Auf Berlins Straßen wird es leiser

Von Reinhard R. Oldenburg | 27.Juni 2009

Auf Berlin’s Straßen wird es leiser, nachdem am 22. Juni 2009 der Startschuss fiel für einen Feldversuch mit 50 MINI E. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), der Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Europe AG, Tuomo Hatakka und der Finanzvorstand der BMW AG, Dr.Friedrich Eichiner, übergaben im Berliner ‚Meilenwerk‘ die Autoschlüssel an die 50 ersten Testfahrer.

Nach der für so ein umfassendes Projekt bemerkenswert kurzen Vorbereitungszeit von nur 7 Monaten begann damit der aktuell größte Feldversuch zur Elektromobilität in Deutschland. Unter dem Titel „MINI E Berlin powered by Vattenfall“ rollen erstmals flüsternde Elektroautos über die Straßen der Bundeshauptstadt. Vattenfall hat dazu im Stadtgebiet 50 Autostrom-Ladestationen aufgebaut, die mit regenerativ erzeugtem und zertifizierten Strom gespeist werden. Daran und an ähnlichen Autostrom-Boxen zuhause bzw. an den Arbeitsplätzen der Testfahrer können die MINI E in max. 4,5 Std. wieder aufgeladen werden, um sich dann erneut mit ihren 204 PS – starken Elektromotoren auf eine ca. 160 km reichende Fahrtstrecke zu begeben.

Erstmals hat man sich in Deutschland dabei auf einen einheitlichen Anschluss-Standard geeinigt. Dadurch können Elektrofahrzeuge aller Hersteller ohne Adapter aufgeladen und die Autostrom-Boxen von Kunden aller Energieversorgungsunternehmen genutzt werden (TPA-third-party-access-Prinzip).

„Solche Zukunftsautos „Made in Germany“ vereinen nicht nur Fahrspaß, Effizienz und Umweltfreundlichkeit sondern schützen auch das Weltklima und stärken den Automobilstandort Deutschland“, sagt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Sein Ministerium erhofft sich von der Unterstützung dieses Projektes Aufschluss darüber, wie die Aufladung der Fahrzeuge abhängig von der Verfügbarkeit der Windenergie und der Schwachlastzeiten im Netz erfolgen kann.

Hierfür hat Vattenfall (S&P-Rating kurzfr. A2, langfr. A-) ein intelligentes Netzmanagement entwickelt. Batterien in Elektrofahrzeugen stellen potenzielle Speichervolumnina dar, die eine Möglichkeit schaffen, Netzlasten abzufangen. Netzmanagement kann dabei nicht nur Aufladen in Starkwind- oder Schwachlastzeiten bedeuten, sondern auch Lieferung von Regel- und Ausgleichsenergie in Form von Rückspeisung – also Energie, die aus der Batterie wieder ans Netz gegeben wird. So die Ausführungen von Tuomo Hatakka zur Beteiligung von Vattenfall Europe AG an diesem Projekt.

Dr. Friedrich Eichiner, Finanzvorstand der BMW AG (S&P-Rating kurzfr. A-1, langfr. A) stellt fest, dass CO2 freies Autofahren machbar ist. Er räumt jedoch ein, dass noch viele Praxisfragen offen seien und die Berliner MINI E – Testfahrer Pioniere auf dem Weg zum serientauglichen Elektrofahrzeug sind. Langfristig werden mehrere Antriebstechnologien und Energieträger nebeneinander bestehen. Der Elektroantrieb wird dabei seinen Platz erobern. Das Gemeinschaftsprojekt ermöglicht es BMW, seine Kompetenz als Entwickler anspruchsvoller Fahrzeugantriebe auch auf diesem Sektor frühzeitig zu schärfen.

Während der nächsten sechs Monate sammeln die Testfahrer erste wichtige Erkenntnisse zur Praxistauglichkeit und Nutzerakzeptanz der Elektrofahrzeuge und der Ladeinfrastruktur. Die wissenschaftliche Auswertung dieser Nutzerphase hat ein Team der TU Chemnitz unter Leitung von Prof. Dr. Josef Krems übernommen. Die Erkenntnisse werden Politik und Wissenschaft zur Verfügung gestellt, womit das Projekt einen wichtigen Beitrag bei der weiteren Ausgestaltung der Elektromobilität in Deutschland leistet.

In einer zweiten Phase werden dann weitere 50 Berliner die Chance haben, den MINI E für 6 Monate zu testen. Unter www.mini.de/mini_e oder www.vattenfall.de/mini_e können sich Interessierte ab Herbst 2009 für die Teilnahme an dem zweiten Teil des Projektes bewerben. Ähnliche Feldversuche mit weiteren 450 MINI E werden zeitgleich in Los Angeles und London durchgeführt.

Alle 50 MINI E sind äußerlich -abgesehen von großen, gelben ‚E‘-Aufklebern- von Ihren Verbrennungsmotor getriebenen Brüdern nicht zu unterscheiden. Hinter der Tankklappe befindet sich die Steckdose für das Ladekabel. Im Innenraum allerdings wird der Platz der Rücksitzbank und des Kofferraumes vom Energiespeicher eingenommen. So handelt es sich bei diesen Elektromobilen um reine Zweisitzer. Deren Insassen genießen jedoch unverändert den MINI-typischen Fahrspaß und Komfort. Neben Klimaanlage und Servolenkung sind auch alle anderen gewohnten elektrischen Helferlein an Bord, die Autofahren heute angenehm und leicht machen.

Da Elektromotoren bereits ab der ersten Umdrehung ihr volles Drehmoment an die Antriebsräder liefern, benötigen die MINI E kein übliches Schaltgetriebe. Sie fahren sich wie Automatik-Fahrzeuge. Der Wählhebel wechselt nur zwischen ‚vor‘, ‚rück‘, ‚neutral‘ und einer Parkbremse. Die Beschleunigung ist enorm und umso eindrucksvoller, als sie -abgesehen von einem leisen Sirren des Elektromotors- völlig geräuschlos abläuft. Überhaupt muss man sich an die Ruhe beim Fahren erst einmal gewöhnen und empfindet schon nach kurzer Fahrtstrecke alle anderen Verkehrsteilnehmer mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren als akustische Umweltverschmutzer.

An noch etwas muss man sich beim Umgang mit dem MINI E gewöhnen: Nimmt man den Fuß vom Strom-Pedal setzt eine unerwartet heftige Bremswirkung des Motors ein. Geht das Fahrzeug vom Last- in den Schiebebetrieb über, wird aus dem Elektromotor sofort ein Generator. Bei diesem Vorgang, technisch ‚Rekuperation‘ genannt, wird die Schiebeenergie des Autos in Strom umgewandelt und in die Batterie zurückgespeist. Das kann jedoch nicht verhindern, dass der Speicher, der rein rechnerisch für ca. 250 km Fahrtstrecke gut sein soll, in der Praxis voraussichtlich nach 140 bis 160 Km zurückgelegter Strecke wieder an die Autostrom-Box muss. Damit der Kapazitätszeiger nicht noch schneller auf das ‚E‘ für ’empty‘ zuläuft, wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 152 km/h begrenzt. Fahrspaß wird dennoch mit diesen MINI E auf Berlin’s Strassen aufkommen – aber ganz leise!

Reinhard R.Oldenburg, 26.06.2009, # 0174 3448933, reinhard.oldenburg@t-online.de

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AA+ für Da Vinci Strategie UI Fonds

Von Dr. Oliver Everling | 25.Juni 2009

TELOS hat den Da Vinci Strategie UI Fonds geratet. Der Fonds erfüllt sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).

Der Da Vinci Strategie UI Fonds ist ein aktiv gemanagter und in derivative Instrumente investierender Absolute-Return-Fonds. Der Fonds ist darauf ausgerichtet, Ineffizienzen und Intransparenzen auf den Optionsmärkten zu identifizieren und von diesen zu profitieren. Dazu kommen verschiedene – zum Teil sehr komplexe – Optionsstrategien zum Einsatz. Der Anlagehorizont ist dabei überwiegend relativ kurzfristig ausgerichtet (2-12 Wochen). Die Portfoliomanager sind bestrebt, in jeder Marktlage eine positive Performance zu erzielen. Das ehrgeizige Ziel besteht dabei in einem Return von 10-15% p.a. bei einer Volatilität

von <10% und einem maximalen monatlichen Verlust von 3%. Investiert wird vornehmlich in liquide, börsengehandelte Derivate. Hinsichtlich der zugrunde liegenden Basiswerte sind keine Restriktionen definiert. Derzeit liegt der Schwerpunkt eindeutig auf Renten. Da das Fondsmanagement aber durch einen sehr aktiven Ansatz und durch eine hohe Flexibilität geprägt ist, kann sich dies ändern, wenn die Ineffizienzen auf anderen Optionsmärkten für attraktiver gehalten werden. Weiterhin zeichnet sich der Fonds auch durch ein aktives Zinsmanagement aus. Die Korrelation des Fonds mit anderen, klassischen Anlageklassen ist sehr gering.

Die Vorgehensweise bei der Fondskonstruktion unterscheidet sich von anderen Absolute-Return-Produkten auch dadurch, dass die fünf Portfoliomanager jeweils für einen bestimmten Anteil des Fondsvolumens verantwortlich sind. In Abhängigkeit davon, auf welchen Märkten die größten Ineffizienzen gesehen werden, setzen die Portfoliomanager unabhängig voneinander jeweils die Handelsstrategien um, in denen sie das größte Potential zur Generierung einer positiven Performance sehen. Neben den bekannten Optionsstrategien kommen auch eigenentwickelte Strategien zum Einsatz. Welche Strategien in einer bestimmten Marktphase schwerpunktmäßig verfolgt werden, hängt von den Erwartungen der Portfoliomanager über zukünftige Volatilität ab.

Seit seiner Auflegung Anfang 2007 konnte der Fonds trotz des schwierigen Marktumfelds durch seine Performance überzeugen und gehört zu den wenigen Produkten, die auch im Jahr 2008 einen positiven Return erzielt haben. Die Sharpe Ratio liegt in der rollierenden 12-Monatsbetrachtung deutlich im positiven Bereichen. Sofern der Fonds seinen Vergleichsindex outperformed, fällt neben der Managementfee auch eine Performancefee in Höhe von 20% der Differenz der Wertentwicklung von Fonds und Vergleichsindex an.“

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Wieder A+ für Hannoversche Leben

Von Dr. Oliver Everling | 25.Juni 2009

Die Hannoversche Leben bestätigt zum vierten Mal in Folge ihr sehr gutes (A+) Assekurata-Rating. Dabei bleiben die Bewertungen in den Teilqualitäten Sicherheit, Erfolg, Gewinnbeteiligung und Kundenorientierung zum Vorjahr unverändert. In der Teilqualität Wachstum verbessert sich das Unternehmen auf sehr gut. Damit kann sich die Hannoversche Leben auch in Zeiten der Finanzmarktkrise überdurchschnittlich gut im Markt behaupten.

Nach Einschätzung von Assekurata weist die Hannoversche Leben eine exzellente Unternehmenssicherheit auf. Dabei zeichnet sich das Unternehmen unverändert durch eine überdurchschnittlich hohe Sicherheitsmittelausstattung aus. Dies spiegelt sich gleichermaßen in den Kennzahlen zur Eigenkapital- und freien RfB-Ausstattung, sowie in der Überdeckung der aufsichtsrechtlichen Sicherheitsmittelanforderung wider. So erreicht das Unternehmen in 2007 gemessen am Kundenguthaben eine Eigenkapitalquote von 3,44 % (Markt: 1,71 %). Wenngleich sich in Folge der Verwerfungen am Kapitalmarkt durch Risikoaufschläge in den Rentenpapieren bei der Hannoversche Leben 2008 stille Lasten ergeben haben, ist das Unternehmen bisher vergleichsweise gut durch die Finanzmarktkrise gekommen. Dies ist auch auf das sehr gute Risikomanagement mit modernen Steuerungsinstrumenten zurückzuführen. Nach Ansicht von Assekurata sind bei der Hannoversche Leben derzeit keine die Unternehmensexistenz gefährdenden Risiken erkennbar.

Die Erfolgssituation der Hannoversche Leben ist in den vergangenen Jahren durch herausragende Risiko- sowie Kostengewinne geprägt, die nicht unwesentlich zu einem hohen Rohüberschuss beitragen. Dies zeigt sich auch an der in 2007 überdurchschnittlichen Umsatzrendite von 21,41 % (Markt: 15,71 %). Obwohl die Kennzahl in 2008 auf 16,78 % zurückgeht, dürfte sich die Hannoversche Leben weiterhin überdurchschnittlich zum Markt positioniert haben. Nach Assekurata vorliegenden Informationen wird sich die Erfolgssituation in der Kapitalanlage bei der Hannoversche Leben 2008 auf einem marktüblichen Niveau bewegen. So weist das Unternehmen mit einer Nettoverzinsung von 3,60 % in 2008 einen Wert aus, der leicht über dem im Marktdurchschnitt erwarteten Wert von 3,55 % liegt. Die Kapitalanlagestrategie ist konsequent an den Erfordernissen und Zielsetzungen des Unternehmens ausgerichtet und wird durch umfangreiche fundamentale Analysen gestützt. Insgesamt erzielt die Hannoversche Leben damit in der Teilqualität Erfolg eine sehr gute Bewertung.

Die Teilqualität Gewinnbeteiligung bewertet Assekurata mit sehr gut. Die Hannoversche Leben hält auch weiterhin an ihrer Gewinnbeteiligungspolitik fest. Infolge dieser gewährt sie ihren Versicherten eine zeitnahe Gewinnbeteiligung mit einer nur moderaten Betonung der Schlussdividende. Zudem verzichtet das Unternehmen auf Stornoabschläge und zeigt hohe Garantiewerte. Hinsichtlich der deklarierten laufenden Verzinsung weist die Hannoversche Leben einen Satz von 4,25 % (Markt: 4,27 %) aus. Nach der von Assekurata durchgeführten Überschussstudie kann sich das Unternehmen unter Einbezug der Schlussüberschusskomponenten mit einer Rendite von 5,36 % (Markt: 4,95 %) überdurchschnittlich zum Markt positionieren. Mit den derzeit vorhandenen Stabilisierungspotenzialen könnte die aktuelle Gewinnbeteiligung knapp zwei Jahre aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) finanziert werden.

Nach Auswertung der Ergebnisse einer empirischen Kundenbefragung, sowie einer ausführlichen Analyse der Servicepotenziale, vergibt Assekurata der Hannoversche Leben in der Teilqualität Kundenorientierung ein sehr gutes Urteil. Aus dem Kundenbefragungsergebnis sind besonders das überdurchschnittlich hohe Zufriedenheitsniveau und die große Weiterempfehlungsbereitschaft der Kunden hervorzuheben. So geben mehr als 67 % der Befragten an, vollkommen oder sehr zufrieden mit der Hannoversche Leben zu sein. Die bisher von Assekurata untersuchten Lebensversicherungsunternehmen (Assekurata-Durch-schnitt) erreicht hier lediglich einen Wert von 53 %. Die Weiterempfehlungsbereitschaft liegt bei knapp 92 % (Assekurata-Durchschnitt: 82 %). Das Unternehmen setzt in der Kundenorientierung weiterhin auf eine hohe Kundenbindung. Dies spiegelt sich in dem leistungsstarken Produktsortiment, aber auch in einer verbesserten Erreichbarkeit und schnellen Durchlaufzeiten wider. So erreicht die Hannoversche in veröffentlichten Produktvergleichen häufig Spitzenpositionen. Mit Durchlaufzeiten bei der Antragspolicierung von 3 ½ Tagen liegt das Unternehmen deutlich unter dem Assekurata-Durchschnitt von 4 ½ Tage.

Die Teilqualität Wachstum/Attraktivität im Markt setzt Assekurata von gut auf sehr gut herauf. Assekurata würdigt hiermit sowohl den positiven Trend in der Kennzahlenentwicklung als auch die bereits erfolgreich umgesetzten Maßnahmen in der Vertriebsstrategie. So zeigt sich bei der Hannoversche Leben, wie bereits in den Vorjahren, insbesondere in der Entwicklung der eingelösten Versicherungsscheine nach Versicherungssummen auch in 2008 mit 14,90 % eine überdurchschnittliche Neugeschäftsentwicklung (Markt: 9,96 %). Ebenso kann sich das Unternehmen in 2008 mit seinem Bestandswachstum sowohl gemessen an den gebuchten Bruttoprämien (2,59 %) als auch gemessen an der Anzahl der Verträge (1,75 %) sehr positiv im Markt, der hier Zuwachsraten von 1,10 % beziehungsweise -1,16 % ausweist, positionieren. Mit der konsequenten Umsetzung der Vertriebsstrategie schöpft die Hannoversche Leben in vielfältiger Weise die Vertriebspotenziale eines Direktversicherers effizient aus.

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Bankenabhängigkeit des deutschen Mittelstands

Von Dr. Oliver Everling | 24.Juni 2009

Mittelstandsunternehmen in Deutschland sind stärker auf ein funktionierendes Banksystem angewiesen als in anderen europäischen Ländern. Die Krise könnte sie daher stärker treffen, warnt anlässlich ihres Vortrags zum Thema „Finanzkrise = Finanzierungskrise im Mittelstand?“ Frau Prof. Dr. Christina E. Bannier von der Frankfurt School of Finance & Management. Sie sprach beim Wirtschaftsrat der CDU e.V. – Landesverband Hessen – in der Veranstaltung „Finanzierung in der Krise“ in Frankfurt am Main.

„Kurzfristige Finanzierungsprobleme drohen vor allem bei Wertverlust von Kreditsicherheiten“, analysiert Bannier. „Existenziell von einer Kreditklemme betroffen sind nur wenige, sehr dynamische Unternehmen.“ Der Großteil deutscher Mittelstandsfirmen habe die vergangenen Jahre genutzt, um seine langfristige Finanzierungssituation zu stabilisieren. Das gestärkte Eigenkapitalpolster mache auch attraktiv für alternative Financiers (z.B. Private Equity Fonds), die sich jetzt für „stabile“ Investments interessieren.

Staatliche Rettungsmaßnahmen sind aus Sicht von Bannier zweischneidig: Sie vermindern Unsicherheit auf Finanzmärkten und verbessern die Refinanzierung der Banken, sind aber auch kostspielig für die Banken, die sie nutzen. Die Maßnahmen zwingen Banken andererseits zusätzlich zu stärkerer Fokussierung auf ihre Mittelstandsklientel. Insbesondere die Langfristigkeit dieser Komponente sollte gestützt werden, fordert Bannier.

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Coface Rating von Leasinggesellschaften

Von Dr. Oliver Everling | 24.Juni 2009

„Der Einsatz externer Ratings der Coface ermöglicht Leasinggesellschaften Kosteneffizienz und damit Wettbewerbsvorteile“, schreibt Grit Becker, Geschäftsführerin der Coface Rating GmbH in Mainz (www.coface.de), in ihrem Beitrag für das Buch „Rating von Leasingunternehmen“ (http://www.knapp-verlag.de, ISBN 978-3-8314-0834-4). „Erfolgt der Akquisitionsprozess unterstützt durch @rating Lösungen, verbessert dies den Einsatz vertrieblicher Ressourcen und ermöglicht automatisierte Abläufe in der Angebotserstellung. Durch die Trennung in gute und schlechte Prospects kann die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit des Angebotes signifikant verbessert werden.“

Becker weist darauf hin, dass über 90 % aller Insolvenzen von gewerblichen Kunden den Insolvenzantragsgrund „Illiquidität“ haben. Für die Beobachtung der Liquidität des Leasingnehmers stehen dem Leasinggeber bislang ausschließlich die eigenen Zahlungseingänge zur Verfügung. Ein Rating der Coface, das diese Aspekte beinhaltet, kann Ausfälle vermeiden helfen.

Durch die Risikoklassifizierung der Leasingnehmer mittels eines externen Ratings lassen sich deren Ausfallwahrscheinlichkeiten den einzelnen Leasingkreditklassen des Leasingunternehmens zuordnen. „Daraus resultierend lassen sich klare Vorhersagen über den zu erwartenden Ausfall in der jeweiligen Risikoklasse treffen. Dies wiederum“, führt Becker weiter aus, „ist eine Vorraussetzung, um in angemessenem Maßstab Vorsorge zu treffen, bzw. das Portfolio in eine gewünschte Richtung zu bewegen.“

Der Einsatz externer Kreditlimitvorschläge kann nach Darstellung von Becker prozessual und inhaltlich ähnlich wie ein Rating Anwendung finden. Zu berücksichtigen sei der Entfall einer „Probability of Default“. Die Zuordnung einer möglichen Kapitalunterlegung orientiert sich in diesen Fällen nicht an der PD, sondern an den durch die Limite vorgegebenen Risikogrößenklassen.

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Feri schafft Überblick zum Thema Nachhaltigkeit

Von Dr. Oliver Everling | 24.Juni 2009

Eine von der Feri EuroRating Services AG durchgeführte Umfrage unter 600 professionellen Investoren ergab, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ bei Anlegern nicht umfassend verstanden wird. Während Sustainability als Investmentthema zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist das Produktangebot für viele Investoren noch nicht ausreichend transparent, was sich auch in mangelnder Vergleichbarkeit niederschlägt.

Die meisten Umfrageteilnehmer verbinden mit „Nachhaltigkeit“ vor allem die Themenbereiche „erneuerbare Energien“, „gesellschaftlich verantwortliche Unternehmensführung“ und „Umweltschutz“ (jeweils von rund 48 Prozent aller Umfrageteilnehmer ausgewählt). Relativ häufig genannt wurden darüber hinaus die Themen „Einhaltung der Menschenrechte“, der „Kampf gegen den Klimawandel“ (jeweils rund 28 Prozent) sowie der „faire Handel“ (21 Prozent). Insgesamt stehen derzeit ökologische Aspekte im Vordergrund, die von der globalen Diskussion über Klimawandel und erneuerbare Energien bestimmt werden. Das greift jedoch zu kurz, meint Dr. Tobias Schmidt, Vorstandsmitglied der Feri EuroRating Services AG: „Nachhaltige Investments beschränken sich nicht nur auf ökologische Kriterien, ebenso unerlässlich für das Thema Sustainability sind soziale und ethische Aspekte. Hier gilt es für Fondsanbieter noch viel Aufklärungsarbeit bei der Unterscheidung der verschiedenen Nachhaltigkeitsprodukte zu leisten“, sagt Schmidt.

Diese Schwierigkeiten bei der Definition des Begriffs „Nachhaltigkeit“ machen neue Auswahl- und Bewertungskriterien für entsprechende Anlageprodukte sinnvoll und notwendig. Ratings können hierbei ein wichtiges Hilfsmittel darstellen. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer ist der Meinung, dass dies die Transparenz des Angebotes an Nachhaltigkeitsfonds erhöhen könne. Rund 28 Prozent halten hierfür spezielle Nachhaltigkeitsratings für besonders geeignet, 27 Prozent würden die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in konventionelle Fondsratings bevorzugen. Lediglich 17 Prozent halten Ratings in diesem Zusammenhang nicht für hilfreich. Zur Steigerung der Transparenz etablierte Feri bereits im Mai 2008 drei Aktien-Kategorien zum Thema Nachhaltigkeit.

Trotz der aktuellen schwierigen Marktlage und der Zurückhaltung vieler Anleger fallen die Erwartungen für die künftige Absatzentwicklung von Nachhaltigkeitsfonds positiv aus: Nach Meinung von 58 Prozent aller Umfrageteilnehmer werden die in diesen Fonds angelegten Mittel in den kommenden drei bis fünf Jahren moderat steigen, weitere neun Prozent rechnen sogar mit einem starken Anstieg. Rund 18 Prozent erwarten, dass das in Nachhaltigkeitsfonds verwaltete Vermögen in etwa gleich bleiben wird, nicht einmal zwei Prozent prognostizieren einen Rückgang. Außerdem gehen rund 63 Prozent aller Umfrageteilnehmer nicht davon aus, dass Nachhaltigkeitsfonds nur ein Modethema sind und wieder von der Bildfläche verschwinden werden. Insofern wird dieses Thema auch Privatanleger langfristig beschäftigen.

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Weltweit Billigflug und Billigflüge – Flug oder Flüge online buchen und sparen

Von Nataliya Köhn | 23.Juni 2009

http://www.ticketpoint.de

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Tagung über Geno-Zentralbanken

Von Dr. Oliver Everling | 22.Juni 2009

Nachdem die für Anfang April geplante Fusion der beiden genossenschaftlichen Zentralbanken DZ Bank und WGZ Bank erneut verschoben wurde, steht die seit Jahren geplante Konsolidierung der beiden Häuser weiter im Zentrum der Debatte. Sollte das Fusionsvorhaben gelingen, würde Deutschlands drittgrößte Bank mit einer Bilanzsumme von 520 Milliarden Euro entstehen. Wegen der hohen Verlusten der DZ Bank, erheblicher Vorbehalte der WGZ-Eigentümer und Bedenken der Interessengemeinschaft kleiner und mittlerer Genossenschaftsbanken ist ein Zusammengehen der beiden Zentralbanken noch fraglich. Auf der 4. Handelsblatt Jahrestagung „Praxisforum Genossenschaftsbanken“ (1. und 2. Juli 2009, Bergisch Gladbach) diskutieren rund zwanzig Entscheider im genossenschaftlichen Verbund über die Herausforderungen ihrer Häuser in Folge der Finanzkrise und der Konsolidierungsbemühungen ihrer Zentralbanken.

Während zahlreiche private Banken auf den Rettungsschirm der Bundesregierung zurückgreifen müssen, bewährt sich das Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken. Das jüngst veröffentlichte Jahresergebnis der 1197 deutschen Genossenschaftsbanken weist einen Jahresüberschuss vor Steuern von knapp zwei Milliarden Euro aus. Die Finanzkrise hat zwar bei den Abschreibungen Spuren hinterlassen, operativ konnten die Volksbanken und Raiffeisenbanken aber mit einem Teilbetriebsergebnis von 4,2 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis erreichen. In Folge der Finanzkrise beklagen die Genossenschaftsbanken zunehmende Wettbewerbsverzerrungen. Viele private Institute, die staatlich unterstützt werden, gehen mit günstigen Konditionen an den Markt und unterbieten die genossenschaftlichen Angebote.

Verbandspräsident Walter Weinkauf (Genossenschaftsverband Frankfurt) erläutert das Geschäftsmodell der Kreditgenossen zwischen Finanzmarktkrise und Wettbewerbsstrategie. Moritz Krawinkel (Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband) geht der Frage nach: „Wieviel Verband braucht der Verbund?“

Die Erwartungen der Volks- und Raiffeisenbanken an ihre Verbände und Spitzeninstitute und die nötige Weiterentwicklung der Organisation beschreibt Klaus Saffenreuther (Volksbank Mosbach). Aus Sicht des „ewigen Rivalen Sparkasse“ beleuchtet Mario Porten (Sparkasse Südholstein) die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Marktauftritt.

Die möglichen Strategien der Volks- und Raiffeisenbanken, um das Kunden-Vertrauen zu festigen oder neu aufzubauen, ist ein weiterer Schwerpunkt des Praxisforums. Über die Bestandskundenbearbeitung im Privatkundengeschäft spricht Carsten Jung (Berliner Volksbank). Am Beispiel der Volksbank Münster beschreibt Rolf Domikowsky (Volksbank Münster) das Firmenkundengeschäft. Rudolf Conrads, Vorsitzender des Vorstandes des Verbandes der PSD-Banken geht auf die Diskussion um einen genossenschaftlichen Einheitsverband ein. Als Vertreter des Deutschen Bundestages stellt Lothar Binding die Ideen und Instrumente des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes und dessen Auswirkungen auf den Wettbewerb ein.

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Machnigs neue Industriegesellschaft

Von Dr. Oliver Everling | 18.Juni 2009

Matthias Machnig Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Berlin, stellt die Herausforderungen aus Wirtschaftsschrumpfung von rund 6 % und steigender Arbeitslosigkeit an den Beginn seines Vortrags. „Es gehe darum, den Paradigmenwechsel hin zur Realökonomie hinzubekommen“, sagt der Staatssekretär auf dem Sustainability Forum Frankfurt, das von der Maleki Group mit namhaften Sponsoren in der Alten Oper veranstaltet wurde.

„Green Recovery“ ist sein Stichwort. Bei den 20 Konjunkturprogrammen weltweit mit 2,8 Billionen Dollar gehen rund 16 % in den ökologischen Umbau. Die Spitzenreiter seien hin zur Ökologie seien nicht in Europa oder Amerika zu finden, sondern in Asien. Südkorea investiere massiv in Ökologie. Vom chinesischen Konjunkturprogramm fließen 38 % in den ökologischen Umbau der Wirtschaft, berichtet er Staatssekretär, in Deutschland und in den USA dagegen nur 13 %.

Nachhaltigkeit ist ein „Business Case“ für die nächsten Jahrzehnte. Klimapolitik und die Klimaherausforderung seien auch in den USA „angekommen“. Die Dienstleistungsgesellschaft hat nach seiner Darstellung als Wachstumsmodell ausgedient. „Wir brauchen eine dritte industrielle Revolution“, so Machnig. Es kommt ihm auf die Kombination von industriellen Kernen und Dienstleistungswirtschaft an. Die Aufgabe sei, eine Industriegesellschaft mit 80 bis 90 %iger Reduktion der CO2-Emission zu schaffen.

Städte machen nur ein bis zwei Prozent der Welt aus, aber hier leben mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Megacities mit 10, 12 oder 20 Millionen Einwohnern seien die Zukunft, aber sie verbrauchen Ressourcen und emittieren 80 % der CO2-Ausstoßes. Daher seien städtebauliche Konzepte notwendig, die mehr Effizienz bei der Energie- und Ressourcennutzung gewährleisten. Das Zusammenspiel von Städteplanern, Architekten und Unternehmen sei dazu erforderlich.

Die Ressourcenfrage werde neben der Klimafrage zur Schlüsselfrage. Dies sei der Veröffentlichung der „Grenzen des Wachstums“ auf der Agenda. Ressourcen sind endlich, Ressourcenpreise seien Kostenpreise: Die Nutzung von Ressourcen werde zu einer Wettbewerbsfrage. 19 % seine Lohnkosten, 30 bis 40 % seien aber Rohstoffkosten im produzierenden Gewerbe. 85 % aller mineralischen Rohstoffe werden für Baustoffe benutzt. Die Ressourcenproduktivität müsse gesteigert werden, so Machnig.

Pro Tag werden 130 Hektar Fläche verbraucht, warnt Machnig. „Die Städte müssen wir als Wohn- und Geschäftsquartiere wiederbeleben. Und wir müssen uns der Verkehrsfrage in den Ballungsräumen stellen, nicht nur öffentliche Verkehrsmittel, sondern auch Elektromobilität.“

„Green is green“, zitiert Machnig den CEO von GE: Grünes Wirtschaften liefere auch grüne Dollars.

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Feri Immobilienportfolio Rating

Von Dr. Oliver Everling | 16.Juni 2009

Das Feri Immobilienportfolio Rating setzt sich aus vier Komponenten zusammen, und zwar Standortattraktivität, Objektattraktivität, Vermietungssituation und Bewertung, schreibt Wolfgang Kubatzki im Praxishandbuch Rating von Immobilienportfolios. Das Werk wurde von Oliver Everling und Raphael Slowik im Immobilien Manager Verlag herausgegeben, Köln, http://www.immobilienmanager.de/, gebundene Ausgabe, 1. Auflage 2009, ca .390 Seiten, ISBN 978-3-89984-197-8.

Wolfgang Kubatzki (Jahrgang 1960), war nach Studium an der Fachhochschule für Finanzen in Sigmaringen (Diplom-Finanzwirt) und Studium an der EBS Immobilienakademie mit Abschluss Immobilienökonomie von 1987 bis 2000 im Immobilienmanagement in leitender Position tätig. Seit dem Jahre 2000 ist er in der Feri im Bereich Immobilien Portfolio Management und Bewertung tätig, davon mehrere Jahre als Geschäftsführer der Feri Real Estate Management GmbH. Seit Juli 2005 leitet er als Mitglied der Geschäftsführung der Feri EuroRating Services AG den Bereich Geschlossene Beteiligungen und Real Estate.

Die Bewertung der Standortattraktivität beinhaltet zwei Komponenten, konkretisiert Kubatzki in seinem Beitrag, die absolute Standortattraktivität und die Standortkonzentration. Erstere wird durch das Feri Immobilienmarkt Rating bestimmt. Hierbei werden eine Vielzahl von Angebots- und Nachfrageindikatoren bewertet, die die Entwicklung der verschiedenen Immobilienmärkte nach Standort und Sektor bewerten. Das Feri Immobilienmarkt Rating stellt die Bewertung der Attraktivität der jeweiligen Standorte auf der Basis einer langfristigen Strukturprognose dar.

Das Ergebnis ist die absolute Standortqualität. Bei der Komponente Standortkonzentration werden eventuelle Klumpenrisiken eines Portfolios auf Standortebene untersucht. Als Konzentrationsmaß hierfür wird der Gini-Koeffizient verwendet.

Die Objektqualität drückt sich aus in der Bewertung des Mikrostandortes und der Gebäudequalität. Sicherlich könnte in einer oberflächlichen Betrachtung zum Beispiel die Gebäudequalität anhand des Alters der Gebäude bestimmt werden. Dies erfordert aber dann zwingend eine Auseinandersetzung mit dem Begriff „Baujahr“ als solchem, insbesondere ob und welche Sanierungen, Modernisierungen u.ä. Berücksichtigung finden müssen. Es wird schon in diesem Punkt sehr schnell klar, dass eine solche Beurteilung nicht zu belastbaren Ergebnissen führen kann. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum Feri bis heute keine Ratings für offene Immobilienfonds veröffentlicht ohne ein Immobilienportfolio Rating durchgeführt zu haben. Qualität des Mikrostandortes und der Gebäude werden deshalb für die definierte Stichprobe im wahrsten Sinne des Wortes „ergangen“, berichtet Kubatzki, also vor Ort und im Gebäude ermittelt.

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