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Rendite-/Risikosteuerung von Immobilienportfolios in Kreditinstituten

Von Dr. Oliver Everling | 6.Februar 2010

Das Buch „Rendite-/Risikosteuerung von Immobilienportfolios in Kreditinstituten“ erfüllt alle Erwartungen, die ein kapitalmarkttheoretisch interessierter Leser mit einem solchen Titel verbinden dürfte. Es handelt sich um die Doktorarbeit von Dr. Martin Horchler, der am Lehrstuhl für Finanz- und Bankmanagement des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht der Universität Siegen am Lehrstuhl von Univ.-Prof. Dr. Arnd Wiedemann promovierte (http://www.uni-siegen.de/fb5/banken/).

Horchler ist Geschäftsführer einer auf die Weiterbildung von Führungskräften mittelständischer Unternehmen fokussierten Akademie der Universität Siegen und freier Berater bei der ccfb – Prof. Dr. Wiedemann Consulting GmbH & Co. KG aus Eitorf (http://www.ccfb.de/). Die Dissertation erschien im Frankfurt School Verlag GmbH als Band 13 der von Prof. Dr. Arnd Wiedemann herausgegebenen Reihe des „competence center finanz- und bankmanagement“ (ISBN 978-3-940913-00-5, http://www.frankfurt-school-verlag.de/).

Horchler zeigt auf, wie die Immobilien als Assetklasse in den Blickpunkt der Kreditinstitute gerieten, befasst sich mit der Analyse bankspezifischer Immobilienbestände, der immobilienbezogenen Risiko- und Performancemessung sowie Strategien zur Rendite-/Risikosteuerung des Immobilienportfolios. Um diesen Schwerpunkten der Arbeit gerecht zu werden setzt sich Horchler mit den Immobilienanlagemärkten und dem Immobilienportfoliomanagement in Kreditinstituten auseinander, illustriert das Risikokalkül im Rahmen des Immobilienportofoliomanagements, die simulationsbasierte Immobilienbewertung, die Quantifizierung von Immobilienrisiken in Kreditinstituten sowie die Performance von Immobilienanlagen. Schließlich wendet er sich der Frage nach der Einbindung der Immobilien in Kapitalallokationssysteme, den Möglichkeiten des Immobilienpoolings sowie den Strategien zur Übertragung von Immobilienvermögen zu.

Der Leser findet sich angesichts der stringenten Gliederung in dem Buch schnell zurecht. Selbst wer mit Downside-Risikomaßen oder Shortfall-Risikomaßen noch nicht viel anfangen kann, braucht nicht erst auf andere Quellen zurückzugreifen, um den Gedankengang zu verstehen: Value at Risk, Cash Flow at Risk, Lower Partial Moments, Conditional Value at Risk usw. werden kurz und prägnant erklärt.

Die Rendite-/Risikobetrachtung, wie sie aus der Kapitalmarkttheorie bekannt ist (CAPM usw.), auf die Assetklasse der Immobilien zu übertragen, mag manchen nicht sonderlich originell vorkommen. Schließlich mangelt es nicht an Versuchen. Horchler zeigt aber, dass eine integrierte Steuerung des Immobilienportfolios speziell von Kreditinstituten unter Rendite-/Risikogesichtspunkten trotz der spezifischen Charakteristika der betrachteten Assetklasse gelingen kann. Grundvoraussetzung hierfür bildet eine Risiko- und Performancemessung, die den Ansprüchen einer assetklassenübergreifenden einheitlichen Methodik gerecht wird. Wie sich Ergebnisse aus Ratingsystemen in die Steuerung von Immobilienportfolios integrieren, zu dieser Frage finden sich in dem Buch keine Darstellungen.

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