Markt für Einzelhandelsimmobilie in Mainz
Von Dr. Oliver Everling | 29.Januar 2009
Die DEGI, Teil von Aberdeen Property Investors, hat aus dem Bestand ihres Offenen Immobilienfonds DEGI EUROPA eine Einzelhandelsimmobilie in Mainz, Am Brand, an die Aachener Grundvermögen Kapitalanlage GmbH, Köln, verkauft. Die Immobilie war 1973 als Quelle-Haus von der DEGI erworben worden und wurde in den Jahren 2005 bis 2007 als Projektentwicklung im Bestand umfassend modernisiert. Das Objekt ist vollständig vermietet, Mieter sind unter anderem Saturn, Zara und Esprit.
Durch den Verkauf platziert die DEGI trotz des schwierigen Marktumfeldes entsprechend ihrer mit der Neupositionierung verabschiedeten Strategie erfolgreich diese Immobilie im Markt. Für den Käufer ist die Akquisition eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Portfolio. So hatte die Aachener Grundvermögen Mitte vergangenen Jahres die Mehrheit der Einzelhandelsfläche im Dom-Rathaus-Zentrum Mainz erworben. Der Kaufpreis für das Gebäude Am Brand, in 1a-Innenstadtlage der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt, entspricht dem Verkehrswert.
Wie Bärbel Schomberg, Vorsitzende der DEGI-Geschäftsführung, erklärte, sei die Veräußerung zum Verkehrswert ein Beleg für die hohe Qualität und marktgerechte Bewertung der Immobilien. „Im Fondsmanagement nutzen wir alle Instrumente zur Optimierung der Ergebnisse, insbesondere auch aktives Portfoliomanagement“, so Schomberg weiter.
Oliver Everling, Olaf Jahn und Elisabeth Kammermeier (Herausgeber): Rating von Einzelhandelsimmobilien, Qualität, Potenziale und Risiken sicher bewerten, Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden, http://www.gabler-verlag.de, gebundene Ausgabe, 1. Auflage 2009, 580 Seiten, ISBN 978-3-8349-0912-1.
Themen: Immobilienrating | Kommentare deaktiviert für Markt für Einzelhandelsimmobilie in Mainz
Obama macht US-Anleihen attraktiver
Von Dr. Oliver Everling | 28.Januar 2009
„Wenn Präsident Obama ernst macht mit seinen Ankündigungen, dann werden Anleihen der USA auch für nachhaltig orientierte Investoren zunehmend interessant“, resümiert Oliver Rüdel, Research Director bei der Nachhaltigkeitsrating-Agentur oekom research, die Ergebnisse des aktuellen Länderrankings. Derzeit landen die USA weit abgeschlagen auf Platz 40 von insgesamt 50 analysierten Staaten. Als Vorreiter schnitten wie in den Jahren zuvor Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark ab.
Die USA sind weltweit einer der größten Bondemittenten. Dennoch haben institutionelle Investoren Bauchschmerzen bei einer Entscheidung für US-Staatsanleihen – vor allem dann, wenn sie bei der Auswahl ihrer Wertpapiere auf ökologische und soziale Kriterien Rücksicht nehmen möchten: Menschenrechtsverletzungen wie Folter, die Todesstrafe, hohe Ausgaben für Militär und die Ablehnung internationaler Klimaschutzabkommen machen die Wertpapiere für nachhaltig orientierte Investoren unattraktiv. Das könnte sich in absehbarer Zeit ändern. Der frisch vereidigte US-Präsident hat zahlreiche Maßnahmen versprochen, die im Falle der Umsetzung unmittelbaren Einfluss auf die Bewertung der US-Staatsanleihen im oekom Country Rating hätten. „Damit könnten die USA in unserem Nachhaltigkeitsranking einige Plätze gut machen“, so Rüdel. Seine Empfehlungsliste für eine deutlich bessere Plazierung deckt sich weitgehend mit Obamas angekündigtem Maßnahmenpaket: Schließung des Gefangenenlagers Guantánamo, Abschaffung der Folter, Rückzug aus dem Irak, Ratifizierung des Kyoto-Protokolls, Ausbau der erneuerbaren Energiequellen und Investitionen in die Infrastruktur.
Derzeit rangieren die USA im Ranking vier Plätze vor Russland (44), zwischen Mexiko (39) und der Türkei (41). Bei aller Zuversicht zeigt sich Rüdel jedoch skeptisch, dass die Vereinigten Staaten das Nachhaltigkeits-Niveau von Europa noch während der Amstzeit von Barack Obama erreichen werden (s. Tabelle im Anhang). Dennoch: „Obama kann heute wirksame Hebel in Bewegung setzten, die die Weichen hin zu einer zukunftsfähigen Entwicklung in den USA stellen.“
Das Länderrating von oekom research umfasst die OECD-Mitglieder sowie die wichtigsten Schwellenländer. Es dient in erster Linie Investoren und Finanzdienstleistern als Entscheidungsgrundlage für nachhaltige Kapitalanlagen. Die Rating-Agentur oekom research führt die Untersuchung seit 2001 jährlich durch und beleuchtet dabei 150 ökologische und soziale Analysekriterien.
Themen: Nachhaltigkeitsrating | Kommentare deaktiviert für Obama macht US-Anleihen attraktiver
Feri Family Trust für UHNWIs
Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2009
Nach der Umbenennung der Feri Rating & Research AG in Feri EuroRating Services AG gibt es wieder eine Umfirmierung aus dem zur MLP-Konzern gehörigen Gruppe zu melden. Die Feri Wealth Management GmbH firmiert seit Anfang des Jahres unter dem Namen Feri Family Trust. Mit dieser Umbenennung will das Unternehmen sein Profil als Berater großer Familienvermögen schärfen und die klare Fokussierung auf das Kundensegment ultra high net worth individuals (UHNWI) auch im Namen zum Ausdruck bringen. „Mit dem neuen Namen wird die Ausrichtung unserer Tätigkeit treffender beschrieben. Denn diese umfasst sowohl das klassische Wealth Management als auch Family Office Dienstleistungen“, sagt Michael Stammler, geschäftsführender Partner bei der Feri Family Trust. Zudem ist der Begriff Wealth Management nach Meinung der Feri mittlerweile stark verwässert.
Die Feri Family Trust GmbH hat zudem zum Ende des vergangenen Jahres ihre operative Führungsmannschaft erweitert und die langjährigen Mitarbeiter und Partner Thomas Hafner, Marcel Renné und Riklef von Schüssler zu Geschäftsführern ernannt. Alle drei werden weiterhin in der Mandantenbetreuung tätig sein. Hafner wird darüber hinaus künftig die Aktivitäten der Feri in der Schweiz verantworten, Renné die operative Leistungserbringung und von Schüssler die Mandantenbetreuung. Nachdem Frank Straatmann bereits 2007 zum Geschäftsführer ernannt wurde, ist die Erweiterung der operativen Geschäftsführung der Feri Family Trust damit abgeschlossen. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird weiterhin von Michael Stammler verantwortet.
„Eine Erweiterung der Geschäftsführung war notwendig, um auch langfristig die Herausforderungen und die zunehmende Komplexität in den Bereichen Wealth Management und Family Office erfolgreich meistern zu können“, so Stammler. Feri hat sich in den vergangenen 20 Jahren mit einem langfristig stabilen und konsequent gelebten Geschäftsmodell im Markt etabliert. Ausschlaggebend für den bisherigen Erfolg der Feri Family Trust sind ihre Alleinstellungsmerkmale: die Unabhängigkeit von Banken und Produktgebern, das Research-basierte Arbeiten und die fundierte Erfahrung im Umgang mit sehr großen komplexen Vermögen.
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Feri Family Trust für UHNWIs
Sündengeiß bei US-Agentur S&P�??s
Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2009
Die britische Zeitung „Guardian“ hat eine Liste von 25 prominenten Persönlichkeiten publiziert, die nach Meinung des Mediums ein ordentliches Maß an Schuld an der Entstehung und Entwicklung der aktuellen Finanzkrise trifft. Unter der Überschrift „Sündenböcke: 25 Schuldige an der Finanzkrise“ berichtet ein Online-Magazin für Investmentfondsberater (http://www.fondsprofessionell.at/) aus dem angelsächsischen Blatt („Twenty-five people at the heart of the meltdown …“, http://www.guardian.co.uk/business/2009/jan/26/road-ruin-recession-individuals-economy).
Nicht ganz überraschend wird unter den 25 Sündenböcken auch ein prominenter Vertreter einer Ratingagentur nominiert. Allerdings muss es hier „Sündengeiß“ heißen – denn es handelt sich um eine Frau, die sich nur relativ kurze Zeit an der Spitze der internationalen Ratingagentur hielt (2004 – 2007) und von Alliance Capital Management zu S&P’s gekommen war.
„Ein weiterer Sündenbock ist Kathleen Corbet, Ex-CEO von Standard & Poor’s,“ gibt FONDS professionell die Zeitung wieder, „da ihre Gesellschaft nicht vor den Risiken, die in MBS verpackt waren, warnte. Sie selbst ging im August 2007 von Bord, als die Kritik immer lauter wurde, und beeilte sich zu sagen, dass ihr Abgang bereits länger geplant gewesen wäre. Den Agenturen wurde neben Problemen bei den Bewertungsmodellen die Nähe zu den Firmen, deren CDO- und MBS-Produkte sie rateten, vorgeworfen.“
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Sündengeiß bei US-Agentur S&P�??s
Hofschranzenkapitalismus?
Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2009
Commerzbank, Dresdner Bank, Schaeffler-Gruppe – Friedrich Kluge gibt in seinem Etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Aufl.., bearbeitet von Elmar Seebold, de Gruyter, Berlin 2002, eine Deutung des seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlichen Begriffs „Hofschranze“ preis: Das Wort werde etymologisch hergeleitet aus dem mittelhochdeutschen Wort Schranz(e) „Riss, Schlitz“, auch „geschlitztes Gewand“, das dann metonymisch auf den Träger solcher seit dem Spätmittelalter als Requisit höfischer oder patrizischer Prachtentfaltung üblichen Gewänder übertragen und im Neuhochdeutschen als Kompositum „Hofschranze“ beibehalten worden sei.
Ob die abwertende Bezeichnung „Hofschranze“ für einen Höfling am Hof eines Fürsten auch auf heutige Manager passt, ist fraglich. Er impliziert negative Charakterzüge und Verhaltensweisen wie Gefallsucht, Schmeichelei und Heuchelei. Sicher ist aber, dass das Wort im heutigen Sprachgebrauch auch für Personen im nicht-höfischen Umfeld einer hochgestellten oder einflussreichen Persönlichkeit gebraucht wird.
Unter Kapitalismus wird eine Wirtschaftsordnung verstanden, die auf Privateigentum und Marktwirtschaft beruht. Um Hofschranzenkapitalismus handelt es sich dann, wenn sich der Ordnungsgedanken des Kapitalismus mit willkürlichen Eingriffen verbindet, die auf den Fähigkeiten „moderner“ Höflinge beruhen, sich in der Politik an maßgeblicher Stelle Gehör und Einfluss zu verschaffen – und letztlich durch die seit Jahrhunderten bekannten Charakterzüge und Verhaltensweisen die Gunst von Ministern und Ministerpräsidenten erschleichen. Die in der Beziehung der Kontiguität, das heißt der sprachlichen Nachbarschaft oder realen sachlichen Zusammengehörigkeit, liegende Metonymie im Wort „Hofschranzenkapitalismus“ sei daher erlaubt.
Für Ratinganalysten liegt im Hofschranzenkapitalismus ein ungeheure Herausforderung: Nicht wirtschaftliche Faktoren, sondern die Gunst von Politikern entscheidet darüber, welche Wirtschaftseinheiten in der Lage sein werden, ihren zwingend fälligen Zahlungsverpflichtungen stets vollständig und rechtzeitig nachzukommen. Akribische Analysen und detaillierte Auswertungen von Kennzahlen nutzen nichts, wenn ein charmantes Lächeln eine Staatsgarantie oder Bürgschaft bewirken kann. Wenn sinkende Eigenkapitalquoten, nachhaltige Verluste, überhöhte Kaufpreise durch Fehlspekulationen und Wertverfall keine Indikatoren für nahende Insolvenzen sind, stehen Ratings in der Gefahr, für Außenstehende ebenso unerklärlich zu erscheinen wie die Willkürakte der Politiker.
Wäre die Commerzbank schon im letzten Jahr ordnungsgemäß in die Insolvenz gegangen, nachdem sie sich mit der Übernahme der Dresdner Bank verhoben hatte, wäre es zur Schieflage bei der Schaeffler-Gruppe möglicherweise erst gar nicht gekommen: Das Missmanagement bei der Commerzbank wäre gestoppt worden, so dass es auch keine Kredithoffnungen für die Schaeffler-Spiele gegeben hätte. Längst wäre dann klar gewesen, dass Frau Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn nicht ohne weiteres mit Milliardenkrediten maroder Banken hätte rechnen können.
Ertrags- und wachstumsstarke Einheiten, die in der Commerzbank, in der Dresdner Bank wie auch in den Unternehmen der Schaeffler-Gruppe zu finden sind, werden durch die Spiele an den Unternehmensspitzen und die Willkürakte der Politik belastet. Ohne staatliche Garantien wären viele diese Einheiten einerseits attraktive Übernahmekandidaten für solide geführte Übernehmer, andererseits auch Kandidaten zum Beispiel für Management-Buyouts und damit Chancen für erfolgreiche Manager gewesen, in die Unternehmerrolle zu wechseln. Der Instrumentenkasten einer sozialen Marktwirtschaft umfasst weit mehr Sanierungs- und Restrukturierungsmöglichkeiten, als nur durch staatliche Garantien marode Herrschaftsstrukturen zu bewahren.
Themen: Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Hofschranzenkapitalismus?
Chancen für DVFA-Alumnis durch Netzwerk
Von Dr. Oliver Everling | 26.Januar 2009
Die DVFA – Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management – hat eine Alumni-Organisation gegründet. Mitglied in diesem Netzwerk sind Absolventinnen und Absolventen, Tutorinnen und Tutoren des CIIA/CEFA-Ausbildungsprogrammes. Der CIIA ist das internationale Flaggschiffprogramm der DVFA für Investment Professionals, der CEFA ist das europäische Vorläuferprogramm. In Deutschland wurden in den vergangenen 20 Jahren über 2.500 dieser beiden Berufsdiplome vergeben, in Europa über 15.000.
Mit dem neu gegründeten Alumninetzwerk setzt sich der Gedanke durch, dass neben der fachlichen Qualifikation das soziale Netzwerk wichtig für den beruflichen Erfolg ist (www.dvfa.de).
Zum Vorsitzenden der Alumni-Organisation wurde Olaf Liebeskind, Deutsche Bank AG, gewählt, zum stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Deeng, HelabaTrust. „Die Alumni-Organisation passt hervorragend in unsere heutige Zeit. Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass nach einer guten Qualifikation für den Erfolg in der Finanzwirtschaft ein entsprechendes Netzwerk gehört, um Kontakte und Verbindungen zu halten“, erklärt Dr. Peter König, Geschäftsführer der DVFA.
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Chancen für DVFA-Alumnis durch Netzwerk
Standards für nachhaltige Finanzmärkte
Von Dr. Oliver Everling | 24.Januar 2009
Im Buch „Standards für nachhaltige Finanzmärkte“ (ISBN 978-3-7255-5716-5, www.schulthess.com) versammelt Herausgeberin Brigitte Strebel-Ärni von der brigitte strebel gmbh (www.strebelconsulting.ch) namhafte Experten aus der Schweiz, um über die renovationsbedürftige Finanzarchitektur nachzudenken. Das Buch baut auf der Aufsatzsammlung vom Mai 2007 mit dem Titel „Internationale Finanzmärkte zwischen Effizienz und Sicherheit“, in der schon damals die Globalisierung und Rechtsetzung diskutiert wurden. Nun stehen die Wege aus der Krise im Vordergrund.
Das Buch von Brigitte Strebel-Ärni (Hrsg.) „Standards für nachhaltige Finanzmärkte“ gibt es unter ISBN 978-3-86556-223-4 jetzt auch im Bank-Verlag Medien Köln, 2008, Broschiert, 252 Seiten, für 69 Euro.
Wer aufgrund des Titels und des grünen Umschlags Standards in ethischer, ökologischer oder sozialer Hinsicht erwartet, ist fehl am Platze. Um Nachhaltigkeit, wie sie in den Standards der auf Nachhaltigkeitsratings spezialisierten Agenturen zum Ausdruck kommt, geht es in diesem Buch nicht, auch wenn das Wort „Ökologie“ immerhin einmal auf Seite 246 vorkommt, als Beispiele für Labels aufgezählt werden (ISO 14000 und folgende sowie humanitäre und soziale Standards wie SA 8000 8).
Prof. Dr. Heinz Zimmermann befasst sich mit Risiko und Repräsentation und schreibt über Krisen des Finanzsystems. „Dass die gegenwärtige Finanzkrise durch die Probleme des amerikanischen Immobilienmarktes oder strukturelle Mängel der Hypothekenverbriefung ausgelöst wurde, sollte nicht zum Anlass genommen werden, die Bemühungen zur Stabilisierung des Finanzsystems allzu eng auf die konkreten Faktoren auszurichten“, warnt Zimmermann und illustriert seine These an einem ebenso einprägsamen wie anschaulichen Beispiel des Risses einer gehäkelten Weste.
Zimmermann zeigt auf, wie der wissenschaftliche Experte von Consultants verdrängt wurde und damit dieses Wissen nicht mehr öffentlich-zugänglich und einem wissenschaftlichen Diskurs unterworfen wurde. Seine Überlegungen sind insbesondere auch deshalb von Bedeutung, da gerade die führenden Ratingagenturen für ihre Wissensanhäufung und Anwendung ihres Wissens in der Art einer „Black Box“ oftmals kritisiert wurden. Ratingagenturen aber in „guter Gesellschaft“ mit führenden Consulting-Unternehmen, die das gleiche tun.
Fehlentwicklungen gibt es aber auch in der Wissenschaft, legt Zimmermann offen: „Die Risikomodelle wurden im Laufe der Jahre immer größer, rigoroser, umfassender, widerspruchsfreier, in formaler Hinsicht schöner – ein Bewährungstest blieb aufgrund der phantastischen Entwicklung der Märkte weitgehend erspart. Schließlich führt der Publikationsdruck“, schreibt Zimmermann, „zu einer Flut technischer Einzelergebnisse, welche den Anschein eines riesigen, für die Zwecke des Risikomanagements geeigneten Wissens vermitteln.“ Der Beitrag von Zimmermann wie auch Artikel von anderen Autoren dieses Buches ist dick bepackt mit anregungsreichen Metaphern und Denkanstößen.
Der Aufsatz von Dr. Gianni de Nicolò dreht sich um die Auswirkungen der wirtschaftlichen Integration auf die Finanzstabilität und kommt zu dem Schluss, dass die gestiegene reale Synchronisierung und Fortschritte in der finanziellen Integration nicht zwangsläufig zu einer höheren Finanzstabilität geführt haben. Bundesrat Dr. Hans-Rudolf Merz befasst sich mit der Rolle der Finanzmarktpolitik als Transformer für Standard Setting.
Prof. Dr. Peter Nobel fragt, wieviel Regulierung und wieviel globale Standards im Spannungsfeld globaler Finanzmärkte versus nationaler Gesetzgebung und Aufsichtsbehörden erforderlich sind. „Die Ratingagenturen haben im Rahmen von Basel II eine noch wesentlichere Rolle zu spielen begonnen und die Aufsichtsbehörden wagten es nicht, hier eine klare Ordnung zu schaffen“, stellt Nobel die Fakten klar. „Einen außen stehenden Betrachter stimmt das verdächtig, denn die Interessenkonfliktsituation der Ratingagenturen war längst bekannt.“
Prof. Dr. Peter Leibfried setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit die Rechnungslegung zum Mitverursacher der Krise wurde. Prof. Dr. Dieter Pfaff und Dr. Manuela Möller führen das Thema weiter hinsichtlich der Fair-Value-Bewertung und Josef Willimann zeigt den Weg von der Buchhaltung zum Rechnungswesen auf.
Prof. Dr. Axel P. Lehmann fragt provokant: „Riskantes Risikomanagement!?“ Lehmann geht den Ansatzpunkten für ein zukunftgerichtetes Risikomanagement in der Versicherungswirtschaft nach. „Für die führenden Ratingagenturen ist zum Beispiel das Enterprise Risk Management ein wichtiger Faktor in der Bewertung von Versicherungsunternehmen. Insbesondere werden von Standard & Poor’s die Risikomanagement-Kultur, die Risiko-Kontrollprozesse, das Management von extremen Ereignissen, Risiko- und Kapitalmodelle sowie das strategische Risikomanagement als eigeständige Bewertungsdimension berücksichtigt.“ Vor diesem Hintergrund skizziert er den Ansatz bei der Zurich.
Prof. Dr. Peter Meier zeigt den Zwiespalt der Hedgefonds als Enfants Terrible oder Stabilisatoren der Finanzmärkte auf. PD Dr. Markus Will und Dr. Bettina Hoffmann fordern für gute Kommunikation „gute Standards“. Die Bedürfnisse der Investoren sprechen Dr. Doris Schönemann und Dr. Frederic J. Methlow hinsichtlich der Ansprüche institutioneller Investoren an die Nachhaltigkeit der Kapitalmärkte an, während Prof. Dr. Hans Geiger die Zusammenhänge von Vertrauen und Systemstabilität eruiert. Dr. Alfredo Gysi tritt für die Auslandsbanken als Stabilitätsfaktor des Finanzplatzes Schweiz ein.
Mit neuer Strategie zur Nachhaltigkeit: Marc Zahn sieht Stabilisierung durch Börsenfähigkeit von strukturierten Produkten, Roger Studer in grenzüberschreitenden Vereinbarungen einen Weg für mehr Transparenz und Verständlichkeit bei strukturierten Produkten und Jack Hertach sieht einen stabilisierenden Einfluss des Transaction Bankings auf das Finanzsystem. Abschließend formuliert Michael Jaeggi operationelle Standards als Instrument des Risikomanagements.
Themen: Rezensionen | Kommentare deaktiviert für Standards für nachhaltige Finanzmärkte
Grundlagen des Risikomanagements
Von Dr. Oliver Everling | 24.Januar 2009
Das Buch vom Vorstand der FutureValue Group AG, Dr. Werner Gleißner, „Grundlagen des Risikomanagements im Unternehmen“ aus dem Verlag Franz Vahlen München (www.vahlen.de, ISBN 978-3-8006-3458-3), führt in die Welt des Risikos ein. So heißt auch gleich das erste Kapitel des Buches, in dem es um grundlegende Begriffe, Nutzen des Risikomanagements, Risiko, Rating und Unternehmenswert, Entscheidungen bei Unsicherheit und Risiko und die rechtlichen Rahmenbedingungen des Risikomanagements geht – KonTraG, Prüfung des Risikomanagements durch den Wirtschaftsprüfer, Bilanzrechtsreformgesetz, Corporate Governance Kodex, Sarbanes Oxley Act, DRS 5 bzw. 15, die Risikoberichterstattung gemäß IFRS und Risikomanagementnormen.
Gleißner kommt auf die Rolle von Risikopolitik, Risikokultur und die Zusammenhänge der Unternehmensstrategie zu sprechen. Sein Hauptanliegen ist aber die Risikoanalyse, angefangen bei der Risikoidentifikation, der Beschreibung der einzelnen Risikofelder über die Risikobewertung bzw. Risikoquantifizierung bis zur Erstellung eines erweiterten Risikoinventars, von Risk-Maps und Risikoportfolios. Seinen Begriff der „Risikobewältigung“ verwendet Gleißner offenbar als Oberbegriff risikopolitischer Maßnahmen, denn anders als in anderen Titeln gliedert er nicht nach Maßnahmen der Risikovermeidung, Risikoreduzierung, Risikoumverteilung, Risikoteilung, Risikozerfällung, Risikoabgeltung, Risikobegrenzung, Risikostreuung, Risikokompensation und Risikovorsorge.
In einem weiteren Hauptkapitel zur Risikoaggregation und zum Gesamtrisikoumfang macht Gleißner an einem Fallbeispiel seine Kritik an der Risikoanalyse mit Schadensklassen, mit Höchstschadenswerten (Worst-case-Analyse) und Schadenserwartungswert deutlich. Allein durch eine Betrachtung einzelner Risiken kann die Unternehmensleitung noch nicht die eigentlich interessierende Frage beantworten, nämlich, so Gleißner: „Wie wirken sich diese identifizierten Risiken insgesamt für das Unternehmen aus, und wie groß ist insbesondere die Bestandsgefährdung?“ Gleißner stellt diesen Ansätzen Monte-Carlo-Simulationen zur Risikoaggregation, Risikofaktorenmodelle und Abweichungsanalysen, aber auch die Fundamentalgleichung zur Abschätzung des Gesamtrisikoumfangs ohne Simulation gegenüber.
Das Buch zeigt Ansatzpunkte zur Risikobewältigung für ausgewählte Risikobereiche auf (strategische Risiken, Risiken des Absatz- und Beschaffungsmarktes, finanzwirtschaftliche Risiken usw.). Gleißner bleibt nicht bei theoretischen Überlegungen oder Modellierungen, sondern zeigt auch auf, welche Anforderungen an die Organisation des Risikomanagementsystems in der Praxis zu stellen sind und wie Risiken überwacht werden können. Bausteine und Regelungen eines Risikohandbuchs kommen ebenso zur Sprache wie Stellenbeschreibungen im Risikomanagement (Risikocontroller oder Risikomanager, Risikobeauftragter, Risikoverantwortlicher, Revision und Aufsichtsrat). Die Prüfung der Leistungsfähigkeit eines Risikomanagementsystems, das Projektmanagement zur Einführung eines solchen Systems sowie die IT-Systeme und Software zur Unterstützung komplettieren die Darstellung.
Im Kapitel zum „Risikomanagement, Rating und wertorientierte Unternehmensführung“ propagiert er zu Recht den Nutzen der Risikoaggregation zur Ratingprognose. Nach seiner Meinung „ist gerade der Unternehmenswert ein sinnvoller Erfolgsmaßstab eines Unternehmens, da in dieser Kennzahl zukünftig erwartete Erträge (bzw. Cashflows) und Risiken erfasst werden.
Gleißner setzt sich mit Rappaport u.a. auseinander, die den „Unternehmenswert“ – Shareholder-Value – als Erfolgsmaßstab und Steuerungsgröße für Unternehmen etablierten. Für kleine und mittlere Firmen, insbesondere Familienunternehmen, reduziert sich das Wertempfinden in vielen Fällen nicht auf einen diskontierten und risikoadjustierten Zahlungsstrom. Gleißner stellt sich daher der reinen Kapitalmarktorientierung entgegen und grenzt diese gegen Wertorientierung ab.
Die minimalisierenden Modelle US-amerikanischer Theoretiker werden der Pluralität unternehmerischer Ziele im europäischen Kulturraum nicht gerecht. Sie gehen von der Fiktion vollkommener Kapitalmärkte aus. Speziell vernachlässigen sie, dass Familienunternehmen Risikoumfang und Insolvenzwahrscheinlichkeit beschränken möchten. Eine Unternehmensplanung muss damit unter Berücksichtigung von Risiken zugleich aus Perspektive der Eigentümer (Wert) und der Gläubiger (Rating) beurteilt werden. Diese Verbindung von Wert, Rating und Risiko zu zeigen, ist ein besonders Anliegen des Buchs.
Auch für börsennotierte Unternehmen erscheint fraglich, ob diese gut beraten sind, in ihren Entscheidungen den chaotischen Unternehmensbewertungen zu folgen, die ihnen durch die Börsenkurse signalisiert werden. So fordert Gleißner gut begründet, sich am strategischen Oberziel und als Erfolgsindikator am (berechenbaren) nachhaltig geschaffenen Unternehmenswert zu orientieren, der die tatsächliche Risikosituation erfasst und nicht die oft verzerrte Risikoeinschätzung des Kapitalmarkts.
Wie dieser unter Bedingungen externer Schocks und erratischer Kursschwankungen zu bestimmen ist, bedarf weiterer Forschung. Im Buch wird die Kernidee aktueller Forschung zu tatsächlich wertorientierten Steuerungsansätzen einfach zusammengefasst: Mehr Risiko führt zu höheren potentiellen Verlusten (negativen Planabweichungen) und höheren Bedarf an teurem Eigenkapital. Sie führen zu einem schlechteren Rating und höheren Kapitalkosten, damit niedrigeren fundamentalen Werten – unabhängig von aktuellen Börsenkursschwankungen.
Themen: Rezensionen | Kommentare deaktiviert für Grundlagen des Risikomanagements
Zahlungsausfälle steigen dramatisch
Von Dr. Oliver Everling | 22.Januar 2009
Die Zahlungsausfälle für Unternehmen sind 2008 stark angestiegen und werden nach Ansicht von Coface noch weiter steigen. Als Folge dieser weltweiten Entwicklung hat der internationale Forderungsspezialist jetzt in seinem Rating 22 Länder herabgestuft oder auf die negative Beobachtungsliste gesetzt. Darunter sind mit China und Russland zwei der großen aufstrebenden Wirtschaftsnationen. Nach Angaben von Coface haben die Zahlungsausfälle bei Geschäften zwischen Unternehmen weltweit um 47 Prozent zugenommen. In einzelnen Ländern, insbesondere in denen im „Epizentrum der Kreditkrise“, liegen die Ausfallraten noch wesentlich höher. Am deutlichsten hat sich die Lage in Spanien mit einem Plus um 131 Prozent zugespitzt. Auch die USA leiden unter einem heftigen Anstieg der Ausfälle (plus 66 Prozent), Deutschland liegt bei plus 25 Prozent.
Das Länderrating von Coface misst das durchschnittliche Ausfallrisiko für Unternehmen bei kurzfristigen Geschäften mit Unternehmenskunden in den einzelnen Ländern. Darin unterscheidet sich das System von den Länderratings anderer Agenturen, die in der Regel die Staatsbonität oder Sicherheit von Anleihen zum Gegenstand haben. Die Coface-Länderratings sind insbesondere aufgrund der Auswertung der Zahlungserfahrungen der weltweit 130.000 Kunden ein Indikator für die Sicherheit von B2B-Geschäften. „Es ist aber zu beachten, dass wir bei der Entscheidung über Risikoübernahmen in der Kreditversicherung oder beim Factoring immer die konkrete Abnehmerstruktur unserer Kunden betrachten“, erklärt der Vorstandsvorsitzende von Coface Deutschland, Benoît Claire.
Nach Erkenntnissen von Coface sind die Auswirkungen der Finanzkrise in den Ländern am höchsten, in denen die Blase zuerst geplatzt ist und die in den Jahren zuvor ein starkes Wirtschaftswachstum hatten: Neben den USA und Spanien sind das Großbritannien, wo die Zahlungsausfälle um 64 % zunahmen und Irland (70 %). Etwas abgemildert und mit zeitlicher Verzögerung waren und sind dann Frankreich (42 %), Japan (40 %), Italien (36 %) und auch Deutschland betroffen. Diese Länder verzeichneten zuletzt ein weniger starkes Wirtschaftswachstum. „Je stärker das Wachstum zuvor, desto heftiger die Auswirkungen der Krise auf das Zahlungsverhalten von Unternehmen“, stellt Yves Zlotowski fest. Der Coface-Chefökonom geht davon aus, dass die Krise noch mindestes ein bis eineinhalb Jahre dauern wird.
Die erhöhten Zahlungsausfallrisiken lösen, zusammen mit den aktuellen und prognostizierten volkswirtschaftlichen Daten, ein Vielzahl von Ratingabstufungen aus. Dabei ist zu erkennen, dass nunmehr keine Region mehr von der Krise verschont ist und dass sie auch die BRIC-Staaten erfasst hat. Die jüngsten Abwertungen betreffen Australien, Neuseeland, Taiwan, Hongkong (alle von A1 in A2) und Mexiko (A3 in A4). Gravierender erscheint indes die Liste der Länder, denen eine Abwertung bevorstehen könnte: Unter den A1-Ländern sind das Deutschland, Frankreich, Kanada, Japan, Singapur, Belgien, Dänemark und Slowenien. In A2 stehen mittlerweile Spanien, Italien, Griechenland, Portugal und Chile auf der negativen Watchlist. A3 mit negativem Ausblick haben China, Ungarn und Litauen; den zuletzt positiven Ausblick für Polen (A3) hält Coface nicht mehr aufrecht.
Bulgarien, Kroatien und Rumänien könnten aus A4 und damit aus den Investmentgrades vergleichbaren Einstufungen herausfallen und in B abgestuft werden. In den Gruppen mit noch deutlich höherem Risiko, Zahlungsausfälle zu erleiden, stehen Russland und Vietnam (beide B), Ukraine, Ekuador und Pakistan (alle C) vor einer Abstufung.
Themen: Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Zahlungsausfälle steigen dramatisch
Länder im Boot der Weltwirtschaft
Von Dr. Oliver Everling | 21.Januar 2009
Anfang 2008 glaubten viele, dass zwar die US-Krise sehr gravierend wäre, aber Europa die gravierendsten Konsequenzen der Krise erspart bleiben könnten. Dies beeinflusste die weitere Entwicklung und auch die Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Staaten. In 2008 drehte sich das Rating von Ländern ins Negative, mehr Herabstufungen als Heraufstufungen sind die logische Konseqeunez der Krise.
Nun stehe man in der schwerwiegendsten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg, begründet Brian Coulton, Head of Global Economics von Fitch Ratings, die Herabstufungen beim Fitch Ratings Seminar Sovereign Hotspots 2009. In den letzten 25 Jahren hätten auch die Schwellenländer keinen schwerwiegenderen Schock erlebt als in der gegenwärtigen Krise. Viele Länder seien sehr nah an den Faktoren, die die Krise treiben würden. Das Fremdwährungsrisiko sei in vielen Schwellenländern im privaten Sektor nicht gut gemanagt worden.
„Ich will nicht vollständig negativ sein“, sagt Coulton. Hätte die Finanzkrise die Schwellenländer auch nur fünf Jahre früher erfasst, wären diese Länder noch schlechter vorbereitet gewesen und die Konsequenzen wäre noch tiefgreifender gewesen, urteilt Coulton. Deutlich zeigt sich aber heute die Gleichförmigkeit der weltweiten Wirtschaftsentwicklung. Während noch Anfang der 1990er Jahre sich die Wachstumsraten in verschiedenen Ländern voneinander abkoppeln konnten, so liegen heute die Wachstumspfade praktisch auf Parallelen, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau.
Die Kreditcrunch sei nun klar in der Realwirtschaft erkennbar, belegt Coulton. Kredite für den privaten Sektor seien klar rückläufig, nicht nur in den USA, sondern auch in Großbritannien und in Europa. In den 1990er Jahren sei die Sparquote in den USA zusammengebrochen und die Nettoverschuldung nahm rasch zu. In den letzten drei Quartalen sei in den USA ein dramatischer Umschwung vollzogen worden. Erstmals würden amerikanische Haushalte netto Kredit zurückbezahlen und beginnen, im Durchschnitt auch Ersparnisse zu bilden.
„Man kann sich nirgends verstecken“, überschreibt Coulton seine Darstellung zum Einbruch der Industrieproduktion. In allen G7-Staaten gehe die Beschäftigung zurück. Die hohe Liquidität, die von den Zentralbanken zur Verfügung gestellt werde, wie auch die rückläufigen Rohstoffpreise entlasten zurzeit die Krise. Das Refinanzierungsproblem der Banken sei nach den staatlichen Garantieren nicht mehr in derselben Dramatik zu sehen wie noch vor wenigen Monaten.
Coulton weist auf die hohen externen Refinanzierungsrisiken des privaten Sektors hin, angefangen bei den hohen Volumina in Russland, die 2009 zur Refinanzierung anstünden. Coulton weist auf die Problematik hin, Zahlungsbilanzdefizite durch Exporte zu schließen. Wenn dieser Anteil gering sei, wäre es umso schwieriger, ein vergleichsweise hohes Defizit abzubauen. Eine besondere Herausforderung stelle sich für diejenigen Länder, die ein hohe „Dollarisierung“ in dem Sinne aufweisen, dass ein hoher Anteil der Einlagen in Fremdwährungen gehalten würden. Dazu zählen nach Erhebungen von Fitch Ratings zum Beispiel Serbien, Ukraine und Rumänien, wo die Hälfte oder mehr der Einlagen in Fremdwährungen denominiert seien.
Der Markt könne sehr gut zwischen öffentlichen und privaten Emittenten unterscheiden. Daher sei die Emissionstätigkeit der öffentlichen Emittenten nicht in gleichem Maße betroffen gewesen wie die privater Emittenten. Im Durchschnitt halten sich die 30 wichtigsten Schwellenländer noch auf dem Niveau der Anlagequalität („investment grade“) und damit besser als noch im Zeitraum 1998 bis 2003, als sie im Durchschnitt nur BB+ erreichten.
Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Länder im Boot der Weltwirtschaft