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Stimmungsbild mit Extremwerten

Von Dr. Oliver Everling | 23.März 2022

„Auch wenn sich das fundamentale Bild seit dem 24. Februar 2022 in der Breite verschlechtert hat und bei Anlegern vorerst wenig Hoffnung auf wieder deutlich steigende Aktienkurse aufkommen lässt,“ sagt Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, „ist die Lage aus markttechnischer Sicht weniger pessimistisch zu beurteilen. So zeigt das Ergebnis des Global Fund Manager Survey, einer monatlichen Umfrage der Bank of America unter institutionellen Investoren, dass die aktuelle Verunsicherung der Marktteilnehmer größer ist, als sie es zur Zeit der Finanzkrise 2008 oder der Eurokrise 2011/2012 gewesen ist.“

Auch der „Fear & Greed Index“, der als Sentiment-Indikator das Stimmungsbild der Anleger misst, zeigt negative Extremwerte. Doch die überproportional negativen Stimmungswerte könnten sich als trügerisch erweisen, indem sie das wirtschaftliche Gesamtbild in der Breite deutlich negativer erscheinen lassen, als es in Wirklichkeit ist.

„Zwar gibt es derzeit viele Unwägbarkeiten,“ so der Anlagestratege weiter, „die mit Blick auf die weitere Entwicklung der Märkte nur sehr schwer einzuschätzen sind. Doch sollten die Aktienmärkte ausgehend von ihren Tops und in Folge ihres jüngsten Ausverkaufs ihre kurzfristigen Tiefs bereits gesehen haben. Hinzu kommt, dass die geldpolitische Wende von Seiten der Notenbanken bei den Anlegern kein Überraschungspotenzial mehr bereithält und auch die anhaltend hohe Inflation diese nicht von Aktienbeteiligungen abschreckt. Das überwiegend negative Stimmungsbild sollte daher weniger als Risiko begriffen und vielmehr als Chance verstanden werden, wobei neuerliche Korrekturen als antizyklische Kaufgelegenheiten anzusehen sind.“

Themen: Aktienrating, Fondsrating | Kein Kommentar »

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