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Guter Kapitalstruktur steht Risikoprofil gegenüber

Von Jian Ren | 29.Dezember 2011

Im Geschäftsjahr 2009/2010 hat die biolitec AG bei stabilen Umsatzerlösen (€ 30,4 Mio.) und erhöhten Umsatzkosten ein negatives Betriebsergebnis (€ -1,3 Mio.) ausgewiesen. Laut Euler Hermes Rating führten Verluste aus nicht fortgeführten Aktivitäten (€ 1,1 Mio.) zu einem Konzernverlust von € 1,3 Mio. Im Q3 2010/2011 konnte die biolitec AG von der steigenden Nachfrage in den Kernmärkten nach Lasersystemen und -zubehör profitieren, so dass die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 19 % auf € 26,1 Mio. stiegen. Das EBIT wurde mit Kosten für fortlaufende Patentrechtsstreitigkeiten und höheren Aufwendungen für Forschung & Entwicklung belastet, so dass trotz Umsatzsteigerung und fortgeführter Kostensenkungsmaßnahmen in Q3 2010/2011 ein unverändertes EBIT von € 1,5 Mio. erreicht wurde. Die Ertragskraft ist in Q3 2010/2011, nach Euler Hermes Rating, als befriedigend zu beurteilen. Positiv hervorzuheben ist die sehr gute Finanzierungsstruktur (Eigenkapitalquote im Q3/2011: 83 %), der jedoch ein hohes Risikoprofil gegenübersteht.

Am 11. November 2011 hat die biolitec AG bekannt gegeben, dass sie sich in eine Europäische Gesellschaft (SE) umwandeln wird. Die Veröffentlichung des Konzernjahresabschlusses zum 30. Juni 2011 verzögert sich aus diesem Grund. Laut Euler Hermes Rating bieten sich Chancen für die künftige Entwicklung durch Kostenerstattungen der Kostenträger für das Krebsmedikament Foscan in Europa sowie aufgrund einer zunehmenden Gesundheitsnachfrage in den Industrieländern und starken Wachstumsimpulsen der BRIC-Staaten.

Risiken bestehen durch den Sparzwang der Kostenträger in Europa und den USA, Personenabhängigkeiten im Vorstand, Unternehmensübernahmen, Klagerisiken aus Patentstreitigkeiten sowie der Produkthaftung. Die F&E-Risiken werden durch restriktivere Regularien bei der Zulassung und Kostenerstattung von Arzneimitteln, insbesondere im Bereich Ästhetik, verstärkt.

Das geplante Wachstum, laut Euler Hermes Rating, soll durch die Entwicklung von Technologieplattformen und minimalinvasiven Therapien bei Prostatavergrößerung, ästhetischen und kosmetischen Anwendungen sowie Hämorrhoidenbehandlungen generiert werden. Darüber hinaus soll die Marktdurchdringung des Krebsmedikaments Foscan durch Lizenzabkommen und die Kostenbeteiligung bei klinischen Studien in Europa verbessert werden. Der Umtausch der installierten Gerätebasis in der Lasermedizin soll den Absatz von Verbrauchsmaterialien und den Umsatz von Pharmaka beschleunigen.

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