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Wachstumsboom digitaler Kommunikation

Von Dr. Oliver Everling | 19.Juni 2008

Andere Infrastrukturen, neue Technologien und drastisch gesunkene Kosten der Kommunikation sind die wichtigsten Gründe dafür, dass Unternehmen aus dem Kommunikationssektor überproportionale Wachstumserwartungen haben dürfen, berichtet Sylvie Séjournet, Fondsmanagerin des PF(LUX)-Digital Communication. Die Managerin von Pictet Funds S.A. aus Genf in der Schweiz stellt die Quellen der Inspiration ihres Anlagestils in Frankfurt am Main vor.

Das Anlageuniversum ist durch Unternehmen mit bewährtem Track Record und hoher Rentabilität im Kommunikationsbereich definiert. Der Fokus liege auf innovativen Unternehmen , die auf digitaler Technologie basierende neue Kommunikationsdienstleistungen anbieten. Hier spricht man von rund 300 Gesellschaften mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 4,2 Mrd. US$. Pictet selbst klassifiziert den Fonds in die Klasse höchsten Risikos und empfiehlt einen Anlagehorizont von 7 Jahren.

Die Investmentphilosophie ist auf aktives Management festgelegt, um das Einzeltitelrisiko zu dämpfen. Hauptziel sei es, Aktien mit der besten Performance und einem soliden nachhaltigen Geschäftsmodell auszuwählen. Titel werden bottom-up ausgewählt mit einem Schwerpunkt auf wachstumsstarke und Unternehmen mit einem hohen freien Cash-flow. Grundlagen der Investmententscheidungen sind fundamentale Primäranalyse und vertiefende Sekundäranalyse, verstärkt durch die Expertise eines eigenen Beirats.

Bruno Lippens, Kollege von Séjournet im Management des Fonds, illustriert an plastischen Beispielen, welche dramatischen Konsequenzen der Einsatz der neuen Kommunikationstechnologien nicht nur direkt in den Märkten der Kommunikation, sondern auch indirekt in vielen anderen Märkten haben. Besonders beeindruckend ist beispielsweise, wie die bloße Einführung eines Billigtarifs für mobiles Telefonieren die Attraktivität von Handy in Indien erhöht und den Einsatz verändert hat: So wurde der Preis für Sardinen beispielsweise deshalb stabilisiert, weil sich Fischer über ihre Mobiltelefone in Sekundenschnelle über den Fischfang und die Preisverhältnisse auf den verschiedenen Märkten abstimmen konnten. Die Effizienzsteigerungen liegen im Bereich des Tausendfachen, so dass sich Mobiltelefone in rasender Geschwindigkeit durchsetzten.

Lippens argumentiert, dass heute Technologie und Infrastruktur, die neue Entwicklungsstufen in der Kommunikation ermöglichen, rasch an Akzeptanz gewinnen. Mobiltelefonie wächst weiterhin kräftig, vor allem in Schwellenländern, die oft von einem praktischen nicht vorhandenen Festnetz direkt zur drahtlosen Kommunikation übergehen. Die Ausgaben für Kommunikation deuten auf eine hohe Preiselastizität über mehrere Konjunkturzyklen hin.

Der Internet-Einsatz ist stark mit Wirtschaftswachstum korreliert, was erheblichen Raum für Expansion in rasch wachsenden Regionen lässt wie Indien, China und den Tigerstaaten. Neue Technologien wie Domotik (d. h. die Automatisierung der Wohnhäuser oder Home Automation), soziales Netzwerk und semantisches Web werden vermehrt zu direkt auf Anwenderbedürfnisse ausgerichtete Anwenderfreundlichkeit führen.

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