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Begriffe „Value Investing“ versus „Value Faktor“

Von Dr. Oliver Everling | 7.Dezember 2020

Nach Beobachtung des DZ BANK Research werden die Begriffe „Value Investing“ und „Value Faktor“ immer noch oft verwechselt. „Unter Value Investing versteht man den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu Preisen,“ schreiben die Analysten des DZ BANK Research, „die sich von ihrem Wert unterscheiden. Der Value Faktor hingegen wird als ein Vielfaches des Kurs-Buchwert-Verhältnisses gemessen und beschreibt „billige“ Aktien auf akademischer, quantitativer Basis.“

Beim Faktor-Ansatz wird ignoriert, dass die Gewinne und Buchwerte der Unternehmen nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Immaterielle Investitionen, wie Forschung und Entwicklung, sind in den letzten Jahren für die Unternehmen wichtiger geworden als Fabriken und Fahrzeugflotten, warnt die DZ BANK in ihren „Value Ideas“ vor einer „verwirtten Value-Welt“.

Die DZ BANK deckt das Missverständnis auf: „Viele Akademiker und Experten glauben, dass das Einzige, was Value-Investoren tatsächlich tun, darin besteht, Aktien nach dem Vielfachen des KBVs zu sortieren und die billigsten zu kaufen. Betrachtet man jedoch die erfolgreichsten Investoren der letzten Jahre, so könnte dieser Ansatz nicht weiter von der Realität entfernt sein. Investoren wie Waren Buffett oder Terry Smith verlassen sich auf die hohe Qualität von Unternehmen, die lange Zeit erfolgreich waren („Unternehmen, die bereits gewonnen haben“) und ihre Konkurrenten dezimiert haben. Es wird gemessen, wie erfolgreich ein Unternehmen ist, ob es einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil hat und ob das Management kompetent ist. Dies zeigt sich oft in einer hohen Kapitalrendite und der Fähigkeit, mehr Kapital zu attraktiven Renditen zu reinvestieren.“

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