Invesco holt Gregory McGreevey als Head of Fixed Income
Von Jian Ren | 21.November 2011
Gregory McGreevey wird neuer Head of Fixed Income von Invesco Asset Management. Das gab das Unternehmen heute in Atlanta (USA) bekannt. McGreevey, der seine Position Ende November 2011 antritt, wird für das operative Geschäft im Rentenbereich von Invesco verantwortlich sein und an Senior Managing Director Karen Dunn Kelley berichten.
„Gregory McGreevey verfügt über 25 Jahre Investment- und Führungserfahrung und wir freuen uns sehr, dass wir ihn für Invesco gewinnen konnten“, sagt Karen Dunn Kelley. „Mit seinem großen Branchen- und Investment-Knowhow ist Greg bestens geeignet, um das Fixed-Income-Geschäft von Invesco weiter zu entwickeln.“
„Ich fühle mich geehrt, für ein so herausragendes Asset-Management-Unternehmen arbeiten zu können“, erklärt Gregory McGreevey. „Invesco beschäftigt ein in der Branche hoch angesehenes Fixed-Income-Team. Ich freue mich darauf, dieses Team zu führen und gemeinsam mit ihm Anlagelösungen zu entwickeln, die die Bedürfnisse unserer Kunden optimal bedienen.“
Das erfahrene Fixed-Income-Team von Invesco besteht aus über 150 Investmentexperten weltweit und verwaltet mehr als 200 Milliarden US-Dollar (Stand: 30. September 2011). Als aktiver Manager ist es das Ziel des Teams, mit Hilfe seiner globalen Perspektive in Verbindung mit lokaler Expertise Überschusserträge zu erwirtschaften. Dabei wird es von einem starken und spezialisierten Researchteam unterstützt. Das Fixed-Income-Team von Invesco bietet Anlegern eine umfangreiche Palette globaler und heimischer Anlageklassen – von Cash bis zu alternativen Fixed-Income-Lösungen durch Anlageinstrumente wie ETFs, Publikumsfonds oder spezielle Mandate.
Bisher war McGreevey Präsident von Hartford Investment Management sowie Executive Vice President und Chief Investment Officer der Hartford Financial Services Group. Davor arbeitete er als Vice Chairman und Executive Vice President für ING Investment Management – Americas Region (IIMAR). In dieser Funktion war McGreevey auch für die Eigengeschäfte von ING in Nordamerika verantwortlich und gehörte dem Managementkomitee des Unternehmens an. Er hat einen MBA von der Portland State University und ist CFA Charterholder.
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Optimale Währung für Europa
Von Dr. Oliver Everling | 20.November 2011
Ist die optimale Währung für Europa bereits gefunden? Das 2011 erschienene Buch von Peter Altmiks (Herausgeber) aus dem Olzog Verlag, München, zeigt den Zusammenhang zwischen dem Euro, den PIIGS-Staaten und der Staatsverschuldung auf, erläutert die entscheidenden Stützen der Stabilität der Europäischen Währungsunion und widmet sich den Kosten und dem Nutzen des Zentralbankwesens für die Gesellschaft. Wie viele und welche Währungen benötigt Europa? Diese und weitere Fragen diskutiert das Buch von Altmiks mit dem Titel „Die optimale Währung für Europa? Segen und Fluch des Euro“ (ISBN 978-3-7892-8333-8).
Das Buch dokumentiert die exorbitanten staatlichen Stützungsmaßnahmen für Banken, die insbesondere in den angelsächsischen Ländern als notwendig erachtet wurden, um die alten Bankenstrukturen zu bewahren und Zusammenbrüche weiterer Institute zu verhindern. Charles B. Blankart macht in seinem Beitrag die „völlig unvereinbaren Positionen“ von Deutschland und Frankreich klar, da beide Länder von sehr unterschiedlichen Vorstellungen vom Wettbewerb ausgingen. Frankreich sehe das Ideal im „gouvernement économique“, in einer europäischen Wirtschaftsregierung.
Jürgen Stark setzt sich in seinem Beitrag u.a. mit der Free-Banking-Debatte auseinander. Im Kern wendet er gegen die Aufgabe des staatlichen Zwangsgeldes ein, dass die Konsequenzen eines freien Wettbewerbs um die beste Währung nicht absehar seien, da nur wenige historische Beispiele belegen, dass auch private Währungen zu Stabilität und Wachstum führen.
Leider gelingt es aber nicht, außer der Skepsis gegenüber den Resultaten eines privatisierten Geldwesens auch überzeugende Argumente für das Festhalten am aktuell gültigen, staatlichen Zwangsgeldsystem vorzutragen. Stark verweist lediglich darauf, dass sich das gegenwärtige Geldsystem in fast allen Staaten der Welt durchgesetzt habe. In der Verbreitung des Systems liegt für sich genommen jedoch noch kein Argument für die Richtigkeit und langfristige Bestandskraft des Systems. Auch Stark räumt ein, dass es an wichtigen Voraussetzungen einer einheitlichen Währung in Europa fehlt, nämlich der Einhaltung der einst verabredeten Stabilitätskriterien.
Die zahlreichen Verletzungen des Stabilitäts- und Wachstumspakets durch die Mitgliedsstaaten wurden zu keinem Zeitpunkt sanktioniert, wie es durch den Pakt vorgesehen war. Die Haushaltspolitik der Mitgliedstaaten der Eurozone war nicht nur durch eine Missachtung von Stabilitätskriterien gekennzeichnet, sondern es wurden auch in keinem Fall Sanktionen durchgesetzt. Die bisherigen Erfahrungen werfen daher die Frage auf, was künftig die Staatschefs in Europa bewegen sollte, die Kriterien einzuhalten oder zumindest die vorgesehenen Sanktionen durchzusetzen bei Verstößen.
Altmiks kommt auf den eigentlichen Auftrag der Europäischen Zentralbank zu sprechen. „Die eigenständige – wenn sie denn eine eigenständige war – Entscheidung der EZB im Mai 2010, Staatspapiere zu kaufen, bedeutet eine inanspruchnahme der haftenden Eigentümer der EZB. Deutschland haftet z.B. mit 28 Prozent für diese Rettungsmaßnahme. Der Erwerb der Staatspapiere war aber keine originär geldpolitische Maßnahme und verletzte zudem die zuvor festgelegten Bonitätskriterien der EZB für Wertpapierpensionsgeschäfte.“
Es sollte nach Ansicht von Altmiks zusätzlich berücksichtigt werden, dass die derzeitige Geldordnung mit ihren staatlichen Zentralbanken noch einen gewichtigen „Konstruktionsfehler“ aufweist: Wie alle immateriellen Zwangswährungen (Fiat Money) basiert auch der Euro nicht auf Sachwerten oder verfügt über eine Absicherung durch hohe Reserven. Geldschöpfung geschieht auf der Basis eines staatlichen Monopols aus dem „Nichts“, und der zentrale Zins wird durch die EZB bestimmt. „Die EZB kennt aber nicht den natürlichen Gleichgewichtszins, der Sparen und Investieren zur Übereinstimmung bringt und den Geldwert stabil hält. Staatliche Eingriffe in das Preisgefüge für Kredite führen zu Verzerrungen der Struktur der Güterproduktion.“ Altmiks macht deutlich, wie durch die heutigen Eingriffe die Wurzeln für künftige Krisen gelegt werden.
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Identitätswechsel vom Sparer zum Finanzentscheider
Von Dr. Oliver Everling | 20.November 2011
Faire Finanzberatung setzt eine Entwicklung des Sparers zum Finanzentscheider voraus, die mit einem neuen Bewusstsein für Geld und Risiko einhergeht. Monika Müller von FCM Finanz Coaching in Wiesbaden, stellt drei Ebenen des Lernens vor: Verhalten und Information an der Spitze, Identität mit Geld als Basis, dazwischen „Gedanken, Gefühle und Einstellungen“. Auf der Tagung “Ideal oder Real – Gibt es für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eine faire Finanzberatung?” wirft Müller die finanzpsychologische Dimension des Themas auf. Die Tagung wurde von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit auf der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach durchgeführt.
„Eine Einstellung zu verändern, kann ein langer Weg sein“, zeigt Müller mit einer praktischen Übung auf. „Was ist Geld?“ So lautet ihre scheinbar einfache Frage an die Teilnehmer der Veranstaltung. Während zunächst Antworten aus den Lehrbüchern zu hören sind – Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel, Recheneinheit -, folgen schon bald weitere Funktionen, wie Status, Macht, Einfluss usw. und Sinn.
Müller macht klar, dass alle Funktionen von Geld aus der Sicht der Finanzpsychologie Ergebnis einer „Projektion“ sind. Nach Siegmund Freud ist Projektion „… das Verfolgen eigener Wünsche in anderen.“ In der Psychoanalyse nach Sigmund Freud versteht man daher unter Projektion einen Abwehrmechanismus, bei dem eigene, unerwünschte Impulse z.B. im Sinne von Gefühlen und Wünschen einem anderen Menschen (oder Gegenstand) zugeschrieben werden.
Müller gibt Beispiele zum Verständnis des Phänomens der Projektion. „Während mein Mann eine Projektion erkennen und antworten kann ‚Schaue mal selbst in den Spiegel!‘, kann Geld nicht antworten und bleibt stumm, nimmt also alle Projektionen unwidersprochen auf. „Wer nach der Idee lebt, Geld mache frei“, so Müller, „lebt schließlich in größter Unfreiheit, da er seine Arbeit ganz auf dieses Streben nach Geld ausrichtet.“
Jeder hat eine Vorstellung von Geld, also auch eine Projektion in Geld, verbindet also mit Geld bestimmte Ideen, Hoffnungen, Bedürfnisse usw. Müller zeigt den Mehrwert eines finanzpsychologischen Ansatzes auf, mehr über die Hintergründe eigener Finanzentscheidungen zu erfahren.
„Geld ist mehr als Euro, Cent und Kreditkarte: Geld ist ein Spiegel meiner Persönlichkeit!“ Müller stellt den Zusammenhang zur Frage nach einer fairen Finanzberatung her. Nur wer mit diesen Zusammenerhängen umzugehen versteht, kann auch faire Finanzberatung bieten.
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Verstaatlichung des Bankenapparates
Von Dr. Oliver Everling | 19.November 2011
Im herrschenden Kredit- und Geldsystem lässt Entschuldung, die Rückführung von Krediten durch ihre Schuldner, die Geldmenge schrumpfen. Das Schrumpfen der Geldmenge ist aber politisch nicht gewünscht.
“Solange private Investoren die Freiheit haben,” schreibt Thorsten Polleit in seinem Sammelband “Der Fluch des Papiergeldes” im FinanzBuch Verlag (ISBN 978-3-89879-671-2), “auf Basis von Ertrags- und Risikokategorien über die Kreditvergabe zu entscheiden, wird wohl kein Konjunkturprogramm, keine staatliche Kreditgarantie und keine mit Steuergeld finanzierte Eigenkapitalspritze die anstehende Deflation und Rezession aufhalten.”
Mit dem Retten strauchelnder Banken haben die Regierungen jedoch – sei es gewollt oder ungewollt – die Verstaatlichung des Bankenapparates eingeleitet, analysiert Polleit. “Allein schon das Risiko einer möglichen Verstaatlichung schneidet die verbliebenen gesunden Geldhäuser de facto von der Eigenkapitalbeschaffung über die Finanzmärkte ab und macht sie früher oder später zu Subventionsbedürftigen.”
Am Ende eines solchen Weges würde der Staat die Kredit- und Geldschöpfung ganz beherrschen. “Das würde nicht nur ernste Inflationsgefahren heraufbeschwören,” warnt Polleit, “denn der Staat ist bekannt für seinen Missbrauch der Notenpresse.” Auch müsste die Regierung darüber befinden, wer Kredite bekommt, und die Volkswirtschaften würden schnell befehlswirtschaftliche Züge annehmen.
Nicht zufällig sind es meist dieselben Politiker, die auch die Verstaatlichung von Ratingagenturen oder die Einrichtung einer staatlichen, europäischen Ratingagentur fordern, um ihren Einfluss auf das Schicksal von Unternehmen auszuweiten.
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Mehr Finanzbildung gefordert
Von Dr. Oliver Everling | 19.November 2011
Auf der Tagung „Ideal oder Real – Gibt es für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eine faire Finanzberatung?“ geht Kris Hauf aus dem Vorstand BuF e.V., Finanz- und Versicherungsmaklerin, Beraterin und Referentin speziell der Frage nach: „Was brauchen unabhängige FinanzberaterInnenvon der Politik und den Kunden?“ Die Tagung wurde von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit auf der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach durchgeführt.
„Unabhängige FinanzberaterInnen machen einen geringen Bruchteil aller Finanzdienstleister aus. Diese kleine Gruppe innerhalb der Finanzdienstleister unterteilt sich zudem noch in SpezialistInnen mit unterschiedlicher fachlicher Ausprägung. Von Politik und Kunden ist zuallererst eine zur Kenntnisnahme der fachlichen Unterschiede und der entsprechenden Qualifikationen erforderlich. So wird beispielsweise übersehen,“ sagt Hauf, „dass unabhängige Finanz- und VersicherungsmaklerInnen keine eigenen Produkte auflegen, seit jeher für die jeweilige Vermittlungs- und Beratungstätigkeit geradezustehen haben, überwiegend eigenkapitalfinanziert sind und nur durch ständige Fortbildung und weitere Qualifikation am Markt bleiben können.“
So sollten die Produktgeber genauso wie die Vermittler reguliert werden und das Bank- vom Investmentgeschäft per Gesetz getrennt werden, fordert Hauf. Die einseitige Hervorhebung der Honorarberatung (bislang gesetzlich nicht geregelt) sollte vor dem Hintergrund der Frage nach der Qualität einer Beratung reflektiert werden.
„Wichtig ist,“ sagt Hauf, „was eine AnlegerIn tatsächlich durch eine Beratung und/oder Vermittlung erhält. Und ganz entscheidend für den/die AnlegerIn ist es, ob das, wofür bezahlt wird, auch das ist, was gesucht/gewünscht und/oder benötigt wurde zu einem fairen Preis.“
Günstig wäre es nach Darstellung von Hauf, positive Beispiele im öffentlichen Diskurs aufzuzeigen– ebenso eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu initiieren. „Günstig wäre auch,“ sagt Hauf, „den Umgang mit Geld als Teil der Lehrpläne in Schulen aufzunehmen, um junge Menschen auch in diesem Bereich zumündigen Bürgern werden zu lassen.“
Ein wichtiges Element im Beratungsprozess mit dem Kunden sei die Feststellung seines Risikoprofils. „Dabei bin ich auf den Risikoprofiler gestoßen“, berichtet Hauf. Sie berichtet, seit geraumer Zeit den Risikoprofiler als Tool einzusetzen, der von FCM Finanz Coaching mit psychologischer Kompetenz betreut wird.
Kris Hauf (52), M.A. (USA) ist Vorstand des BuF e.V. (Bundesverband der unabhängigen Finanzdienst-leisterinnen e.V.), Mitglied im Arbeitskreis FinanzFachFrauen seit 1988 und aktives Mitglied im ForumNachhaltige Geldanlagen (FNG e.V.). Kris Hauf ist unabhängige Finanz- und Versiche-rungsmaklerin, Beraterin und Referentin.
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Geld und Leben verbinden
Von Dr. Oliver Everling | 19.November 2011
Birte Pampel, Fachautorin und Gründerin von GELD mit Sinn e.V. (http://www.geldmitsinn.de/) wählte für ihren Vortrag den Titel:„Hier bin ich Mensch“ – Was Anlegerinnen ermutigt, in der Beratung aktiver mitzuwirken“. Die Tagung wurde von Monika Müller von FCM Finanz Coaching und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit auf der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach veranstaltet. Der Vortrag führte auf der Tagung “Ideal oder Real – Gibt es für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eine faire Finanzberatung?” das Thema Fairness weiter.
Pampel kommt mit einer Kundin zur Tagung, die ihre Geschichte und Erfahrungen mit Bankberatern farbig zu illustrieren vermag. Die Kundin berichtet sowohl von ihren Erfahrungen als „kleine“ Anlegerin als auch dann, als sie ein Erbe antrat und von ihrem Berater in – für den Berater – provisionsträchtige Fonds trieb. Nachdem Falschberatungen offenbar wurden, folgten noch Berater bei anderen Banken, bei denen sich die Geschichten wiederholten, dass nämlich nicht das Interesse des Kunden, sondern der Bank in den Mittelpunkt der Beratung bei Banken gestellt werden soll.
„Viele Anlegerinnen nehmen weniger aktiv am Beratungsprozess teil, als es ihrem Vermögen und ihrerinnere Zufriedenheit gut tut. Als Grund nennen sie BeraterInnen,“ sagt Pampel, „die ihre Bedürfnisse nicht in denMittelpunkt stellen, ihnen unpassende Produkte anbieten und nicht genügend auf ihre Wünscheeingehen. Trotz ihrer Frustration scheuen Anlegerinnen davor zurück, ihre Bedürfnisse stärkerdurchzusetzen oder ihren Berater bzw. ihre Beratungseinrichtung zu wechseln.“
Die Bildungsinitiative GELD mit Sinn e.V. möchte Anlegerinnen darin unterstützen, eine geeigneteBeratung zu finden und den Beratungsnutzen zu maximieren. Neben einer zeitgemäßenFinanzbildung (mit „Sinn-Faktor“) müssen Anlegerinnen sich mit ihren persönlichen Wünschen undZielen und ihren Anforderungen an Geldanlage und Finanzberatung auseinander setzen. Anlegernetzwerke wie GELD mit Sinn können den fachlichen und emotionalen Rahmen für diesenEntwicklungsprozess schaffen und gleichzeitig Anreize für eine faire Finanzberatung setzen. GELD mit Sinn stützt sich u.a. auf die oekom research AG in München (http://www.oekom-research.com/).
Birte Pampel ist Mitgründerin der Initiative GELD mit Sinn e.V., grüneAnlegerin, Autorin und Kommunikationsberaterin. Für GELD mit Sinn befragt die Münchnerinregelmäßig Anlegerinnen und Anleger zu ihren Erfahrungen in der Finanzberatung und in derGeldanlage und setzt sich in beiden Bereichen für eine Verankerung nachhaltiger Prinzipien ein.
„Wie schaffen wir es, Geld und Leben sinnvoll miteinander zu verbinden?“ Pampel stellt die Maßnahmen und Angebote ihres Vereins vor, um für die Mitglieder diese Frage zu beantworten.
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MLP macht den Kunden zum CEO
Von Dr. Oliver Everling | 19.November 2011
„Welche Rolle muss der Kunde einnehmen, um langfristig mit der Beratung zufrieden zu sein?“ Dieser Frage widmet sich Horst Schneider, Leiter Vermögensmanagement bei der MLP Finanzdienstleistungen AG, Wiesloch, in seinem Vortrag auf der Tagung „Ideal oder Real – Gibt es für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eine faire Finanzberatung?“. Die Tagung wurde von Monika Müller von FCM Finanz Coaching und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit auf der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach veranstaltet.
Nach seiner Zeit als Leistungssportler begann Horst Schneider seine Laufbahn in derFinanzdienstleistungsbranche zuerst in der Versicherungswelt. Er verfügt über 23 JahreBeratungserfahrung maßgeblich in der Finanzdienstleistungsbranche, unter anderem alsUnternehmensberater und in leitender Funktion im Private Banking Bereich bei.Seit 1997 ist Horst Schneider bei MLP in Wiesloch verantwortlich für das Thema Vermögens-management. Neben dem Abschluß zum Executive MBA verfügt er noch über den ebs Finanzökonomsowie den Master of Science in Finance.
„Jede einzelne Sparte in der Finanzdienstleistungswelt ist hoch komplex – die Kapitalmärkte sind nichtvorhersehbar. Hinzu kommt,“ berichtet Schneider, „dass nach statistischen Erhebungen über 90% der Kunden (über alleBerufsfelder hinweg) wenig Kenntnis, bzw. Verständnis über Finanz- und Versicherungsthemenaufweisen.“ Ein nachhaltig positives Beratungserlebnis des Kunden sei in der derzeitigen Finanzberatungspraxis daher eher dem Zufall als einer ausgefeilten Planung geschuldet. Horst Schneider zeigt in seinem Vortrag Lösungen auf, indem durch ein neues„Rollenverständnis“ in der Beratung, neue Perspektiven erschlossen und dadurch eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Kundenbeziehung erreicht wird.
Ist eine faire Finanzberatung nur eine detaillierte Beschreibung von Produkteigenschaften? Schneider zeigt auf, dass es allein um die Beschreibung des Produktes gehen kann. Wenn man ein Auto kaufe, wolle der Kunde nicht durch Details der Motortechnik verwirrt werden. Es gehe vielmehr um den Kundennutzen. Wenn dagegen ein Fachmann dem Kunden genau sagt, was der Kunde tun solle, dann wird der Berater anstelle des Kunden zum Entscheider.
Beinhaltet eine faire Finanzberatung einen ausführlichen Finanzplan, der dem Kunden aufzeigt, was „sein“ wird? Auch ein solches Verständnis von Fairness ist problematisch, zeigt Schneider auf, da jeder Finanzplan bereits bei Fertigstellung falsch sei: Jeder Finanzplan bezieht sich aufdie Zukunft mit einer Fülle von Annahmen. Schneider zeigt am Beispiel des Rankings von Fonds, wie von Jahr zu Jahr ein anderer Fonds die beste Performance erzielte. Ausgerechnet die kurzfristig besten Fonds belegen langfristig nicht die besten Plätze, zeigt Schneider auf.
Schneider zeigt die Problematik von verbreiteten Daumenregeln auf, wie etwa Sparen mit gleichmäßigen Sparraten: Theoretisch setzt man hierbei darauf, Aktien zu einem „durchschnittlichen“ Kurs zu kaufen. Wenn aber lange Phasen des Kursanstiegs kurzfristigen Abstürzen folgen, führt diese Art des Investments jedoch nicht zu den besten Anlageergebnissen.
MLP macht den Kunden zum CEO, zum Vorstandsvorsitzenden seines Unternehmens, während der Berater als CFO, als Finanzvorstand, den Kunden bezüglich der finanziellen Konsequenzen seiner Entscheidungen berät und diese umsetzt. Schneider erläutert die Philosophie, mit der Vermögensberatung stattfinden soll.
Schneider zeigt den Weg zum persönlichen „Wirkungsprofil“ auf. Dazu müsse beantwortet werden, wie viel Geld der Anleger liquide halten möchte. Außerdem müsse die Kapitalbindung analysiert werden. Welchen maximalen Vermögensverlust ist der Anleger bereit zu tragen? Stehen ihm staatliche Vergünstigungen zu, zum Beispiel aufgrund der Besonderheiten seines Berufs? Der Anleger muss sich auch die Frage nach dem erforderlichen Mindesteinkommen stellen. Schneider warnt davor, nicht auch die Konsequenzen eines Ad-hoc-Schadenfalls zu berücksichtigen. Wenn man einen Schaden plötzlich und unerwartet aus eigener Tasche bezahlen muss, kann dies die übrige Planung entwerten.
Sind Sie immer liquide, wenn die Kapitalmärkte dramatisch einbrechen, wenn Einnahmequellen ausfallen oder wenn sich ein sonstiges Risiko realisiert bzgl. Vermögen, Sachen oder Leben? „Das ist der finale Sicherheitscheck“, sagt Schneider.
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Indizes – Swap basiert oder vollreplizierend
Von Dr. Oliver Everling | 19.November 2011
Spätestens seit der Lehman Pleite im Jahre 2008 ist die Verpackung von Finanzinstrumenten sehr stark in den Vordergrund getreten, schreibt Thomas Meyer zu Drewer, Head of ComStage ETFs der Commerzbank AG, in seinem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9). Für viele Anleger, gleichgültig ob Privatanleger oder institutioneller Investor, bekam der rechtliche Sonderstatus von Investmentsfonds eine ganz andere Bedeutung: Wie auch Investmentfonds sind Exchange Traded Funds Sondervermögen. Im Falle eines Konkurses des Emittenten leben diese „Fondsvehikel“ weiter.
„Dennoch rückte die Konstruktionsart der ETFs in den Mittelpunkt“, bemerkt Meyer zu Drewer. Handelt es sich dabei rein um Marketing der jeweiligen „Gegenseite“ oder hat die Diskussion Bestand? Dieser und weiteren Fragen geht Meyer zu Drewer nach. „Was heisst eigentlich Swap basiert? Und welche Risiken können sich ergeben? Oder spielt die Konstruktionsart am Ende doch keinerlei Rolle, ist doch mittlerweile über die Hälfte des in ETFs angelegten Vermögens auf XETRA in Swap basierten ETFs investiert?“ Außerdem haben nahezu alle klassischen Vollreplizierer ihren Produktpaletten inzwischen Swap basierte ETFs hinzugefügt oder stehen kurz vor der Einführung.
Meyer zu Drewer redet in seinem Artikel weder die Diskussion um mögliche Risiken klein oder strebt gar an, diese zu verniedlichen. „Aber ähnlich wie die Diskussion um die Höhe der Verwaltungsgebühren bei ETFs vernachlässigt der Disput ein ganz entscheidendes Kriterium – am Ende des Tages geht es um Performance, die der geneigte Anleger mit seiner Investition erzielen will und muss.“ Meyer zu Drewer fügt hinzu: „Und Performance ist immer das Ergebnis nach Kosten und anderen Abgaben – und ohne Ansehen von Swap basiert oder Vollnachbildung.“
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Kaum mehr Transparenz durch Produktinformationsblatt
Von Dr. Oliver Everling | 19.November 2011
„Die Standardisierung des Beratungsgesprächs ist bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken hoch, aber bei den Großbanken noch höher“, berichtet Dr. Ralph Jakob auf der Tagung „Ideal oder Real – Gibt es für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eine faire Finanzberatung?“ auf der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach. Dr. Ralph Jakob, CFP, CEP, CFEP, ist Wissenschaftlicher Direktor des PFI Private FinanceInstitute der EBS Business School, Wiesbaden. Jakob sprach zum Thema „Anlageberatung im Spannungsfeld zwischenKunde, Kreditinstitut und Finanzmarktaufsicht“.
Investmentsfonds dominieren klar die Anlageberatung. Bundesschatzbriefe haben inzwischen eine geringe bis sehr geringe Bedeutung. Jakob hebt hervor, dass Banken in der Beratung ETFs nicht empfehlen, da diese für den Kunden ein günstigeres Kostenverhältnis aufweisen. Banken fehlen bei ETFs die Provisionsanreize, um diese Produkte aktiv zu beraten. Banken raten in der Regel zu solchen Produkten, bei denen der Kunde die höchsten Provisionen an die Bank bezahlt.
39 % der befragten Kundenberater bestägitgen, dass die Vertriebsvorgaben regelmäig mit dem eigentlichen Kundeninteresse kollidieren und so zu großer Belastung des Beraters führen. Jakob tritt der Vorstellung entgegen, der Berater würde absichtlich gegen die Interessen seiner Kunden handeln. Den meisten Beratern sei vielmehr ihr Interessenkonflikt bewusst.
Trotz großen Interesses an regulatorischen Veränderungen fühlt sich ein Großteil der Befragten in Bezug auf aktuelle regulatorische Änderungen schlecht informiert, berichtet Jakob. Die Berater wissen oft nicht, in welchen Fällen sie ordnungswidrig handeln.
Das Produktinformationsblatt führt zu hoher Unsicherheit in Bezug auf den Kundennutzen. 55 % sehen keine Vereinfachung der Anlageentscheidung für den Kunden, berichtet Jakob aus seiner statistisch repräsentativen Befragung. 97 % der Berater setzen das Produktinformationsblatt in der Beratung ein.
Die Transparenz der Anlageberatung aus Kundensicht zeigt sich aus einer anderen Befragung aus Köln als relativ hoch: 60 % der befragten Bankkunden beurteilen ihr letztes Beratungsgespräch als transparent. 87 % der Kunden haben in den letzten 12 Monaten Produktinformationsblätter erhalten; dass nicht 100 % dabei waren, kann mit der Einführung erst im Frühjahr 2011 zusammenhängen; Jakob kommt es aber auf das interessante statistische Ergebnis an, dass sich in der Wahrnehmung der Kunden aber durch das Produktinformationsblatt die Transparenz der Beratung nicht erhöht hat.
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Feri ist Sieger im Vermögensmanager-Test von Fuchsbriefe
Von Jian Ren | 18.November 2011
Feri ist der Sieger im aktuellen Vermögensmanager-Test von Fuchsbriefe. Die Bad Homburger landeten nicht nur in der Top-5-Liste für Deutschland auf dem ersten Platz, sondern auch im Top-30-Jahresranking, das die Länder Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein umfasst. Hier setzte sich Feri mit 75,9 von 100 möglichen Punkten durch und erhielt das Fuchsbriefe-Top-Rating. Auf der ewigen Bestenliste konnte Feri sich Platz drei sichern. Getestet wurden rund 100 Anbieter von Vermögensmanagement-Dienstleistungen.
Als Gründe für die Platzierungen von Feri nannte der Fuchsbriefe Verlag vollen Kundeneinsatz, hohe fachliche Kompetenz, sehr gutes Eigenresearch und Prognosekompetenz, Konzentration aufs Wesentliche ohne Lücken zu lassen, Strukturiertheit des Anlageprozesses, faire Gebühren sowie herausragende Portfolioqualität. In die Bewertung floss das Beratungsgespräch zu 40% ein, die Vermögensstrategie zu 36%, Transparenz zu 15% und die Portfolioqualität zu 9%.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, denn sie bestätigt uns darin, dass Werte wie Unabhängigkeit, Integrität und Innovationskraft die beste Basis für unseren und damit den Erfolg unserer Mandanten sind“, sagt Arnd Thorn, Vorstandsvorsitzender der Feri Finance AG. „Der Preis gibt uns Schwung für die nächste Stufe der Entwicklung von Feri in unserer neuen Struktur.“
Im Geschäft mit der Vermögensberatung und -verwaltung tritt Feri seit Ende September in einer neuen Struktur auf. Unterschieden wird nicht mehr nach vermögenden Privatkunden und institutionellen Anlegern, sondern nach Vermögensverwaltung und reiner Beratung. Unabhängig von Anlegergruppen bietet die Feri Trust GmbH alle Leistungen rund um die Vermögensverwaltung an, die Feri Institutional & Family Office GmbH wiederum die Beratungsleistungen.
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