Spürbarer Liquiditätsentzug bremst US-Aktienmarkt

Von Dr. Oliver Everling | 19.September 2022

Vieles ist derzeit in der Wirtschaft nicht intakt. Sicher scheint nur der Abwärtstrends: „Alles deutet auf einen intakten Bärenmarkt“, titelt heute die FERI AG ihren „FERI Markets Update September 2022″.

Das zaghafte Zwischenhoch an den globalen Börsen ist abrupt zu Ende gegangen, nachdem aus den USA höhere Inflationsraten für den August gemeldet wurden als erwartet. Obwohl es zuletzt eine Entspannung bei den Energie- und Erzeugerpreisen gab und die Störungen in den Lieferketten nachgelassen haben, ist der Inflationsdruck unverändert hoch.

Für Experten der FERI aus Bad Homburg liegt daher die Vermutung nahe, dass ein immer größerer Anteil der Teuerung struktureller Natur ist. „Die monetäre Straffung dürfte damit länger und in höherer Dosis erfolgen als ursprünglich angenommen“, sagt Dr. Eduard Baitinger, seit 2015 Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe. „So wird die Fed am Mittwoch den Leitzins voraussichtlich um mindestens 75 Basispunkte anheben. Beim übernächsten Treffen der US-Notenbanker im November ist nochmals mit einer Leitzinsanhebung in Höhe von 50 oder 75 Basispunkten zu rechnen. Vor diesem Hintergrund trüben sich die Aussichten speziell für den technologielastigen US-Aktienmarkt ein.“

Aufgrund der hohen Gewichtung des Technologie-Sektors ist der US-Aktienmarkt insgesamt stärker liquiditäts- und zinsgetrieben als andere Aktienmärkte und leidet überproportional unter der restriktiven Geldpolitik. „Daraus resultiert momentan eine paradoxe Situation“, warnt Eduard Baitinger: „Obwohl die US-Wirtschaft gemessen an den Fundamentaldaten im weltweiten Vergleich relativ gut dasteht, führen diese ökonomischen Vorteile nicht automatisch dazu, dass der US-Aktienmarkt besser abschneidet. Der Liquiditätsentzug an der Börse hat im bisherigen Jahresverlauf demnach die fundamentalen Faktoren übertrumpft. Sobald das Ende der Fed-Leitzinsanhebungen absehbar wird, könnten US-Aktien dafür jedoch sehr stark zurückkommen. Das dürfte aber erst im Jahr 2023 der Fall sein.“

Auch für die globalen Aktienmärkte sehe es derzeit nicht besser aus: „Hier deuten sowohl markttechnische als auch fundamentale Faktoren auf einen intakten Bärenmarkt. So halten sich institutionelle Investoren, die mit großvolumigen Käufen die Märkte stabilisieren könnten, aktuell stark zurück. Stattdessen bauen sie ihre Cash-Quoten aus, was zudem durch steigende Zinsen auch am kurzen Ende belohnt wird. Gleichzeitig dürften die globalen Unternehmensgewinne in den nächsten Monaten weiter zurückgehen. Da die breite Masse der Anleger die Situation mittlerweile verstanden hat, werden kurzzeitige Erholungen genutzt, um Aktien zu verkaufen. So kann sich keine nachhaltige Wende an den Märkten ausbilden. Professionelle Investoren sollten deshalb bis auf Weiteres eine flexibel-opportunistische Asset Allocation und ein dynamisches Risikomanagement anstreben.“

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Offshore Hedgefonds in einer regulierten Welt

Von Dr. Oliver Everling | 16.September 2022

Hedgefonds werden ihrem Anspruch, von Marktentwicklungen unabhängige Erträge zu liefern, im aktuellen Kapitalmarktzyklus gerecht. Für die Zurückhaltung institutioneller Investoren in Deutschland gegenüber Hedgefonds besteht bei näherer Betrachtung kein Anlass, denn die Anlageklasse ist auch für VAG-regulierte Anleger effizient investierbar. Dies sind zentrale Ergebnisse des 11. FERI Hedgefonds Investmenttags, der in diesem Jahr wieder als Präsenzveranstaltung stattgefunden hat. „Hohe Inflation, steigende Zinsen und zunehmende Volatilität spielen Hedgefonds in die Karten. Das anspruchsvolle Marktumfeld eröffnet den Managern Spielräume, abseits der allgemeinen Trends, Gewinne zu erzielen“, sagte Carsten Hermann, Geschäftsführer FERI Trust GmbH.

Der Blick auf den breiten Hedgefondsmarkt zeige ein gemischtes Bild. Hedgefonds mit ausgeprägter Marktabhängigkeit, etwa im Bereich der „Equity Long/Short“-Strategien, seien in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 ins Minus gerutscht. „Global Macro“-Strategien, die in Korrekturphasen grundsätzlich geringere Wertverluste als der globale Aktienmarkt aufwiesen, und computerbasierte systematische Trading-Ansätze, die konsequent auf Markttrends setzten, hätten dagegen im ersten Halbjahr 2022 sehr gute Gewinne erzielt. Aufgrund der Schwankungen am Aktienmarkt seien insbesondere Hedgefonds-Strategien auf der Short-Seite so erfolgreich gewesen wie seit vielen Jahren nicht mehr. „Hedgefonds liefern aktuell das, was sie versprechen. Gerade in volatilen Märkten tragen sie zum Risikoausgleich und damit zu mehr Widerstandskraft und Stabilität im Gesamtportfolio der Investoren bei. Sie sind daher eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen Assets“, betonte Marcus Storr, Head of Alternative Investments FERI Trust GmbH.

Weltweit sei die Anzahl von Hedgefonds und das von ihnen verwaltete Vermögen seit Jahren gestiegen. In Deutschland würden institutionelle Investoren die Anlageklasse jedoch nur zögerlich für ihre Portfolioallokation nutzen: Erst 16 Prozent der deutschen Investoren hätten Mittel in Offshore-Hedgefonds angelegt. Weitere 17 Prozent würden in „Liquid Alternatives“, also hedgefondsähnlichen Strategien mit einem UCITS-Produktmantel investieren. Sorgen machten sich VAG-regulierte Anleger in Deutschland meist vor gesetzlichen Einschränkungen. Dies sei jedoch unbegründet. Dass VAG-Quoten und Hedgefonds gut miteinander vereinbar seien, bestätigte Martina Nitschke, Prokuristin und Abteilungsleiterin Kapitalanlagen der Verwaltungsgesellschaft für Versorgungswerke mbH (VGV): „Gerade unter dem VAG ist es problemlos möglich, eine diversifizierende Offshore-Hedgefondsallokation effizient aufzusetzen. Es bedarf einer rechtlichen und steuerlichen Begleitung sowie einer dedizierten wirtschaftlichen Due Diligence der Zielfonds, einschließlich einer Geldwäscheprüfung.“

Beim 11. FERI Hedgefonds Investmenttag diskutierten institutionelle Investoren und Portfoliomanager die aktuellen Entwicklungen in der Hedgefondsindustrie. Renommierte Hedgefondsmanager aus London, Singapur und Hong Kong gaben außerdem einen Einblick in ausgewählte Investmentstrategien.

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Europäische Banken bleiben ein „No-Drama-Sektor“

Von Dr. Oliver Everling | 8.September 2022

Große Banken werden inmitten der sich verschärfenden Energiekrise, der hohen Inflation und der drohenden Rezession wahrscheinlich Inseln relativer Stabilität bleiben und sollten in der Lage sein, die dramatischen Kernschmelzen der globalen Finanzkrise (GFC) von 2008 zu vermeiden. Zu diesem Schluss kommt Samuel Theodore, Senior Consultant der Scope Group, in seiner Publikation „The Wide Angle“: „Five reasons why European banks will remain a no-drama sector“.

Stress wird sich nach seiner Einschätzung zwangsläufig in Form von höheren Rückstellungen für Kreditverluste und stärker herausgeforderten Geschäftsbereichen (wie der gewerblichen Immobilienkreditvergabe) entwickeln, und einige Banken werden besser abschneiden als andere. Aber der Großbankensektor wird sicher außerhalb der Grenzen einer Bankenkrise bleiben.

Samuel Theodore machte in „The Wide Angle“ im März 2020 einen ähnlichen No-Crisis-Aufruf, gerade als die Pandemie Einzug hielt und viele Marktteilnehmer – in Erinnerung an die GFC – vor genau dem Gegenteil warnten. Letztendlich hat sich der europäische Bankensektor in den Pandemiejahren recht gut behauptet und dabei auch ein Image der Seriosität wiedererlangt, das er mehr als ein Jahrzehnt zuvor verloren hatte.

Die aktuelle Krise ist anders, räumt auch der Experte der Scope Group ein, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Den Hauptunterschied sieht er darin, dass die Zentralbanken während der Pandemie durch extrem niedrige Zinsen und massive Käufe von Inlands- oder (für die EZB) Euroraum-Schuldtiteln eine äußerst akkommodierende Haltung beibehielten. Diesmal mussten die Zentralbanken zu ihrer traditionelleren Rolle der Inflationsbekämpfung zurückkehren, ihre Kaufprogramme drosseln und die Zinssätze erhöhen; ein Prozess, der so schnell nicht aufhört.

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USA kein sicherer Hafen mehr

Von Dr. Oliver Everling | 7.September 2022

Knapp zwei Monate vor den US-Zwischenwahlen, den Midterm Elections, befinden sich die USA in einer äußerst angespannten Situation. Extreme soziale Ungleichheit und massive Angriffe gegen demokratische Prinzipien gefährden ernsthaft den Fortbestand der US-Demokratie. Zu diesem Schluss kommt das FERI Cognitive Finance Institute in einer aktuellen Analyse. „Die USA sind auf direktem Weg zu einer Autokratie oder Präsidialdiktatur. Donald Trump hat diese Tendenz zwar stark beschleunigt, doch die eigentlichen Ursachen liegen sehr viel tiefer“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute.

Zuletzt habe sich die gesellschaftliche und politische Spaltung in den „U-USA“ („Un-United States of America“), die das FERI Cognitive Finance Institute erstmals im Jahr 2018 eingehend untersucht hat, nochmals massiv verschärft. Dahinter stünden Wut, Verbitterung und Frustration breiter Bevölkerungsschichten als Folge langjähriger politischer Ignoranz. Aktuell würden Versuche zur gezielten Umgestaltung von Wahlbezirken und andere parteipolitische Manipulationen der Demokratie schweren Schaden zufügen, warnen die Experten aus Bad Homburg.

Auch die aktive Politisierung des Justizsystems, vor allem durch das Oberste Gericht, sei als klarer Versuch einer „politischen Umgestaltung“ zu interpretieren. Die Summe dieser antidemokratischen Strömungen entspreche inzwischen einem „konservativen Putsch“ von oben. „Diese Entwicklung ist von geradezu tragischer Ironie. Genau das Land, das historisch am stärksten vom Ideal der Freiheit geprägt war, bewegt sich nun immer schneller in Richtung politischer Unfreiheit“, konstatiert Rapp.

Der kritische Zustand des US-Systems sei nicht zuletzt eine Folge der demokratieverachtenden Amtsführung des letzten US-Präsidenten Donald Trump. Durch Trumps gezielte Übergriffe seien ernste Verfassungskrisen zur neuen Realität geworden, sichtbar für die ganze Welt etwa beim „Sturm auf das Kapitol“. Umfragen in den USA zeigten aktuell einen deutlichen Vertrauensverlust in die Sicherheit und Verlässlichkeit demokratischer Institutionen und Verfahren. Demnach glaubten die meisten Amerikaner nicht daran, dass die Ergebnisse der US-Wahlen den Willen des Volkes widerspiegelten.

Alarmierende 85 Prozent der US-Bürger befürworteten inzwischen sogar einen „kompletten oder weitgehenden Umbau“ der US-Demokratie. „Die enormen politischen Spannungen werden sich bereits bei den Midterms im November entladen, spätestens aber – und dann mit großer Vehemenz – 2024 bei den Präsidentschaftswahlen“, befürchtet Rapp. Das habe unmittelbare Konsequenzen auch für den Rest der Welt: „Jede Form von politischer Instabilität in den USA erzeugt und verstärkt stets auch geopolitische Risiken“, erklärt Rapp.

Unter der Zunahme gesellschaftlicher und politischer Spannungen sowie dem Rückbau demokratischer Prinzipien leide auch die Dynamik und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der USA. „Unternehmer und Investoren sollten die These von den USA als sicherem Hafen, der langfristig für Stabilität, Marktwirtschaft, Sicherheit und Offenheit steht, künftig stark in Frage stellen. Die weitere Entwicklung der ‚U-USA‘ zu einer Art Autokratie könnte in den nächsten Jahren für sehr negative Überraschungen sorgen, die dann auch direkt auf die Kapitalmärkte abstrahlen“, betont Rapp. Als Folge interner Spannungen und erhöhter geostrategischer Unsicherheiten – ausgelöst von den U-USA – dürften somit auch politische Risikoprämien an den Kapitalmärkten wieder spürbar ansteigen.

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Kluge Wirtschaftspolitik gefordert

Von Dr. Oliver Everling | 6.September 2022

Der dramatische Anstieg der Strom- und Gaspreise trifft die energieintensiven Branchen der deutschen Industrie besonders hart und verschärft den ohnehin bereits laufenden Strukturwandel zulasten dieser Sektoren. Die politischen Fehler fordern nun ihren Tribut.

„Deutsche Unternehmen mussten bereits vor Ausbruch des Ukraine-Krieges überdurchschnittlich hohe Strompreise verkraften“, erinnert Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der FERI Gruppe. „Die nochmals gestiegenen Energiekosten verschärfen die Wettbewerbssituation und könnten die Verlagerung von Produktionskapazitäten an andere Standorte dramatisch beschleunigen. Deutlich wird dies mit einem Blick auf die Entwicklung der Erzeugerpreise: Seit Beginn des Jahres 2021 sind diese in der Industrie insgesamt um 22 Prozent gestiegen. In der Stahlerzeugung beträgt das Plus 75 Prozent, in der Grundstoffchemie mehr als 50 Prozent und in der Papierherstellung mehr als 40 Prozent.“

Besonders hart geht es nun im Mittelstand zur Sache. „Die Weitergabe höherer Kosten an die Abnehmer ist in einer mittelständisch geprägten Wirtschaft, wie sie für Deutschland typisch ist, schwieriger – große Unternehmen mit erheblicher Marktmacht haben in dieser Hinsicht Vorteile. Dort,“ zeigt der Chef-Volkswirt auf, „wo das Potenzial für Produktivitätssteigerungen und Innovationen bei industriellen Vorprodukten begrenzt ist, kommt es zur sukzessiven Verlagerung der Produktion an kostengünstigere Standorte außerhalb Deutschlands. Dieser schleichende Strukturwandel zulasten energieintensiver Sektoren ist bereits seit vielen Jahren in Gang. Während die Industrieproduktion im zurückliegenden Aufschwung (von 2012 bis zum Jahr 2018) um 1,2 Prozent pro Jahr stieg, verzeichneten die Glas- und Baustoffherstellung nur marginale Zuwächse von 0,4 Prozent pro Jahr. Bei den Nichteisenmetallen und Gießereien waren es 0,6 Prozent. Das Papiergewerbe, die Stahlerzeugung und die Grundstoffchemie schrumpften sogar, letztere um 1,4 Prozent pro Jahr. Überdurchschnittliche Zuwächse verzeichnete dagegen die Spezialitätenchemie mit einem Plus von 2,4 Prozent pro Jahr.“

Abrupt steigende Energiekosten sowie der plötzliche Gasmangel, der in wichtigen Branchen wie der Chemieindustrie zu Produktionsstillegungen führen könnte, haben also nicht nur unmittelbare konjunkturelle Konsequenzen, sondern beschleunigen den bereits laufenden strukturellen Wandel. Axel D. Angermann sieht die reale Gefahr, dass die betroffenen Produktionskapazitäten für immer verlorengehen, wenn die Abnehmer einmal (zwangsweise) den Wechsel auf andere Anbieter vollzogen haben und diese eine potenziell höhere preisliche Wettbewerbsfähigkeit aufweisen.

Die Wirtschaftspolitik müsse daher abwägen: „Einerseits ist es nicht ihre Aufgabe, den strukturellen Wandel aufzuhalten, indem sie bestimmte Sektoren der deutschen Wirtschaft unter Artenschutz stellt. Angesichts von mehr als 700.000 Beschäftigten in den sechs energieintensivsten Branchen hätte ein beschleunigter Abbau von Arbeitsplätzen in diesen Industrien jedoch massive gesamtwirtschaftliche und soziale Folgen. Im Übrigen wäre auch für den Klimaschutz nichts gewonnen: Die Abwanderung energieintensiver Produktion würde zwar die deutsche CO2-Bilanz verbessern, das globale Klima – auf das es letztlich ankommt – aber tendenziell verschlechtern, weil die Produktion fortan an anderer Stelle erfolgt und dort meistens mit höheren CO2-Emissionen verbunden sein dürfte als zuvor in Deutschland. Es gibt also einige gute Gründe, in der Energiepolitik auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen ins Kalkül zu ziehen und einen übermäßigen Anstieg der Energiepreise für die Unternehmen hierzulande zu verhindern.“

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Mit Experian die EV-Landschaft besser verstehen

Von Dr. Oliver Everling | 2.September 2022

Neue Untersuchungen von Experian zeigen, dass der boomende Markt für Elektrofahrzeuge (EV) in Großbritannien nur dann weiter wachsen wird, wenn die richtige Infrastruktur vorhanden ist, um die Nachfrage zu befriedigen.

Die Studie, die in Zusammenarbeit mit Zap-Map durchgeführt wurde, zeigt, dass die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in den letzten zwei Jahren um 291 %1 gestiegen ist. Das Volumen der öffentlichen Ladepunkte hat ebenfalls zugenommen, mit 33.281 Installationen verzeichnet die Studie einen Anstieg von mehr als einem Drittel (35 %) seit der gleichen Zeit im letzten Jahr.

Zu den Gebieten, die bereits eine hohe Akzeptanz von Elektrofahrzeugen verzeichnet haben und in denen die Nachfrage voraussichtlich weiter steigen wird, gehören Barnet im Norden Londons, Leeds und Wiltshire.

Unterdessen verzeichnete der Nordosten, der zuvor eine hohe Nachfrage, aber nur wenige Ladepunkte verzeichnete, in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Zuwachs an Punkten um 21 % – die höchste Wachstumsrate im Vereinigten Königreich.

Ein weiterer wichtiger Faktor, den Planer von Kommunen und Stromnetze berücksichtigen müssen, ist die Anzahl der Wohnungen mit und ohne Zufahrt. Standorte in Buckinghamshire, South Cambridgeshire und Wokingham wurden als Gebiete mit einer hohen Anzahl von Häusern mit Einfahrten und einer starken Nachfrage nach Elektrofahrzeugen identifiziert. In diesen Bereichen müssen die Stromnetze festlegen, wie sie diesem Wachstum am besten gerecht werden, und entsprechend planen.

Umgekehrt wurde festgestellt, dass Städte wie Bristol, Edinburgh und Brighton eine hohe Anzahl von Grundstücken ohne Einfahrten aufweisen. An diesen Orten müssen die lokalen Behörden sicherstellen, dass das richtige Maß an Infrastruktur vorhanden ist, um das Aufladen mit Straßengebühren für diejenigen ohne private Parkplätze zu unterstützen.

Colin Grieves, Managing Director, Experian Marketing Services, sagte: „Unsere Analyse zeigt, dass die Verbraucher Elektrofahrzeuge heute als bessere Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen ansehen, und dieser Trend wird noch zunehmen. Der Appetit kann jedoch vereitelt werden, wenn nicht die richtige Infrastruktur vorhanden ist. Indem wir modellieren, wo sich die Nachfrage in den kommenden Jahren voraussichtlich am stärksten konzentrieren wird, können Infrastrukturplaner damit beginnen, die Herausforderung effektiv zu meistern.“

Melanie Shufflebotham, Mitbegründerin und COO von Zap-Map, sagte: „Mit der schnell wachsenden Popularität von Elektrofahrzeugen beschleunigen sich die Dinge um einen Gang höher. Mehr denn je ist es entscheidend, dass sich die Ladeinfrastruktur in Großbritannien zügig weiterentwickelt, um das Fahren eines Elektroautos so einfach wie möglich zu gestalten. In den letzten Jahren hat Großbritannien erhebliche Investitionen des Privatsektors in das Hochgeschwindigkeits-Ladenetz des Landes gesehen, und wir beginnen jetzt, die Vorteile zu sehen. Näher an der Heimat verfügen lokale Behörden über Instrumente wie den Local Electric Vehicle Infrastructure Fund der Regierung, um lokale EV-Hubs und das Aufladen in Wohnstraßen Wirklichkeit werden zu lassen. Es ist großartig zu sehen, wie sich Unternehmen wie Experian an Gesprächen mit lokalen Behörden im ganzen Land beteiligen. Ein gemeinsamer Ansatz ist unerlässlich, um eine EV-Landschaft zu schaffen, die für alle funktioniert.“

Experian befindet sich in Gesprächen mit lokalen Behörden und Stromnetzen im ganzen Land, um ihnen zu helfen, die EV-Landschaft besser zu verstehen und die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.

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Morningstar vereint zwei zukunftsgerichtete Ratingssysteme in einem

Von Dr. Oliver Everling | 31.August 2022

Morningstar, Inc. gab heute Pläne bekannt, seine beiden zukunftsorientierten Managed Investment Ratings – das Morningstar Analyst Rating™ (Analyst Rating) und das Morningstar Quantitative Rating™ für Fonds (Quantitatives Rating) – in einem einzigen Rating zu kombinieren: Das Morningstar Medalist Rating™ (Medalist Rating). Diese Umstellung soll im zweiten Quartal 2023 erfolgen.

„In den letzten zehn Jahren haben das Morningstar Analyst Rating und das Morningstar Quantitative Rating den Erfolg von Anlegern gefördert, indem sie Fonds basierend auf der zukünftigen Performance im Vergleich zu einer Benchmark oder ihren Mitbewerbern genau sortiert haben. Durch die Kombination dieser beiden Ratings bauen wir auf dieser Stärke auf und vereinfachen gleichzeitig die Art und Weise, wie wir Anlegern Informationen präsentieren“, sagte Lee Davidson, Head of Manager and Quantitative Research bei Morningstar. „Dies sollte es Anlegern erleichtern, verwaltete Anlagen in einem ständig wachsenden Meer von Auswahlmöglichkeiten zu analysieren, auszuwählen und zu überwachen.“

Derzeit führt Morningstar zukunftsgerichtete Bewertungen verwalteter Anlagen auf zwei Arten durch: Manager-Research-Analysten bewerten verwaltete Anlagen, die sie abdecken, qualitativ, wobei diese Bewertungen im Analystenrating gipfeln, das die Form Gold, Silber, Bronze, Neutral und Negativ annimmt. Morningstar verwendet Algorithmen, um Fonds zu bewerten, die von Analysten nicht abgedeckt werden. Diese quantitativen Bewertungen untermauern das quantitative Rating, das die Form GoldQ, SilverQ, BronzeQ, NeutralQ und NegativeQ annimmt.

Durch die Vereinigung des Analysten-Ratings und des quantitativen Ratings unter dem Banner des Medalist-Ratings wird Morningstar zu einer gemeinsamen Ratingskala von Gold, Silber, Bronze, Neutral und Negativ übergehen und das hochgestellte „Q“ aus den Ratings der quantitativ bewerteten Fonds entfernen.

Die Methoden des Analystenratings und des quantitativen Ratings werden sich nicht ändern und die drei Säulen – Menschen, Prozesse und Eltern – werden weiterhin die Grundlage für die Ratings bilden. Um Anlegern jedoch die Unterscheidung zwischen von Analysten bewerteten und quantitativ bewerteten Säulen zu erleichtern, wird Morningstar weiterhin die hochgestellte „Q“-Bezeichnung für quantitativ zugewiesene Säulen-Ratings verwenden.

Morningstar erwartet aufgrund dieser Änderung keine Auswirkungen auf die Ratings, die es verwalteten Anlagen zuweist.

„Das einheitliche Bewertungssystem spiegelt nicht nur unser Vertrauen in die Wirksamkeit und Qualität der beiden Ratingsysteme wider, sondern spiegelt auch besser wider, wie das quantitative Rating und das Analysten-Rating an der Hüfte verbunden wurden“, sagte Davidson. „Wir haben das quantitative Rating so konzipiert, dass es die Art und Weise nachahmt, wie Manager-Research-Analysten Ratings zuweisen. Anders ausgedrückt, wir können das quantitative Rating nicht ohne den laufenden Input der Analysten erstellen.“

Bis Ende des zweiten Quartals 2023 werden Morningstar Medalist Ratings in allen Morningstar-Produkten und -Plattformen weltweit verfügbar sein, die derzeit das Morningstar Analyst Rating und das Morningstar Quantitative Rating führen. Dazu gehören Morningstar.com, Morningstar DirectSM, Morningstar® Advisor WorkstationSM, Morningstar OfficeSM, Datenfeeds sowie andere Produkte und Plattformen wie Analyst® Research CenterSM.

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BBB-/Stable für DFDS A/S – Erstes Rating von Scope

Von Dr. Oliver Everling | 30.August 2022

Die Scope Ratings GmbH (Scope) hat DFDS A/S heute erstmals ein Emittentenrating von BBB-/Stable erteilt. Darüber hinaus hat Scope den von DFDS A/S begebenen vorrangigen unbesicherten Schuldtiteln erstmals Ratings von BBB- und ein kurzfristiges Rating von S-2 zugewiesen. Für das Rating sind u.a. die im Folgenden genannten Aspekte maßgeblich (siehe auch https://www.scoperatings.com/):

Das Emittentenrating spiegelt die Einschätzung der Berliner Ratingagentur zum Geschäftsrisikoprofil von DFDS wider, das mit BBB beurteilt wird. Das Geschäftsmodell des Unternehmens ist ausgewogen zwischen den Geschäftsbereichen Ferry und Logistics, die unterschiedliche Rentabilitäts- und Wachstumsniveaus bieten. Auch die Diversifikation in Bezug auf geografische Märkte, Kundensegmente und Dienstleistungen wirkt sich nach Ansicht der Berliner positiv auf die Kreditwürdigkeit aus. DFDS bietet Fracht-, Passagier-, Hybridkunden und Tür-zu-Tür-Transporte sowohl für Trockengüter als auch spezialisiertere Kühlkettenlösungen für Artikel wie Fleisch, Meeresfrüchte und Milchprodukte.

Im Geschäftsbereich Fähren spiegelt die Wettbewerbsposition von DFDS seine etablierte Präsenz bei Frachtfähren wider. DFDS hat führende Marktpositionen in der Nordsee und im Mittelmeer/Türkiye. Die Rentabilität wird teilweise auch durch einen Zuschlag für Preisänderungen bei Bunkeröl geschützt, der es DFDS ermöglicht, ungünstige Kraftstoffpreiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben.

Scope sieht, dass das Unternehmen auch von konjunkturunabhängigen Passagiereinnahmen profitiert, wenngleich das Frachtgeschäft gesamtwirtschaftlich stärker exponiert ist. Das Unternehmen erholt sich nach den Einschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19 in den letzten zwei Jahren immer noch, insbesondere im Teilsegment Passenger. Scope erwartet, dass das Unternehmen eine vollständige Rückkehr des Passagier- und Frachtaufkommens sehen wird, obwohl dies je nach makroökonomischen Bedingungen möglicherweise erst 2023 oder möglicherweise später geschieht.

Im Geschäftsbereich Logistik kommt ein Großteil des Geschäfts aus bestehenden Kundenbeziehungen bei Freight Ferry. Der Geschäftsbereich Logistik konzentriert sich daher auf Wachstums- und Cross-Selling-Möglichkeiten im Zusammenhang mit etablierten Routen. Die Übernahme der HSF Logistics Group im Jahr 2021 hat die Position des Unternehmens in der Kühlkettenlogistik erheblich gestärkt. Das Unternehmen wird M&A voraussichtlich weiterhin als Wachstumsstrategie einsetzen, insbesondere in der Logistik, wo es mehr Akquisitionsziele gibt.

Das finanzielle Risikoprofil des Unternehmens wird mit BB+ bewertet, was sich auf die zukunftsgerichtete, prognostizierte Entwicklung bezieht. Steigende Rentabilität wird zu einem Entschuldungsprofil führen, sehen die Analysten von Scope voraus, und den Cashflow steigern, da sich das Passagieraufkommen erholt und die Preise und Rentabilität in diesem Segment stabil bleiben. Gleichzeitig halten sie es für wahrscheinlich, dass der operative Cashflow zu einem wesentlichen Teil oder vollständig für Investitionen in allen Geschäftsbereichen verwendet werden.

Scope erwartet hohe Investitionsausgaben von über 2 Mrd. DKK und bis zu fast 4 Mrd. DKK pro Jahr in den Jahren 2022 bis 2024, wenn man die erheblichen Investitionen berücksichtigt, die für Umbauten erforderlich sind, um die Flotte umweltfreundlicher zu machen, und den Ausbau von Terminal- und Logistikkapazitäten. Diese Ebenen beinhalten alle Wachstumsinvestitionen; Wartungsniveaus würden etwa halb so hoch sein, falls sie reduziert werden müssten, was den freien operativen Cashflow erhöhen würde.

Der Stable Outlook für den Emittenten beinhaltet die Erwartung der Ratingagentur, dass der Emittent im nächsten Jahr oder so einen finanziellen Leverage von unter 3,0x aufweisen wird, angetrieben von steigenden Passagierzahlen und anhaltender Stabilität und leichter Verbesserung der Gewinnmargen, während er gleichzeitig seine Marktführerschaft im Norden behält und die See- und Mittelmeer-/Türkiye-Routen fährt und seine Logistikpräsenz ausbaut. Darüber hinaus spiegelt der Ausblick die Annahme wider, dass der Emittent seine Finanzpolitik beibehalten und befolgen wird, die seine angestrebte Hebelwirkung und eine moderate Dividendenausschüttungspolitik umfasst, und dass er eine angemessene Liquidität aufrechterhält, insbesondere durch Barmittel und zugesagte Kreditfazilitäten.

Eine positive Ratingaktion verspricht Scope für den Fall, dass das Scope-adjustierte Debt/EBITDA deutlich unter 2,5x gehalten wird, insbesondere in Verbindung mit einer konservativeren Finanzpolitik in Bezug auf Shareholder Returns, M&A und Capex. Dies könnte auch durch eine rasche Erholung der Weltwirtschaft in Kombination mit einem anhaltend beschleunigten Wachstum in der Logistik getrieben werden.

Eine negative Ratingmaßnahme würde Scope gerechtfertigt sehen, wenn das Scope-adjustierte Debt/EBITDA bei 3,5x oder mehr gehalten wird, insbesondere aufgrund einer aggressiveren Finanzpolitik, die Aktionärsrenditen und/oder Fusionen und Übernahmen Priorität einräumt. Es könnte auch durch externe Faktoren ausgelöst werden, wie eine schlechter als erwartete Verlangsamung des globalen Wirtschaftsumfelds oder eine anhaltende Störung auf den globalen Frachtmärkten, die die aktuellen makroökonomischen Trends widerspiegeln.

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Finanzplanung für Anfänger: Wie man mit geringem Einkommen spart und investiert

Von Alex Bergmann | 30.August 2022

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Viele Menschen denken, dass man nur Geld auf die Seite legen kann, wenn man viel Geld verdient. Doch das stimmt nicht! Auch mit einem geringen Einkommen kann man sparen und investieren. Mit diesem Thema möchten wir uns in diesem Blogbeitrag befassen.

Ein geringes Einkommen ist kein Hindernis!

Viele Menschen denken, dass man nur dann sparen und investieren kann, wenn man viel Geld verdient. Das stimmt aber nicht, auch mit einem geringen Einkommen lassen sich Ersparnisse in der Geldkassette zurücklegen und anschließend anlegen und so seine finanzielle Situation verbessern.

Wie genau das funktioniert? Zunächst einmal ist es wichtig, einen Überblick über die eigenen Finanzen zu bekommen:

Anschließend sollte man versuchen, seine Ausgaben zu reduzieren, etwa indem man auf teure Konsumgüter verzichtet oder beim Einkaufen besser vergleicht. Von dem, was übrig bleibt, kann man anschließend gezielt in Dinge investieren, die einem langfristig weiterhelfen: in Aktien etwa oder in ETFs (Exchange Traded Funds).

Natürlich ist es mit geringem Einkommen schwieriger, größere Summen anzusparen und zu investieren. Aber gerade deshalb ist es wichtig, früh damit anzufangen, je länger die Zeit bis zur Rente ist, desto mehr Geld hat man am Ende zur Verfügung.

Tipps zum Umgang mit Geld

„Geld ist nicht alles, aber es macht doch eine ganze Menge aus.“ Dieses Zitat von Mark Twain trifft den Nagel auf den Kopf, wenn es um die Finanzplanung geht. Viele Menschen haben ein gespaltenes Verhältnis zu Geld: Einerseits wünschen wir uns, mehr davon zu haben. Andererseits haben wir Angst, damit umzugehen. Dabei ist es gar nicht so schwer, sein Verhältnis zum Thema Geld zu verbessern.

Mit ein paar einfachen Tipps kann jeder seine Finanzen besser unter Kontrolle bekommen und lernt, sein Geld effektiver zu verwenden. Einige dieser Tipps sind:

Wer diese Tipps befolgt, wird bald feststellen, dass er nicht nur besser mit seinem Geld umgehen kann, sondern auch mehr Zufriedenheit erreicht.

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Rating von „Economic Franchise“-Unternehmen

Von Dr. Oliver Everling | 30.August 2022

Bertrand Cliquet und sein Team setzen stattdessen auf Unternehmen, die sich durch gut prognostizierbare Cashflows sowie große Wettbewerbsvorteile auszeichnen, sogenannte Economic Franchises. Bertrand Cliquet, Portfoliomanager/Analyst bei Lazard Asset Management und Manager des Lazard Global Equity Franchise Fund, erläutert das Konzept: „Dabei handelt es sich um Unternehmen, die entweder regulierte Erträge erzielen (z.B. Infrastrukturunternehmen) oder über signifikante wirtschaftliche Schutzgräben und Wettbewerbsvorteile verfügen“.

Die Wettbewerbsvorteile solcher Firmen ergeben sich aus einem oder mehreren der folgenden Faktoren:

„Die großen Wettbewerbsvorteile von Economic Franchises haben zur Folge, dass sie nicht nur Kapital zu Renditen investieren können, die mindestens den Kapitalkosten entsprechen, sondern dass sie dies auch über lange Zeiträume hinweg tun können. Dadurch schaffen sie einen erheblichen wirtschaftlichen Wert“, führt Cliquet aus.

Economic Franchise-Unternehmen weisen aus Sicht Cliquets eine Reihe von Eigenschaften auf, die ihnen helfen können, die realen Kapitalrenditen im inflationären Umfeld zu schützen. „Sie verfügen beispielseiweise häufig über Preissetzungsmacht, sind also in der Lage, Kosten an die Verbraucher weiterzugeben, ohne dass dadurch die Nachfrage automatisch sinkt“, erklärt Cliquet. Konzessionen im Infrastrukturbereich würden beispielsweise in der Regel aufgrund ihrer regulatorischen oder konzessionären Vereinbarungen eine starke Inflationsabsicherung aufweisen und oft die vollständige Weitergabe von jährlichen Erhöhungen des Verbraucherpreisindex garantieren. „Im Gegensatz dazu haben ,unregulierte‘ Franchise-Unternehmen, auf die wir uns fokussieren, wiederum Preissetzungsmacht, eine relativ geringe Anlagenintensität (zur Betreibung des Franchises) und in vielen Fällen eine relativ unelastische Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen“, so der Experte.

Im Vergleich zum breiteren Markt hätten Economic Franchise-Unternehmen in der Vergangenheit zudem höhere und stabilere Gewinnspannen vorweisen können. „In einem inflationären Umfeld sind hohe Gewinnspannen hilfreich“, sagt Cliquet. „Stabile Gewinnspannen im Zeitverlauf sind zudem ein Zeichen von Marktmacht. Sie deuten auf die Fähigkeit hin, die Preise zu erhöhen, um Kosten weiterzugeben, oder die Kosten durch Effizienzsteigerungen oder Neuverhandlungen in der Lieferkette zu senken.“

Allerdings sei bei einem Investment in ein Economic Franchise eine strikte Bewertungsdisziplin essenziell. „Bei diesen Qualitätsunternehmen besteht die Gefahr, zu viel für die Aktie zu bezahlen. Überhöhte Preise können jedoch langfristige Renditen schmälern“, gibt Cliquet zu bedenken. Er und sein Team verwenden deshalb Bewertungsmodelle mit langfristigen Diskontierungs- und Wachstumsraten. „Aufgrund unseres konservativen Ansatzes müssen wir uns weniger Sorgen über ein steigendes Zinsumfeld für die investierten Unternehmen machen, da wir in unseren Modellen bereits höhere Zinssätze berücksichtigt haben“, sagt Cliquet.

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