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„Dunkle Wolke“ über Norwegen

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2013

Die Abhängigkeit vom Öl bringt es mit sich: Zur Zeit hängt eine dunkle Wolke über Norwegen und viele Analytiker sagen, daß das Land möglicherweise vor der größten Wirtschaftskrise bis dato steht.Viele dieser Analysten prognostizieren, daß Europas andauernde Schuldenkrise einen Einfluss auf die norwegische Krone hat, wenn die Wirtschaft sich nicht mehr vollständig von dem kürzlichen Tief erholt. Dennoch wird vorausgesagt, daß die norwegische Wirtschaft in den kommenden 12 Monaten wieder wachsen wird, doch die Wachstumsrate von 2 Prozent steht im Schattem der 3,4 Prozent des vergangenen Jahres, und die Regierung zeigt sich größtenteils besorgt. Darüber berichtet Philipp Glenewinkel, England.

Die Begründung dieser Umstände liegt in Norwegens zu großem Vertrauen in die Ölreserven, und als Folge sagte Norwegens Finanzminister Siy Jensen, dass die Regierung nun als Priorität festgelegt hat, die Abhängigkeit vom küstennahen Ölsektor zu reduzieren. Derzeit macht Öl ein Fünftel von Norwegens Wirtschaft aus und Jensen – der erst letzten Monat ins Amt trat – ist besorgt über ein zu großes Vertrauen ins Öl und die Kosten.

Norwegens Sorgen um das Öl zeigten den Wirtshaftsückgang des Landes schon während der letzten 12 bis 18 Monate. Letztes Jahr noch lobten Analysten weltweit Norwegens Stärken und bezeichneten es als „den aufstrebenden Stern Europas“. Diese Aussagen hatten jedoch ihre Grundlage, argumentiert Philipp Glenewinkel. Norwegen hatte Europas best-funktionierende Wirtschaft des Jahres 2012 mit expandierenden 3,4 Prozent als eine direkte Folge rekordverdächtiger Ölinvestitionen.

Trotz eines Rückgangs, seitdem diese Zahlen veröffentlicht wurden, gibt es noch Grund zum Optimismus und eine Überzeugung, dass Norwegen wieder unter seiner ökonomischen dunklen Wolke hervorkommt. Obwohl die Wirtschaft in den ersten zwei Quartalen des Jahres stillstand, gibt es für die nächsten Monate Voraussagen über ein Wachstum von 2 Prozent und, wenn Norwegen es schafft, seine Abhängigkeit vom Öl zu verringern, sollte dieser partielle Aufschwung ein andauernder werden.

Es scheint, dass eine verringerte Abhängigkeit vom Öl die Nicht-Öl-Exporte stärken und den Haushaltsverbrauch verbessern wird, weil es auch zwei Gebiete gibt, denen es nicht möglich war, mit dem Ölsektor zu konkurrieren, und die ebenso landesweit mit einem Preisabfall im Immobiliensektor zu kämpfen hatten.

„Trotz aller positiven Zeichen darf man nicht vergessen,“ so Philipp Glenewinkel,  „daßss die dunkle Wolke Norwegen wieder zurück in den Sumpf der europäischen Schuldenkrise ziehen könnte. Die Zentralbank bleibt besorgt um mangelnde Investitionen und erhöhte Lohnkosten und die Versprechen der neuen Regierung, die Steuern zu senken, was die kränkelnden Wirtschaftsprognosen nur unterstützt.

Zusammenfassend gesagt, sollte die Reduzierung von Norwegens Ölabhängigkeit ein Grundpfeiler sein, um wieder zu einer stabilen Wirtschaftslage zu gelangen, und wenn es funktioniert, könnte Norwegens Ökonomie wieder das Rekordhoch des Jahres 2012 erreichen. Wenn die Regierung jedoch scheitert, könnte Norwegen von der Schuldenkrise erfasst werden.“

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