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Vermietungsboom bei Logistikimmobilien

Von Dr. Oliver Everling | 2.Februar 2022

Auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen wurde im Jahr 2021 mit rund 8,67 Mio. m² ein neuer Rekord aufgestellt, berichtet Sarina Schekahn, Head of Industrial Leasing JLL Germany. Das Vorjahresergebnis von 6,95 Mio. m² übertraf das Transaktionsvolumen damit um 25%. Der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2018 (7,21 Mio. m²) konnte um fast 1,5 Mio. m² (20%) überboten werden. Verglichen mit den entsprechenden fünf- und zehnjährigen Mittelwerten ergibt sich ein Plus von 28% beziehungsweise 41%. Das vierte Quartal 2021 war besonders umsatzstark: Erstmals wurden in einem einzelnen Quartal mehr als 2,5 Mio. m² umgesetzt. Während die Umsätze durch Eigennutzer um 10% zurückgingen, legten sie durch Vermietungen im Jahresvergleich um 39% zu.

„Viele Voraussetzungen in der Logistikbranche sind gut. Die Zeichen deuten weiter auf Wachstum hin. Dazu gehören die konstant hohe Flächennachfrage, die auskömmliche Rendite für Investoren sowie Umsatztreiber der City Logistik, Elektromobilität und Online-Handel. Herausfordernd bleibt die generelle Flächenknappheit und geringe Verfügbarkeit von Entwicklungsflächen. Daher könnte das Flächenumsatzvolumen 2022 rund 7 Mio. m² erreichen“, so Sarina Schekahn, Head of Industrial Leasing Germany vom globalen Immobiliendienstleiter JLL.

Als großes Thema beschäftigt die Branche die Flächenknappheit. In vielen deutschen Regionen sind kaum noch Grundstücke und Flächen für Logistiknutzungen verfügbar. Lösungen für den Mangel können aus Sicht von Sarina Schekahn sein: Orientierung auf Lagen im weiteren Umland und raus aus den klassischen A-Lagen; Umwidmung von Industriebrachen, sogenannten Brownfields, durch beispielsweise Revitalisierung oder Neuentwicklung und eine langfristige Strategie bei Investitionsentscheidungen zur Sicherung von Entwicklungsflächen.

In den Big 5-Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) wurden 2021 rund 2,42 Mio. m² umgesetzt. Dies ist ebenfalls ein neuer Rekordwert (zweitbestes Jahr 2011 mit 2,25 Mio. m²). Der Jahresvergleich bilanziert ein Plus von 27%. Die vergleichbaren Durchschnittswerte der vergangenen fünf und zehn Jahre wurden um je rund 23% übertroffen.

VDie Region Frankfurt konnte ihr Ergebnis im Jahresvergleich nicht nur um 47% steigern: Sie verbuchte mit rund 695.000 m² einen neuen Rekordwert. Diese umsatzstärkste Region in den Big 5 profitierte von mehreren Großabschlüssen im Flächensegment ab 20.000 m². In der Region Berlin wurden nie zuvor mehr Quadratmeter umgesetzt. Mit rund 616.000 m² (36% mehr als 2020) wurde der bisherige Höchstwert von 2019 um rund 120.000 m² übertroffen. Auch im Plus liegen die Regionen Düsseldorf (38%) und Hamburg (26%); nur München schwächelte (minus 21%).

Themen: Immobilienrating | Kein Kommentar »

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