmen nach Bundesländern aufgeteilt offenbart wenig Überraschungen. Das Spitzentrio bilden weiterhin Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen. Der Spitzenreiter Bayern hat es sogar geschafft, die 90-Prozent-Marke zu knacken: 90,18 Prozent aller bayerischen Unternehmen zahlen ihre Rechnungen vereinbarungsgemäß. Mit diesem absoluten Rekordwert liegt Bayern mehr als zwei Prozentpunkte vor Baden-Württemberg und setzt sich als Spitzenreiter deutlich ab. Die Schlusslichter sind wie schon zuvor die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Vor allem Berlin ist im Vergleich zum 2. Quartal 2011 noch einmal um 0,45 Prozentpunkte abgerutscht. Mit nur 82,22 Prozent Pünktlichzahlern hat die Hauptstadt bereits 1,77 Prozent Rückstand auf Hamburg als Vorletzten.
Zentrale Frage für die Zukunftsbeurteilung: Quo vadis, Europa? Auch wenn messbare Zahlen wie die Zahlungsmoral ein durchweg positives Bild der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland zeichnen, können weitere Wirtschaftsindikatoren nicht außer Acht gelassen werden. Die Einschätzung von Unternehmen und Wirtschaftsforschern tendiert für 2012 dazu, nur noch von einem geringen Wachstum auszugehen. Belastbare, die Prognosen stützende Fakten gibt es zurzeit allerdings nicht. Unsicherheit ist aufgrund der sich täglich ändernden Rahmenbedingungen aktuell die einzige Konstante.
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Handwerker leiden unter Zahlungsmoral ihrer Kunden
Von Jian Ren | 25.November 2011
Rund ein Sechstel der Bilanzen haben negatives bilanziertes Eigenkapital, warnt Jörg Rossen, Mitglied der Geschäftsleitung des Verbandes der Vereine Kreditreform. Wenn die Gesellschafterdarlehen werthaltig sind, können nach Bilanzkürzung andere Bonitätseinschätzungen für das betroffene Unternehmen die Folge sein. Um die Güte von Wirtschaftsinformationen zu sichern, ist eine Fülle von Maßnahmen notwendig.
Belastbare Risikosignale müssen noch ausreichend zeitliche Spielräume bieten, um die Kundenbeziehung noch entsprechend gestalten zu können. Creditreform habe sich auf dieses Bedürfnis von Unternehmen eingestellt und entsprechend verschiedene Informationsprodukte gestaltet, von Informationen über finanzielle Verflechtungen von Unternehmen bis hin zu Kurzberichten.
"Wir werten den Ausfall nach Basel II-Kriterien", sagt Rossen. Damit ist das System vollständig kompatibel zu Klassifikationen bankinterner Ratingsysteme. "Wir zeigen heute auch, zu welchem Konzern gehört ein Unternehmen", sagt Rossen. Wenn es bei zwei GmbHs die gleiche Mutter gebe, können der Risikoverbund analysiert und grafisch dargestellt werden.
Über- und untergeordnete Gesellschaftsbeziehungen würden gleichermaßen untersucht werden können. Ausfallwahrscheinlichkeiten werden in sechs Risikoklassen identifiziert, so wie sich die Banken auf sechs Klassen geeinigt haben, um ihre internen Ratings vergleichen zu können. Rossen zeigt, wie individuelle Anforderungen mit externen Daten unterstützt werden können.
Welche Branche hat zurzeit besondere Probleme mit dem Zahlungsverhalten ihrer Kunden? Aus einer Mitgliederbefragung des BDIU im Oktober 2011 geht hervor, dass rund 58 % der Handwerker über Probleme klagen, von ihren Kunden rechtzeitig bezahlt zu werden. Zahlungsausfälle bei eigenen Kunden sind das Problem: Jede dritte Insolvenz in Deutschland ist eine so genannte Folgeinsolvenz: Das Unternehmen gerät in Schwierigkeiten, das Kunden insolvent geworden sind.
"Wir haben seit Jahren ein Niveau von rund 100.000 Verbraucherinsolvenzen in Deutschland", berichtet Rossen. Zurzeit sind etwa 10 % der geschäftsfähigen Bevölkerung überschuldet, so dass dieser Teil der Bevölkerung nicht in der Lage ist, seinen Zahlungsverpflichtungen vollständig und rechtzeitig nachzukommen.
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BdRA trauert um Geschäftsführer Armin Jäger
Von Dr. Oliver Everling | 24.November 2011
„Etwas Unfassbares ist geschehen: Herr Jäger ist verstorben.“ Diese bestürzende Nachricht übermittelte Heinz Raschdorf, Vorsitzender des Bundesverbandes der Ratinganalysten und Ratingadvisor e.V., am Sonntag, den 20. November 2011 seinen Vorstandskollegen im BdRA.
Herr Armin Jäger war Institutsleiter von RaFIn – Rating & Finance Institute, einem Transfer Institut der Steinbeishochschule Berlin, Geschäftsführer des „Bundesverbandes der Ratinganalysten und Ratingadvisor e. V.“ (BdRA) sowie Geschäftsführer der zum Verein gehörigen Rating Cert GmbH. Außerdem betreute er als Tutor die Ratingausbildung der Europäischen Fernhochschule Hamburg. Im Alter von 60 Jahren ist er überraschend an einem Herzinfarkt verstorben.
Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer hatte Prof. Dr. Ottmar Schneck von der European School of Business diese Nachricht dem BdRA mitgeteilt. Jäger war ein langjähriger, loyaler Weggefährte von Schneck, der mit Jäger eine wichtige Stütze verliert.
Armin Jäger war von Hause aus Banker und lange Jahre als Geschäftsbereichsleiter und Direktor einer großen Zentralbank für den Bereich „IT – Organisation und Verwaltung“ verantwortlich. Als Geschäftsführer hat er einige Tochterfirmen aufgebaut und geleitet. Außerdem war Jäger Gründer und Vorstandssprecher einer Unternehmensberatung im Bankenumfeld. Als erfahrener Unternehmer begleitete er insbesondere den Aufbau und die Organisation neuer Unternehmen.
Mit Armin Jäger entwickelt sich nicht nur die Ausbildung zum „Certified Rating Analyst“ und „Certified Rating Advisor“ zu einer festen Institution im Bildungsangebot im deutschsprachigen Raum, sondern auch der BdRA zu einem Bundesverband mit über 400 Mitgliedern. Darüber hinaus hinterlässt er ein Erbe in der Literatur, da er auch als Autor zu Ratingfragen tätig wurde.
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Nachbesserungen der EU-Ratingvorschläge gefordert
Von Dr. Oliver Everling | 22.November 2011
Zu den Feri EuroRating Awards 2012 konnte die Feri EuroRating Services einen viel beschäftigten Hauptredner gewinnen: Wolfgang Klinz, Mitglied des Europäischen Parlaments und u.a. mit der Frage nach der Regulierung der Ratingagenturen befasst. „Ursprünglich kam die Krise aus den USA und es kam als eine globale Krise“, sagt Klinz mit Blick auf die Herausforderungen, denen sich Fondsmanager heute stellen müssen.
Manche Länder seien nun in der Frage der Regulierung der Finanzbranche vorgeprescht, so dass nicht länger ein „level playing field“ gegeben sei. Großbritannien sei bemüht, London als Finanzplatz der Welt zu erhalten – ein verständliches Anliegen, so Klinz. Es werde bei Unterschieden in der Regulierung bleiben, wenn man auch nach China oder Singapore oder sonst nach Asien schaue.
Die Frage des Krisenmanagements einer Finanzinstitution, wie eine Bank abgewickelt werden kann, ohne eine Kettenreaktion auszulösen, sei möglicherweise überhaupt die wichtigste Frage für die Stabilität des Finanzsystems. Basel III sei veröffentlicht, die Richtlinie werde durch das Parlament bearbeitet. Derivate, die Einrichtung von Börsenplätzen, die Hedgefondsdirektive, MiFiD, die Regulierung von Ratingagenturen, UCITS und PRIPS – das sei eine Vielzahl von Regulierungen, so dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich manche Regulierungen widersprechen oder zumindest nicht nahtlos ineinandergreifen, warnt Klinz. „Ich habe den Kommissar gebeten, doch einmal eine Auswirkungsstudie zu machen“, berichtet Klinz. „Ist die Regulierung nicht möglicherweise zu viel?“
„In Basel II war der zentrale Punkt die Risikogewichtung der Bankanlagen“, erinnert Klinz. „Die Anlage in Staatsanleihen war mit Null gewichtet, auch bei griechischen Staatsanleihen, obwohl diese nicht völlig risikofrei sei.“ Auch in CAD IV gehe man von einer Risikogewichtung von Null für Staatsanleihen aus. „Meine persönliche Vorstellung ist, das können wir nicht so lassen“, sagt Klinz. „Wer entscheidet, welche Anleihe in welche Risikostufe zu schieben ist?“ Klinz illustriert die Problematik des Themas. Klinz spricht die US-amerikanischen Ratingagenturen mit ihren Länderratings an, aber auch die Feri EuroRating Services mit ihren Ratings.
„Bisher ging die Commerzbank AG davon aus, 2,9 Mrd. € zu benötigen, nun habe man noch einmal in die Bücher geschaut und festgestellt, dass man 5 Mrd. € bei der Commerzbank benötigt werden, um die Eigenkapitalanforderungen zu erfüllen. Das sind mal eben 2,1 Mrd. € mehr.“ Klinz macht darauf aufmerksam, dass diese Botschaften gleich wieder 17 % Kursverlust brachten und die Commerzbank-Aktie weiterhin zum „Penny Stock“ degradieren. Der Commerzbank-Vorstand wolle aber seine Gehaltserhöhungen und Tantiemen und halte deshalb daran fest, die staatliche Beteiligung loszuwerden.
Klinz verdeutlicht die Probleme mit der Bankenabgabe und anderen Maßnahmen, die für sich genommen logisch erscheinen würden, aber in der Addition das Bankwesen überfordern werden. Die 27 Mitgliedstaaten können die meisten Vorlagen werden als Direktiven verabschiedet, die durch nationale Parlamente noch verändert werden. „Sobald Veränderungsmöglichkeiten gelassen werden und Zeit vergeht, kann von einer echten, homogenen Regelung nicht mehr gesprochen werden kann.“
Michel Barnier hat erneut Vorschläge zu den Ratingagenturen gemacht. Vermeidung von Interessenkonflikten – das hat uns an der Subprime-Krise am meisten gestört, dass die Ratingagenturen bereit waren, die Interessenkonflikte hinzunehmen und am Design der Produkte mitzuwirken. Am 1. Januar 2011 nahm die Aufsicht über die Ratingagenturen offiziell ihre Arbeit auf. Die Regelungen dazu werden nun wieder überarbeitet.
„Was ich bedaure ist, dass Barnier keinen Vorschlag gemacht hat, wie wir das Manko des fehlenden Wettbewerbs unter den Ratingagenturen überwinden können“, kritisiert Klinz. „Kein Aktionär sollte bei mehreren Ratingagenturen 5 oder 10 % Anteile haben.“ Klinz erinnert an den Return on Sales bei 40 %, „das ist doch eine Monopolrente“, so Klinz und bezeichnet das Oligopol eher als Monopol.
„Die Überprüfung durch ESMA ist ok, aber es darf nicht so weit gehen, die Methodologie der Ratingagenturen auf ein einheitliches Modell zu bringen.“ Barnier habe darüber nachgedacht, die Ratings von Staatsanleihen ganz zu verbieten. „Davon halte ich auch nichts“, so Klinz. Er verweist auf die zahlreichen Probleme, die sich mit dem Entzug dieser Ratings verbinden würden.
„Ratingagenturen können sich nicht darauf zurückziehen, nur eine Meinung zu äußern. Die Ratingagenturen wissen genau, dass Herabstufungen ungeheure Wirkungen haben. Natürlich können Ratings auch falsch sein“, sagt Klinz. Wenn Ratings unprofessionell erstellt würden, Fahrlässigkeit zugrundeliege oder gar Absicht, könne dies nicht vernachlässigt werde. Klinz meint, dass auch eine versehentliche Herabstufung Frankreichs der betreffenden Ratingagentur zum Vorwurf gewerden muss.
Klinz ermutigt das „zarte Pflänzchen“ Feri EuroRating Services, eine Ratingagentur, die sich schon vor den US-amerikanischen Agenturen registrieren und unter die Aufsicht der ESMA stellen ließ. „Eine staatliche, öffentliche Ratingagenturen können Sie vergessen, denn eine öffentliche Ratingagentur könne nicht neutral sein. Die Aufsichtsräte usw. würden dann politisch besetzt, das könne nicht gut gehen. Das Papier von Barnier müsse in der Frage nach Alternativen zu den US-Agenturen nachgebessert werden, möglicherweise durch ein Stiftungsmodell.
Klinz lässt keinen Zweifel daran, dass es bei dem bisherigen Euro nicht bleiben werde. „Es kann nicht funktionieren“, sagt Klinz in Richtung auf die Mechanismen, die für die Finanzminister der Eurozone bisher gehalten. Die Wettbewerbsfähigkeit Europas müsse gestärkt werden, um noch mithalten zu können, wenn Indien, China usw. weiter wachsen. Klinz fordert, den EU-Kommissar mit mehr Durchgriffsrechten auszustatten, um Sanktionen auch durchzusetzen.
Klinz rechnet vor, dass Eurobonds keinen Sinn machen. Wenn schon Anleihen, die von 6 mit AAA geratete Staaten garantiert werden, Risikoaufschläge zu verkraften hätten, dann wäre klar, dass Bonds mit der zusammengesetzten Bonität aller 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union mit noch höheren Kosten zu rechnen hätten. Die Idee der Eurobonds könne daher nicht funktionieren, macht Klinz klar.
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