Greenwashing als Folge unergründlicher ESG-Komplexität
Von Dr. Oliver Everling | 6.Juni 2022
Ein Kommentar eines führenden unabhängigen Research- und Beratungsunternehmens Verdantix nach Greenwashing-Vorwürfen gegen den deutschen Vermögensverwaltungsriesen DWS gibt zu denken.
Der Bericht warnt vor einem zunehmenden koordinierten Vorgehen gegen Greenwashing weltweit, jedoch durch mehrere Aufsichtsbehörden. Doch selbst wenn Unternehmen versuchen, ihren ESG-Richtlinien und öffentlichen Erklärungen gerecht zu werden, stehen sie oft vor der praktischen Herausforderung, qualitativ schlechte ESG-Daten und neue regulatorische Anforderungen zu bewältigen. Derzeit gibt es eine Vielzahl von Rubriken und Berichtsrahmen, die noch nicht vollständig eingebettet und verstanden sind. In Kombination mit unzuverlässigen Daten entsteht eine unglaubliche Komplexität, warnt Verdantix.
Laut Verdantix entwickeln Technologieanbieter und professionelle Dienstleistungsunternehmen Lösungen, um sowohl Unternehmen als auch Vermögensverwaltern dabei zu helfen, die Datenerfassung und Berichterstattung zu verbessern, die die ESG-Entscheidungsfindung vorantreiben. Aber diese Lösungen befinden sich ebenfalls noch in der frühen Phase der Entwicklung und Einführung.
Es wird prognostiziert, dass Unternehmen, die diesen Bereich bedienen, einen Investitionsschub von Unternehmens- und Finanzführern erleben werden. Diesen Unternhemen sind sich jetzt sehr bewusst, dass die Ära des Greenwashing zu Ende geht.
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Playbook für mehr Sinn im Unternehmen
Von Dr. Oliver Everling | 2.Juni 2022
Wer im deutschen Amazon nach einem „Playbook“ sucht, erhält an erster Stelle einen Ratgeber, wie man(n) „spielend leicht Mädels klarmachen“ kann. Die Übersetzung des Wortes „Playbook“ durch Google Translator mit „Spielbuch“ passt wohl eher auf den genannten als auf den folgenden Titel: „Playbook Purpose Driven Organizations: Der Navigator für Purpose Drive in Ihrem Unternehmen“ von den Autoren Franziska Fink und Michael Moeller, denn hier ist „Playbook“ wohl besser mit „Arbeitsbuch“ übersetzt.
Das schmälert allerdings nicht den Spaß an der Lektüre und schließt auch nicht einen spielerischen Zugang zu Fragen aus, wie Unternehmen über Sinn und mit mehr Sinn gesteuert werden können. Aus der langjährigen Beratungspraxis mit Unternehmen verschiedener Branchen erzählen die beiden, wo die Knackpunkte sind, und wollen helfen, „Ihre Arbeit mit Purpose maßzuschneidern“.
Das Buch kommt jedem in die Quere, der sich mit den üblichen Statements von „Mission“, „Vision“ und „Strategie“ für Unternehmen nicht befriedigt sieht. Dazu passt das Querformat des Buches im Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft, Steuern und Recht. Das Format verleiht dem Leser ein wenig das Gefühl, nicht bloß ein Buch in der Hand zu halten, sondern aktiver Teilnehmer eines Seminars zum Thema zu sein. In Farbe finden sich zahlreiche Illustrationen, die ein intuitives Verständnis der Materie erleichtern.
Das Thema „Purpose“ ist keine Erfindung von Franziska Fink und Michael Moeller, sondern wird auch von Beratern wie Kienbaum aktiv beackert. Kienbaum hat in der Wirtschaft nachgefragt – mehr als 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben geantwortet. Der aus der Kienbaum-Befragung resultierende Studienbericht „Purpose. Die große Unbekannte.“ gab auch Franziska Fink und Michael Moeller Einblicke in eines der Top-Themen unserer Zeit.
Existenzgründer und NGOs sind nach Erkenntnissen von Kienbaum besonders empfänglich dafür, ihrer Organisation einen „Purpose“ zuzuschreiben, während offenbar im Mittelstand, der ums Überleben kämpft, sich die Frage nach dem Sinn nicht aufdrängt. Im Mittelstand „sagt die Hälfte der Mitarbeitenden: Unser Unternehmen verfolgt kein Why“, berichten Franziska Fink und Michael Moeller.
Neu ist das Thema nach Urteil der beiden nicht, denn die „Systemtheorie nach Niklas Luhmann beschreibt schon in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts Sinn als Supermedium für soziale Systeme“. Daher befassen sich Franziska Fink und Michael Moeller in ihrem Arbeitsbuch kurz auch mit der Systemtheorie als einem Modell der Soziologie und ordnen „Purpose“ ein.
Purpose sei ein „Filter, um zwischen dem Aktuellen und dem Möglichen zu unterscheiden.“. Franziska Fink und Michael Moeller benutzen für ihren Ansatz das englische Wort „Purpose“, denn darunter verstehen sie die bewusste Ausformulierung dieses Sinnfilters als inneren Kompass einer Organisation. Die Formulierung eines „Purpose“ sehen sie nicht als bloßen Marketing-Gag, so, wie sich heute Unternehmen etwa nach außen auch ein Gewand der „Nachhaltigkeit“ geben, sondern sehen Purpose nach innen gerichtet.
„Der Purpose ist vor allem nach innen wichtig, er dient Mitarbeitenden und Führungskräften als zentrale Orientierung ihrer Arbeit. Kundinnen, Lieferantinnen oder Mitbewerberinnen müssen ihn nicht kennen“, heißt es im ersten Kapitel des Buches, das Purpose als die Triebfeder beschreibt: „Welchen Beitrag ein Unternehmen für die Gesellschaft und das Gemeinwohl leistet und welche Wirkung es erzielen will. Purpose wird die übergeordnete Orientierung, an der Organisationen, Teams und Mitarbeitende ihre Entscheidungen messen und ausrichten können.“
Im zweiten Kapitel fragen Franziska Fink und Michael Moeller danach, wie „Purpose Driven Organizations“ funktionieren und blicken hinter die Kulissen. Organisationen nutzen drei Arten von Entscheidungsprämissen als Korridore, die wiederum mit den Merkmalen Zwecke, Hierarchie und Mitgliedschaft zusammenhängen: Entscheidungsprogramme, Kommunikationswege und Personal. Eine vierte Art von Entscheidungsprämisse sehen sie in der Kultur der Organisation, die nicht entscheidbar sei, sondern sich im Lauf der Zeit durch informelle Praktiken herausbilde, denn die Kultur umfasse Verhaltensweisen, die sich durch Wiederholung zu Gewohnheiten und Erwartungen verfestigen. So verankern sich im Unternehmen Werte und Normen, Einstellungen, Glaubenssätze und Grundannahmen als „nicht-entscheidbare“ Entscheidungsprämissen und wirken als starker Korridor für Kommunikation und Entscheidungen, ohne dass sie explizit ausgesprochen oder entschieden würden.
Um zu beweisen, wie „Purpose“ aufs Geschäft und auf die Mitarbeitenden wirkt, haben Franziska Fink und Michael Moeller eine Reihe von Studien angehäuft und verweisen auf diese in zahlreichen nützlichen Links. Voraussetzungen für Erfüllung im Job sind für Mitarbeitende offenbar Entwicklungschancen, sinnvolle Beziehungen und Gestaltungsmöglichkeit.
Das vierte Kapitel mit der Überschrift „Wie wird man zu einer Purpose Driven Organization?“ hätten die Autoren vielleicht am liebsten damit beantwortet: Indem man Franziska Fink und Michael Moeller als Berater beauftragt. So einfach machen sie es sich jedoch nicht, sondern erläutern aus ihrer Erfahrung mit Purpose-Unternehmen, „wo die Stolpersteine und die Hebelpunkte liegen. Wenn Sie bereits unterwegs sind, steigen Sie dort ins Playbook ein, wo Sie sich aktuell befinden. Die Schritte linear zu machen, lohnt sich, aber wenn Sie die Reihenfolge anders wählen, kommen Sie auch zum Ziel.“
Der Rest des Buches – und damit der größte Teil des Playbooks – befasst sich detailliert mit den fünf Phasen der Transformation. Wer es in seinem Unternehmen ernst meint und im unternehmerischen Handeln einen Purpose verfolgen will, wird nicht umhinkommen, eine Anleitung wie die des Playbooks zur Hand zu nehmen.
Franziska Fink und Michael Moeller fügen ein Nachwort hinzu und enden mit den Sätzen: „Es liegt an mir selbst, in eine Haltung zu wachsen, die Liebe heißt. Die Liebe zu den Bruchstellen und großen Problemen unserer Zeit. Wie kann ich sie annehmen, so wie sie sind, und mich mit dem tiefen Sinn verbinden, der mich leitet. Aus dieser Überzeugung beginne ich, für Ziele aktiv zu werden, die über Organisationen, Grenzen, Ausgrenzungen und Abgrenzungen hinausgehen. Vielleicht treffen wir uns ja in dieser Schule der Transformation!“
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Innovative Technologielösungen für Nachhaltigkeit
Von Dr. Oliver Everling | 2.Juni 2022
Für Nachhaltigkeitsratings gibt es möglicherweise schon bald neue Ideen. Denn Ericsson lädt Universitätsstudenten auf der ganzen Welt ein, innovative Technologielösungen vorzuschlagen, um die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung anzugehen. „Impact Our Sustainable Future“ ist das Thema der Ericsson Innovation Awards (EIA) 2022 Challenge, bei der mehr als 50.000 Euro an Preisen zu gewinnen sind.
Heather Johnson, Vice President, Sustainability and Corporate Responsibility, Ericsson, sagt: „Es sind weniger als 10 Jahre bis zum Abschluss der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, und es wird eine gemeinsame Anstrengung aller Bereiche der Gesellschaft erfordern, um sie zu erreichen. Ericsson ist ein Verfechter der Rolle, die Technologie und Innovation bei der Skalierung nachhaltiger Entwicklungsbemühungen spielen können.“
Sie fügt hinzu: „Universitätsstudenten auf der ganzen Welt gehören zu den leidenschaftlichsten und entschlossensten Verfechtern des Handlungsbedarfs zur Bewältigung globaler Nachhaltigkeitsherausforderungen. Aus diesem Grund haben wir Nachhaltigkeit als Schwerpunkt der diesjährigen Ericsson Innovation Awards gewählt, um Maßnahmen zu katalysieren.“
Die teilnehmenden Universitätsteams werden gebeten, sich von den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen inspirieren zu lassen, um eine Nachhaltigkeitsherausforderung zu identifizieren, die mit einer Technologielösung angegangen werden kann, die eine dauerhafte Veränderung bewirken kann.
Interessierte Teams von zwei bis vier Studierenden, die derzeit im Hochschulstudium eingeschrieben sind, sollten Teamnamen und Ideen bis zum 5. August 2022, 13.00 Uhr (MESZ), einreichen. Als zusätzlichen Anreiz haben die ersten sieben Einreichungen pro Region ab 13.00 Uhr (MESZ), 16. Juni 2022, die Möglichkeit, auf zusätzliche Unterstützung und Feedback von Ericsson-Mentoren zuzugreifen.
Johnson fügt hinzu: „Die Vorstellungskraft ist die einzige Grenze für die Bandbreite der einzureichenden Ideen. Aus früheren Erfahrungen mit den Ericson Innovation Awards wissen wir, dass die Talente von Universitätsstudenten außergewöhnlich darin sind, kreative Lösungen vorzuschlagen und zu entwickeln.“
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Wie vertrauenswürdig sind die Weiss Crypto Ratings?
Von Marvin Lossa | 2.Juni 2022
Bei Weiss Rating handelt es sich um eine Investment-Ratingagentur, die regelmäßig Ratings veröffentlicht, in denen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien bewertet werden.
Weiss Rating versorgt Anleger seit 1971 mit Ratings und Informationen im traditionellen Finanzwesen und bietet seit kurzem dieselben Dienstleistungen für den Kryptomarkt an. Weiss vermarktet sich selbst als: „Die weltweit erste Bewertung von Bitcoin, Ethereum, Ripple, Dash und mehr als 100 weitere Kryptowährungen durch eine Finanzratingagentur.“
Sie behaupten, dass sie ihre jahrelange Erfahrung und Genauigkeit auf dem traditionellen Ratingmarkt nutzen und auf Kryptowährungen anwenden. Darüber hinaus verwendet das Unternehmen angeblich ein fortschrittliches Computermodell, um verschiedene Kryptowährungen zu bewerten und auf Risikobasis zu bewerten.
Kürzlich veröffentlichte Bewertungen von Weiss Rating
In der neusten Ausgbabe der Weiss Crypto Ratings gibt es zurzeit keine A Ratings. Mit einem B+ werden aktuell Bitcoin und Ethereum am besten bewertet. Überraschenderweise erhält die nach Marktkapitalisierung deutlich schwächere Kryptowährung Uniswap ein glattes B-Rating.
In der Gruppe C finden zum Beispiel Monero, Crypto.com Coin und Dash Platz. Noch schlechter schneiden hingegen Wanchain, ICON und Nano mit einem D-Rating ab. Insgesamt bewertet Weiss Rating 560 Kryptowährungen, von denen allein 429 Kryptowährungen im D- und E-Rating Platz finden und somit eher mit einer schlechten Prognose bewertet werden.
Kritik an Weiss Rating und deren Bewertungen
Seit der Ankündigung der Agentur, Kryptowährungen auf dem Markt zu bewerten, erhielt sie sowohl Kritik als auch Zuspruch. Während die Bewertung von Kryptowährungen durch eine etablierte Rating Agentur generell ein positives Signal ist, sind einige historische Bewertungen kritisch zu hinterfragen.
Historische falsche Bewertungen: Die wohl bekannteste Falschbewertung von Weiss Rating war das Rating der IOTA Stiftung. Weiss Rating hatte die Vermutung angestellt, dass die IOTA Stiftung im Sommer 2021 zahlungsunfähig sein könnte, diese Aussage wurde nach einer „Aussprache“ mit dem IOTA Team zurückgezogen.
Doch besonders das B-Rating Bitcoins in der ersten Ausgabe des Ratings stellte sich als fehlerhaft heraus. Ethereum, Steem, Cardano, EOS und NEO wurden alle höher bewertet als Bitcoin. Dies wurde zwar mit der Zeit geändert, hinterlässt jedoch noch immer einen faden Beigeschmack.
Das Rating System ist undurchsichtig: Immer wieder kritisieren Experten, dass das Weiss Rating Bewertungssystem undurchsichtig ist, denn es wird nicht offengelegt, wie genau die Bewertung befolgt. Die Weiss Rating Entwickler geben zwar preis, welche Faktoren mit einbezogen werde, jedoch gibt es viele Aspekte, die die Rating-Agentur verschweigt.
Ist ein System nicht transparent und die Bewertungsfaktoren können nicht eindeutig ausgemacht werden, muss davon ausgegangen werden, dass es besser ist, den Ratings nicht die alleinige Bewertung zu überlassen oder zumindest weitere Ratings, Reviews und Experten-Meinungen miteinzubeziehen.
Kombiniert nicht miteinander verbundene Kategorien: Die Kritik des Weiss Ratings betrifft einen weiteren Aspekt, nämlich, dass die Rating-Agentur nicht miteinander verbundene Kategorien verbindet, um eine aussagekräftige Bewertung veröffentlichen zu können.
Doch wie kann es sich um eine aussagekräftige Bewertung handeln, wenn die in das Rating mit einbezogenen Faktoren nicht zusammenpassen? Experten raten daher nie nur das Weiss Rating zu berücksichtigen, sondern weitere Bewertungen und Ratings vor dem Handel mit Kryptowährungen zu berücksichtigen.
Fazit
Es ist nicht ratsam, dass sich ein Trader ausschließlich auf die Bewertung von Weiss Rating verlässt. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Ratings, die für Verluste bei vielen Anlegern und falschen Bewertungen von Unternehmen verantwortlich waren.
Wer sich dafür entscheidet, das Rating von Weiss zu berücksichtigen, sollte auch andere Ratings, Meinungen und Analysen lesen und sich niemals nur auf ein Rating verlassen.
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WFA bläst zum Angriff auf die Artnet
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2022
Die artnet AG ist ein global führendes, mit der Weng Fine Art AG (WFA) assoziiertes Unternehmen, das im Marktplatz-, Medien- und Datengeschäft tätig ist. Derzeit hält die WFA zusammen mit der größten WFA-Aktionärin, der Rüdiger K. Weng A+A GmbH, eine Sperrminorität an Artnet, die aber noch unterhalb der Schwelle der Stimmrechtsschwelle liegt, ab der die WFA sämtlichen übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten müsste.
Der Streit zwischen den beiden Gesellschaften ist nicht neu. Heute veröffentlicht die WFA jedoch eine umfassendere Argumentation, die zum Umdenken bewegen soll. Daher hier im Folgenden der Wortlaut der WFA:
Vorstand und Aufsichtsrat der WFA haben entschieden, die Beteiligung an Artnet vorerst auf knapp 30 % aufzustocken, sofern sich Gelegenheiten für einen Erwerb ergeben. Die WFA hält die Assets von Artnet (Markenname, Website-Traffic, Datenschatz) im heutigen Marktumfeld für sehr wertvoll, wenn sie denn von einem erfahrenen Management im Unternehmensinteresse monetarisiert werden. Wichtig wäre der WFA auch eine umfassende operative Zusammenarbeit beider Unternehmen.
Kürzlich hat Artnet den Bericht über das Geschäftsjahr 2021 sowie die Zwischenmitteilung zum ersten Quartal 2022 veröffentlicht. Diese weisen nennenswerte Umsatzzuwächse in wichtigen Teilbereichen aus. Allerdings führten diese Umsatzzuwächse, wie schon in der Vergangenheit, nicht zu einer Verbesserung der Ertragslage – vielmehr hat sich diese sogar weiter verschlechtert. Während 2020 mit Hilfe von US-staatlichen Unterstützungszahlungen noch ein Konzerngewinn von 2.193 TUSD ausgewiesen werden konnte, zeigte das Jahr 2021 einen Konzernverlust in Höhe von 941 TUSD. Dabei wurden Entwicklungskosten in Höhe von 673 TUSD aktiviert; andernfalls hätten sich die Verluste um diesen Betrag weiter erhöht. Im ersten Quartal 2022 betrug der Verlust bereits 786 TUSD. Trotz weiter steigender Umsätze hat sich der Verlusttrend somit noch einmal beschleunigt.
Insgesamt hat Artnet seit dem Börsengang 1999 einen Konzern-Verlustvortrag von fast 53 Mio. USD angehäuft. Infolgedessen hat das Unternehmen in 23 Jahren keine einzige Dividende an ihre Aktionäre ausschütten können. Als bilanzielles Eigenkapital sind aktuell lediglich noch ca. 5 Mio. USD (nach 5,9 Mio. USD in 2020) verblieben, was nicht einmal dem Nominalbetrag des Grundkapitals entspricht.
Nach Auffassung der WFA ist die wirtschaftlich schwierige Situation von Artnet seit Jahren im schwachen kaufmännischen und strategischen Management begründet. Insbesondere die Kostenstruktur ist für ein Unternehmen dieser Größe ausgesprochen ungünstig. Zudem bestehen aus Sicht der WFA erhebliche Corporate Governance Defizite: Der inzwischen 85-jährige Hans Neuendorf „kontrolliert“ im selbsternannten „Familienunternehmen“ über den Aufsichtsrat seinen Sohn, der Alleinvorstand der Artnet ist. Weiterhin hat er seinen Sohn Albert als Chief Strategy Officer im Artnet-Management installiert. Sohn Henri war für redaktionelle Inhalte verantwortlich und ist jetzt Contemporary Art Specialist, die Schwiegertochter steht dem neu gegründeten NFT-Department vor und Tochter Sophie verantwortet die Unternehmenskommunikation, für die zusätzlich externe Berater bezahlt werden.
Aus Sicht der WFA führt die bei Artnet praktizierte Postenvergabe an Familienmitglieder zu überhöhten, nicht leistungsgerechten Konditionen. Darüber hinaus bezieht Hans Neuendorf, trotz seiner bereits überdurchschnittlich vergüteten Aufsichtsratsmandats seit 2012 ein „Beraterhonorar“, das sich allein 2021 auf hohe 336 TEUR belief und das auf die WFA wie eine „verkleidete Alterspension“ wirkt.
Dagegen war es Artnet in den letzten Jahren trotz der Umsatzsteigerungen nicht möglich, eine profitable Wachstumsoffensive zu starten oder auch nur das schon 2017 initiierte Programm FALCON zur Erneuerung seiner Technologie und Effizienzsteigerung endlich abzuschließen. Wie die Ergebnisse der WFA-Tochter ArtXX AG im Jahr 2021 zeigen, ist der E-Commerce im Kunstmarkt sehr wachstumsstark, aber Artnet ist im wichtigsten Segment, dem mobilen Online-Kunsthandel, kaum präsent und hat bisher auch keine Strategie dazu kommuniziert.
Nach Einschätzung der WFA kann Artnet nur mit Unterstützung eines finanzkräftigen Partners unternehmerisch erfolgreich werden. Mit den Mitteln aus einer Kapitalerhöhung könnte Artnet ihre Position auf dem Kunstmarkt festigen und ausbauen. Um die notwendigen Handlungs- und Gestaltungsoptionen zu eröffnen, ist eine Neubesetzung des bisher von Hans Neuendorf dominierten Aufsichtsrats in der kommenden Hauptversammlung unbedingt erforderlich. Nur dann wird es Artnet möglich werden, die benötigte Kapitalerhöhung durchzuführen. Außerdem muss es Veränderungen im operativen Management geben.
Eine Vielzahl von Gesprächen des Managements und des Aufsichtsratsvorsitzenden der WFA mit Mitgliedern der Familie Neuendorf in den Jahren 2020/2021 über eine Umstrukturierung und Neuaufstellung von Artnet sind im Wesentlichen daran gescheitert, dass der 85-jährige Familienpatriarch Hans Neuendorf auf der vollständigen Kontrolle des Unternehmens über Aufsichtsrat und Management durch seine Familie bestanden hat, obwohl die Galerie Neuendorf AG lediglich etwa 27 % der Aktien von Artnet besitzt.
Die WFA hat am 27. Mai 2022 gemäß §43 WpHG (Mitteilungspflichten für Inhaber wesentlicher Beteiligungen) gegenüber Artnet gemeldet, dass sie Änderungen bei der Besetzung der Leitungs- und Aufsichtsorgane sowie Änderungen bei der Kapitalausstattung anstrebt. Wie bereits früher bekannt gegeben, ist die Beteiligung von WFA strategischer Natur und sie wird diese, wenn sich entsprechende Gelegenheiten ergeben, weiter ausbauen. Darüber hinaus hat die WFA am 27. Mai 2022 gegenüber Vorstand und Aufsichtsrat von Artnet ein Verlangen auf Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung gestellt, da diese mehr als drei Wochen nach Feststellung der Bilanz noch immer nicht angesetzt worden ist.
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Abwärtspotenzial in den Kursen eingepreist
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2022
Nach der allgemeinen „Sell all“-Stimmung der vergangenen Wochen ist ein leichter Optimismus an einige Märkte zurückgekehrt, stellt Michael Winkler fest, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG. Er bemerkt einen Stimmungswechsel an der Börse: „Angesichts erster Anzeichen dafür, dass die Inflation in den USA im April mit 8,3 Prozent vorerst ihren Höhepunkt erreicht hat und gestiegene Konsumausgaben die Inflationssorgen dämpfen konnten, haben alle drei großen Indizes des Landes die mit sieben Wochen längste Serie von Verlust-Wochen seit Jahrzehnten mit einem Kursgewinn beenden können.“
Während der Dow Jones im Wochenverlauf um 5,8 Prozent auf 33.212 Punkte steigen konnte, verzeichnete auch der Technologie-Index Nasdaq einen Zuwachs von 6,8 Prozent auf 12.681 Punkte. Gleiches gilt aber auch für den breiter gefasste S&P 500, der rund 6 Prozent auf 4.158 Punkte zulegen konnte. Ein ähnliches Bild bot derweil auch der deutsche Leitindex DAX, der die vergangene Handelswoche mit rund 2 Prozent im Plus bei 14.462 Punkte beendet hat – und damit den höchsten Stand seit fünf Wochen erreichte.
„Zwar zeigte sich der DAX zum Wochenstart mit einem leichten Zuwachs von 0,8 Prozent auf 14.575 Punkte weiter robust. Doch“, schränkt Michael Winkler ein, „kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zins-, Inflations- und Wirtschaftsperspektiven die Anleger nach wie vor umtreiben. So hat nicht nur die Bekanntgabe der Inflation in Deutschland für Mai mit 7,9 Prozent für eine negative Überraschung gesorgt, indem diese höher ausfiel, als von den Analysten mit 7,6 Prozent ursprünglich erwartet. Auch die Inflation im Euroraum lag im Mai mit 8,1 Prozent deutlich über den offiziellen Prognosen von 7,7 Prozent. Entsprechend angeschlagen startete der DAX auch in den gestrigen Handelstag und gab einen Teil seiner jüngsten Kursgewinne wieder ab.“
Vollkommen neu sei diese Form der Volatilität am Markt nicht, waren doch die vergangenen Wochen immer wieder von schnellen Gewinnmitnahmen der Marktteilnehmer geprägt. „Doch sie zeigt einmal mehr die hohe Nervosität unter den Anlegern, deren Stimmung nach wie vor im Keller ist. Auch wenn der Fear & Greed Index, der Stimmungsindikator des US-Senders CNN, mit einem Wert von derzeit 22 immer noch im „Extrem Angst“-Bereich liegt, fällt das Sentiment nicht mehr so negativ aus, wie noch vor zwei Wochen, als der Index einen Wert von 12 erreicht hatte.“
Einstiegskurse sind gekommen: „Obwohl das makroökonomische Gesamtbild nach wie vor schwierig bleibt und vorerst auch weiterhin gleich mehrere Faktoren auf die Stimmung an den Märkten drücken dürften, zeichnet sich mit Blick auf das leicht verbesserte Sentiment und die jüngste Positionierung der Anleger allmählich ab, dass das Schlimmste langsam hinter uns liegen könnte. So ist in den vergangenen Wochen schon sehr viel Abwärtspotenzial in den Kursen eingepreist gewesen, während es vermehrt Anzeichen dafür gibt, dass der Markt überverkauft ist und wieder erste Kaufsignale sendet. Zumindest kurzfristig können Anleger in den nächsten zwei bis drei Wochen mit einer weiteren Kurserholung rechnen, während längerfristig eine Beruhigungsphase an den Märkten zu erwarten ist.“
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Zielfondsmanager stellen sich Fragen zum Bewertungs- und Nachhaltigkeitsprozess
Von Dr. Oliver Everling | 31.Mai 2022
FERI hat seine bewährte Managerselektion aus dem klassischen Private Equity-Bereich um ein spezielles Sourcing sowie innovative Prüfprozesse speziell für die Auswahl von nachhaltigen oder Impact-Fonds ergänzt. Dazu arbeitet das FERI SDG-Office direkt mit dem internen Private Markets-Team zusammen.
Die Zielfondsmanager müssen sowohl strenge ökonomische Analysen und Prüfungen bestehen als auch tiefgreifende Fragen zum Bewertungs- und Nachhaltigkeitsprozess beantworten. Am Ende dieses Due Diligence-Prozesses wird die Qualität des Managers als Gesamtnote (Scoring) ermittelt.
Für die Investoren sind die Berichterstattung und das laufende Monitoring der Anlagen von ebenso hoher Bedeutung. FERI hat dazu im Rahmen seiner ESG- und Impact-Prüfung spezielle Indikatoren und Bewertungsfaktoren eingeführt, welche später im Monitoring und Reporting zur Erfolgsmessung herangezogen werden, sowie ein eigenes „SDG-Mapping“ entwickelt.
„Unsere Mandanten erhalten damit nicht nur Transparenz über die SDG-Kompatibilität bestehender Investments, sondern können künftig auch deren SDG-Beiträge erkennen und so den SDG-Wirkungsgrad ihres Portfolios gezielt steigern“, erklärt Antje Biber, Head of FERI SDG Office. Das FERI Private Markets SDG-Konzept sowie innovative SDG-Anlageprodukte setzt FERI bei seinen Kunden derzeit bereits mit Erfolg ein.
Die globale Asset Management-Industrie braucht beim Thema Nachhaltigkeit innovative Investmentlösungen und verbindliche Marktstandards. FERI sucht hierzu den aktiven Dialog mit der Investmentindustrie sowie mit Kunden und Geschäftspartnern und leistet in zahlreichen Initiativen und Institutionen, insbesondere als Mitglied der UN Principles of Responsible Investing (UN PRI), seit Jahren einen Beitrag.
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Solide Basis für ruhigere Marktphasen
Von Dr. Oliver Everling | 30.Mai 2022
Der Vermögensverwalter Wagner & Florack erwartet durch eine historisch einmalige Kostenexplosion einen zunehmenden Margendruck bei vielen Unternehmen im Umfeld der anhaltenden Corona-Quarantänen, der harten Lockdowns in China und des Ukraine-Krieges. Die Inflation laste zunehmend auf Gewinnen und Bewertungen von Unternehmen mit hoher Energie- und Rohstoffabhängigkeit, hohem Kapitalbedarf und hoher Wettbewerbsintensität, die den Kostendruck nicht mit Preissteigerungen abfedern können.
„Nur wenige Aktien taugen als Inflationsschutz“, betont Dominikus Wagner, Firmengründer sowie Fondsmanager des Wagner & Florack Unternehmerfonds. „Entscheidend ist, ob ein Unternehmen trotz Preissteigerungen die Gewinnmargen halten kann. Nur dann führt Inflation zu einem höheren Umsatz, mehr Gewinn und einem höheren Unternehmenswert. Das ist neben der Dividende der wichtigste Inflationsschutz für den Investor.“
Voraussetzung für einen tatsächlichen Inflationsschutz ist nach Überzeugung von Wagner eine starke Marktstellung, um steigende Kosten aufgrund teurerer Vorprodukte und Versorgungsengpässe an Kunden weiterzugeben. „Der Wind weht sehr rau von vorne und daran wird sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern. Deshalb konzentriert sich der Wagner & Florack Unternehmerfonds auf Markenfirmen mit hoher Innovationskraft und Service- und Produktqualität.“
Als Beispiel führt Wagner den Konsumgüterkonzern Procter & Gamble an, der ein sehr gutes erstes Quartal 2022 mit organischem Umsatzwachstum und einer nahezu gleich hohen Gewinnmarge gemeldet hat. Wachstumstreiber waren Preiserhöhungen und starke Absatzzahlen bei Gesundheitsprodukten sowie die Einführung neuer, häufig teurerer Produktkategorien. Der Trend zur „Premiumisierung“ mit der Durchsetzung höherer Preise für qualitativ hochwertige Produkte im Premiumsegment einer Kategorie wird konsequent fortgesetzt. Ähnliches gelte auch für den Nahrungsmittel-Multi Nestlé, der in den vergangenen 12 Monaten die Preise seiner Produkte kumuliert um 12,1 Prozent bei gleichbleibender Gewinnmarge erhöht hat. Daran lässt sich ein wirksamer Inflationsschutz ablesen!
„Wir sitzen gerne windgeschützt hinter einer Mauer, vor allem wenn der Sturm bläst. Diese Mauern sind in unserem Fall die hohen Wettbewerbshürden der Unternehmen, an denen wir uns beteiligen, die momentan kaum hoch genug sein können“, sagt Wagner. „Aber trotz aller Unsicherheit dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass der Sturm auch wieder nachlassen wird. Vor allem die Lieferkettenprobleme und damit verbundene Margenbremsen sind temporär. Wenn die Zeit der wirtschaftlichen Erholung gekommen ist, bleiben Effizienz und Skaleneffekte aus den notwendigen Anpassungen auch als eine solide Basis für ruhigere Marktphasen.“
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China senkt, während andere die Zinsen erhöhen
Von Dr. Oliver Everling | 23.Mai 2022
In der Fülle schlechter Nachrichten sieht Dr. Eduard Baitinger, seit 2015 Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe, einige Aspekte, die „durchaus Anlass zur Hoffnung geben“, wie er sagt.
Zunächst fällt ihm auf, dass die globalen Aktienmärkte relativ zu ihrer Historie zunehmend attraktive Bewertungen aufweisen. Im Vergleich zu den höheren Zinsen an den Anleihenmärkten ist der Risikoaufschlag allerdings nicht attraktiv genug, schränkt Eduard Baitinger ein.
„Dennoch bieten sich in diesem Kontext interessante Chancen für Langfristinvestoren,“ so der Anlagestratege, „sobald die Zinsanstiege ihren Zenit erreicht haben.“
Zudem will er die Situation in China nicht zu einseitig interpretiert sehen: „Zwar haben die strengen Lockdowns der chinesischen Wirtschaft schwer zugesetzt und zu Kapitalabflüssen und einem Abverkauf des Renminbis geführt. Lockerungen der extrem strengen Lockdowns werden jedoch zunehmend wahrscheinlicher, da die Corona-Neuinfektionen in China spürbar gesunken sind.“
Dieser Umstand dürfte den Abschwung der chinesischen Wirtschaft bremsen und im weiteren Jahresverlauf verbesserte Aussichten für globale und vor allem chinesische Aktien eröffnen, heißt es aus dem Haus der FERI in Bad Homburg. Die jüngste Zinssenkung in China gibt dazu bereits erste wichtige Impulse.
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Iberdrola belohnt Aktionäre auf der Blockchain
Von Dr. Oliver Everling | 23.Mai 2022
Iberdrola macht einen weiteren Schritt nach vorne, um seinen Vorstand transparenter, zugänglicher, digitaler und partizipativer zu machen. Das Unternehmen hat seine Kanäle mit seinen mehr als 600.000 Aktionären gestärkt, um ihre Beteiligung an den wichtigsten Entscheidungen des Konzerns zu fördern, indem es digitale Tools nutzt.
Iberdrola wird nun die Blockchain-Technologie verwenden, um die Teilnahme der Aktionäre an der Hauptversammlung am 17. Juni zu zertifizieren. Es ist damit das erste Ibex 35-Unternehmen, das diese Technologie für alle Investoren beim wichtigsten Ereignis des Jahres einsetzt.
Jeder Aktionär, der über das Iberdrola-Portal an der Hauptversammlung teilnimmt, kann überprüfen, ob seine elektronische Stimmabgabe oder Stimmrechtsvertretung korrekt registriert wurde, da dafür das Blockchain-Netzwerk eingesetzt wird. Aktionäre können die Abstimmung ab dem Zeitpunkt der Registrierung ihrer Teilnahme bis einen Monat nach der Abhaltung der Hauptversammlung durchführen.
Blockchain wird auch die Vollmachten und Stimmen der Aktionäre beglaubigen, die ab dem 8. Juni zu den geöffneten Servicestellen gehen. Diese befinden sich in Madrid, Barcelona, Bilbao, Santander, Valladolid, San Sebastián, Saragossa und Valencia. Mit den an diesen Standorten installierten Totems, die bereits bei früheren Iberdrola-Versammlungen verwendet wurden, müssen die Aktionäre lediglich ihren Personalausweis scannen, um sich zu akkreditieren und über die Website teilzunehmen.
Blockchain ist eine Technologie zur Aufzeichnung von Informationen, die die Rückverfolgbarkeit und Unveränderlichkeit von aufgezeichneten Daten sichern soll. Jede über das Iberdrola-Portal erhaltene Stimme oder Stimmrechtsvertretung wird sicher und unveränderlich im Blockchain-Netzwerk gespeichert und verschlüsselt, wodurch ihre Vertraulichkeit gewährleistet wird.
Aktionäre können vom 13. Mai bis 16. Juni telematisch oder per Stimmrechtsvertreter abstimmen. Einer der großen Vorteile der Blockchain besteht darin, dass einmal erfasste Daten nicht mehr geändert werden können. Tatsächlich verfügt die Datenbank über eine Historie jeder einzelnen Transaktion seit der Entwicklung der Technologie. Die technologische Revolution der Blockchain ermöglicht intelligentere und sicherere Werttransaktionen.
Iberdrola möchte die Beteiligung seiner Aktionäre fördern und stellt zu diesem Zweck eine Vielzahl von Kanälen bereit, um ihnen die Teilnahme zu erleichtern. Ein Beispiel dafür ist, dass Iberdrola als erstes spanisches Unternehmen seinen Aktionären ermöglichte, ihre Stimmrechte über Instant-Messaging-Systeme auszuüben. Um über diesen Kanal abzustimmen, müssen die Aktionäre lediglich ein Bild ihrer unterschriebenen Vollmacht und Fernabstimmungskarte per WhatsApp (an die Nummer +34 639 000 639) oder per Telegramm (an das Konto von Junta Iberdrola) senden.
In diesem Zusammenhang empfiehlt Iberdrola den Aktionären und ihren Stimmrechtsvertretern, dass sie vor der Versammlung telematisch oder aus der Ferne teilnehmen, um ihre Gesundheit zu erhalten, die Nachhaltigkeit zu fördern und die Unannehmlichkeiten zu vermeiden, die sich aus möglicherweise von den Behörden auferlegten Maßnahmen ergeben.
Um eine solche Teilnahme an der Hauptversammlung anzuregen, hat das Unternehmen eine „Beteiligungsdividende“ von 0,005 Euro brutto je Aktie (ein Euro brutto je 200 Aktien) vorgeschlagen. Wenn die Versammlung diesem neuen Anreiz, der in der Satzung geregelt wäre, zustimmt und 70 % des Quorums erreicht werden, wird Iberdrola diesen zusätzlichen Betrag an alle teilnahmeberechtigten Aktionäre auszahlen. Mit dieser neuen Vergütung wäre das Unternehmen das erste und einzige Ibex 35-Unternehmen, das seine Aktionäre beim wichtigsten Ereignis des Unternehmens auf diese Weise belohnt.
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