Gerangel um Bestplatzierungen im KAG-Ranking

Von Dr. Oliver Everling | 22.Juli 2010

Erstmals schaffte es die LBB-Invest der Berliner Landesbank unter die besten großen Fondsgesellschaften. Die Berliner belegen aktuell Rang drei, gemeinsam mit der Liechtensteiner LGT Group. Per Ende Juni hatte Feri jeweils 25 Fonds geratet, von denen 12 Produkte ein Top-Rating erhielten. Damit liegt die Quote der mit A und B bewerteten Fonds beider Gesellschaften bei 48 Prozent.

Die Bad Homburger Feri EuroRating Services AG hat zum Stichtag 30. Juni 2010 das quartalsweise erscheinende KAG-Ranking veröffentlicht. Für alle Gesellschaften, die in Deutschland mindestens acht von Feri geratete Fonds zum Vertrieb zugelassen haben, wurde das Verhältnis der mit A oder B gerateten Fonds zur Gesamtheit aller jeweils gerateten Fonds ermittelt. Je höher der Anteil der Fonds mit Top-Ratings ausgefallen ist, desto besser wurden die Fondsgesellschaften eingestuft. Um unterschiedlichen strategischen Ansätzen verschiedener Gesellschaften gerecht zu werden und Anbieter mit einer kompletten Produktpalette nicht direkt mit kleineren Gesellschaften und Nischenanbietern zu vergleichen, werden zwei separate Ranglisten erstellt: Eine enthält ausschließlich Gesellschaften mit acht bis 24 gerateten Fonds, die andere alle Gesellschaften, die in Deutschland 25 oder mehr geratete Fonds zum Vertrieb zugelassen haben. Veröffentlicht werden jeweils die besten zehn Gesellschaften. Die Sortierung erfolgt nach exakter Quote der Top-Ratings.

Beste große Fondsgesellschaft in Deutschland bleibt Union Investment. Der Asset Manager des genossenschaftlichen Finanzverbundes führt damit bereits seit September 2009 das Ranking unter den 33 großen Fondsgesellschaften an. Union Investment hatte per Ende Juni 83 von Feri geratete Fonds, von denen 45 Produkte ein Top-Rating erhielten. Damit liegt die Quote der mit A und B bewerteten Fonds bei über 54 Prozent.

Auf Rang zwei der besten großen Gesellschaften liegt Threadneedle mit einer Top-Rating-Quote von knapp über 52 Prozent. Vor allem Aktienfonds stechen hier hervor: Von den 23 Top-Ratings der Gesellschaft sind 20 Aktienfonds.

Bei den kleineren Fondsgesellschaften bleibt Vitruvius an der Spitze. Der Multiportfolio- und Multiberater-Ansatz von Vitruvius führt bereits seit dem ersten Quartal 2008 die Rangliste der kleinen Gesellschaften unangefochten an. Acht von neun bewerteten Fonds erhielten mit A oder B ein Top-Rating von Feri. Auf Rang zwei folgt mit geringem Abstand der Vermögensverwalter DJE (Top-Rating-Quote: 76,9 Prozent).

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oekom research versachlicht CCS-Diskussion

Von Dr. Oliver Everling | 22.Juli 2010

Ein neuer Gesetzentwurf der Bundesregierung lässt künftig die Erprobung geologischer CO2-Speicher in Deutschland zu. Mit Hilfe der Carbon Capture & Storage Technologie (CCS) soll das bei Verbrennungs- oder Umwandlungsprozessen entstehende Kohlendioxid (CO2) abgetrennt und dauerhaft gespeichert werden, so dass es nicht in die Atmosphäre gelangt.

In der Öffentlichkeit ist das Verfahren unter anderem deshalb umstritten, weil bisher nur wenige Erkenntnisse über langfristige Umweltauswirkungen vorliegen. In einem aktuellen Positionspapier beleuchten die Analysten der oekom research AG die vielschichtige Thematik CCS. Fazit: Das Verfahren ist noch nicht marktreif, hat jedoch Potenzial als Brückentechnologie, darf aber nicht zu Lasten von Investitionen in erneuerbare Energien gehen.

Angesichts des fortschreitenden Klimawandels sei klar, schreibt die Ratingagentur aus München, dass der weltweite CO2-Ausstoß dringend und massiv reduziert werden muss. Das langfristige Ziel ist eine kohlenstofffreie Energieerzeugung. „Der Ansatz, weiterhin fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas zu verbrennen und die daraus resultierenden CO2-Emissionen per CCS unterirdisch einzulagern, klingt verlockend. Fraglich ist jedoch,“ warnen die Experten aus der München, „ob er eine nachhaltige Lösung sein kann.“

„Zumindest für eine Zeit des Übergangs ist CCS als wichtige Brückentechnologie einzuordnen – sofern Sicherheit und Wirtschaftlichkeit gegeben sind. Langfristiges Ziel muss aber der Ausbau erneuerbarer Energien und die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen auf europäischer und internationaler Ebene sein“, sagt Kristina Rüter, Research Director bei oekom research.

Der neue Gesetzentwurf der Bundesregierung sieht eine schrittweise „Demonstration und Anwendung von Technologien zur Abscheidung, zum Transport und zur dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid“ vor. Politiker, Industrie und Teile der Wissenschaft betonen das Potenzial, das CCS zur Reduzierung von CO2-Emissionen bietet. So sieht der Weltklimarat IPCC das CCS-Verfahren als Schlüsseltechnologie zur Minderung von Emissionen im Energieversorgungsbereich.

Andere Wissenschaftler und NGOs verweisen hingegen auf noch mangelhafte Erkenntnisse hinsichtlich Umsetzbarkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Technologie sowie damit einhergehende Risiken. Einige NGOs befürchten beispielsweise unkalkulierbare Risiken durch CCS und mahnen an, dass die Technologie absehbar keinen Beitrag zum Klimaschutz leisten könne, da sie Kraftwerke deutlich ineffizienter mache, den Ressourcenverbrauch erhöhe und die Energiewende blockiere. Andere sehen den deutschen Gesetzentwurf als Vorbereitung in den großtechnischen Einstieg und bezeichnen die Betitelung als Forschungs- und Erprobungsgesetz als Täuschung.

National wie international sind intensive Bemühungen um Forschung und Entwicklung der CCS-Technologie dringend erforderlich, damit klar wird, welchen Beitrag CCS in welchen Ländern zum Klimaschutz leisten kann. oekom research betrachtet die CO2-Abscheidung und Speicherung allenfalls als Brückenlösung: Angesichts des akuten Handlungsbedarfs sollte sie so lange Anwendung finden, bis kohlenstofffreie Verfahren zur Energieerzeugung flächendeckend und ökonomisch verfügbar sind. „Zu Lasten anderer Strategien wie beispielsweise der Steigerung der Energieeffizienz, des Ausbaus erneuerbarer Energien und eines sparsamen Umgangs mit Ressourcen dürfen Investitionen in die Erprobung von CCS nicht gehen“, betont Kristina Rüter.

Bei der Bewertung innerhalb der Ratings der Energieversorger sowie der Öl- und Gasunternehmen betrachtet oekom research das CCS-Verfahren deshalb als nur einen Bestandteil der umfassenden Energie- und Klimaschutzstrategie von Unternehmen. Forschung und Entwicklung von CCS werden positiv bewertet, solange keine erkennbare Einschränkung oder Reduzierung der Aktivitäten in Bereichen wie Energieeffizienz und erneuerbare Energien damit verbunden ist. Generell muss die Entwicklung von CCS-Maßnahmen in eine Gesamtstrategie zur Reduzierung der CO2-Emissionen aus der Energiegewinnung eingebettet sein.

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Bei Gothaer Kranken sagt Assekurata „A“

Von Dr. Oliver Everling | 21.Juli 2010

Die Gothaer Kranken verfügt im Versicherungsgeschäft über eine sehr hohe Ertragskraft, schreibt die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur in ihrem neuesten Bericht. Die Gesellschaft erzielt im Beobachtungszeitraum 2006 bis 2009 stets eine überdurchschnittliche versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote. Zuletzt erreicht das Unternehmen hier in 2009 einen Wert von 9,43 % (Markt: 8,13 %). Die zweite Stütze des wirtschaftlichen Gesamterfolges, das Kapitalanlageergebnis, stellt sich bei der Gothaer Kranken in 2009 etwas auffälliger dar: Entgegen dem Markttrend sinkt hier die Nettoverzinsung von 4,26 % auf 3,48 % (Markt 2008: 3,53 %, 2009: 4,27 %). Dies sei auch, berichtet die Assekurata, Auslöser für das mit 7,17 % unterdurchschnittliche Rohergebnis der Gothaer Kranken in 2009 (Markt: 10,15 %). Im Vierjahresdurchschnitt liegen die Ergebnisse der Gesellschaft (11,41 %) auf Branchenniveau (11,42 %). Damit bestätigt Assekurata das sehr gute Erfolgsurteil aus dem Vorjahr.

In Summe bewertet Assekurata die Beitragsstabilität der Gothaer Kranken sehr gut. Die Gothaer Krankenversicherung AG (Gothaer Kranken) erreicht in diesem Jahr ein gutes (A) Assekurata-Rating. Damit behauptet sich die Gesellschaft zum vierten Mal in Folge in dieser Bewertungsklasse.

Für einen Krankenversicherer in Rechtsform einer Aktiengesellschaft verfügt die Gothaer Kranken bezogen auf die verdienten Beiträge mit 16,91 % über eine sehr hohe Eigenkapitalausstattung (AG: 12,17 %). Zudem berücksichtigt Assekurata zur Beurteilung der Sicherheitslage in einer Value-at-Risk-Betrachtung sowohl die Risiken aus dem Versicherungsgeschäft als auch aus der Kapitalanlage. Weil der Deckungsgrad in Bezug auf die ermittelte Risikokapitalanforderung bei der Gothaer Kranken in 2009 zurückgeht, senkt Assekurata die Sicherheitslage von sehr gut auf gut ab.

Die Gothaer Kranken hat ihren seit 2004 anhaltenden Beitragsabrieb gestoppt und konnte im Geschäftsjahr 2009 mit 3,86 % auf Marktniveau (3,72 %) wachsen. Besonders positiv ist dabei, dass im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre 75,42 % der Beitragszugänge aus echtem Neugeschäft und nur 24,58 % aus Beitragsanpassungen stammen. Im Branchenmittel fällt das Verhältnis mit 65,93 % zu 34,07 % deutlich schlechter aus. In der Vollversicherung hat die Gothaer Kranken im Geschäftsjahr 2009 eine eindrucksvolle Trendumkehr geschafft. Nach mehreren Jahren mit Nullwachstum oder gar Bestandsverlusten hat sich die Anzahl der Vollversicherten jüngst um 4.890 Personen (3,09 %) erhöht. Ausschlaggebend hierfür sind nach Auffassung von Assekurata nicht zuletzt die Produkte, die insbesondere im Einsteiger- und Komfortsegment äußerst attraktiv platziert sind. Assekurata hebt die Teilqualität Wachstum/Attraktivität im Markt insgesamt auf voll zufriedenstellend (Vorjahr: zufriedenstellend) an.

In der im Zuge des Ratings durchgeführten Kundenbefragung zeigt sich eine durchschnittliche Zufriedenheit sowie eine unterdurchschnittliche Bindung der Gothaer Kranken-Kunden. Dieses führt insgesamt zu einem weitgehend guten Urteil. Hieraus hat die Gesellschaft zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet. In der nächsten Befragung wird sich zeigen, ob diese auch vom Kunden entsprechend honoriert werden. Hierzu zählen ein breites Serviceangebot (Beratungshotline zur Gesundheit, Ratgeber im Internet, Gesundheitsbroschüren) sowie vielfältige Betreuungsprogramme bei bestimmten Krankheiten (Asthma, Diabetes, Herzinsuffizienz, Brustkrebs). Aktuell verfügt die Gothaer Kranken nach Meinung von Assekurata über eine gute Kundenorientierung.

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Schwindendes Vertrauen zu „Beraterbanken“

Von Dr. Oliver Everling | 20.Juli 2010

Eine im Auftrag der ING-DiBa erfolgte repräsentative Befragung von 2.500 Bankkunden in Deutschland durch TNS infratest zeigt, dass der durch die Finanzkrise offensichtlich gewordene Interessenskonflikt bei der traditionellen Bankberatung weiter tiefe Spuren beim Vertrauen der Menschen in die Geldanlageberatung hinterlässt: 74 Prozent der Deutschen geben an, dass ihr Vertrauen in die Anlageberatung der Banken im Verlauf der Finanzkrise gesunken ist. Fast genau so viele (68 Prozent) kümmern sich seither mehr selbst um die eigenen Finanzangelegenheiten.

Bei der Frage, welche Interessen bei einer Beratungsgespräch zum Thema Geldanlage im Mittelpunkt stehen, geben sogar 40 Prozent der Befragten gegenüber TNS infratest an, dass die Interessen der Bank oder Sparkasse bei der Beratung wichtiger genommen werden als die Kundeninteressen. Den Kunden im Mittelpunkt der Beratung sehen dagegen nur 32 Prozent. Weiter geben 79 Prozent der Befragten an, dass sie den Eindruck haben, dass der Druck auf die Berater in Banken und Sparkassen gestiegen ist, ihren Kunden bestimmte Finanzanlagen zu verkaufen.

Insgesamt haben die Befragten zu 86 Prozent den Eindruck, dass Finanzangelegenheiten in den letzten Jahren immer komplizierter geworden sind. 82 Prozent sind sogar der Meinung, dass Finanzprodukte absichtlich so schwer verständlich sind, damit die Banken und Sparkassen die Gebühren besser verstecken können.

„Folgerichtig geben 87 Prozent der Befragten an,“ heißt es dazu aus dem Hause der ING-DiBa, „dass sie sich einfachere und besser verständliche Geldanlagemöglichkeiten von ihrer Bank oder Sparkasse wünschen.“

Die ING-DiBA legt das Studiendesign offen. Methode: Repräsentative Online-Untersuchung von TNS infratest im Auftrag der ING-DiBa; Untersuchungszeitraum: 12. Mai – 21. Mai 2010; Grundgesamtheit: Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland von 16 bis 64 Jahren, Befragte: n=2.500, Thema: „Interessenskonflikte bei Bankberatung“ (http://www.ing-diba.de/studien/).

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Britische Fonds im Visier der Feri

Von Dr. Oliver Everling | 20.Juli 2010

Die Bad Homburger Feri EuroRating Services AG (http://www.feri.de/) treibt den europaweiten Ausbau ihres Ratinggeschäfts voran. Zum Stichtag 30. Juni 2010 umfasst das Feri-Ratinguniversum 2.858 geratete britische Fonds, von denen 953 die Top-Ratings A oder B erhielten. Feri ist damit der Zielsetzung, das eigene Ratinggeschäft zu europäisieren, ein weiteres Stück näher gekommen und erstellt nun Fondsratings für die Märkte Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Schweden, Frankreich und Großbritannien.

„Die Akzeptanz im deutschen Markt bestärkt uns in der Einschätzung, dass wir mit unseren Ratings auch für Investoren in anderen europäischen Ländern einen Mehrwert generieren können“, so Dr. Tobias Schmidt, Vorstand der Feri EuroRating Services AG. „Dank der Prognosegüte und Transparenz unserer Ratings nutzen sowohl Privatanleger als auch institutionelle Investoren das Feri Fondsrating als wichtige Entscheidungshilfe bei der Fondsselektion.“

Fondsanleger können ab sofort über die Feri Fondsrating-Plattform (http://www.feri-fund-rating.com/) sämtliche in Großbritannien zugelassenen Fonds analysieren. Neben dem Download von Ratingberichten, Watch-Lists und Fact Sheets stellt die Plattform hilfreiche Such- und Selektionsverfahren zur Fondsauswahl bereit. Neben diesen kostenfreien Dienstleistungen bietet Feri nun auch sämtliche Research- und Selektionsdienstleistungen für institutionelle Investoren in Großbritannien an.

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Zufrieden mit Fonds für Schwellenländer

Von Dr. Oliver Everling | 19.Juli 2010

Eine Umfrage der Feri EuroRating Services AG unter 695 Anlegern zum Thema Schwellenländer-Investments ergab eine überwiegend große Zufriedenheit mit den Anbietern von Schwellenländer-Fonds. Anleger machen demnach vor allem mit ausländischen Fondsgesellschaften sehr gute und gute Erfahrungen. Als einziger deutscher Anbieter wurde hier auf Platz zwei nur DWS / db x-trackers genannt. Am besten schnitt die französische Comgest ab, mit der die meisten Befragten positive Erfahrungen gemacht hatten.

„Dieses Ergebnis bestätigt das Resultat unserer Analyse von Anfang Juni, wonach die deutschen Fondsgesellschaften beim Schwellenländer-Thema noch hinterherhinken“, betont Sandro Cappucci, Analyst bei Feri EuroRating Services AG. „Die DWS ist hier zumindest in der Anlegerzufriedenheit die erfreuliche Ausnahme.“

Generell investieren die Anleger wieder stärker in wachstumsstarke Regionen außerhalb Europas und Nordamerikas. 86 Prozent der Umfrageteilnehmer haben Wertpapiere von Schwellenländern in ihren Depots. Bei 47 Prozent der befragten Anleger liegt der Anteil der Emerging Markets über 10 Prozent – mit steigender Tendenz. Gut die Hälfte will die Quote in den nächsten zwei bis drei Jahren erhöhen, 45 Prozent planen keine Veränderungen. Auf die Frage nach den Risiken von Schwellenländer-Investments sehen 62 Prozent die Gefahr einer neuen spekulativen Blase. Demnach werden mögliche Marktübertreibungen als das größte Risiko wahrgenommen.

„Das Vertrauen der Anleger in die Schwellenländer-Märkte ist nach den Turbulenzen der Finanzmarktkrise zurückgekehrt“, erklärt Sandro Cappucci. „Aber auch die Chancen und Risiken werden nun kritischer hinterfragt. Insofern hat die Finanzkrise zu einer geschärften Wahrnehmung beigetragen.“

Für Investments in Emerging Markets bevorzugen Anleger aktiv verwaltete und über mehrere Länder diversifizierte Aktienfonds: 84 Prozent der Befragten sprachen sich für diese Anlageform aus. Schwellenländer-Rentenfonds hingegen fristen derzeit eher ein Schattendasein und sind nur für 13 Prozent von Interesse.

Feri EuroRating Services AG befragte zwischen 1. März und 15. April 2010 695 Personen. Fast 49 Prozent der Umfrageteilnehmer beschäftigen sich auch beruflich mit Investmentfonds, 51 Prozent sind Privatanleger. Von den beruflich mit Fonds Beschäftigten arbeiten rund 38 Prozent in Fondsberatung und -vertrieb, 36 Prozent in Asset Management und Vermögensverwaltung und 26 Prozent in einem anderen Bereich.

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Hammonds LLP gewinnt Raphael Slowik

Von Dr. Oliver Everling | 15.Juli 2010

Der Immobilienrechtsexperte Raphael Slowik werden zum 1. Juli 2010 als Partner in das Berliner Büro der internationalen Anwaltssozietät Hammonds LLP wechseln. Slowik ist u.a. Mitherausgeber des „Praxishandbuch Rating von Immobilienportfolios“ (Immobilien Manager Verlag, Köln, http://www.immobilienmanager.de/, gebundene Ausgabe, 1. Auflage 2009, 456 Seiten, ISBN 978-3-89984-197-8).

Mit Raphael Slowik (40) verstärkt sich Hammonds (http://www.hammonds.de/) mit einem renommierten Spezialisten für immobilienbezogene Investitionen, Transaktionen und Finanzierungen. Raphael Slowik war zuvor als Direktor bei Ernst & Young Law in Eschborn verantwortlich für den Bereich „Real Estate Law“. Davor leitete Slowik die Abteilung „Immobilienwirtschaftsrecht“ im Eschborner Büro der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft. Slowik hat in den vergangenen Jahren die umfangreiche rechtliche Betreuung von komplexen Transaktionen für eine große Zahl von nationalen und internationalen Investoren und Immobilienunternehmen übernommen. Zu seinen Mandanten zählen u. a. Cerberus, die Vattenfall-Tochter Biq Catella und diverse insitutionelle Asset Managementgesellschaften.

Jurisdiction Head Dr. Kai Mertens: „Hammonds berät Unternehmen und die öffentliche Hand bei Immobilientransaktionen und verfügt über eine langjährige und umfangreiche Erfahrung bei dem Erwerb und der Veräußerung von Immobilien und Immobilien-Portfolien, bei Privatisierungen, Unternehmensverkäufen, Finanzierungen, Umstrukturierungen und der Umschichtung privater Portfolien. Die Aufnahme zweier erfahrener Partner neben weiterer Neueinstellungen auf Associate- und Counsel-Ebene gibt unserem Geschäft in allen Bereichen des Corporate und Commercial Real Estate standortübergreifend national und international einen Wachstumsschub. Ich freue mich darüber, dass wir uns in diesem für die Sozietät bedeutenden Geschäftsbereich der Immobilieninvestitionen für unsere inländischen und ausländischen Mandanten so hochkarätig und in hervorragender Ergänzung zu unserer Corporate- und Steuerpraxis aufstellen können.“

Hammonds LLP ist eine in England gegründete Anwaltssozietät mit über 130jähriger Tradition, die heute mit rd. 600 Rechtsanwälten an 11 Standorten zu den führenden europäischen Sozietäten gehört. In Deutschland berät Hammonds seit 2001 mit über 30 Anwälten als Full-Service-Sozietät national und international agierende Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die öffentliche HaHand und Institutionen.

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Nachhaltigkeitsrating findet Anhänger

Von Dr. Oliver Everling | 14.Juli 2010

Verantwortungsvolle Unternehmensführung rückt verstärkt in das Interesse von privaten und institutionellen Investoren. Nicht zuletzt die Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise haben nach Ansicht der WestLB gezeigt: Die alleinige kurzfristige Gewinnmaximierung führt nicht zu einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts. seit den 1990er Jahren baut die oekom research AG zur Beurteilung ethischer, ökologischer und sozialer Aspekte bei der Kapitalanlage ein System des Nachhaltigkeitsratings aus, das inzwischen Vorbild für viele andere ist (http://www.oekom-reseach.com/).

Die Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environment), Gesellschaft & Mitarbeiter (Social) und Unternehmensführung (Governance), den so genannten ESG-Kriterien, bei der Geldanlage wird nach der Urteil der WestLB nicht nur ethischen Anforderungen gerecht, sondern eröffnet auch das Potenzial für höhere Renditen und geringere Risiken. Verschiedene Studien aus der jüngeren Vergangenheit zeigen, dass eine Berücksichtigung von ESG-Kriterien bzw. so genannter extra-finanzieller Informationen („Extra-Financial Items“) bei der Aktienauswahl einen deutlichen Mehrertrag und/oder eine Risikoreduzierung gegenüber vergleichbaren Indices ermöglichen können.

„Grund hierfür ist,“ schreibt die WestLB, „dass nachhaltig wirtschaftende Unternehmen oftmals zukunftsorientierter aufgestellt sind, so frühzeitig auf soziale sowie ökologische Risiken eingehen und damit Reputationsrisiken vermeiden. Nachhaltigkeit in der gesamten Wertschöpfungskette, umfassende Produktverantwortung, konsequente Schonung von Ressourcen, Transparenz und hohe soziale Standards gelten mittlerweile als Grundvoraussetzungen einer erfolgreichen Unternehmenspolitik im 21. Jahrhundert.“

Mit einem ESG-Sustainability-Zertifikat erlaubt die WestLB Anlegern, an der Wertentwicklung von unter ESG-Kriterien führenden Unternehmen der Euro-Zone zu partizipieren: „Nutzen Sie dabei die vielfach prämierte Research-Expertise der WestLB AG im Bereich ESG.“

Das Research der WestLB AG (http://www.westlb.de/) betreibt nach eigenen Angaben eine rein nachhaltigkeitsgetriebene Unternehmensanalyse und bewertet für diesen Zweck quantitativ börsennotierte Unternehmen weltweit nach insgesamt über 200 Kriterien. Mit dem Open-End ESG-Sustainability-Zertifikat macht die WestLB diese bei institutionellen Anlegern anerkannte Strategie auch für Privatanleger investierbar. Der Anleger nimmt eins zu eins an der Wertentwicklung der anfänglich 19 Unternehmen teil, die sich innerhalb der Euro-Zone (DJ EUROSTOXX®-Klassifizierung) unter ESG-Kriterien als führend in ihrer jeweiligen Branche erwiesen haben („Best-in-class“-Prinzip).

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Klammheimliche Kreditklemme

Von Dr. Oliver Everling | 13.Juli 2010

„Der Schurke ist immer der Banker?!“ Das fragt Rainer Langen von Rainer Langen & Partner anlässlich seines Vortrags im Europäischen Finanz Forum in Frankfurt am Main. Langen sprach zum Thema „Kreditklemme – Versorgen die Banken den Mittelstand ausreichend mit Krediten?“ im MontagsMeeting des Vereins (http://www.eff.de/), der in Frankfurt von avocado Rechtsanwälte und der DZ BANK gesponsort wird.

Filialen im In- und Ausland, bargeldlose Zahlungen, Jumbo-Kredite, „hochspekulative Papiere für Zocker“, kommerzielle Großmacht – das alles sind Stichworte, die schon Lorenzo de Medici im Florenz des 15. Jahrhundert im „Medici-Konzern“ beschäftigten. Schon damals mussten Banker herbe Kritik einstecken.

Langen unterstreicht, dass in der politischen Diskussion es bei der Verwendung des Begriffs „Mittelstand“ drunter und drüber gehe. Am Ende erhalte man Durchschnittszahlen, die eigentlich wertlos seien. Denn zum Mittelstand werden auch noch Unternehmen gerechnt, die Milliardenumsätze erreichen.

„Jeder zweite mittelständische Unternehmer hat mit seinem Kreditinstitut in den vergangenen zwölf Monaten negative Erfahrungen gemacht“, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter BVMW-Mitgliedern 06/2010. Es werden mehr Sicherheiten verlangt, Zinsen erhöht, Kreditwünsche abgelehnt, insbesondere Laufzeiten und Kreditvolumina nicht wie benötigt bereitgestellt.

Langen analysiert die Jahresdurchschnittsvolumina der Kredite an Unternehmen, 2005: 798 Mrd. €, 2006: 825 Mrd. €, 2007: 852 Mrd. €, 2008: 933 Mrd. € und 2009: 971 Mrd. € deuten auf Steigerungen. Betrachtet man aber jeweils das erste Quartal, so zeigen sich für Q1 2008: 909 Mrd. €, Q1 2009: 985 Mrd. € und für Q1 2010: 943 Mrd. €.

Langen warnt vor den Durchschnittszahlen, nach denen sich die Kreditkrise relativiert habe. Tatsache sei eine schärfere Vergabepraxis der Banken, verringerte Wettbewerbssituation unter Banken, deutlich geringere EK-Quoten der Banken, so dass deren Fähigkeit zur Vergabe von Krediten schon quantitativ eingeschränkt sei, weitere Verschärfung regulatorischer Vorgaben, klare Verschlechterung der Firmenratings 2009, anhaltende, immer neue Krisensituationen und zu geringe Risikobereitschaft.

Der Abschreibungsbedarf der Banken im Euro-Raum beträgt 2010 rd. 250 Mrd. € (bisher realisiert € 415 Mrd seit 2007). Daher, so Langen, seinen nur gute Bonitäten gefragt, nur gute Zinsmargen gewollt, nur niedrige Risikokosten erlaubt, keine Problemfälle und keine Existenzgründungen. Langen zeigt das Problem „Hausbankprinzip“ in der Zusammenarbeit mit der KfW auf.

Am Ende zählt nach Lagen immer die Bonität: Auch Factoring- und Leasinggesellschaften erstellen Ratings. Wer ins Risiko geht, will auch die Mehrheit. Mezzanine „alter Prägung“ ist tot, so Langen (http://www.ikme.de/).

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AAA- für Fidelity Fonds MAS1

Von Dr. Oliver Everling | 12.Juli 2010

Als Anbieter qualitativer Produktratings hat die Wiesbadener Ratingagentur TELOS hat einen weiteren Spezialfonds im Auftrag eines institutionellen Anlegers bewertet. Die zugrunde liegende Systematik von TELOS bei der Durchführung von Ratings für Spezialfonds orientiert sich an der für Publikumfonds. Das TELOS-Fondsrating beurteilt dabei auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, den Fondsmanager und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse der Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.

Im Auftrag des VdW Versorgungsverbands hat TELOS ein Rating für den durch die FIL Investment Management GmbH gemanagten Fidelity Fonds MAS1 durchgeführt. Der Spezialfonds wurde dabei mit „AAA-“ bewertet und erfüllt somit höchste Qualitätsstandards.

Der Fidelity Fonds MAS1 wird in dem Bericht von TELOS als ein aktiv gemanagter Spezialfonds beschrieben, der durch eine breite strategische Diversifikation über fünf Assetklassen, durch Auswahl aktiver Manager für die einzelnen Anlageklassen und -regionen sowie durch eine betont aktive Taktische Asset Allokation (TAA) ein günstigeres Ertrags-Risiko-Profil anstrebt als herkömmliche gemischte Fonds. Die TAA steht im Mittelpunkt des gesamten Portfoliomanagementprozesses. Der Portfoliomanager ist bestrebt, durch gezielte Unter- bzw. Übergewichtungen der Assetklassen gegenüber der mit dem VdW vereinbarten strategischen Benchmark langfristig eine Überrendite zu erzielen.

Wie stark die Gewichtung einer Assetklasse von der Benchmarkgewichtung abweicht, hängt von der Einschätzung des Portfoliomanagers hinsichtlich der aktuellen konjunkturellen Entwicklung ab. Dabei wird zwischen vier Phasen des Wirtschaftszykluses unterschieden (Aufschwung, Überhitzung, Stagflation, Abschwung), die sich insbesondere durch ihre jeweiligen Wachstums- und Inflationsszenarien unterscheiden. Aus Sicht des Fondsmanagers weist in jeder dieser Phasen jeweils eine andere Assetklasse die höchste Attraktiviät unter Wachstums-, Inflations- und Volatilitätsüberlegungen auf: Aufschwung (Aktien), Überhitzung (Rohstoffe), Stagflation (Geldmarkt) und Abschwung (Renten). Welche Entwicklungen die Assetklassen in unterschiedlichen Abschnitten des Konjunkturzykluses – und damit bei unterschiedlichen Ausprägungen von Wachstum und Inflation – erwarten lassen, wurde auf Basis von Backtests ermittelt.

Bei der Festlegung der unter Risiko-Return-Gesichtspunkten optimalen TAA berücksichtigt der Portfoliomanager drei Komponenten: makroökonomische („top-down“) und mikroökonomische („bottom-up“) Kriterien sowie technische Analysen. Die größte Bedeutung wird allerdings der top-down Komponente beigemessen, die das proprietäre Investment Clock Model, ein Momentum Modell sowie das Regional Equity Model umfasst. Der größte Einfluss für den langfristigen Anlageerfolg kommt dabei aus Sicht des Fondsmanagers der Investment Clock zu. Dabei handelt es sich um ein rein makroökonomisches Modell, in das ein breites Spektrum von Leitindikatoren und Trend-Indikatoren einfließt (z.B. Arbeitslosenquote, Inflation, Wachstum, Sentiment) und das die aktuelle Positionierung im Konjunkturzyklus auf globaler Ebene bestimmt.

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