Karriererating zum Jubiläum

Von Dr. Oliver Everling | 20.Oktober 2009

In ihrem 40. Jubiläumsjahr stellte sich die A.S.I. Wirtschaftsberatung AG bereits zum dritten Mal in Folge dem Karriere-Rating von Assekurata und bekräftigt das sehr gute Vorjahresurteil.

Die A.S.I. Wirtschaftsberatung AG ist seit ihrer Gründung im Jahr 1969 als Versicherungsmakler für Akademiker und gehobene Privatkunden tätig. Qualifizierte Neueinsteiger beginnen ihre Karriere im Unternehmen in einer der bundesweit 26 Geschäftsstellen und können sich bereits nach vier Jahren zum Gesellschafter entwickeln. Das transparente Karrieremodell ist aus Sicht von Assekurata ebenso wie die faire Vergütungsstruktur des Unternehmens mitentscheidend für die exzellente Bewertung der gesamten Teilqualität Vermittlerorientierung.

Die exzellente Fachausbildung des Unternehmens versetzt sowohl Branchenneulinge als auch erfahrene Vermittler in die Lage, ihre jeweilige Zielgruppe auf einem qualitativ hochwertigen Niveau zu beraten. Dabei können die Berater jederzeit auf eine exzellente IT-Unterstützung zurückgreifen oder die sehr gute fachliche Unterstützung der Kollegen Vor-Ort sowie in der Zentrale in Anspruch nehmen. Exzellente Zugangswege schafft das Unternehmen zudem im Bereich des Zielgruppenmarketings durch diverse Kooperationen mit Hochschulen oder Branchenverbänden. Um die Attraktivität einer Vertriebskarriere für Absolventen mit Bachelorabschluss zu erhöhen, beteiligt sich die A.S.I. Wirtschaftsberatung AG neuerdings sogar an den Kosten eines berufsbegleitenden Masterstudiengangs ihrer erfolgreichen Berater. Erfahrene Finanzberater bei A.S.I. können bereits seit Jahren eine externe Weiterbildung zum Financial Planner durchlaufen, die vom Unternehmen finanziell gefördert wird.

In der Teilqualität Finanzstärke erzielt das Unternehmen erstmalig ein exzellentes Ergebnis, wobei sich das Urteil aus einer sehr guten Bewertung der Sicherheitslage und einer exzellenten Einschätzung der Erfolgslage zusammensetzt. Grundlage für die Bewertung von Assekurata ist ein internes Risikomodell sowie ein Vergleich mit führenden Marktteilnehmern. Darüber hinaus wirkt sich auch die Konzerneinbindung der A.S.I. Wirtschaftsberatung AG über die Gothaer Finanzholding AG maßgeblich auf die Stabilität des Unternehmens aus.

Die fachliche Qualität sowie die vielfältigen Beratungslinien des Unternehmens sind maßgeblich verantwortlich für die sehr gute Bewertung der Beratungs- und Betreuungskonzepte. Den ganzheitlichen Beratungsansatz, die Erstellung individueller Finanzkonzepte sowie die lebensbegleitende Betreuung der Mandanten hat die A.S.I. Wirtschaftsberatung AG bereits in ihrem Unternehmensleitbild verankert. Je nach Zielgruppe stehen den Beratern unterschiedliche Konzepte zur Verfügung, die die Besonderheiten der entsprechenden Kundenklientel und den daraus resultierenden Beratungsbedarf berücksichtigen. So bietet das Unternehmen beispielsweise in Kooperation mit verschiedenen ärztlichen Standesorganisationen eine Vortragsreihe an, um Ärzte und Zahnärzte mit einer professionellen Beratungsdienstleistung bei der Existenzgründung und Praxisweitergabe zu unterstützen. Mit einem speziellen Beratungskonzept für Lehrerinnen und Lehrer rückt die A.S.I. Wirtschaftsberatung AG künftig auch diese Berufsgruppe wieder verstärkt in den Fokus ihrer Beratungstätigkeit.

Assekurata analysiert für die Beurteilung der Wachstumssituation die Entwicklung der Provisionsumsätze sowie der Berateranzahl der vergangenen Jahre. In einem allgemein schwierigen Marktumfeld gelang es hierbei der A.S.I. Wirtschaftsberatung AG, die Provisionsumsätze auf einem stabilen Vorjahresniveau fortzuführen. So konnten die Provisionsumsätze trotz der Finanzmarktkrise um 0,43 % auf 18,5 Mio. Euro zulegen. In Verbindung mit der Bewertung der Wachstumspotenziale erzielt das Unternehmen daher eine sehr gute Bewertung, was Rückschlüsse auf die Nachhaltigkeit und Attraktivität der Vertriebsorganisation erlaubt.

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Große Depression als AAA-Maßstab

Von Dr. Oliver Everling | 19.Oktober 2009

Die „Große Depression“ ist künftig ein Maßstab für die Widerstandskraft, die ein Emittent für ein AAA Rating aufweisen muss. Nur wer auch unter den Bedingungen einer Großen Depression wirtschaftlich in der Lage ist, seinen zwingend fälligen Zahlungsverpflichtungen stets vollständig und rechtzeitig nachzukommen, kann nach der Kriteriologie der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P’s) die Bestnote erreichen. Dies machen S&P’s Analysten in einer Telefonkonferenz zum Thema „What Has Changed At S&P And How It May Impact Our Ratings“ deutlich (http://www.standardandpoors.com/).

Als Great Depression („Große Depression“) bezeichnet man die schwere Wirtschaftskrise in den USA, die am 24. Oktober 1929 mit dem „Schwarzen Donnerstag“, auf Grund der Zeitverschiebung zwischen Europa und der USA auch als „Schwarzer Freitag“ bekannt, begann und die 1930er Jahre dominierte sowie Teil bzw. Ursprung der Weltwirtschaftskrise war. Die wichtigsten Änderungen in der Kriteriologie von S&P’s ergaben sich erwartungsgemäß für CDOs, RMBS und ähnliche Instrumente, die im Mittelpunkt der Krise standen.

Alexandra Dimitrijevic, Criteria Officer, Corporate & Government Ratings von S&P’s aus Paris, skizziert die Veränderungen, die sich für die Beurteilung der Unterstützungsmechanismen ergeben haben, die die öffentlichen Unternehmen betreffen. So habe sich in der Krise gezeigt, dass auch solche Regierungen eingreifen würden, die sich bisher eher zurückhaltend gezeigt hätten.

Als „GREs“ bezeichnet S&P’s solche Wirtschaftseinheiten, die potentiell von außergewöhnlichen staatlichen Eingriffen in Krisensituationen betroffen sind. Dazu zählen auch manche private Unternehmen, selbst wenn keine staatliche Gesellschafterstellung besteht, wenn der staatliche Eingriff wahrscheinlich erscheint.

Insgesamt werden rund 550 Einheiten von S&P’s als GREs erfasst. S&P’s geht von der „binären“ Betrachtung der Zugehörigkeit zu den GREs ab und geht zu einem eher granularen Ansatz über. Auch die Notchingprinzipien werden abgelöst und durch eine viergliedrige Kriteriologie ersetzt.

Dimitrijevic unterstreicht, dass die „Default“-Definition von S&P’s nicht mit der der jeweiligen Regierung übereinstimmen muss. Vielmehr können Restrukturierungsmaßnahmen bereits als Ausfall gewertet werden, während die betreffende Regierung noch keinen Ausfall angibt.

Das Rating der Regierung in lokaler Währung, das Kreditprofil auf Basis der Einzelstellung des GREs, die Bedeutung der GREs für die Regierung und weitere Kriterien beeinflussen die Klassifizierung. Dimitrijevic gibt ein Beispiel, wie sich die Kriterien im Einzelfall auswirken können. Demnach lässt sich in einer mehrdimensionalen Betrachtung das Rating bestimmen, im Falle der Gegenüberstellung von zwei Kriterien anhand einer Tabelle, die die möglichen Ratings auf den Spalten und Zeilen zeigen.

Dimitrijevic macht klar, dass sich an der grundsätzlich qualitativen Analyse nichts ändern werde, wohl aber eine granularere Betrachtung angestrebt wird, um dem immer variantenreicheren und komplexeren Universum der zu beurteilenden Einheiten gerecht zu werden. Im Falle einer weitgehenden staatlichen Garantie für die Verbindlichkeiten der GREs würde diese Tatsache einmal durch die zu erwartenden günstigeren Kreditkonditionen berücksichtigt werden. Dimitrijevic stellt die veränderten Anreizstrukturen heraus, die sich im Falle einer staatlichen Garantie ergeben und im Rating zu berücksichtigen sind.

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Überleben Hybride im Finanzdschungel?

Von Dr. Oliver Everling | 19.Oktober 2009

Look-backs und Triggers sind unterschiedliche Klauseln für Hybridkapital von Banken. Gerry Rawcliffe, Managing Director, Financial Institutions, Fitch Ratings, zeigt zum „Western European Banks‘ Outlook“ bei der „Frankfurt Conference“ der Ratingagentur die unterschiedlichen Konsequenzen auf. Bei Look-backs muss ein bestimmtes Ereignis eingetreten sein, um die Verpflichtung der Bank auszulösen, einen Coupon einzulösen. Beim Trigger dagegen wird die Zahlungsverpflichtung begründet, wenn ein bestimmtes Ereignis nicht eingetreten ist. Die Unterschiedlichkeiten der Konstruktionen müssen im Rating angemessen gewürdigt werden. Rawcliffe zeigt an verschiedenen Beispielen die Implikationen auf.

„Wo wir heute sind, ist nicht da, wo uns Bankenaufseher jemals gesehen haben“, sagt Rawcliffe. Verluste konnten nur absorbiert werden, nachdem Rettungspakete geschnürt wurden. Inwieweit Rettungsmaßnahmen greifen, liege darüber hinaus mehr in der Hand von Anwälten. Dies könne auch nicht das gewesen sein, was Investoren sich von den Anlageinstrumenten erwarteten.

Die letzte Anpassung der Eigenkapitalrichtlinie der Europäischen Union führt explizite Regeln für die Behandlung von Hybridkapital ein. Kritisch merkt Rawcliffe die den Aufsichtsbehörden eingeräumten Befugnisse an, die Bedingungen zu bestimmen, unter denen Zahlungen an Hybridkapitalgeber erfolgen dürfen. Die Attraktivität solcher Anlagen für Investoren dürfe darunter leiden.

„Triggerpunkte funktionieren einfach nicht“, sagt Rawcliffe. Entweder sie seien zu hoch oder zu niedrig, entweder ist die Wahrscheinlichkeit ihrer Auslösung zu hoch oder zu niedrig. Wenn es sich um eine systemisch relevante Bank handle, werde der Steuerzahler schon zuvor zur Kasse gebeten, denn man könne es sich nicht leisten, erst die Verwirklichung der maßgeblichen Auslösetatbestände abzuwarten. Werden Hybridinstrumente in einer Sackgasse der Evolution im Finanzdschungel aussterben? Rawcliffe macht die Antwort auf diese Frage von der konkreten Ausgestaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen abhängig (http://www.fitchratings.com/).

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VPV mit gutem Gesamturteil

Von Dr. Oliver Everling | 19.Oktober 2009

Trotz schwieriger Marktbedingungen kann die VPV Allgemeine Versicherungs-AG ihr Rating halten und erzielt bei der Ratingagentur Assekurata zum vierten Mal in Folge ein gutes (A) Gesamturteil. Im Geschäftsjahr 2008 hat die VPV Allgemeine ihre Sicherheitsmittel weiter ausgebaut. Die positive Entwicklung ist insbesondere auf die Stärkung des Eigenkapitals zurückzuführen. Auch das versicherungstechnische Spezialkapital erreicht in Relation zu den gebuchten Prämien feR mit 41,06 % einen exzellenten Wert und liegt weit über dem Marktdurchschnitt von 29,76 %.

Ihr Risikomanagementsystem hat die VPV Allgemeine frühzeitig auf die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen an das Risikomanagement der Versicherungsunternehmen vorbereitet. So ist der Umsetzungsstand im Vergleich zu anderen Unternehmen im Markt schon weit fortgeschritten. Insgesamt erreicht die VPV Allgemeine ein gutes Sicherheitsurteil.

Trotz einer ungünstigen Schadenentwicklung kann die VPV Allgemeine ihr hohes Erfolgsniveau in 2008 halten. Die versicherungstechnische Ergebnisquote geht zwar von 15,74 % auf 9,68 % zurück, liegt aber nach wie vor weit über dem Marktdurchschnitt von 4,04 %. Auf der Kapitalanlageseite erreicht die VPV Allgemeine eine Nettoverzinsung von 2,96 % (Markt: 3,64 %). Dank ihres strengen Kapitalanlagerisikomanagements blieb die Gesellschaft bisher von der Kapitalmarktkrise vergleichsweise verschont. Die überwiegend hohen Ausprägungen der Erfolgskennzahlen nehmen einen wesentlichen Einfluss auf die sehr gute Bewertung der Teilqualität Erfolg.

In der von Assekurata durchgeführten Kundenbefragung erreicht die VPV Allgemeine erneut ein gutes Ergebnis. Auffällig hier ist, dass ein sehr großer Teil der Befragten die Versicherungsleistung honoriert. So geben 49,1 % der Kunden an, mit der Absicherung der VPV Allgemeinen sehr zufrieden zu sein. Der Durchschnitt der von Assekurata gerateten Schaden-/Unfallversicherer erzielt hier einen geringeren Wert von 39,3 %. Auch zeigen sich die Kunden der VPV Allgemeinen vergleichsweise kündigungsresistenter. Während bei der Vergleichsgruppe 24,0 % der Kunden schon einmal über eine Kündigung ihrer Versicherungspolice nachgedacht haben, sind es bei der VPV Allgemeinen 21,0 %. Um dem Kunden zukünftig einen noch gezielteren Versicherungsschutz bieten zu können, stellt die Gesellschaft derzeit ihre Produktpalette auf eine Basis-, Kompakt- und Exklusiv-Linie um. Zu den Produktneuerungen zählt ebenso ein neuer Tarif in der Wohngebäudeversicherung für Kunden ab 55 Jahren, welcher unter anderem einen Haus- und Wohnungsschutzbrief umfasst. Insgesamt erzielt die VPV Allgemeine ein gutes Urteil in der Teilqualität Kundenorientierung.

Die VPV Allgemeine konnte in 2008 ihr Unternehmenswachstum sowohl nach Prämien als auch nach Verträgen steigern. Gemessen am Beitragsvolumen erreicht die Gesellschaft eine Zuwachsrate von 2,94 % im gesamten Geschäft und liegt damit weit über dem Marktdurchschnitt von 0,2 %. Nach Vertragsstückzahlen beträgt das Wachstum in 2008 1,13 %, nach 0,80 % im Vorjahr. Auch für die nächsten Jahre sieht Assekurata bei der VPV Allgemeinen gute Wachstumschancen.

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Debitorenmanagement macht Ressourcen frei

Von Dr. Oliver Everling | 16.Oktober 2009

Steigende Ansprüche an das Forderungsmanagement ist für viele Unternehmen heute das bestimmende Thema. Markus P. Neuhaus, Rechtsanwalt, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Reorganisation Service, Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, zeigt auf dem EOS Kongress in Berlin die Zwickmühle der Branche auf, die im Forderungsmanagement zwischen Out- und Insourcing liege.

Der Konjunktureinbruch beeinflusst das Zahlungsverhalten von privaten und gewerblichen Auftraggebern zunehmend negativ und hat eine Erhöhung der Abschreibungen auf Forderungen zur Folge, schließt Neuhaus. Wegen der sinkenden Zahlungsmoral stellen Unternehmen höhere Ansprüche an ein funktionsfähiges Forderungsmanagement. Unternehmen weisen einen steigenden Anteil an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus. Nur 38,7% der mittelständischen Unternehmen beurteilt die Zahlungsweise ihrer Auftraggeber mit den Noten „sehr gut“ oder „gut“. Ein drohender Liquiditätsengpass kann das Unternehmen in Insolvenznähe führen.

Ein hoher Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bindet Kapital, muss refinanziert werden, drückt die Eigenkapitalquote und beinhaltet Ausfallrisiken, so die Analyse von Neuhaus. Ziele des Forderungsmanagements müssen daher nach Neuhaus die Senkung der Forderungsbestände, die Reduzierung der Abschreibungen auf Forderungen, die Nutzung von Kosteneinsparpotenzialen beim Inkasso, die Ertragssicherung und die Aufrechterhaltung der Geschäftsverbindung auch zu bonitätsmäßig schwachen Kunden sein.

Die Optionen des Outsourcings im weiteren Sinne liegen im externen Forderungsmanagement (Servicegesellschaften etc.), Forderungsverkauf (Factoring/Forfaitierung), Verbriefung und Beitreibung fälliger Forderungen durch Inkassounternehmen/Verkauf abgeschriebener Forderungen. Die Servicegesellschaft übernimmt das komplette Debitorenmanagement. In der Praxis handelt es sich dabei regelmäßig um Tochtergesellschaften, dementsprechend kommt diese Variante erst ab einer bestimmten Größenordnung des Mutterunternehmens in Betracht. Regelmäßig bietet die Servicegesellschaft nach Darstellung von Neuhaus die Umgehung bestimmter tariflicher und arbeitszeitlicher Vorgaben und ermöglicht damit insbesondere in Bezug auf die Personalkosten erhebliches Einsparpotential. Eine Auslagerung des Managements ungekündigter Forderungen an externe konzernfremde Unternehmen wird regelmäßig aufgrund rechtlicher Hürden (Datenschutz, Informationspflichten, etc.) mit hohem Aufwand verbunden sein.

Der Factor übernimmt Forderungen des Verkäufers gegen dessen Schuldner mit einem Zins- und Risikoabschlag. Vorteile für den Verkäufer liegen in der Finanzierungsfunktion, Delkrederefunktion und Dienstleistungsfunktion. Direkter Liquiditätszufluss nach Abtretung bedeutet für das Unternehmen, dass es bei eigenen Lieferanten Skonti in Anspruch nehmen kann. Weitere Vorteile liegen in der Einsparung von Zinszahlungen bei Rückführung von Bankverbindlichkeiten. Die verbesserte Eigenkapitalquote bei Tilgung bestehender Schulden kann die Bonität und das Rating steigern.

Der Forderungskäufer übernimmt beim echten Factoring das Ausfallrisiko. Der Factor übernimmt bei Bedarf auch das Debitorenmanagement, Mahnwesen und Inkasso: Personal- und Sachkosten sinken, die Erfahrung des Factors im Umgang mit Schuldnern wird genutzt, spezielle Mahn-/Überwachungssoftware sichert Effizienz und das Debitorenmanagement wird emotionsfrei durch einen neutralen Dritten übernommen. Neuhaus berichtet über eine hohe vorgerichtliche Erfolgsquote aufgrund hoher Schuldnerakzeptanz und kontinuierliche Überwachung der Schuldner.

Neben dieser zeigt Neuhaus weitere Optionen auf. Sein Fazit: Es erscheint ihm insbesondere vor dem Hintergrund der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise empfehlenswert, das Forderungsmanagement einer laufenden und intensiven Prüfung zu unterziehen. Dabei sollte auch die Rücksprache mit den kreditgebenden Banken in Erwägung gezogen werden. Neuhaus: „Möglicherweise können gemeinsame Lösungen mit externen Spezialanbietern erarbeitet werden.“

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Spannungsverhältnis von Kreditinstituten und Kreditnehmern

Von Dr. Oliver Everling | 16.Oktober 2009

Die Finanzkrise führt zu verschärften Anforderungen gegenüber Kreditinstituten, wodurch das Verhältnis zum Kunden belastet wird, zeigt Prof. Dr. Michael Lister, Lehrstuhl für Finanzen, Banken und Controlling, Lehrstuhl Real Estate, School of Management and Innovation SMI, Steinbeis-Hochschule Berlin SHB, auf dem EOS Kongress in Berlin auf.

EZB, Nationalbanken, Sachverständigenräte und andere Meinungsführer, wie z. B. das Institute for International Finance, Washington DC, fordern von Kreditinstituten, so Lister: Das Risikomanagement muss verbessert werden. Die Anreizstrukturen müssen optimiert werden. Insbesondere die Konstruktion und der Handel von bzw. mit Kreditderivaten müssen genauer durchleuchtet und verstanden werden. Dies wird dazu führen, so Lister, dass die Banken die Kreditvergabepolitik weiter verschärfen, die Kreditzinsen weiter erhöhen und aufgrund knapper Eigenmittel und Liquidität weniger Kredite vergeben.

Prof. Dr. Michael Lister arbeitete von 1984 bis 1987 in einer Bank, studierte danach bis 1992 BWL an der Uni Münster, promovierte 1996, wurde 1998 zum Assistenzprofessor ernannt und habilitierte sich 2002 an der Uni Basel. Von 2003 bis 2008 übernahm er den Lehrstuhl für Finanzen, Banken und Controlling an der WHL Wissenschaftliche Hochschule Lahr, wo er von 2005 bis 2008 auch Prorektor für Forschung war. Prof. Dr. Michael Lister ist seit 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Finanzen, Banken und Controlling sowie des Lehrstuhls für Real Estate an der SMI School of Management and Innovation der SHB Steinbeis Hochschule Berlin. Gleichzeitig ist er akademischer Leiter des CRES Center for Real Estate Studies an der SMI. Seit 1993 ist er als Dozent und Berater für bank-, finanz- und immobilienwirtschaftliche Fragestellungen tätig. Er ist zudem Autor verschiedener Veröffentlichungen, z. B. der Bücher „Ertragsorientiertes Bankmanagement“ und „Value Controlling“.

Im Risikotragfähigkeitskalkül tragen Kreditinstitute dem gestiegenen Risiko Rechnung, berichtet Lister. Durch die gestiegene Marktvolatilität nimmt der VaR zu. Die bei Stresstests zu beobachtenden Effekte müssen extremer werden. Die Bedeutung von Risikomaßen für tail events, z. B.: Lower Partial Moments, Conditional Value at Risk, Risikomaße der Extremwerttheorie nimmt zu. Allerdings stellt sich die Frage, so Lister, ob man dem VaR überhaupt noch trauen kann. Die wenig überraschende Konsequenz zeigt Lister auf: Es müssen mehr Risikodeckungsmassen und damit tendenziell mehr Eigenkapital für Erfolgs- und Liquiditätsrisiken bereit gestellt werden. Die Kosten hierfür trägt der Bankkunde.

Im Risiko-Chancen-Kalkül verrechnen die Kreditinstitute mit der Kennziffer RORAC die Eigenkapitalkosten. Im Fokus des Risiko-Chancen-Kalküls steht die Verrechnung von Eigenkapitalkosten über die Kennziffer RORAC: Grundsätzlich müssten bei gleichbleibenden Werten für den geplanten VaR und den Gewinnanspruch für einzelne Geschäfte bei gestiegener Volatilität mehr Eigenkapitalkosten verrechnet werden. Lister: „Zudem dürften nur noch weniger Geschäfte getätigt werden.“

Wenn die Deckungsmassen ausgebaut werden, kann auch der Plan-VaR zunehmen. Je nach Veränderungsrate kann der Ziel-RORAC gleichbleiben. „Dann werden zwar“, sagt Lister, „immer noch höhere Eigenkapitalkosten für volatilere Geschäfte verrechnet. Aber die Beschränkung der Menge der Geschäfte entfällt.“ Erst wenn der RORAC sinkt, können die Eigenkapitalkostenverrechnungen für volatilere Geschäfte vielleicht konstant gehalten werden. Dazu muss der Anstieg des Gewinnbedarfs fällt kleiner ausfallen als der Anstieg des geplanten – und zulässigen – VaR. Auch hier besteht also die Gefahr einer Verteuerung der Kreditkonditionen, warnt Lister.

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Zahlungslösungen beim BAUR Versand

Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2009

Der BAUR Versand, gegründet 1925 als Schuh-Versender mit Firmensitz Burgkunstadt, macht nach Einführung des Sammelbestellergeschäfts seit 1935 Ratenzahlung möglich (seit 1994 mit Zinsen). Seit 1998 ist der BAUR Versand eine Tochter des OTTO Versands und ist seit 2002 mit eigenem Internet-Shop online, der unter den 10 meist besuchten Online-Shops in Deutschland gehört. Zu den angebotenen Zahlarten gehörten Rechnungskauf, Kreditkauf (feste Laufzeiten von 3 – 48 Monaten), Nachnahme und Kreditkarte.

In der Neukundengewinnung ist der Rechnungskauf der Big Point, sagt Andreas Rupp vom BAUR Versand (http://www.baur.de/). Für den Neukunden ist die angebotene Palette an Zahllösungen irrelevant, über 78 % (85 %) wählen (unbewusst) den Rechnungskauf. Eine Eingrenzung auf nur sichere Zahlarten ist nicht praktikabel, urteilt Rupp. In einem zweiwöchigen Test wurden den Internet-Neukunden nur die sicheren Zahlarten Nachnahme und Kreditkarte angeboten. Damit einhergehend konnten die Kreditrisikoprüfungen ausgeschaltet werden. Die Abbruchquoten im Check-Out-Prozess waren so erheblich, dass der Test vorfristig beendet wurde. Auf dem EOS Kongress in Berlin (http://www.eos-kongress.com/) Berichtet Rupp über Einzelheiten.

Die Retourenquote spricht eine eindeutige Sprache in Richtung der langen Kreditlaufzeiten: Je länger die Laufzeit, umso verbindlicher ist der Kundenwunsch. Mit der Option Bankeinzug kann die Retourenquote nennenswert gesenkt werden. Die Möglichkeiten, den Kunden zum Kredit zu führen, sind beträchtlich. Aus Vertriebssicht ist der Kreditkunde der lukrativste. „Gilt dies“, fragt Rupp, „auch aus Kreditsicht?“

Bei den Bestandskunden tritt der Rechnungskauf den Rückzug an. Sowohl der Rechnungskauf (85 % à 64 %) als auch die sicheren Zahlarten verlieren zunehmend an Bedeutung. Die Zahlpause ist ein gerne genutztes Instrument, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken. Für einen kleinen Aufschlag auf den Artikeleinzelpreis kann sich der Kunde einen Zahlungsaufschub von mind. 100 Tagen „erkaufen“. Die Kombination mit Ratenkauf sei natürlich auch möglich, so Rupp.

Bei wachsenden Laufzeiten verkauft sich die Zahlpause quasi von allein. Je länger die Ratenlaufzeit ist, umso höher ist der Zahlpauseanteil. Der Abstand zwischen Rechnungskauf und Ratenkauf ist enorm. Die Marketing-Strategie ist somit nach Rupp klar: Aus verkäuferischer Sicht ist eine klare Abfolge festgelegt. „Sobald ich den Kunden zur Ratenzahlung bewegen konnte, sollte sich die Zahlpause fast von selbst mit verkaufen lassen. Ziel muss es demnach sein, zuerst die Ratenzahlung anzubieten, um bei Zustimmung – quasi im Huckepack – die Zahlpause noch mit drauf zu packen.“ War das Werben um eine Ratenzahlung schon nicht erfolgreich, so ist das Angebot der Zahlpause im Nachgang zu unterlassen, da diese Kombination eher „exotisch“ ist.

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Emissionshäuser zögern mit geschlossenen Fonds

Von Dr. Oliver Everling | 13.Oktober 2009

Bei geschlossenen Beteiligungen ist es im 3. Quartal 2009 zu einem weiteren Rückgang der BaFin-Gestattungen gekommen. Gegenüber dem 2. Quartal 2009 sank das prospektierte Eigenkapital aller Assetklassen um über 16 Prozent. Immobilienfonds konnten diesem Trend im 3. Quartal widerstehen. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen neuer Immobilienfonds legte um fünf Prozent auf 444 Millionen Euro zu. Auch New-Energy-Fonds verzeichneten beim geplanten Eigenkapitalvolumen Zuwächse. Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Quartalsanalyse geschlossener Beteiligungen von Feri EuroRating Services.

Schiffsfonds gehören mit einem Minus von acht Prozent beim prospektierten Eigenkapital gegenüber dem 2. Quartal 2009 weiterhin zu den Verlierern. Insgesamt wurden im 3. Quartal von der BaFin zehn Fonds mit einem geplanten Eigenkapital von 218 Millionen Euro genehmigt. Nur ein Fonds mit einem Eigenkapitalvolumen von 15,6 Millionen Euro ist noch ein klassischer Containerschiffsfonds. Die übrigen im 3. Quartal aufgelegten Schiffsfonds sind opportunistische Fonds oder investieren in Zweitmarkanteile. In den ersten drei Quartalen 2008 waren Schiffsfonds sowohl bei der Anzahl der Fonds als auch bei der Höhe des geplanten Eigenkapitals die größte Assetklasse. Nach den ersten drei Quartalen 2009 sind Schiffsfonds in Bezug auf die BaFin-Gestattungen nach Immobilien- und Spezialitätenfonds nur noch die drittgrößte Assetklasse im Bereich der geschlossenen Beteiligungen. Ihr Anteil am geplanten Eigenkapitalvolumen fällt auf unter 20 Prozent.

Das geplante Eigenkapital der von der BaFin gestatteten Immobilienfonds betrug im 3. Quartal 444,6 Millionen Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von über fünf Prozent gegenüber dem 2. Quartal 2009. Der Anteil der Immobilienfonds am prospektierten Eigenkapital aller Assetklassen stieg im 3. Quartal von 32 auf fast 40 Prozent.

New-Energy ist die andere Assetklasse, die sich in maßgeblichem Umfang dem Abwärtstrend im 3. Quartal widersetzen konnte. Das prospektierte Eigenkapital stieg gegenüber dem 2. Quartal um über 22 Prozent (von 58 Millionen auf 71 Millionen Euro). Ein Vergleich der ersten drei Quartale mit den Vorjahresquartalen zeigt, dass New-Energy-Fonds die geringsten Rückgänge aller Assetklassen zu verzeichnen haben. Das geplante Eigenkapitalvolumen reduzierte sich gegenüber 2008 nur um knapp 19 Prozent, während alle Assetklassen zusammengenommen ein Minus von fast 64 Prozent aufweisen. „Wir können eine kontinuierliche Qualitätssteigerung bei den New-Energy-Fonds feststellen“, urteilt Wolfgang Kubatzki, Leiter Geschlossene Beteiligungen bei Feri EuroRating.

„Wie befürchtet behindert insbesondere das eingeschränkte Angebot an den richtigen Produkten eine signifikante Markterholung. Das Marktpotenzial von der Anlegerseite ist nach unseren Erkenntnissen jedenfalls wieder vorhanden“, so Wolfgang Kubatzki. „Dies lässt sich nicht zuletzt am überwältigenden Platzierungserfolg einiger Fonds sehr gut ablesen.“

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Industrielle Revolution regenerativer Energien

Von Dr. Oliver Everling | 12.Oktober 2009

Energie ist ein Megatrend, der das 21. Jahrhundert prägen könnte. Der Ölpreis erreichte im Herbst 2008 einen kurzzeitigen Stand von über 130 Dollar pro Barrel, was als „schwaches Signal“ im Sinne der strategischen Frühwarnung interpretiert werden kann. Man könnte diese Preisspitze aber auch als vernehmbaren Paukenschlag ansehen, der die kommenden Trommelwirbel einleitet. Die durch kollektive Fehlbewertungen von Immobilien ausgelöste Finanzkrise scheint gerade überstanden, schreiben Prof. Dr. Johannes Kals und Denise Sommer in ihrem Beitrag für die Ausgabe 6/2009 der Zeitschrift „Kredit & Rating Praxis“ (http://www.krp.ch/).

Prof. Dr. Johannes Kals, Diplom-Kaufmann an der RWTH Aachen, wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Duisburg-Essen, Promotion an der TU Berlin, Berater im Bereich Umweltmanagement in der Gerling Consulting Gruppe in Köln, ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Ludwigshafen (http://www.energyconsultingkals.de/). Denise Sommer, Bankkauffrau, Bachelor of Arts (B.A.) im Studiengang „Controlling, Management and Information“ an der Fachhochschule Ludwigshafen, Berufserfahrung in der RATING EVIDENCE GmbH, und ist derzeit bei der Plan Plus Faktor GmbH in Frankfurt am Main.

„Es ist als Hypothese zu prüfen, ob sich im Energiebereich Entwicklungen vorbereiten, die ebenfalls für kollektive Überraschung auf dem Immobilienmarkt führen. Fragen wir uns,“ so die Autoren, „welche Verwerfungen (oder Verwüstungen) ein dauerhafter Rohölpreis von 130 Doller pro Barrel bei der Bewertung von Immobilien auslösen könnte. Zum Verständnis entsprechender Szenarien und Analysemethoden für das Rating sind einige bautechnische Grundlagen wichtig, mit denen sich die folgenden Abschnitte zunächst beschäftigen.“

Es kann kollektive blinde Flecken geben, so das Ergebnis ihrer Betrachtung, das sei eine Lehre aus der Immobilienkrise des Herbst 2008. Bei der Förderung von Rohöl scheine „Peak Oil“ (die maximale Fördermenge) jetzt erreicht zu sein. Neben der mengenmäßigen Knappheit werde die Begrenzung der Emission von Treibhausgasen durch rechtliche Regelungen dringend gefordert. Einzelwirtschaftlich sei der Energieverbrauch von Neubauten und sanierten Altbauten über Jahrzehnte festgelegt. „In diesen Zeitspannen haben wir volkswirtschaftlich keine Wahl: Eine neue industrielle Revolution muss die fast vollständige Umstellung auf regenerative Energien bringen.“ Das bedeutete für Immobilien die Sanierung des gesamten Gebäudebestandes auf Passivhausniveau. „Die Technologie ist verfügbar. Es könnte sich als Fehler erweisen,“ warnen die Experten, „Neubauten heute noch schlechter als Passivhausstandard zu bauen.“

Rating von Immobilien könne diesen Übergang beschleunigen, indem die hier umrissenen Szenarien in die Bewertung Eingang finden. „Es entspricht nicht nur einzelwirtschaftlicher Rationalität, die Auswirkungen starker Energiepreissteigerungen auf das eigene Immobilienportfolio zu kennen. Es auch ethisch geboten,“ urteilen die Autoren, „über Bewertungen und die darauf folgenden Kauf- und Sanierungsentscheidungen Energieeffizienz und regenerative Energieformen voran zu bringen.“

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Deutschlands nächste Jahre

Von Dr. Oliver Everling | 11.Oktober 2009

„Deutschlands nächste Jahre“ muss jeden interessieren, der sich mit Ratings für Wirtschaftseinheiten in Deutschland beschäftigt – gleich ob Ratings für Gebietskörperschaften, Banken, Versicherungen oder Unternehmen. Daher lohnt es sich für Ratinganalysten, das Buch von Peter Felixberger „Deutschlands nächste Jahre – Wohin unsere Reise geht“ (http://www.murmann-verlag.de/, Buch ISBN 978-3-86774-071-5, E-Book 978-3-86774-085-2, 157 Seiten) auf ihr Portable Reader System zu laden.

Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise trafen sich im Berliner Kanzleramt ausgewählte Zukunftsforscher, um über die Zukunft Deutschlands zu debattieren. Der Publizist Peter Felixberger war als unabhängiger Gast bei allen Hearings, Workshops und Debatten mit Experten, der Kanzlerin und ihren engsten Mitarbeitern dabei. Mit seinem Buch legt er seinen unabhängigen Report über dieses Zukunftsprojekt vor.

Peter Felixberger war Gründer und Chefredakteur des Online-Magazins changeX, Herausgeber der 12-bändigen Buchreihe „Visionen für das 21. Jahrhundert“ und Kolumnist und Buchrezensent für die Süddeutsche Zeitung und brandeins. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, darunter „Arbeit neu denken“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Felixberger).

„Deutschlands nächste Jahre. Wohin unsere Reise geht“ zeichnet drei große mögliche Zukunftslinien nach: Welche Werte, Leitbilder und Lebensziele werden das Leben der Deutschen bestimmen? Wie werden sich Wirtschaft, Arbeit und Bildung entwickeln? Und was wird aus unserem Wohlstand und der Lebensqualität? Das Buch packt die dafür wegweisenden Ideen und Konzepte der wichtigsten deutschen Zukunftsforscher in einen „Rucksack“. Alles dreht sich dabei um die Grundfrage: Was nehmen wir mit und was lassen wir zurück, um eine lebenswerte Zukunft zu realisieren? Der Leser begibt sich damit auf eine Erkenntnisreise über Chancen und Möglichkeiten, drohende Probleme und Niederlagen.

Ausgangspunkt ist Deutschland im Jahr 2009. „Ein Land, das in diesem Jahr 60 Jahre Bundesrepublik und 20 Jahre Wiedervereinigung feiert. Ziel der Überlegungen ist die nächste Generation,“ so Felixberger, „die im Jahr 2030 an den Schalthebeln in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sitzen wird.“ Das Buch soll dazu einen Überblick über die Konzepte der Zukunft liefern. „Kurz: Es ist eine unverwechselbare Reise der Chancen und Möglichkeiten, der drohenden Probleme und Niederlagen.“

Der Nutzen des Buches für Ratinganalysten besteht darin, einen Einblick in die Ideen und Vorstellungen zu erhalten, mit denen sich das Kanzleramt und namhafte Zukunftsforscher befassen. Der Text von Felixberger ist kein Protokoll der Gespräche, stützt sich aber maßgebend auf die von verschiedenen Seiten vorgestellten Konzepte und Quellen. Felixberger bringt eigene Wertungen ein, ohne diese dem Leser zu Lasten der Nachvollziehbarkeit der von den Experten vorgetragenen Argumente aufzudrängen. So ist das Buch inhaltlich zwischen einem Bericht und einem eigenen Diskussionsbeitrag positioniert. Dabei kommt Felixberger seine umfassende Literaturkenntnis zugute.

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