Kontroverse Diskussion vor dem Goldkongress
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2010
Vor dem „Deutschen Gold-Investment Kongress 2010″ in Frankfurt am Main spitzt sich die Kontroverse zu. Anspruch der Veranstaltung (http://www.goldkongress2010.de/): „Die Zukunft des Finanzsystems nach der Krise.“ Gold, das Geld der Zukunft? Am 10. Juni 2010 werden im Steigenberger Airporthotel mit Andreas Scholz, TV-Wirtschaftsjournalist, ehem. Deutschlandchef BLOOMBERG TV und Reporter bei G10-/G20-Meetings sowie nationalen und internationalen Banken- und Wirtschaftskonferenzen, u. a. die Top-Referenten Prof.Dr.Dr.h.c. mult. Otmar Issing, Mitglied des Direktoriums und Chefvolkswirt der EUROPÄISCHEN ZENTRALBANK a.D. sowie der DEUTSCHEN BUNDESBANK a.D., Berater der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Prof.Dr. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der BARCLAYS CAPITAL, Honorarprofessor der Frankfurt School of Finance & Management, Stefan Riße, Direktor und Chefstratege CMC-MARKETS, Martina Gruber, Geschäftsführerin DEUTSCHE BÖRSE COMMODITIES GMBH, Herbert Wüstefeld, Chief Client Manager Deutschland, Österreich ROYAL BANK OF SCOTLAND, und Michael Blumenroth, Global Markets – Leiter Edelmetallhandel Deutschland DEUTSCHE BANK, diskutieren.
Die anhaltende Unsicherheit um die Zukunft des Euro und die Angst vor einer möglichen Inflation treibt derzeit Anleger scharenweise in Sachwerte. So haben Anbieter von Gold- oder Immobilienanlagen derzeit Hochkonjunktur und viele Wertpapierverkäufer raten zur Kapitalanlage in Fremdwährungen wie US-Dollar oder Schweizer Franken. Doch die Flucht in Sachwerte und Fremdwährungen schützt nicht vor Verlusten, warnen vor dem Goldrausch die Finanzexperten von Berater-Lotse.de, dem Online-Portal für Finanz-, Steuer- und Rechtsexperten.
So gelte Gold zwar als beliebte „Krisenwährung“, wenn das Vertrauen in die Währungen der großen Industrienationen schwindet. Doch der Preis des Edelmetalls werde allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt und unterliege starken Schwankungen. „Lässt der Ansturm auf Gold wieder nach, kann auch der Preis schnell wieder einbrechen. Dazu kommt, dass Gold in US-Dollar gehandelt und damit vom Wechselkurs der US-Währung beeinflusst wird. Generell sind die Devisenkursschwankungen bei der Anlage in Fremdwährungen kaum vorher abschätzbar, so dass hier im Falle einer Euro-Erholung Verluste zu verbuchen sind.“
Auf keinen Fall, so mahnen die Experten von Berater-Lotse.de, sollte bisher kurzfristig angelegtes Geld in Gold-, Fremdwährungs- oder Immobilienanlagen umgeschichtet werden. Denn aufgrund der starken Preisschwankungen bei Gold, den unkalkulierbaren Schwankungen am Devisenmark und im Fall von Immobilienanlagen den hohen Kaufnebenkosten sowie der oft langwierigen Prozedur beim Verkauf seien solche Anlageformen nur für langfristige Anlageziele geeignet. Ob sie unter dieser Prämisse in den Vermögensmix passen, sollten Anleger mit einem provisionsunabhängigen und auf Honorarbasis arbeitenden Berater klären, dessen Empfehlungen frei von jeglichen Verkaufsinteressen sind.
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Deutsche Unternehmen verbessern Zahlungsmoral
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2010
Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen hat sich abermals verbessert (http://www.dnbgermany.de/). Darüber berichtet D&B Deutschland (früher Dun & Bradstreet), ein Unternehmen der Bisnode Gruppe, das zum weltweiten D&B Netzwerk gehört, dem Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex stieg im Mai zum elften Mal in Folge.
„Die großen wirtschaftlichen Turbulenzen in Europa haben derzeit keinen Einfluss auf die Liquidität der deutschen Unternehmen“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Dienstag in Darmstadt. „Hervorzuheben sind vor allem die Verbesserungen im Handwerk und dem Baugewerbe. Hier hatte das Wetter endlich ein Einsehen und nun können die Unternehmen dort mit Hochdruck, die Aufträge und Projekte abarbeiten, die durch den harten Winter verschoben werden mussten.“
Der D&B-Zahlungsindex legte im Mai auf 81,79 (April: 81,32) Punkte zu. Höher stand der Indikator zuletzt vor mehr als zwei Jahren. Seit dem Tiefpunkt des Zahlungsindex im Mai 2009 verbesserte sich die Lage deutlich. Von den in Deutschland rund 4,5 Millionen aktiven Unternehmen zahlten im Mai der Studie zufolge knapp 150.000 mehr ihre Rechnungen wie vereinbart als vor einem Jahr. Der Index sagt aus, dass im Mai fast 82 Prozent der Unternehmen die Rechnungen pünktlich bezahlten. Der Indikator wird seit Anfang des vergangenen Jahres auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel von Januar bis Mai deutlich – seit Juni 2009 erholt er sich allerdings wieder.
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Marktchancen und Risiken von Biosimilars
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2010
Der Fachbegriff Biosimilar bezeichnet einen biotechnologisch erzeugten, proteinbasierten „Nachahmer“-Arzneistoff, der nach Ablauf der Patentzeit eines Originalwirkstoffs zugelassen wird. Die Entwicklung eines solchen Wirkstoffs dauert oft länger als die Planung der Mondlandlung oder des Baus der höchsten Gebäudes der Welt, vergleicht Falk Ebmann den Zeitraum von der Idee bis zur Umsetzung.
Falk Ebmann, MD, PhD, Scientific secretariat der“Biosimilar“ Working Party der European Medicines Agency (Europäische Arzneimittelagentur), sprach auf der 3. DVFA Life Science Conference in Frankfurt am Main (http://www.dvfa.de/). Der Europäischen Arzneimittelagentur obliegt die Erhaltung und Förderung der öffentlichen Gesundheit in der Europäischen Union (EU), indem sie eine laufende Bewertung und Überwachung aller Human- und Tierarzneimittel koordiniert. Bei ihrer Arbeit bedient sie sich der wissenschaftlichen Ressourcen aus den nationalen Arzneimittelbehörden der 30 Mitgliedstaaten der Europäischen Union und EWR-Staaten.
Die Prinzipien zur Anerkennung von Biosimilars sind komplex, da die Wirkstoffe dieser neuartigen Biotechnologie-Erzeugnisse einer aufwendigen Prüfung bedürfen: Sollen auch solche Medikamente als „Biosimilar“ bezeichnet werden können, die einen noch stärkeren therapeutischen Effekt haben als der Originalwirkstoff? Als Biosimilar werden nur solche Wirkstoffe bezeichnet, die eine ähnliche, nicht aber eine wesentlich stärkere oder schwächere Wirkung haben. Unterschiedlichkeit, Komplexität und Endpunkte sind die Dimensionen, mit denen bioidentische und bioähnliche Produkte eingeordnet werden können.
Ebmann zeigt die Schwierigkeiten auf, mit denen sich der Gesetzgeber auseinandersetzen muss. Die EU müsse sich mit der neuen Rechtslage in den USA auseinandersetzen, zum Beispiel werden in den USA nun 12 Jahre Exklusivität gewährt. Begriffe wie „highly similar“ seinen unbestimmt, so dass es auf das künftige Verhalten der Food and Drug Administration (FDA) ankomme. Anders als die klassischen, molekülstruktur-definierten Arzneistoffe sind Biosimilars nicht völlig identisch zum Originalwirkstoff und erfordern deshalb aufwendigere Zulassungsverfahren und Überwachungsmaßnahmen als die klassischen Generika.
Dr. Michael Mack, Vorstand der mehrheitlich zur STADA Arzneimittel AG gehörigen BIOCEUTICALS Arzneimittel AG (http://www.stada.de/), erläutert die Bedeutung der Erfahrung bezüglich des regulatorischen Umfeldes für die erfolgreiche Einführung neuer Produkte. In den letzten 10 Jahren seien eine Vielzahl von Aspekten von Biosimilars in die Diskussion gekommen. So würden heute Produkte als Biosimilars bezeichnet, die früher so nicht gesehen wurden. Mack fühlt sich bei der Diskussion um Biosimilars an die frühen Tage der Diskussion um Generika erinnert.
Mack erläutert die regulatorische Strategie: Das Konzept der Biosimilarität war nicht von vornherein klar, sondern Gegenstand extensiver Diskussionen auf europäischer und internationaler Ebene. Daher sei ein aktiver Beitrag geleistet worden, um selbst bei noch fehlenden Leitlinien zur Markteinführung zu gelangen. Mack zeigt am Beispiel auf, dass es namhaften Wettbewerbern dagegen nicht gelang, den Markt zu erreichen.
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Professionalisierung durch Debitorenrating
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2010
Um Krisenfestigkeit zu erreichen, genügt Unternehmen längst nicht mehr nur ein gute Hausbankbeziehung, denn auch die Hausbank selbst kann in Schwierigkeiten geraten, die ihr aufgrund der ihr gegebenen knappen Eigenmittel nicht jederzeit beliebige Substitutionen und Prolongationen von Kredite für ihre Kunden erlauben. Je größer das Unternehmen, desto mehr kommt es darauf an, selbst die Zahlungsströme auch qualitativ zu steuern und mit einem eigenen Liquiditätsmanagement dafür zu sorgen, dass die Zahlungsfähigkeit jederzeit gewährleistet bleibt, heißt es im Vorwort zum Buch „Debitorenrating“ aus dem Gabler-Verlag (ISBN 978-3-8349-2070-6, http://www.gabler.de).
Jedes Finanzmanagement muss sich auf ein leistungsfähiges Debitorenmanagement stützen, dessen wichtigste Säule ein verlässliches Ratingsystem ist, mit dem ausfallgefährdete Forderungen rechtzeitig identifiziert werden können. Nur wenn drohende Forderungs-ausfälle rechtzeitig erkannt und die Kumulation von Abschreibungen abgewendet werden können, kann sich das Unternehmen gegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung schützen. Im Kern geht es bei jedem Ratingsystem um die Einschätzung künftiger, mehr oder weniger unsicherer Zahlungen. Die Ungewissheit der Zukunft ist die zentrale Her-ausforderung des Finanzmanagements. Mit anspruchsvollen Ratingsystemen lassen sich die Wahrscheinlichkeiten für Forderungsausfälle eingrenzen.
Die Finanzkrise hat das Bewusstsein für die Bedeutung der Liquidität im Unternehmen ebenso gestärkt wie die Einsicht, dass auf externe Ratings selbst führender Agenturen nicht blindlings vertraut werden kann. Sich einseitig auf eine Bezugsquelle von Ratings zu verlassen, kann sich als schwerwiegender Fehler erweisen, da auch Ratingagenturen zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen können. Ratings sind zudem keine Handlungsempfehlungen, so dass auch äußerst verlässliche Ratings einer Weiterverarbeitung be-dürfen, um in konkreten Entscheidungen über den Bestand von Kundenverbindungen zu münden.
Das vorliegende Buch skizziert die Handlungsoptionen aus Sicht des Finanzmanagements von Unternehmen, indem das Wesen und die Bedeutung von Ratings diskutiert, die hauptsächlichen Anwendungsbereiche ausformuliert und die Prozesse vorgestellt werden, mit denen Daten aus Geschäftsbeziehungen verarbeitet und dem Debitorenmanagement verfügbar gemacht werden. Die Kriterien und Maßstäbe, nach denen Ratings erteilt wer-den, kommen ebenso zur Sprache wie die Methoden, um nach verschiedenen Prüfsteinen die richtigen Aktionen einzuleiten.
Welche Kunden oder Lieferanten sind verlässliche Geschäftspartner, wenn es um die voll-ständige und rechtzeitige Begleichung von Rechnungen geht? Schon heute wird von den namhaften Kreditauskunfteien übereinstimmend eine Verschlechterung der Zahlungsmoral von Unternehmen berichtet. Zahlungsziele werden extensiver als bisher in Anspruch genommen und überschritten.
Das neue Buch „Debitorenrating“ aus dem Gabler-Verlag liefert erstmals einen Überblick über maßgebliche Ansätze des Debitorenratings und dessen Implementierung in der Unternehmenspraxis. Durch Debitorenrating werden die Risiken klassifiziert und transparent gemacht. Mit einfachen Daumenregeln lässt sich jedoch kein professionelles Debitorenmanagement aufbauen, vielmehr müssen Maßstäbe und Kriterien des Debitorenratings systematisch in Arbeitsabläufe und Prozesse innerhalb der Organisationsstruktur von Unternehmen integriert werden.
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AAA-Rating aus sprachkritischer Sicht
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2010
Nach Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2007 fehlte nicht viel, um das „AAA-Rating“ auf die Vorschlagsliste für das „Unwort des Jahres“ zu bringen, heißt es im Vorwort zum Buch „Debitorenrating“ aus dem Gabler-Verlag (ISBN 978-3-8349-2070-6, http://www.gabler.de).
Der sprachkritische Begriff „Unwort“ bezeichnet ein „unschönes“, aber auch ein „unerwünschtes“ Wort. Die Gesellschaft für Deutsche Sprache kürte auf dem Höhepunkt der Finanzkrise für 2008 die „notleidenden Banken“ zum Unwort des Jahres, denn dieses stelle das Verhältnis von Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise auf den Kopf. Während die Volkswirtschaften in ärgste Bedrängnis geraten seien und die Steuerzahler Milliardenkredite mittragen müssten, würden die Banken, durch deren Finanzpolitik die Krise verursacht worden sei, zu Opfern stilisiert.
Die insbesondere für strukturierte Finanzierungen in den USA inflationär vergebene Bestnote AAA hielt nicht, was sie versprach: Eine an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, dass der Gläubiger eines mit AAA beurteilten Finanzinstruments alle zwingend fälligen Zahlungen stets vollständig und rechtzeitig erhalten wird, steht im Widerspruch zur Unverkäuflichkeit eines solchen Titels. Wenn Zahlungen als absolut sicher gelten, kann es doch keinen Grund geben, für diesen sicheren Zahlungsstrom keinen Interessenten zu finden.
Da die US-Agenturen speziell bei vermögensgedeckten Wertpapieren daran scheiterten, die Marktentwicklungen insbesondere im US-amerikanischen Immobilienmarkt richtig einzuschätzen, und Fragwürdigkeiten in ihrer Arbeitsweise zu Tage traten, wurde der europäische Gesetzgeber tätig, um Ratingagenturen einer besseren Kontrolle zu unter-werfen. Die Verordnung über Ratingagenturen der Europäischen Union und das Ausführungsgesetz dazu in Deutschland sind die Konsequenzen.
Mit dem Wort „Rating“ verbindet sich die Erwartung einer Klassifizierung, die Risiken vergleichbar und kommunizierbar macht. Das Schulnotenprinzip erlaubt die relative Interpretation von Risiken. Mit den ausufernden Herabstufungen im Bereich der strukturierten Finanzierungen wurde der universelle Anspruch der Bestnote in Frage gestellt. Die er-kannten Fehler führten zu einer Vielzahl von Maßnahmen, nicht nur bei den betroffenen US-Agenturen selbst, sondern auch bei den Aufsichtsbehörden, die sich auf eine umfassende Einsichtnahme und Überwachung des Ratingwesens einstellen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit von Ratings wiederherzustellen und den Nutzen von Ratings an den Finanzmärkten zu sichern.
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Neusser Appell für bessere Ratingkommunikation
Von Dr. Oliver Everling | 2.Juni 2010
„Die Maschine dominiert die Kreditentscheidung“ ist heute der Eindruck vieler Mittelständler. Diese Aussage war Startpunkt einer engagierten Diskussion zwischen Unternehmern, Wirtschaftsförderern, Steuerberatern und Unternehmensberatern zum Thema „Kommunikation mit Kreditinstituten“. Eingeladen hatte Kurt-Herbert Derichs, Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) im Rhein-Kreis Neuss in Kooperation mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Rhein-Kreis Neuss.
Unter der Moderation des Neusser UnternehmerBeraters Carl-Dietrich Sander – selber ehemaliger Bankvorstand – erarbeitete die Gruppe klare Elemente für einen konstruktiveren Austausch zwischen Kreditgebern und Kunden. Als „Neusser Appell für eine bessere Rating-Kommunikation“ wird eine Reihe von Aufforderungen an Kreditinstitute und Mittelständler gerichtet.
Banken und Sparkassen sollten ihre Firmenkunden unaufgefordert informieren über die Ratingnote auf der hauseigenen Ratingskala, die Bedeutung dieser Note auf der Skala für die Kreditwilligkeit der Bank oder Sparkasse, die hinter der Note liegende Ausfallwahrscheinlichkeit, damit der Firmenkunde die Ratingnoten seiner verschiedenen Kreditgeber vergleichen kann, die im Ratingsystem genutzten Kennzahlen und zu beantwortenden Fragen, damit der Firmenkunde umfassende Informationen für eine angemessene Bewertung zur Verfügung stellen kann, sowie die Sicht des Kreditinstituts auf die Stärken und Schwächen des Unternehmens als Ergebnis des Ratingprozesses, damit der Kunde diese Impulse in seine weiteren Entscheidungen einfließen lassen kann.
Diese Information sollte dem Firmenkunden idealer Weise auch in einer schriftlich knapp zusammengefassten Form übergeben werden. Für Mittelständler enthält der „Neusser Appell“ Hinweise, vor jeder Kreditanfrage (Kreditverlängerung, Krediterhöhung) die Kreditinstitute anzusprechen und zu klären, welche Informationen und Unterlagen diese für eine Entscheidung benötigen werden, diese Informationen und Unterlagen komplett zur Verfügung zu stellen und dabei die wichtigsten Entwicklungen z.B. im Jahresabschluss und der Betriebswirtschaftlichen Auswertung ergänzend aus Unternehmenssicht zu erläutern. Ferner sind in den Gesprächen mit den Banken und Sparkassen für deren Fragen offen sein und transparente Antworten zu geben.
Auf dieser Basis – so war die Gruppe überzeugt – ließen sich viele „Unebenheiten“ in der Kommunikation, die heute vielfach auch unter dem Begriff „Kreditklemme“ diskutiert werden, reduzieren und sogar von vorne herein vermeiden (http://www.neusser-rating-appell.de/).
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Konzernweite Verfahrensrichtlinie für Credit Management
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2010
Continetal Hotels, Airlines, Clothing – alle diese Aktivitäten haben mit der 1871 gegründeten Continental AG nichts zu tun, leitet Harald Rehling, CCC, Leiter Konzernkreditmanagement der Continental AG seinen Vortrag bei der 7. Regionalveranstaltung der Region Süd-West des Verein für Credit Management e.V. (VfCM, http://www.credit-manager.de/) ein. Die SCHUFA Holding AG direkt am Schiersteiner Hafen von Wiesbaden bot dafür als Gastgeber ein hervorragendes Ambiente (http://www.schufa.de/).
Rehling zeigt die Organisation der Kreditmanagements des Continental-Konzerns, Automotive wird von den übrigen Einheiten des Konzernkreditmanagements unterschieden. Verfahrensrichtlinien vereinheitlichen Prozesse im Konzern, wodurch eine Vergleichbarkeit („Benchmarking“) von Abläufen möglich werde. Regelung von Zielen, Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Definition von Prozessen und Prozessabläufen gehören zu den zentralen Elementen einer Verfahrensrichtlinie. Bereichsübergreifende Interaktionen mit anderen Abteilungen müssen bedacht und geregelt werden.
Klare, verständliche und strukturierte Darstellung sind wichtig, wer ist für was zuständig und muss bzw. darf was wann in welcher Art und Weise tun? Dein Einführung einer Verfahrensrichtlinie erzeugt Handlungssicherheit bei allen Beteiligten des Bereichs. Wichtig sei auch die Verantwortlichkeit für die Verfahrensrichtlinie und die Aktualisierung zu regeln, den Geltungsbereich (Kreditmanagement? Vertrieb? Für beide gemeinsam? Wer ist der Adressat?), die Zuständigkeit für die Inkraftsetzung, die Zielbeschreibungen, die Aufgabenbeschreibungen, die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten unter Berücksichtigung der Organisationsstrukturen, die Prozessbeschreibungen auch unter Berücksichtigung vor- und nachgelagerter Abteilungen und die Begriffsdefinitionen.
Bei der Continental erfolgt eine Unterteilung in Verfahrensrichtlinie und Organisationsrichtlinie. Die Verfahrensrichtlinie muss über mehrere Managementebenen hinweg bis in den Vorstand entschieden werden. Die Organisationsrichtlinie könne dagegen – wie es die Abläufe verlangen – schneller abgewandelt werden. Vermeidung unangemessener Risiken und finanzieller Verluste, Reduzierung des Working Capitals und der DSO, die Steuerung des Forderungsvermögens sowie seine Risikosteuerung und die Definition der Ebenen des Kreditmanagements gehören zu den Zielen dieser Regelungen.
Die Organisationsrichtlinie umfasst das Kreditmanagement im Einzelnen, auch die Ebenen im Kreditmanagement (Basis, regionales Kreditmanagement, Automotive bis zum CFO). Kreditlimite, Vorgehensweise und Kriterien zur Beurteilung des Kunden werden hier vorgegeben. Scoring, Wirtschaftsberichte usw. bieten dem lokalen Kreditmanager eine Grundlage, sich ein Bild vom Kunden zu machen. Besonderheiten gibt es z.B. bei Erstausrüstungskunden. Warenkreditversicherung, Konsignationslagerverträge, Fakturierung, Mahnwesen, Insolvenzfälle, Kreditkomitees, Berichtswesen – Rehling kommt auf die ganze Bandbreite der Themen zu sprechen, die Inhalte einer Organisationsrichtlinie sein müssen.
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Leasing-Forum 2010
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2010
„Wachstum braucht Investitionen“, betonte kürzlich das ifo Institut für Wirtschaftsforschung (http://www.cesifo-group.de/). Die Leasingbranche als Investitionsmotor der deutschen Wirtschaft spielt dabei eine entscheidende Rolle. Jährlich investieren die Leasingunternehmen 42 Milliarden Euro in Fahrzeuge, Maschinen, Computer oder Immobilien. Zum Nutzerkreis zählen sowohl Mittelständler als auch internationale Konzerne.
Demgegenüber befindet sich die Leasing-Wirtschaft im Umbruch: Die drastische Verschlechterung der Refinanzierungsbedingungen nicht nur für Leasing-Unternehmen, die Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform sowie die geplanten Änderungen der internationalen Bilanzierungsrichtlinien erschweren für viele Anbieter die Daseinsbedingungen.
Dabei muss Leasing gerade jetzt seiner Aufgabe als alternative Finanzierungsquelle für Investitionen verstärkt nachkommen. Der Mittelstand braucht Geld, die Zurückhaltung der Banken wird beklagt. Welche Konsequenzen haben diese Bedingungen für Wettbewerbssituation und Angebot? Was unterscheidet Leasinganbieter von Banken und damit Leasing vom klassischen Bankkredit? Und wie können Hersteller oder Händler von Industriegütern Leasing als Absatzinstrument einsetzen? Politik, Finanzaufsicht, (Vertriebs-)Partner und vor allem Kunden müssen den Nutzen von Leasing nicht nur begreifen, sie müssen ihn wollen!
„Darüber wollen wir reden und diskutieren“, sagt Philipp Otto von der Verlagsgruppe Fritz Knapp / Helmut Richardi und lädt zum „Leasing-Forum 2010″ am 7. Juli 2010 im Hilton Frankfurt ein: „Herausforderung Leasing – gefangen zwischen Regulierung und Markt“. Top-Referenten sind u. a. Hans-Michael Heitmüller, Vorsitzender des Vorstands, Deutsche Leasing AG, Bad Homburg v.d. Höhe, Alexander Wüerst, Vorsitzender des Vorstands, Kreissparkasse Köln, Köln, und Marijan Nemet, Partner / Wirtschaftsprüfer / Financial Service Industry (FSI), Deloitte & Touche GmbH, Frankfurt am Main.
http://www.kreditwesen.de/media/veranstaltung/2010/May/04/Leasing-Forum_Prospekt_2010.pdf
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Roland Berger Strategy Consultants gewinnen Dr. Markus Krall
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2010
Roland Berger Strategy Consultants stellen 20 erfahrene Experten im Bereich Financial Services ein, darunter sechs Partner, drei davon in Deutschland. Das Kompetenzzentrum Financial Services zählt heute mit rund 25 Partnern und 200 Beratern zu den am stärksten wachsenden Bereichen der weltweit führenden Strategieberatung europäischen Ursprungs. „Infolge der Finanzkrise hat sich die Regulierung im Finanzsektor verschärft“, sagt Dr. Udo Bröskamp, Leiter des globalen Competence Centers Financial Services bei Roland Berger. „Das Geschäftsumfeld für Banken und Versicherungen ändert sich radikal.“ Diesem Wandel begegnen die Strategen unter anderem mit einer Erweiterung ihres Expertenteams und der Stärkung ihrer Kompetenzen im Risikomanagement und in der Beratung für die Versicherungsbranche.
16 Spezialisten kommen von der schwerpunktmäßig in Deutschland, Österreich und dem mittleren Osten tätigen Unternehmensberatung KDB Krall Demmel Business Consulting GmbH zu Roland Berger Strategy Consultants. Die auf Risikomanagement spezialisierten Experten ergänzen das Roland Berger-Team Financial Services an den Standorten Frankfurt, Hamburg, München, Zürich, Wien und in Manama/Bahrain.
Die Führungsriege von KDB verfügt über langjährige Erfahrung in der strategischen Beratung von multinationalen Finanzinstitutionen, Investoren, Regulatoren und anderen Teilnehmern des internationalen Finanzmarktes. Dr. Markus Krall und Dr. Roland Demmel bereichern den Partnerkreis in Deutschland: KDB-Gründungspartner und -Geschäftsführer Dr. Markus Krall begann seine Karriere bei der Allianz AG in München, bevor er in die Strategieberatung wechselte und unter anderem als Senior Partner bei McKinsey arbeitete. Vor der Gründung von KDB war der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Chief Risk Officer und Mitglied des Vorstandes bei Converium Rückversicherung in Zürich. Dr. Roland Demmel ist ebenfalls Gründungspartner und Geschäftsführer von KDB. Der Wirtschaftsingenieur und Dr. der Staatswissenschaften kann auf elf Jahre Erfahrung in der Finanzindustrie zurückblicken, davon zehn als Berater (vor KDB etwa als Partner bei KPMG Advisory). KDB-Partner Dr. Dietrich Matthes wird neuer Partner am Standort Manama, Bahrain, Walter Mussil in Wien.
„Wir freuen uns, mit unseren neuen Kollegen unser Kompetenzzentrum Financial Services weiter zu stärken und vor allem den für unsere Klienten immer wichtigeren Bereich Risikomanagement auszubauen“, sagt Dr. Martin Wittig, Mitglied des weltweiten Executive Committee sowie CFO von Roland Berger Strategy Consultants. „Wir vertreten das gleiche Verständnis, den gleichen Stil und den gleichen Ansatz von Strategieberatung, um den größtmöglichen Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen“.
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CAM erfüllt MaDiC des VfCM
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2010
Als Reaktion auf die aktuelle Bundesdatenschutznovelle hat der Verein für Credit Management (VfCM e.V., http://www.credit-manager.de/) die „Mindestanforderungen an den Datenschutz im Credit Management (MaDiC)“ definiert. Der Credit Application Manager (CAM), eine Kreditmanagement-Software der Prof. Schumann GmbH (http://www.prof-schumann.de/) erfüllt gemäß einer Pressemitteilung des Hauses die Anforderungen, die darin an eine technische Lösung gestellt werden.
Es gibt zwei Pole, zwischen denen sich der Datenschutz im Credit Management bewegt, schreiben die Experten von der Prof. Schumann GmbH: Der Schutz der Persönlichkeitsrechte, die durch eine Kreditwürdigkeitsprüfung berührt sind, auf der einen und der Schutz der berechtigten Interessen eines Unternehmens auf der anderen Seite. Die ab dem 1. April in Kraft getretenen Änderungen am Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) haben die Absicht, die Persönlichkeitsrechte besser zu schützen und das Informationsrecht der Betroffenen zu stärken. Die MaDiC des VfCM sollen Unternehmen als Leitfaden dienen, ihre bisherigen Kreditprozesse kritisch zu überprüfen.
Viele der formulierten Mindestanforderungen lassen sich durch reine Organisationsanweisungen regeln, so z. B. die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten. Weitere Anforderungen betreffen aber auch eine IT-Unterstützung der Prozesse. Eine gute Software wie CAM kann diese neuen Anforderungen automatisch berücksichtigen. So werden alle Schritte der Datenübertragung und Beurteilung lückenlos dokumentiert und sind über eine Historie jederzeit einseh- und nachvollziehbar. Auch den Vertraulichkeits-Regelungen wird in CAM selbstverständlich durch eine verschlüsselte Übertragung und ein genau definiertes Zugriffs- und Berechtigungskonzept entsprochen. Weiterentwicklungen, die für die Datenübertragung an Zahlungserfahrungspools notwendig waren, wurden bereits allen Kunden der Prof. Schumann GmbH kostenfrei zur Verfügung gestellt.
„Es ist uns wichtig, unseren Kunden eine leistungsfähige Software zur Verfügung zu stellen, die ihrem Anspruch gerecht wird, die Prozesse im Kreditmanagement zu optimieren. Dass die Software dabei konform zu den gesetzlichen Regelungen ist, ist eigentlich selbstverständlich. Viel wichtiger ist uns dabei der Aspekt der Nutzerfreundlichkeit. Die Software muss sich an den Nutzer anpassen und nicht umgekehrt. Unsere Software soll die Arbeit erleichtern und muss daher mit Veränderungen mitgehen.“, führt Dr. Martina Städtler-Schumann, Geschäftsführerin der Prof. Schumann GmbH, aus. Und sie ergänzt: „Außerdem stehen wir mit unserem Beraterteam selbstverständlich auch für die Umsetzung der Organisationsanweisungen zur Verfügung.“
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