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Bann des billigen Geldes

Von Dr. Oliver Everling | 12.November 2013

Die Politik des billigen Geldes zwingt institutionelle Investoren dazu, bei ihrer Asset Allocation verstärkt auf alternative Ertragsquellen zu setzen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des FERI Institutional Forums in Frankfurt am Main, bei dem namhafte Strategen und Investoren die aktuellen Trends im Bereich professioneller Asset Allocation diskutierten.

Der Druck auf institutionelle Investoren ist nach der abermaligen Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank am vergangenen Donnerstag nochmals gewachsen. „Die Zinsen werden auch in den nächsten Jahren nur geringfügig steigen“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chief Investment Officer der FERI AG. „Die Frage ist, welche unmittelbaren Konsequenzen Investoren für ihre Anlageentscheidung treffen: Raus aus Renten, rein in Aktien, Immobilien und andere Sachwerte, lautet derzeit bei vielen Marktteilnehmern die Devise“, so Dr. Rapp weiter.

„Angesichts des dramatischen Zinsumfelds müssen zur Optimierung institutioneller Anlagestrategien neben klassischen Risiko-Rendite-Ansätzen auch weiterentwickelte Instrumente in Betracht gezogen werden“, sagt Carsten Hermann, Managing Partner und verantwortlich für das Investment Management der FERI Trust GmbH. Es seien nun Alternativen zu Staats- und Unternehmensanleihen gefragt, die bessere Ertragsquellen darstellen und somit direkte positive Effekte auf das Gesamt-Portfolio haben. Diese Funktion könnten etwa Senior Secured Loans oder Optionsprämien-Strategien übernehmen. „Dabei geht es keineswegs darum, eine völlig neue Anlagewelt zu schaffen“, betont Carsten Hermann. Vielmehr seien diese alternativen Ertragsquellen konsequente Weiterentwicklungen bestehender Anlage-Vehikel.

Bei Senior Secured Loans handelt es sich um außerbörslich gehandelte Fremdkapital-Darlehen, die von Banken und institutionellen Kreditgebern für Unternehmen bereitgestellt werden. Sie bieten Investoren eine Kombination aus niedrigem Zinsänderungsrisiko und hohen Kupons und werden zunehmend als Alternative zu Anleihen, vor allem High Yield Bonds, eingesetzt.

„Unter Berücksichtigung knapper Risikobudgets gibt es nicht die eine optimale Asset Allocation, mit der institutionelle Anleger die erforderlichen Renditen erfüllen können“, so Carsten Hermann. Es gebe aber Optimierungsmöglichkeiten durch die Allokation alternativer Ertragsquellen und eine verstärkte Sachwert-Orientierung. „Das Motto muss lauten: Investieren statt sparen – und als Minimumanforderung gilt dabei der reale Vermögenserhalt“, so Carsten Hermann.

Die 26. FERI Herbsttagung in Frankfurt am Main vereinte erstmals die FERI Konjunkturtagung, das FERI Immobilien Symposium sowie das FERI Institutional Forum. Kernthema der Veranstaltung waren die Auswirkungen der aktuellen Notenbank-Politik auf Wirtschaft und Märkte. In den drei Fachforen diskutierten namhafte Investment Professionals aktuelle Fragen für ihre jeweilige Asset Klasse.

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