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Vorfreude auf Ablösung von Bankdarlehen

Von Dr. Oliver Everling | 15.Juli 2013

Die BioEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG, mittelständischer Energieversorger mit eigenem Fernwärmenetz und eigenen Kraftwerken, wartet mit einer Infrastruktur-Anleihe mit einem Zinssatz von 6,5 % p.a., einem BBB- (positiver Ausblick) Rating im Investment Grade (Scope Ratings) sowie 7-jähriger Laufzeit auf.

Die Infrastruktur-Anleihe soll im Volumen von 15 Mio. Euro emittiert werden – das zugleich auch das Mindestvolumen darstellt. Den größten Teil des Emissionserlöses (10,7 Mio. Euro) will die Gesellschaft für die Ablösung verschiedener Bankdarlehen aufwenden, wodurch die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten halbiert würden. „Darlehen i.H.v. 10 Mio. Euro bei einer deutschen Großbank werden weiter fortgeführt und vergleichbar zur Anleihe besichert. So erhalten die Fremdkapitalgeber im Wesentlichen das eigene Fernwärmenetz sowie die Kraftwerke als Sicherheit“, heißt es bei der BioEnergie Taufkirchen. Wie die Darlehen bankintern geratet werden, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Die Anleihe-Investoren sieht die Gesellschaft zusätzlich über Grundstücke, eine Barsicherheit sowie eine aktive Mittelverwendungs- und Investitionskontrolle durch einen beauftragten Treuhänder abgesichert. In Summe würden die gutachterlichen Besicherungswerte deutlich über dem geplanten Emissionserlös liegen.

„Mit einem Anteil von 3,0 Mio. Euro aus dem Emissionserlös sind weitere Investitionen geplant. Insbesondere soll das Fernwärmenetz entlang der bestehenden Trassen weiter verdichtet werden, um so das in den wirtschaftsstarken Gemeinden und Städten südlich Münchens vorhandene Kundenpotenzial noch intensiver nutzen können. Im Kernabsatzgebiet Taufkirchen hat die BioEnergie bereits eine Marktabdeckung von über 70 %. Zu den langfristig gebundenen Kunden gehören beispielsweise EADS, OBI, Metro, die Gemeinde Taufkirchen, ein großes Freizeitbad oder die Immobiliengesellschaften IVG und GEWOFAG mit ihren Liegenschaften. Neu hinzugekommen ist die Universität der Bundeswehr. Um den zusätzlichen Energiebedarf sowie das weitere Wachstum abdecken zu können,“ schreibt die BioEnergie Taufkirchen, „schließt die BioEnergie ihr Fernwärmenetz derzeit zusätzlich an eine bestehende Geothermie-Anlage an.“

Damit verfüge die BioEnergie künftig neben der Energie aus dem eigenen Heizkraftwerk auf Holzbasis über eine weitere günstige und ökologisch vorteilhafte grundlastfähige Energieform. Bisher erzeuge die BioEnergie 95 % ihrer Energie über Holz, vorrangig aus Strauch- und Wurzelschnitt sowie Waldhackschnitzel – Erdgas und Heizöl dienen in den entsprechenden Kraftwerken nur als Reservebrennstoff für Spitzenbedarfszeiten.

„70 % der Umsätze erzielt die BioEnergie aus der Vermarktung von Wärme. 30 % aus dem Verkauf von Strom, der direkt an den führenden Schweizer Energiekonzern Axpo AG abgegeben wird. 2012 erzielte die BioEnergie einen Umsatz von 10,1 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,1 Mio. Euro. Das EBIT erreichte 1,7 Mio. Euro, der operative Cash Flow lag bei 3,6 Mio. Euro“, so die Angaben der BioEnergie Taufkirchen.

Themen: Anleiherating, Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kein Kommentar »

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